7
Am nächsten Morgen schlich ich mich aus dem Zimmer, bevor Brian aufwachte. Feige von mir, sicher, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, seelenruhig mit ihm am Frühstückstisch zu sitzen und über meine Situation nachzudenken. Meine Schauspielkünste reichten nicht aus, um so zu tun, als sei alles in Ordnung.
Ich übernachtete nicht oft Brian, aber oft genug, um einen Satz frischer Klamotten bei ihm deponiert zu haben. Als Deodorant musste ich allerdings auf sein Old-Spice-Spray zurückgreifen. Ich hatte keine Ahnung, wie sehr für mich dieser Duft mit ihm verbunden war, bis ich die Wohnung verließ. Obwohl der Duft sehr dezent war, meinte ich die ganze Zeit, Brian liefe neben mir her. Vielleicht hätte ich kurz bei einer Drogerie halten sollen, um eine Dose meines eigenen Deos zu kaufen.
Um sieben saß ich im Büro. Die Berichte zu den Exorzismen hatte ich gestern fertiggestellt, trotzdem war noch jede Menge Papierkram übrig, hauptsächlich Buchhaltungssachen und Ähnliches. Ich kam nicht gerade gut voran. Ich versuchte mir die ganze Zeit über einzureden, dass es sich bei Lugh um nicht mehr als ein ungewöhnlich echt wirkendes Traumbild handelte. Ich geb’s ja zu, im Verdrängen bin ich spitze. Sie können mich meinetwegen deshalb anzeigen.
Es war ungefähr elf, als jemand laut mit der Faust gegen meine Bürotür hämmerte. Mit Klopfen hatte das nichts mehr zu tun. Das Hämmern klang so energisch, dass ich vor Schreck zusammenfuhr. Bevor ich »herein« sagen konnte, ging die Tür auf, und zwei Zivilfahnder traten ins Büro. Einer kam mir bekannt vor. Als Exorzist hat man regelmäßig mit Verbrechern zu tun und lernt dadurch auch viele Polizisten kennen.
Die beiden waren ein ungleiches Paar. Der links sah zu mager aus, um Polizist zu sein. Er hatte die Figur eines Mannes, der regelmäßig ein Fünf-Gänge-Menü verspeisen kann und trotzdem kein Gramm zunimmt. Wären nicht seine Augen gewesen, hätte ich gesagt, er könnte nicht einmal einem Fünfjährigen an Halloween einen Schrecken einjagen. Doch der Mann hatte so eisblaue Augen, wie ich sie noch nie gesehen hatte, und ihr Blick vermittelte nicht gerade den Eindruck gutherziger Wärme. Allein diese Augen genügten wahrscheinlich, um jeden halbwegs vernünftigen Kriminellen davon abzuhalten, aus der Reihe zu tanzen.
Seinen Partner hingegen, den ich schon zu kennen meinte, konnte man sich gut in einem Nikolauskostüm vorstellen. Nicht dass er ein richtiger Fettwanst gewesen wäre, aber einen ordentlichen Bierbauch schleppte er schon mit sich herum, und so rosige Wangen wie der Nikolaus hatte er auch. Diese schienen allerdings weniger von ausgedehnten Schneespaziergängen als von ausgedehnten Kneipentouren herzurühren. Trotzdem: Es fehlten nur die rote Zipfelmütze und der weiße Bart, und er wäre perfekt für die Rolle gewesen.
Er schien jedoch nicht in Weihnachtsstimmung zu sein. Bevor ich fragen konnte, wie ich ihm und seinem Kollegen weiterhelfen könnte, hielt er mir schon seine Marke vors Gesicht.
»Ich bin Inspektor O’Reilly«, sagte er. Er hatte eine überraschend hohe, nasale Stimme, die nicht zu seinem Aussehen passen wollte. »Das hier ist mein Partner, Inspektor Finn.«
Inspektor Eisauge nickte knapp. Keiner der beiden streckte die Hand aus.
