Zeittafel

1913

Am 7. November Geburt von Albert Camus in Mondovi, Departement Constantine, Algerien, als zweiter Sohn von Lucien Auguste Camus, Kellermeister und Nachfahre französischer Einwanderer (geb. 1885), und Catherine Sintès (geb. 1882), ursprünglich balearischer Herkunft (Menorca).

1914

Tod des Vaters am 11. Oktober in einem Lazarett in der Bretagne an den Folgen einer Verwundung in der Marne-Schlacht. Catherine Camus zieht mit ihren Söhnen Lucien (geb. 1910) und Albert zur Mutter nach Algier, in die Rue de Lyon im Viertel Belcourt.

191823

Besuch der Grundschule (École primaire) in Belcourt.

1924

Aufnahme in das Gymnasium von Algier als Stipendiat. Torwart in der Fußballmannschaft «Racing Universitare Algérois».

1930

Erster Tuberkulose-Anfall. Bekanntschaft mit Jean Grenier. Umzug zum Onkel Gustave Acault.

1931

Tod der Großmutter.

1932

Abitur. Vorbereitungsjahr für die Hochschule.

193336

Studium der Philosophie an der Universität Algier.

1934

Heirat mit Simone Hié (geb. 1914). Beitritt zur kommunistischen Partei.

1935

Gründung des Laientheaters Théâtre du Travail. Camus führt Regie und übernimmt Parts. Bei einem Vortrag, organisiert von der Volksfront in Algier, erste Begegnung mit André Malraux, den Camus zu schätzen und zu verehren lernt. Gelderwerb im meteorologischen Institut durch die Abfassung von Statistiken.

1936

Philosophie-Diplom mit der Arbeit «Die Beziehungen zwischen Hellenismus und Christentum in den Werken von Plotin und Augustin». Engagiert in der «Maison de la Culture» in Algier. Reise nach Mitteleuropa und Trennung von Simone Hié.

1937

Das erste Buch, L’Envers et l’Endroit (Licht und Schatten), bei Charlot in Algier. Aus Gesundheitsgründen vom Staatsexamen (Lehrer-Laufbahn) ausgeschlossen. Gründung des «Théâtre de l’Équipe». Paris-Aufenthalt. Ausschluss aus der kommunistischen Partei. Bekanntschaft mit Francine Faure (geb. 1915). Beginn des Romans Der glückliche Tod.

1938

Camus wird Mitarbeiter von Pascal Pia beim neu gegründeten Alger républicain (ab 1939 Soir républicain). Entwürfe für den Werkszyklus des Absurden.

1939

Die Essay-Sammlung Noces (Hochzeit des Lichts) erscheint bei Charlot in Algier. Reportage über die Berber in der Kabylei. Camus’ freiwillige Meldung nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird aus Gesundheitsgründen abgewiesen.

1940

Verbot des Soir républicain. Umzug nach Paris und Mitarbeit beim Paris-Soir (bis zur Entlassung im Dezember). Übersiedlung mit der Zeitung nach Lyon. Scheidung von Simone Hié. Heirat mit Francine Faure. Abschluss des Romans Der Fremde.

1941

Rückkehr nach Algerien, zur Familie Faure in Oran. Abschluss des Werkszyklus des Absurden (Der Fremde; Der Mythos des Sisyphos; Caligula).

1942

Der Fremde und Der Mythos des Sisyphos erscheinen bei Gallimard in Paris.

1943

Lektoratsmitglied bei Gallimard. Bekanntschaft mit Jean-Paul Sartre; Bekanntschaft mit Maria Casarès. Mitarbeiter, später Leiter der bis August 1944 verbotenen Widerstandszeitung Combat (bis 1947). Briefe an einen deutschen Freund (1943/44).

1945

Geburt der Zwillinge Jean und Catherine im September. Reportagereise nach Algerien (Zeuge muslimischer Aufstände). Nachkriegsreise nach Deutschland. Uraufführung von Caligula im Pariser Théâtre Hébertot.

1946

Mehrmonatige Reise nach Amerika als Kulturbeauftragter der Regierung. (Bekanntschaft mit Patricia Blake.) Im Herbst, während einer Reise in die Provence, erstmals in Lourmarin. Bekanntschaft mit René Char.

1947

Die Pest (Werkszyklus der Revolte) erscheint im Juni bei Gallimard (100000 Exemplare bis Herbst).

1948

Engagement gegen linken wie rechten Imperialismus, Beginn der Entzweiung mit Sartre. England-Reise. Premiere des Stücks Der Belagerungszustand.

1949

Mehrmonatige Vortragsreise durch Südamerika. Verschlimmerung der Krankheit. Premiere des Stücks Die Gerechten (Werkszyklus der Revolte).

1951

Der Mensch in der Revolte erscheint im Oktober und schließt den Werkszyklus der Revolte ab. In der Folge Kontroverse und Bruch mit Sartre.

1952

Erstmals Reise durch das Atlas-Gebirge, in Oasenstädte der Sahara.

1953

Theaterfestspiele in Angers. Beginn der psychischen Erkrankung bei Francine. Öffentliche Parteinahme für die Aufständischen des 17. Juni in Ost-Berlin.

1954

Die Essay-Sammlung L’Été (Heimkehr nach Tipasa) erscheint. Ausbruch des Algerienkrieges. Reise in die Niederlande und Italien.

1955

Erste Reise nach Griechenland. Journalistische Arbeiten für L’Express, u.a. zu Algerien.

1956

Versuch der politischen Einflussnahme in der Algerienkrise: «Aufruf zum Burgfrieden» in Algier. Der Fall, der letzte zu Lebzeiten veröffentlichte Roman, erscheint im Mai. Camus zieht sich aus der Rue Madame (wo die Familie seit 1950 lebt) in eine möblierte Zweitwohnung in der Rue de Chanaleilles zurück.

1957

Das Exil und das Reich mit sechs Erzählungen erscheint. Camus bekommt den Nobelpreis für Literatur verliehen.

1958

Depressionen, Reisen, auf Algerien bezogene Aktionen, Theaterarbeiten. Hauskauf in Lourmarin.

1959

Vornehmlich Arbeit an dem autobiographischen Roman Der erste Mensch.

1960

Am 4. Januar Tod von Albert Camus bei einem Verkehrsunfall auf der Landstraße bei Villeblevin, als Beifahrer von Michel Gallimard auf dem Weg nach Paris. Beerdigung in Lourmarin. Im September Tod der Mutter in Algier. (1979 Tod von Francine Camus. 1994 erscheint Der erste Mensch.)

Camus: Das Ideal der Einfachheit. Eine Biographie
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