XLV

Kate hielt den Land Rover an und machte die Augen zu. Es gab keine Spur von ihm. Sie war dreimal langsam den Strand hinauf und wieder heruntergefahren, immer näher am Wasser entlang, hatte das Fahrzeug so weit nach Norden gesteuert, wie sie sich traute, weit über das Gebiet hinaus, wo sie gegangen waren. Er mußte sich in die Dünen geschleppt haben, und sie wußte, daß sie es nicht riskieren konnte, weiter zu fahren. Das einzige, was sie tun konnte, war, langsam zurückzufahren, dieses Mal weiter vom Rand des Wassers entfernt, in der Hoffnung, daß er ihre Scheinwerfer sehen und versuchen würde, sich auf sie zu zu schleppen.

Vorsichtig trat sie die Kupplung und lenkte den Wagen auf das Meer zu, um die Scheinwerfer ein letztes Mal über die brodelnden Wellen gleiten zu lassen. Da sah sie ihn endlich. Er kniete am Rande des Wassers und winkte ihr zu.

»Greg!« Unvorsichtigerweise gab sie Gas, einen furchtbaren Moment lang spürte sie, wie die Reifen die Bodenhaftung verloren und ins Schleudern gerieten. Doch da war sie bereits nahe bei ihm. Sie hielt an und sprang heraus. »Ich konnte dich nicht finden.« Sie schob sich die Haare aus dem Gesicht und rannte zu ihm, um die Arme um ihn zu werfen.

Einen Moment lang bewegte er sich nicht, dann fühlte sie, wie auch er sie umarmte, den Mund an ihren Haaren. »Kate. Oh, Kate«, murmelte er. Sie klammerten sich für eine kurze Weile aneinander, dann machte sie sich sanft los.

»Komm schon. Versuch aufzustehen. Wir setzen dich hinten rein, damit du dein Bein auf den Sitz legen kannst.« Ihm mußte schrecklich kalt sein. Sie konnte durch seine nassen Kleider fühlen, wie er zitterte. »Komm schon, Greg. Du mußt aufstehen. Ich kann dich nicht hochheben.«

Er starrte das Fahrzeug an. »Aber ich habe dich doch gesehen. Ich habe dich da draußen gesehen.« Er deutete hinter sich, auf das Meer. »Ich habe gehört, wie du mich riefst. Ich bin auf dich zugekrochen, dann hat mich diese Welle erwischt, und ich wäre fast ertrunken.«

Sie sah ihn an. »Du hast die Orientierung verloren und bist wieder zurück zum Meer gekrochen. Also komm. Versuch, auf dem gesunden Bein zu stehen. Ich traue mich nicht, mit dem Auto näher an das Wasser ranzufahren. Du mußt auf dem einen Bein hüpfen.«

»Ich kann nicht.« Stöhnend ließ er sich zurück auf den nassen Sand fallen. »Ich bin fertig. Ich kann mich nicht mehr bewegen.«

»Du kannst. Du mußt.« Sie biß die Zähne zusammen. »Komm schon. Du darfst jetzt nicht aufgeben.« Sie zog ihn am Arm. »Ich suche was, wo du dich aufstützen kannst. Du mußt es versuchen, Greg.« Sie war am Rande der Verzweiflung.

»Okay, okay.« Er versuchte, den Kopf zu schütteln. Gischt und Schneeregen fühlten sich in seinem Gesicht kalt an; Tränen und Schweiß heiß. Die Salzmischung lief ihm in die Augen, und er konnte nichts mehr sehen. Dennoch nahm er hinter ihr eine Gestalt wahr. Warum half sie nicht? Es war eine Frau. Aber nicht Allie. Nicht Ma. »Helfen Sie uns. Bitte.« Seine Worte waren undeutlich. Er spürte Kates Arm unter dem seinen; dann ihre Schulter, als er sich hochhievte. Die andere Frau half mit, nein, sie war verschwunden. Wo war sie? Er fühlte, wie seine Knie einknickten. Er konnte mit dem rechten Fuß nicht auftreten. Das Tosen der Wellen füllte seinen Kopf; verschwommen konnte er die Umrisse des Land Rover sehen. Die hintere Tür war offen. Im Innern war Sicherheit, Wärme, dort konnte er sich ausruhen. Mit einer übermenschlichen Anstrengung katapultierte er sich in drei Hopsern auf seinem gesunden Bein darauf zu, warf sich halb zur Tür hinein. Dann verlor er wieder das Bewußtsein.

»Greg! Greg!« Kate beugte sich über ihn. »Komm schon, gleich hast du‘s geschafft.« Das Auto war ihr sicherer Hafen. Sie wollte, daß sie beide drin waren, hinter verschlossenen Türen. Der Strand hinter ihnen war feindselig und bedrohlich.