Ich setzte ein freundliches Lächeln auf diese Typen machten mich irgendwie nervös. Sie waren vermutlich gekommen, um mir noch ein paar Fragen zu dem Einbruch vorgestern Nacht zu stellen. Eigentlich sollte ich froh sein, dass sie hier waren.
»Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich. Keiner der beiden erwiderte mein Lächeln.
»Wir möchten Ihnen gerne ein paar Fragen stellen«, sagte O’Reilly.
Das klang nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. »Natürlich, gerne, nehmen Sie doch Platz.« Ich wies auf die zwei Stühle vor meinem Tisch, aber keiner der beiden machte Anstalten, sich zu setzen.
»Ich glaube, es wäre das Beste, wenn Sie uns aufs Revier begleiten.«
Ich blinzelte verunsichert. »Worum handelt es sich denn?« Wenn es wirklich nur um den Einbruch ginge, wäre ein Besuch auf dem Revier bestimmt nicht vonnöten.
Finn übernahm das Wort. Seine Stimme klang so, wie O’Reillys eigentlich hätte klingen sollen. »Gestern Nacht gab es einen illegalen Exorzismus. In dem Zusammenhang ist ihr Name gefallen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Wie bitte? Wie das denn?«
»Bitte begleiten Sie uns aufs Revier, Ms Kingsley«, sagte O’Reilly. »Sie werden bis jetzt nicht offiziell verdächtigt, aber es ist dringend notwendig, dass Sie uns ein paar Fragen beantworten, und das hier ist nicht der richtige Ort dafür.«
Ich nagte an der Innenseite meiner Wange. Ich wollte unseren braven Polizeibeamten keine unnötigen Schwierigkeiten machen und bringe den Hütern von Recht und Ordnung im Allgemeinen jede Menge Respekt entgegen – abgesehen von Adam White und ein paar weiteren Ausnahmen. Trotzdem benagte mir die Sache nicht.
Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Ich werde in einer halben Stunde dort sein.« Genug Zeit, um einen Anwalt zu kontaktieren – zumindest, wenn man wie ich einen als Freund hatte. So schnell würde ich sonst keinen Anwalt finden. Wenigstens keinen, dem ich trauen könnte. Überrascht Sie vermutlich wenig, dass ich mein Vertrauen nicht allzu leicht verschenke.
O’Reilly lehnte sich mit den Händen auf den Stuhl, der vor ihm stand, während Finn versuchte, mir mit seinem Blick das Mark in den Knochen gefrieren zu lassen.
»Es wäre uns lieber, wenn Sie sofort mitkämen«, sagte O’Reilly.
Irgendetwas stimmte nicht mit diesen Typen. Bei dem Gedanken, mit ihnen ins Auto zu steigen, sträubten sich mir die Nackenhaare. Ich war mir zwar sicher, dass sie wirklich zur Polizei gehörten, trotzdem schmeckte mir etwas an den beiden nicht. Ich hätte ein viel besseres Gefühl dabei gehabt, mit meinem eigenen Auto zum Revier zu fahren. Selbst wenn ihnen das nicht passte.
Ich blieb ganz ruhig und höflich. »Ich bin gerne bereit, Ihnen so viele Fragen zu beantworten, wie Sie wollen. In einer halben Stunde, und im Beisein meines Anwalts.« Ich fragte erst gar nicht, ob sie einen Haftbefehl hatten. Wäre das der Fall gewesen, hätten sie es mich schon längst wissen lassen. Bis jetzt lag es also ganz bei mir, ob ich ihrer Aufforderung Folge leistete oder nicht.
Ich hatte den Eindruck, dass Finn eine böse Bemerkung machen wollte. Doch O’Reilly gab ihm mit einem leichten Kopfschütteln zu verstehen, dass er sie lieber für sich behalten sollte.