Sie warf einen Blick über ihre Schulter und sah den Schatten; eine Frau schlich nicht weit von ihnen herum, als schwebe sie. Sie bekam eine Gänsehaut. Das blaue Kleid war immer noch blutbefleckt; es wehte nicht im Wind; der Schneeregen schien dem Haar der Frau nichts anhaben zu können, aber sie beobachtete sie, und Kate konnte riechen, wie sie duftete. Trotz des Windes und des Schneeregens und des Salzgeruchs der See konnte sie dieses blumige Parfüm riechen. Ihr wurde übel. Ihr Entsetzen war so groß, daß sie sich für einen Moment nicht bewegen konnte. Erst ein Stöhnen von Greg holte sie mit einem Ruck zurück aus der Faszination des Schreckens. Sie drehte sich um.

»Steig ein, Greg. Steig schnell ein«, drängte sie ihn. »Kriech einfach. Schnell.«

Etwas von ihrer Panik drang durch den schwarzen Schleier bis zu ihm. Seine Hände tasteten auf dem Sitz vor ihm herum; irgendwie zog er sich an ihm entlang, lag keuchend darauf und verkrallte sich in das Material, um Halt zu finden. Kate faßte ihn um die Hüften und schob ihn mit aller Macht vorwärts. Ohne Rücksicht auf seinen verletzten Fuß packte sie seine Knie, preßte sie zusammen und schlug die Tür zu.

Sie drehte sich schnell um und starrte hinaus in die Nacht, als das nächste Schneegestöber über den Strand herein wirbelte. Wo war die Frau? Es war nichts mehr zu sehen. Verzweifelt wandte sie sich um und floh. Sie rannte um das Auto herum, kämpfte mit dem Griff der Fahrertür, zog sie schließlich auf und warf sich auf den Sitz, um dann die Tür hinter sich zuzuschlagen und das Schloß zuzuknallen. Mit einem erleichterten Schrei ließ sie sich zurückfallen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

Die weiße Gestalt, die sich rasend schnell auf die Kühlerhaube warf, war so dicht vor ihr, daß sie laut aufschrie. Sie sah ein riesiges, blutunterlaufenes Auge. Etwas knallte gegen die Windschutzscheibe, und sie sah, wie ein splitteriger Riß zitternd über das Glas lief. »Nein!« Sie drückte sich so eng sie konnte an die Lehne ihres Sitzes und hob instinktiv den Arm, um das Gesicht zu schützen. »Nein! Bitte nicht! Greg!«

Greg regte sich. Er fand sich mit dem Gesicht nach unten auf der groben Decke liegend, die über den Rücksitz gebreitet war. Wie in einem Krampf umklammerte er sie und spürte, wie ein quälender Schmerz sein linkes Bein hochschoß, das, in der Mitte gefaltet, neben ihm auf dem Boden zu sein schien. »Kate?« Seine Stimme war undeutlich, gedämpft durch die Decke. »Kate, wo bist du?«

»Hier!« Ihr Flüstern erreichte ihn kaum. »Greg. Hilfe! Schau!« Die Angst in ihrer Stimme drang durch den schwimmenden Schleier des Schmerzes zu ihm. Mit einer gewaltigen Anstrengung hob er den Kopf. Irgendwie gelang es ihm, sich zur Seite zu drehen und sich dann in eine sitzende Position hochzuziehen. Seine Zähne klapperten, und das Fieber schüttelte seinen Körper heftig durch, als er versuchte, den Blick auf Kate zu richten. »Ich bin hier. Ich bin ja hier.« Er klammerte sich an den Rücken der Lehne.

Sie hatte die Augen noch immer auf die Windschutzscheibe gerichtet und drehte sich nicht um. »Schau.«

Es war noch da œ ein riesiges, flatterndes weißes Etwas. Wieder sah sie das Auge, gelb, drohend, und dann einen bösartigen, gebogenen Schnabel. Kate zuckte zurück, hob den Arm, um sich zu schützen, schloß erschreckt die Augen, als mit einem schallenden Klirren ein heftiger Schlag auf die bereits zerbrochene Scheibe niederging.

»Kate?« Gregs Stimme war verschwommen und undeutlich.

»Es ist eine Möwe!« Sie schluchzte voller Angst und Erleichterung. »Es ist eine riesige Möwe.« Einen Augenblick lang lösten sich das Wirbeln flatternder Flügel und die grausamen Augen und der bösartige Schnabel voneinander und ergaben eine klar umrissene Gestalt, die Schwimmfüße suchten auf dem Kühler nach Halt, und dann war der Vogel verschwunden, hatte sich hoch in den Wind und außer Sicht katapultiert. Kate griff zum Zündschlüssel. Ihre Hände zitterten so sehr, daß sie kaum den Motor anlassen konnte. Sie packte den Schaltknüppel und stieß ihn nach vorn. Der Land Rover machte einen Ruck, dann starb der Motor.