»Dann sehen wir uns um 11.30 Uhr auf dem Revier«, sagte O’Reilly mit einem Blick auf die Uhr. »Sie werden uns doch hoffentlich nicht warten lassen, Ms Kingsley?«
Wenn er mich dazu bringen wollte, die Beherrschung zu verlieren, musste er sich schon mehr anstrengen. So kurz ist meine Lunte nun auch wieder nicht. Ich lächelte die beiden an. »Ich freu mich schon drauf.«
Finn schnaubte verächtlich, doch O’Reilly schien meine Art zu amüsieren, und er lächelte sogar andeutungsweise.
Kaum waren sie zur Tür raus, rief ich Brian an. Hoffentlich war er nicht gerade in einer Besprechung.
War er zwar nicht, aber begeistert, von mir zu hören, klang er auch nicht gerade. Offenbar hatte er es nicht so toll gefunden, allein im Bett aufzuwachen. Ich wollte mich jedoch lieber zu einem späteren Zeitpunkt für mein Verhalten entschuldigen – wenn ich ihn nicht im selben Atemzug um einen Gefallen bitten musste. Dann würde die Entschuldigung ehrlicher klingen.
Brian ist zwar kein Strafverteidiger, aber ein extrem guter Jurist. Solange ich nicht offiziell unter Anklage stand, war er bestimmt kompetent genug, um mich davor zu bewahren, in irgendeine rechtliche Falle zu tappen.
Wir trafen uns um etwa Viertel vor zwölf auf dem Polizeirevier. Wir verspäteten uns nicht mit Absicht. Brian brauchte länger, um von der Arbeit wegzukommen, als ich gehofft hatte. O’Reilly schien die Verspätung jedoch persönlich zu nehmen und starrte mich feindselig an, als wir in sein Büro geführt wurden. Wenigstens war Finn nicht wieder mit dabei, um mir mit seinen Augen Frostbeulen in die Haut zu frieren.
»Wo waren Sie letzte Nacht zwischen halb vier und fünf?«, fragte O’Reilly ohne Vorrede.
Ich sah zu Brian hinüber, der leicht mit den Schultern zuckte. Das nahm ich als Zeichen, dass ich die Frage ruhig beantworten könnte.
»Bei meinem Freund«, sagte ich.
O’Reilly kritzelte etwas auf seinen Block.
»Name?«
Der Schlaumeier in mir wollte »Morgan Kingsley« antworten, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, O’Reilly würde das nicht witzig finden. »Brian Tyndale.«
O’Reilly notierte das und sah dann mit zusammengekniffenen Augen Brian an. »Sind Sie ihr Anwalt oder ihr Freund?«
Brians Miene blieb ruhig, O’Reillys Feindseligkeit schien ihm nichts auszumachen. Mir machte sie eine Menge aus, aber ich verkniff mir lieber jeglichen Kommentar. »Beides«, sagte Brian. »Sollte Anklage erhoben werden, werde ich jemand anderen finden, der sie vertritt. Wird Anklage erhoben, Inspektor O’Reilly? Und wenn ja, wie lautet sie?«
O’Reilly schenkte seinen Fragen keine Beachtung, sondern stellte selbst eine. »Können Sie dafür bürgen, dass Miss Kingsley die ganze Nacht bei Ihnen war?«
Brian öffnete den Mund, als ob er ja sagen wollte, schloss ihn dann jedoch wieder. Mir sank das Herz bis in die Zehen hinab. Brian war eine so rechtschaffene Seele, dass er noch nicht einmal bereit war, für mich zu flunkern.
»Für den größten Teil der Nacht«, sagte er, und ich konnte nicht dem Drang widerstehen, ihm ins Gesicht zu sehen. Ich weiß nicht, ob meine Miene Kränkung oder Wut oder beides ausdrückte, aber was auch immer es war, es schien ihn kaltzulassen. »Ich weiß nicht, wann sie heute Morgen gegangen ist.«
Dreckskerl. Arschloch. Verräter.
Das waren nur ein paar der Ausdrücke, die mir in dem Moment durch den Kopf schossen. Sein Gesicht sah vollkommen ungerührt aus, während er mir das Messer in den Rücken rammte. Ich hatte meine Finger so fest um die Stuhllehnen geklammert, dass ich meine Fingerspitzen schon nicht mehr spürte. Hätte mir O’Reilly in dem Augenblick eine Frage gestellt, ich hätte ihm keine Antwort geben können, selbst wenn mein Leben davon abgehangen hätte.