»Gut gemacht.« Es war fast ein Kichern, das vom Rücksitz kam.

Kate ließ den Motor wieder an. Sie zwang sich, ruhig zu sein, trat die Kupplung und legte diesmal behutsamer den Rückwärtsgang ein. Der Land Rover fuhr rückwärts vom Meer weg, die Scheinwerfer strichen über den Strand. »Ich sehe sie nicht mehr. Keine Spur von ihr.«

»Ich glaube nicht, daß wir wegen der Möwe einen Suchtrupp losschicken sollten. Verschwinden wir von hier. Siehst du? Versuch lieber, zurück zum Weg zu kommen.« Greg biß die Zähne zusammen, als ihn eine neue Woge des Schmerzes traf. Ohne den Schmerz weiter zu beachten, zerrte er an der Decke auf dem Sitz und zog sie sich über die Schultern. Das schummerige Halbdunkel im Wageninneren begann wieder, vor seinen Augen zu verschwimmen.

»Also dann los.« Kate warf einen Blick zurück auf das Meer. Zog sich die Flut endlich zurück? Jedenfalls schien das Wasser weiter weg zu sein, und auch der Wind schien nachgelassen zu haben. Vorsichtig lenkte sie das Fahrzeug nach Süden. Sie hielt sich parallel zu den Wellen und machte sich auf den Weg zurück zum Cottage. Nach vorn gebückt, damit sie durch die zerbrochene Scheibe sehen konnte, beobachtete sie den Strand; sie konnte im Sand unmöglich sehen, wo es sicheren Untergrund gab. Sie konnte nur noch beten, als sie das Lenkrad herumwarf und auf die Dünen zufuhr. Im Scheinwerferlicht sah alles so anders aus; der Schnee und die Sandwirbel veränderten alle Orientierungspunkte und machten sie unkenntlich. Nichts war, wo es sein sollte. Sie spürte, wie der Land Rover plötzlich seitlich ausbrach, und klammerte sich an das Lenkrad. Einen Moment lang dachte sie, sie würden stehenbleiben, dann hatten die Räder wieder festen Halt, und es ging weiter. Ein paar Augenblicke später sah sie hinter den Dünen, noch ein Stück entfernt, die Lichter des Cottage. Sie murmelte ein kurzes Dankgebet und fuhr beharrlich auf die Lichter zu, schlängelte sich um die Dünen herum und folgte dem Pfad, den sie so oft zu Fuß entlanggegangen war, bis sie endlich spürte, wie das Fahrzeug sich auf das schneebedeckte Gras zog.

Die Haustür stand immer noch offen, aber sie nahm keine Notiz davon. Sie hatte nicht das geringste Verlangen, noch einmal dort hineinzugehen, wo der arme Bill immer noch auf dem Sofa lag. Statt dessen steuerte sie den Weg zur Redall-Farm hoch. Sie fuhr jetzt schneller, und sie holperten über die Schlaglöcher und schlitterten durch eisumrandete Pfützen. Ein- oder zweimal zerbrachen unter den Reifen heruntergefallene Äste. Da bemerkte sie voller Entsetzen, daß der Zeiger der Benzinuhr im roten Bereich hin und her sprang. Sie konnte es nicht glauben. Es konnte ihnen jetzt doch nicht auch noch das Benzin ausgehen. Nicht hier. »Fahr weiter, du Scheißkiste. Fahr bloß weiter.« Sie kaute vor Wut auf ihrer Lippe herum, zog automatisch den Kopf ein, als sie unter den tief herunterhängenden Ästen einer Lärche hindurchfegten und dann zurück auf den eigentlichen Weg schlidderten.

Durch die zerbrochene und trübe Windschutzscheibe konnte sie den Schatten, der direkt vor ihnen auf dem Weg auftauchte, erst sehen, als er kaum mehr als einen Meter von der vorderen Stoßstange entfernt war. Sie trat mit aller Macht auf die Bremse, kämpfte um die Kontrolle des davonrutschenden Fahrzeugs, warf das Lenkrad herum und hörte mit einem gequälten Schrei das durchdringende Krachen, als sie gegen einen Baum knallten. Sie hatte den Sicherheitsgurt nicht angelegt, und mit einem Ruck wurde sie nach vorn gegen die Windschutzscheibe geschleudert.

Es dauerte eine Weile, bis sie sich aufsetzte und sich vorsichtig befühlte. Auf der Stirn hatte sie eine Beule von der Größe eines Eis, und sie fühlte sich, als habe ihr ein Pferd in die Rippen getreten, doch sie war am Leben.

Die Scheinwerfer waren im schiefen Winkel nach oben in die Luft gerichtet. Vorne klebten sie an einem Baum, mit den Hinterrädern in einer Art Grube. Eins wußte sie sofort: Es würde unmöglich sein, den Wagen da rauszubekommen. »Verdammt.« Sie schlug mit der Handfläche auf das Lenkrad. »Verdammt, verdammt, verdammt! Greg? Bist du okay?« Sie drehte ihren schmerzenden Körper mühsam zu ihm um. Er war durch den Aufprall auf den Boden geworfen worden und lag da zusammengerollt unterhalb des Sitzes, ohne sich zu bewegen. »O mein Gott!« Steif tastete sie nach dem Türgriff und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war offenbar verklemmt. Sie spähte wieder hinaus. Was war das gewesen, das sie da plötzlich vor sich gesehen hatte? Sie erschauderte. Was immer es gewesen war, es war verschwunden. Wahrscheinlich war es ein Hirngespinst ihrer überreizten Phantasie, denn der Wald war jetzt wieder menschenleer wie zuvor.

»Greg. Greg? Bist du okay?« Sie kämpfte mit dem Griff. »Greg. Hörst du mich?«

Es hatte keinen Sinn. Sie konnte die Tür nicht öffnen. Sie warf einen Blick hinüber zur Tür auf der anderen Seite. Sie sah aus, als wäre sie leichter zu öffnen. Sie kletterte hinüber auf den Beifahrersitz und zog am Griff. Nach einem Moment sprang die Tür auf, und es gelang Kate, hinauszuklettern. Ein Blick an den Scheinwerfern vorbei zeigte ihr, daß der vordere Kotflügel eingebeult und der Kühler weggerissen war, und daß der Vorderreifen einen Platten hatte. »Verdammt!« Sie trat so fest sie konnte gegen den Reifen, dann drehte sie sich um und zerrte an der rückwärtigen Tür. Sie war abgeschlossen. Zitternd vor Panik kroch sie zurück auf den Vordersitz und streckte die Hand nach Greg aus. In der Dunkelheit konnte sie sein Gesicht nicht sehen. »Greg? Greg, hörst du mich?«

Sie hatte noch ihre kleine Taschenlampe. Sie schaltete sie an und leuchtete nach Greg. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, den Körper zusammengekrümmt, seine Arme darunter eingeklemmt als habe er nicht die geringste Anstrengung unternommen, sich zu retten, als er nach vorn geschleudert wurde. Es gelang ihr, über den Sitz zu klettern. Sie legte die Arme um ihn und richtete ihn auf dem Boden zwischen den Sitzen auf. Er stöhnte, aber die Augen schlug er nicht auf. Einen Moment lang blieb sie regungslos sitzen und blickte hinaus auf den grellen Strahl der Scheinwerfer, der den Wald erleuchtete. Bald würde die Batterie leer sein, und sie würden ausgehen. Sie warf einen erschöpften Blick auf ihre Armbanduhr. Es war nach zwei. Es half alles nichts. Sie würde ihn hierlassen und zu Fuß versuchen müssen, Hilfe zu holen.

Mit zusammengebissenen Zähnen steckte sie die Lampe in die Tasche, wickelte Greg fester in die Decke, kurbelte das Fenster etwas herunter, damit Luft herein kam, und kletterte hinaus in die Kälte. »Ich komme zurück, so schnell ich kann. Halt durch«, flüsterte sie. Sie blickte den Weg rauf und runter und richtete den winzigen Strahl ihrer Lampe auf die Bäume. Die einzigen Geräusche, die sie hörte, waren das Tropfen des schmelzenden Schnees und ein gelegentliches Rascheln der Blätter.

Es konnten nicht mehr als 500 Meter sein œ zu Fuß allerhöchstens zehn Minuten. Sie ging den Pfad hinauf und hielt sich in der Mitte zwischen den Reifenfurchen. Ihre Stiefel rutschten wiederholt in den eisigen Pfützen und im gefrorenen Schlamm aus. Ihre Schultern überlief vor Angst eine Gänsehaut. Sie war sich sicher, daß sie jeden Moment fühlen würde, wie eine Hand nach ihr griff und sie berührte. Immer wieder drehte sie sich im Gehen um, um in die Dunkelheit zu starren. Es war niemand hinter ihr. Die Stille wurde intensiver, als der Schneeregen nachließ und das Tropfen von den Bäumen langsam weniger wurde, das Geräusch ihres schweren Atems und das gleichmäßige Quietschen ihrer Gummistiefel aber begleiteten sie.

Als sie in einiger Entfernung Licht sah, war der Anblick so wunderbar, daß sie stehenblieb und sich die Augen rieb. Es war ein rechteckiges Licht, ein fahles Blau, das Licht eines Fensters im ersten Stock der Redall-Farm. Schluchzend begann sie zu laufen, platschte durch den Morast, schob die drahtigen Zweige der Lärchen und Fichten zur Seite, die vor ihr herunterhingen und ihr ins Gesicht peitschten.