Brians Verrat schmeckte bitter wie Galle.
»Also können Sie nicht sagen, wo sie sich zwischen halb vier und fünf Uhr nachts aufgehalten hat?«, hakte O’Reilly nach.
»Nicht mit vollkommener Sicherheit, nein.« Brian hätte sich genauso gut mit O’Reilly übers Wetter unterhalten können, so teilnahmslos klang seine Stimme. Und er sah nicht einmal kurz zu mir herüber. »Wären Sie jetzt so Freundlich, mir zu sagen, worum es geht?«
O’Reilly beachtete mich nicht mehr und konzentrierte sich ganz auf Brian. »Irgendwann in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages wurde ein illegaler Exorzismus durchgeführt.« Er warf einen Blick auf seinen Block. »An einem Mr Thomas Wilson. Er ist als legaler Wirt registriert. Letzte Nacht ist jemand in sein Haus eingebrochen, hat ihn mit einem Taser bearbeitet, gefesselt und ihm dann gegen seinen Willen den Dämon ausgetrieben, den er in sich hatte.«
»Und warum glauben Sie, dass meine Mandantin etwas damit zu tun haben könnte?«
Seine »Mandantin«. Mir drehte sich der Magen um.
»Bei dem Exorzismus wurden Kerzen mit Vanillearoma benutzt. Ihre Mandantin ist dafür bekannt, dass sie solche Kerzen bei ihren Zeremonien einsetzt.«
»Himmelherrgott!«, platzte es aus mir heraus. Meine Enttäuschung über Brian wich der Empörung. »Es gibt jede Menge Exorzisten, die solche Kerzen benutzen! Außerdem …«
Brian streckte die Hand aus und legte sie so fest um meinen Arm, dass ich vor Schmerz verstummte. Er blickte mich mit teilnahmslosen Augen an. »Lass mich das klären, Morgan. Dafür hast du mich schließlich mitgebracht.«
»Bis jetzt warst du aber nicht gerade eine große Hilfe«, fauchte ich.
Sein Griff schloss sich fester um meinen Arm. Hätte er mit noch mehr Kraft zugedrückt, hätte ich blaue Flecken bekommen. Da ich sowieso schon wütend auf ihn war, hätte mich das eigentlich erst recht zum Ausflippen bringen müssen. Doch es entsprach so wenig Brians üblichem Verhalten, dass ich stattdessen innehielt und nachdachte. Brian stellte immer noch dieselbe neutrale Anwaltsmiene zur Schau, und nichts an seinem Blick deutete darauf hin, dass er nicht mit einem seiner üblichen Klienten sprach, sondern mit seiner Freundin. Plötzlich ging mir auf, dass er meinen Arm absichtlich von hinten gepackt hatte – damit O’Reilly nicht sehen konnte, wie fest er zudrückte.
Ich schluckte also meine Wut hinunter und beschloss, ab sofort den Mund zu halten. Meine Hoffnung war, dass Brian immer noch auf meiner Seite stand und deswegen O’Reilly nichts von seinem Wink sehen lassen wollte. Er ließ mich los und nickte zufrieden.
»Inspektor O’Reilly«, sagte er. »Hätte meine Klientin tatsächlich einen illegalen Exorzismus durchgeführt, glaube ich kaum, dass sie ihre Kerzen am Tatort zurückgelassen hätte, damit die Polizei sie findet.«
Na, das war ja eine tolle Verteidigung.
»Vielleicht wurde sie gestört.«
»Das genügt wohl kaum, um …«
Jemand klopfte, und Finn steckte seinen Kopf zur Tür hinein. Er bedeutete O’Reilly mit einer Geste, dass er einen Moment herauskommen sollte, und wie er dabei lächelte, gefiel mir überhaupt nicht.