Sie keuchte, als sie über das schneebedeckte Gras lief und sich an die Tür warf, wo sie wild klingelte.

Mehrere Sekunden lang folgte keine Antwort auf ihr rasendes Klingeln, dann hörte sie auf der anderen Seite Schritte. »Wer ist da?« Patricks Stimme klang gedämpft.

»Ich bin es, Kate. Laß mich um Gottes willen rein.«

Sie hörte, wie Schlösser umgedreht und die zwei Riegel zurückgeschoben wurden, dann war endlich die Tür auf, und sie fiel in die Diele.

»Kate, Gott sei Dank ist Ihnen nichts passiert. Wo ist Greg?« Diana, noch angezogen, das Gesicht abgehärmt vor Erschöpfung, packte ihren Arm.

»Er ist im Land Rover. Wir sind gegen einen Baum geschleudert. Er hat sich den Fuß verletzt, und ich glaube, er könnte sich auch den Kopf angeschlagen haben. Es ist nur ein paar hundert Meter den Weg hoch. Ihr müßt mir helfen, ihn nach Hause zu bringen.«

»Du lieber Gott!« Diana sah hilflos ihren jüngeren Sohn an. Es blieb nur noch Patrick, der helfen konnte. Roger war zu Bett gegangen und hatte zwei seiner Schmerztabletten genommen. Als sie vor einer Stunde einen Blick in ihr Schlafzimmer geworfen hatte, schlief er bereits tief und fest. Sein Gesicht hatte im Licht der abgedunkelten Nachttischlampe weiß und verhärmt ausgesehen, wie er so dalag und sich an das Kissen klammerte. Auch Allie hatte geschlafen, schwer atmend, den Mund ein wenig geöffnet, mit einer seltsam harten Miene, obwohl ihr Gesicht wieder eine normale Farbe angenommen hatte. Diana hatte leise die Tür zugemacht und war nach unten gegangen. Der Anblick ihrer Tochter hatte sie mit Sorge erfüllt.

Patrick war im Sessel beim Feuer eingeschlafen. Sie hatte ihn zugedeckt und ihn dort sitzen lassen, nahe bei der tröstlichen Glut. Sie hatte am Küchentisch gesessen und gerade ihre dritte Tasse Kaffee getrunken, als Kates wildes Läuten sie aufgeschreckt, Patrick geweckt und sie beide in die Diele getrieben hatte, hinter die verriegelte Haustür.

»Setzen Sie sich, Kind, und kommen Sie erst mal wieder zu Atem«, befahl Diana, als Kate ins Wohnzimmer stolperte. Sie war völlig durchnäßt und schlammbeschmiert, ihre Haare hingen ihr in verfilzten Rattenschwänzen um ein Gesicht, das vor Erschöpfung durchsichtig geworden war.

»Ich glaube, er ist erst mal in Sicherheit. Ich habe die Türen abgeschlossen, und eine Decke hat er auch, aber nachdem Bill « Plötzlich weinte sie. »Ihr wißt ja noch nicht, was mit Bill -«

»Wir wissen es, Kate.« Diana legte den Arm um Kates Schultern. »Paddy war drüben beim Cottage, als es noch nicht so schlimm geschneit hat. Paddy, hol den Brandy, mach schnell«, befahl sie. »Holen Sie erst mal Luft, Kate, und dann erzählen Sie uns alles. Und danach überlegen wir, wie wir Greg holen.« Ihre Augen wanderten zum Fenster. Er war ganz allein da draußen. Allein und verletzt.

»Alison -«, sagte Kate plötzlich. Sie versuchte sich aufzusetzen, aber Diana schob sie in die Kissen zurück. »Machen Sie sich keine Sorgen um Alison, meine Liebe. Sie ist in Sicherheit. Sie ist von allein nach Hause gekommen. Jetzt liegt sie oben im Bett. Wir müssen nur noch Greg holen, dann können wir uns erst mal ausruhen.«

Einen Moment lang sagte niemand etwas. Sie dachten alle an Bill. Armer, lieber Bill. Kate wünschte, er wäre nicht allein im Cottage. Aber es gab nichts, was sie für ihn tun konnten, solange Greg dringend Hilfe brauchte.

»Hat Alison erzählt, was passiert ist?« Sie öffnete die Augen und sah Diana prüfend an. Erschöpfung und Sorge hatten ihre Spuren auf dem Gesicht der Frau ihr gegenüber hinterlassen.

»Eigentlich nicht. Ihr war kalt, und sie war sehr müde. Morgen früh haben wir Zeit genug, uns alles erzählen zu lassen.« Diana schwieg, bis Patrick mit einem Tablett zurückkam. Darauf standen drei Gläser und eine Flasche Brandy. Er schenkte in alle großzügig ein und gab eines der Gläser an Kate weiter, ein anderes an seine Mutter. Die Tatsache, daß sie nichts einwandte, als er selbst das dritte nahm, erfüllte ihn mit Sorge. Er nippte vorsichtig daran und fühlte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, als sich das Feuer in seiner Kehle ausbreitete. »Wie holen wir Greg am besten? Könnten wir vielleicht Ihren Wagen dafür nehmen, Kate?«

Kate schüttelte den Kopf. »Der Weg ist so gut wie unpassierbar. Darum bin ich ja ins Schleudern geraten.«

»Glauben Sie, daß er irgendwie gehen kann? Sie sagten, es seien nur ein paar hundert Meter.«

»Er ist verletzt, und er hat keine Kraft mehr. Wir müssen ihn tragen. Irgendwie.«

»Ihn tragen?« Gregs Mutter war einen Moment lang fassungslos. Sie sah Patrick an und dann die erschöpfte Frau, die vor ihr auf dem Sofa saß. Sie waren zu dritt. Konnten sie es schaffen? Greg war groß und kräftig. Er wog bestimmt 170 Pfund. Aber es mußte gehen, oder sie mußten ihn die ganze Nacht da draußen lassen…

»Wir tragen ihn«, sagte sie bestimmt. »Es ist ja nicht weit. Zu dritt schaffen wir das schon. Sowie Kate wieder zu Atem gekommen ist und diesen Brandy runtergegossen hat. Ich hole schon mal Stiefel und Handschuhe.«

»Willst du es nicht Dad sagen?« fragte Patrick besorgt.

»Dein Vater schläft. Wir sind wieder da, bevor er überhaupt gemerkt hat, daß wir weg waren«, sagte Diana bestimmt. »Wir brauchen ihn nicht zu wecken. Das Haus werden wir abschließen. Allie schläft auch. Hier sind sie in Sicherheit.«

Kate nahm einen Schluck Brandy und schloß die Augen. Sie konnte spüren, wie die Wärme wieder durch ihre Adern strömte, aber mit der Wärme kam auch eine Welle totaler Erschöpfung. Wie sollte sie es schaffen, Greg mit zurück zum Farmhaus zu tragen? Mit größter Willensanstrengung zwang sie etwas Energie zurück in ihren Körper, als sie noch einen Schluck trank. Als sie die Augen aufmachte, sah Patrick sie an. »Alles in Ordnung?« fragte er leise. »Ma ist rausgegangen, um ihren Schal und so zu holen.«

»Ich schaff‘s schon.« Kate versuchte zu lächeln. »Paddy, könnte ich mir ein paar warme Socken leihen? Ich hatte die halbe Nordsee in meinen Stiefeln, und meine Füße sind so durchgefroren, daß sie mich gar nicht mehr erkennen.«

»Klar.« Er grinste. »Ich hole welche.«

Sobald er gegangen war, ließ sie sich zurück in die Kissen fallen und schloß erneut die Augen. Plötzlich begann sich alles um sie zu drehen. Sie machte die Augen rasch wieder auf, als Patrick mit einem Paar dicker, wollener Fußballsocken und einem Handtuch wiederkam. »Sind die warm genug?«

Kate nickte. Sie blickte an sich herunter, und ihr wurde bewußt, daß sie mit ihren schmutzigen Stiefeln im Wohnzimmer der Lindseys saß, die Füße vor sich auf dem Teppich ausgestreckt. Patrick folgte ihrem Blick. »Keine Sorge. Ma ist‘s egal.« Er grinste wieder. »Soll ich sie Ihnen ausziehen?«

»Bist du so gut? Ich glaube, ich habe nicht mehr genug Kraft.«

Sie lehnte sich zurück, während er mit dem Rücken zu ihr mit gespreizten Beinen über ihren Beinen stand und ihr fachmännisch erst den einen, und dann den anderen Stiefel auszog. Ein Hagel von schmutzigem nassem Sand fiel auf den Teppich. Er kniete sich hin und streifte ihr die Socken ab. Ihre Füße waren weiß, runzlig und eiskalt.

»Arme Füße.« Er lächelte. Er nahm das Handtuch und rieb sie, so fest er konnte, trocken, bis sie sie vor Schmerz zurückzog, dann zog er ihr die Socken an. »Ich schaue mal, ob ich auch noch ein Paar trockene Stiefel finde. Welche Größe?«

»Fünfeinhalb. Sechs.« Sie setzte sich nach vorn an den Rand des Sofas. »Ich glaube, ich wasche mir das Gesicht. Das macht mich vielleicht ein bißchen wacher.«

»Gut. Ich finde bestimmt was, das Ihnen paßt, auch was zum Anziehen. Was Trockenes.«

Im Badezimmer beugte Kate sich über das Becken zum Spiegel und starrte ihr Gesicht an. Sie sah verhärmt aus, grau, die Augen tiefliegend und ruhelos. Sie wusch sich lange das Gesicht mit warmem Wasser, bevor sie nach einem Handtuch griff. Sie würde es schaffen. Was immer das da draußen auch war, es würde sie drei nicht angreifen. Sie würde dafür sorgen, daß Patrick sein Gewehr mitnahm œ sie hatte es in seiner Hand gesehen, als sie ihr vorher die Tür aufgemacht hatten œ und sie würden Greg hierher bringen. Das Ganze würde in weniger als einer Stunde geschafft sein.