O’Reilly erhob sich. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick. Fühlen Sie sich wie zu Hause.«
Kaum war er aus der Tür, wandte ich mich wutschnaubend zu Brian um.
»Sei still, Morgan!«, fuhr er mich leise und eindringlich an. Sein Gesicht sah nicht mehr so unbeteiligt wie eben aus, sondern ernst und besorgt. »Hätte ich gelogen, als er mich gefragt hat, wo du warst, und das würde irgendwie herauskommen, könnten wir beide in große Schwierigkeiten geraten. Bitte reiß dich am Riemen und lass mich die Sache regeln. Streiten können wir uns später.«
Ich hätte am liebsten auf der Stelle wieder damit angefangen, aber in dem Moment kam O’Reilly zurück ins Büro. Für meinen Geschmack sah er viel zu zufrieden aus.
»Sehr nachlässig von Ihnen, Ms Kingsley«, sagte er. Er öffnete die Hand, in der viele kleine bunte Papierschnipsel lagen, die aussahen wie Konfetti.
Es war aber kein Konfetti. Jedes Mal, wenn man einen Taser abfeuert, hinterlässt es Spuren – bis zu vierzig solcher kleiner bunter Papierschnipsel, auf denen die Seriennummer der Kartusche des Tasers verzeichnet ist. Mich beschlich die ungute Ahnung, aus wessen Taser-Kartusche die Schnipsel in O’Reillys Hand stammten. Und wenn die Polizei das Datenlogbuch meines Tasers herunterladen würde, zeigte es vermutlich an, dass er genau zwischen halb vier und fünf Uhr heute Morgen abgefeuert worden war.
Eigentlich war das eine gute Erklärung für den Einbruch in mein Haus. Die Einbrecher hatten meinen Taser ausgetauscht, um mir einen Mord anzuhängen. Nur wäre dazu wohl kaum ein dreiköpfiges, bis an die Zähne bewaffnetes Überfallkommando nötig gewesen. Nein: Die Männer mochten meinen Taser ausgetauscht haben, aber das war nicht ihr ursprüngliches Ziel gewesen. Ein Ausweichplan vielleicht?
Ich unterdrückte ein Schaudern. Die illegale Austreibung hatte stattgefunden, nachdem in mein Haus eingebrochen worden war. Und vermutlich hatten die Typen mir noch einen zweiten heimlichen Besuch abgestattet, um den Original-Taser wieder an seinen Platz zu legen.
Ich sollte mir wohl eine neue Alarmanlage einbauen lassen.
»Ms Kingsley, hiermit verhafte ich Sie wegen Mordes am Dämon von Thomas Wilson. Sie haben das Recht zu schweigen.«
Wie O’Reilly mich über den Rest meiner Rechte aufklärte, bekam ich nicht mehr mit. Brian sagte kein Wort, während ich die Arme hinter den Rücken nahm und mir Handschellen angelegt wurden. Mir gefiel nicht, wie er mich ansah -als glaubte er, ich könnte die Tat tatsächlich begangen haben. Eine Beobachtung, die mir später bestimmt noch einige Schmerzen bereiten würde, doch in dem Moment war ich nicht in der Verfassung, mich damit auseinanderzusetzen.
»Brian!«, sagte ich und blieb stehen, während die zwei Polizisten mich abführen wollten. »Du weißt genau, dass ich mich nie und nimmer dermaßen dumm verhalten würde.«
O’Reilly und Finn zogen erstaunt die Brauen hoch. Sie hatten wohl erwartet, ich würde Brian gegenüber beteuern, dass ich zu so einer schrecklichen Tat nie und nimmer fähig wäre. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob Brian mir das abkaufen würde. Ziemlich sicher war ich mir hingegen, dass er mich für schlau genug hielt, nicht meine Duftkerzen und mein Taser-Konfetti am Tatort zurückzulassen.
Mir blieb allerdings nicht die Zeit herauszufinden, ob diese Annahme zutraf. Bevor ich noch ein weiteres Wort sagen konnte, schoben mich die beiden Polizisten aus der Tür.