Es dauerte zwei. Er war bei Bewußtsein, als sie schließlich zum Land Rover kamen, und es gelang ihm, seine Mutter mit so etwas wie guter Laune zu begrüßen und den Schrecken zu vergessen, der ihm in die Glieder gefahren war, als er zu sich gekommen und ganz allein gewesen war. Aus der Decke machten sie für Greg eine Art Sitz, mit dessen Hilfe es ihnen mit vielen Pausen gelang, ihn kurz nach vier Uhr morgens zum Farmhaus zu bringen.

Diana schloß die Tür auf und ging als erste hinein. Sie blickte sich nervös um, während Greg auf einem Bein im Eingang stand und sich am Türrahmen festhielt. »Scheint alles in Ordnung zu sein. Sie schlafen bestimmt noch.« Sie schob ihre Schulter unter Gregs Arm. »Also los, mein Großer. Komm rein und setz dich. Dann schauen wir uns die Bescherung mal an.«

Hinter ihnen verriegelte und verschloß Patrick die Haustür und lehnte das Gewehr in die Ecke. Er hatte gesehen, wie Kate dauernd über die Schulter zurückblickte, und auch die Erleichterung in ihrem Gesicht, als sie wieder beim Farmhaus waren. Auch er hatte sie gespürt, die Atmosphäre draußen im Wald; die Gewißheit, daß sie verfolgt wurden.

Auf Gregs Stirn, mit der er bei dem Unfall gegen den Rücken von Kates Sitz geprallt war, hatte sich ein großer blauroter Fleck gebildet. Aber sonst wirkte er, abgesehen davon, daß er erschöpft und völlig durchgefroren war, bemerkenswert unbeschadet. Sein verletzter Fuß allerdings sah schlimm aus.

Greg lag gut verpackt auf dem Feldbett in Rogers Arbeitszimmer und hatte eine starke Dosis Aspirin gegen die Schmerzen bekommen, als Patrick endlich leise mit Kate sprechen konnte. Seine Mutter war nach oben gegangen, um nach Alison zu sehen. »Sie sollten mir sagen, was passiert ist.«

»Das habe ich.« Kate sah ihn an. Ihr Gesicht war bleich und abgespannt. Sie nahm den Becher mit heißer Schokolade, die Diana ihr gemacht hatte, in die Hand, blies und nippte dann vorsichtig daran. »Nein, haben Sie nicht. Nicht, was vorher passiert ist. Wo haben Sie Bill gefunden?«

Kate nahm noch einen kleinen Schluck Schokolade und fühlte, wie sie sich heiß und süß in ihrem Mund ausbreitete. Die Erinnerungen an die Kindheit, die die Schokolade bei ihr auslöste, beruhigten sie.

»Wir fanden ihn am Wegesrand. Er wollte es im Farmhaus probieren, nachdem er mich im Cottage nicht finden konnte.«

»Konnte er…« Patrick zögerte. Er war plötzlich überwältigt von der Erinnerung an den toten Mann, der im Cottage lag. »Konnte er Ihnen noch sagen, was passiert ist?«

Kate zögerte. »Er war völlig durcheinander. Fast bewußtlos.« Sie holte tief Luft, wie um zu sprechen, schwieg dann aber. Wie konnte sie Patrick sagen, daß Bill Alison beschuldigt hatte, ihn angegriffen zu haben? »Er glaubte offenbar, daß es zwei Frauen waren«, sagte sie endlich vorsichtig.

»Frauen?« wiederholte Patrick schockiert.

Kate nickte. »Er war in einem furchtbaren Zustand, Patrick. Ich glaube nicht, daß er sich an viel erinnern konnte. Wir haben ihn in den Land Rover gelegt und zum Cottage gebracht. Greg ist dann allein los und hat versucht, Allie zu finden. Du kannst dir vorstellen, wie besorgt wir waren.« Sie hielt wieder inne. Ihre Hände hatten begonnen, ziemlich schlimm zu zittern. Sie umklammerte den Becher und hielt ihn ganz nah an ihre Brust, lächelte Patrick dann unsicher an. »Ich wußte nicht, was ich für Bill tun sollte. Ich habe dafür gesorgt, daß er es schön warm hatte, und ich habe versucht, die Blutung zu stoppen, doch er verlor das Bewußtsein.« Plötzlich kämpfte sie mit den Tränen. »Ich wußte einfach nicht, was ich tun sollte. Wenn ich was von Erster Hilfe verstanden hätte…« Sie stellte den Becher ab und versuchte, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, die sie jetzt nicht mehr zurückhalten konnte.

Patrick stand auf und holte aus der Küche eine Schachtel Kleenex. Er legte sie neben sie auf die Armlehne des Sessels.

»Ich habe ihn gesehen«, sagte er leise. »Ich glaube nicht, daß Erste Hilfe genützt hätte. Ich würde sagen, er hatte einen gebrochenen Schädel. Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen.« Er kniete jetzt vor dem Kamin, nahm den Feuerhaken und schürte das Feuer. »Allie hat gesagt, daß Marcus Bill getötet hat«, sagte er nach einer Minute. Er starrte dabei in die rauchende Glut. »Sie sagte, daß er auch noch andere Menschen umgebracht hat.« Seine Stimme klang tonlos und unsäglich müde.

»Marcus?« erwiderte Kate automatisch. Sie klang nicht besonders überzeugt.

»Irgendwer muß es schließlich gewesen sein.« Patricks Gesicht verzog sich plötzlich. Er kämpfte mit den Tränen und drehte sich von ihr weg, während er das Feuer schürte.

»Wie auch immer, vor Tagesanbruch können wir jedenfalls nichts unternehmen.« Kate richtete sich mühsam auf und kam zu ihm, um sich neben ihn hinzuknien. Sie legte den Arm um seine Schultern und spürte, wie der zitternde Körper des Jungen unter ihrer Berührung erstarrte. »Wir sollten versuchen, ein paar Stunden zu schlafen«, sagte sie nach einer kurzen Weile. »Hier sind wir alle in Sicherheit. Was auch immer œ wer auch immer es ist -, er kommt hier nicht rein; die Türen sind verschlossen, und du hast ein Gewehr. Wieso gehst du nicht schlafen.«

Er schüttelte wortlos den Kopf.

»Dann leg dich aufs Sofa. Mit dem Gewehr neben dir.«

»Und Sie?« Er hatte sie immer noch nicht angesehen. Aber sie wußte, daß ihm die Tränen über die Wangen liefen.

»Wenn du hier unten bleibst, leihst du mir dann dein Bett?« Sie bemerkte plötzlich, daß ihre Erschöpfung so groß war, daß sie sich nicht sicher sein konnte, ob sie es überhaupt noch die Treppe hinauf schaffte.

»Natürlich.« Er sah sie endlich an und lächelte durch die Tränen. »Tut mir leid, daß ich mich so anstelle.«

»Ach was. Du bist sehr tapfer.« Sie richtete sich mühsam auf. »Versuch jetzt, ein bißchen zu schlafen. Wir müssen unsere fünf Sinne beisammen haben, wenn es hell wird.«

Nahezu kraftlos zog sie sich die Treppe hoch. Jeder Knochen und jeder Muskel ihres Körpers tat weh; sie hatte rasende Kopfschmerzen, und ihre Füße schmerzten, als sie sich die letzten hohen Stufen hinauf und zu Patricks Zimmer schleppte. Vor dem Eingang zu Alisons Zimmer hielt sie an und warf einen Blick hinein. Das schwache Licht der Nachttischlampe fiel heraus auf den Gang. Diana saß am Bett des Mädchens und sah auf die schlafende Gestalt hinab. Sie hob den Kopf und legte einen Finger an die Lippen. Dann stand sie auf und kam auf Zehenspitzen zur Tür.

»Patrick sagt, ich kann mich eine Stunde oder zwei in sein Bett legen«, flüsterte Kate.

Diana nickte. Sie nahm Kates Arm und führte sie den Gang hinunter in Patricks Zimmer. Sie schaltete das Licht an und starrte auf das Durcheinander aus Büchern und Blättern. Sie nahm einfach den Berg von Büchern und Kassetten und schichtete sie auf dem Boden auf. »Ich hole frische Bettwäsche«, bot sie erschöpft an.

»Nein. Bitte machen Sie sich keine Mühe.« Kate warf sich so, wie sie war, auf die Steppdecke. Sie war zu müde, um zu denken, sich zu bewegen, noch eine Sekunde länger zu stehen. Sie schloß die Augen. Sofort begann sich alles zu drehen, als ob sie zuviel getrunken hätte. Stöhnend zwang sie sich, die Augen wieder zu öffnen, während Diana eine Decke über sie legte.

Diana sah einen Augenblick lang auf sie hinunter, dann wandte sie sich ab und machte das Licht aus. »Schlafen Sie ein bißchen, Kate. Wir reden dann, wenn es hell ist«, flüsterte sie. Auf Zehenspitzen schlich sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Draußen schrie ein Fasan seinen Weckruf in die Dunkelheit des frühen Morgens und war dann wieder still.