VIERZEHN
In der Düsternis des Raums jagte die Gegenwart des Constable mir Angst ein. Zum Glück war er ebenfalls überrascht, jemanden in Trelowarth anzutreffen.
Ich versuchte, ruhig zu bleiben.
Er erholte sich als Erster von dem Schrecken. »Mistress O’Cleary.« Allein mit mir, machte er sich nicht einmal die Mühe, eine Verbeugung anzudeuten. Seine kalten Augen verengten sich zu Schlitzen. »Haben sie Sie allein gelassen?« Sein Blick wanderte kurz zur Feuerstelle. »Und noch dazu ohne Feuer. Wie unachtsam. Da ich keinen Rauch aus den Schornsteinen gesehen habe, dachte ich, es sei niemand da.«
Er hatte also gehofft, sich ungestört hier umschauen zu können, und ich hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wie ein Chamäleon passte er sich den neuen Gegebenheiten an. Seine Miene wurde ein wenig sanfter, als er mit angedeuteter Höflichkeit fragte: »Haben Sie Schwierigkeiten?«
Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass ich angeblich stumm war. Ich nickte argwöhnisch.
»Dann lassen Sie es mich versuchen.« Das Zittern meiner Finger, als ich ihm die Zunderbüchse reichte, schien ihm nicht aufzufallen. Auch ihm gelang es nicht sofort, Funken zu schlagen, aber am Ende brannte ein munteres Feuer, das den Raum mit Licht und Wärme erfüllte.
Als er sich aufrichtete, musste ich mich zwingen, nicht zurückzuweichen. »Wie wollen Sie mir nun danken, wenn Sie nicht sprechen können?« Er musterte mich von oben bis unten. »Ich sehe, dass Sie sich fürs Bett bereit machen wollten. Vielleicht benötigen Sie auch dort Beistand?« Er wirkte belustigt über mein Entsetzen. »Nein, ein wenig Wein würde mir reichen. Eine Flasche vom besten, den Butler hat, und Sie können Ihre Schuld als beglichen erachten.«
Ich erinnerte mich, im Esszimmer Wein gesehen zu haben – einige verstaubte Flaschen in einer Ecke bei der Anrichte. Also nickte ich kurz und eilte hinüber. Zum Glück fand ich sie gleich. Ich nahm die oberste, wischte den Staub mit der Hand weg und kehrte damit zurück in die Küche.
Doch er war nicht mehr dort. Ich lauschte. Weit konnte er nicht sein.
Da hörte ich ihn in der Spülküche.
Mein Mund wurde trocken. Wenn er meine Jacke und die Stiefel entdeckte … Als ich mich zu ihm gesellte, verkrampften sich meine Finger um den Hals der Flasche. Zu meiner Erleichterung hatte er die Säcke auf dem Boden noch nicht aufgehoben. Sein Interesse schien sich auf den verschlossenen Vorratsschrank zu richten.
»Sperrt Ihr Bruder immer das Essen weg, wenn er Sie allein lässt?«, fragte er. »Oder könnte Interessanteres als Lebensmittel in diesem Schrank sein?«
Ich versuchte, ruhig zu bleiben, als er auf die Säcke zuging. Zum Glück schob er sie nur mit dem Fuß beiseite und griff nach einer kurzen Axt, die an der Wand dahinter lehnte.
»Ich kann nicht zulassen, dass Sie Hunger leiden«, erklärte er mit gespielter Sorge und ließ die Axt mit solcher Wucht auf das Schloss heruntersausen, dass es zerbarst und die Schranktür aufschwang.
Auch ich wusste nicht, was sich in dem Schrank befand. Vielleicht war hinter den Lebensmitteln Schmuggelware verborgen. Nachdem der Constable einige Behälter geöffnet hatte, murmelte er etwas, überlegte und wandte sich mir zu.
»Sind Sie wirklich allein im Haus?«, erkundigte er sich.
Ich wusste, dass ich ihm nichts vormachen konnte, und nickte.
»Dann halte ich es für sinnvoll, alle Räume zu inspizieren, um sicher zu sein, dass Ihnen kein Unheil droht.«
Was sollte ich darauf sagen?
Er nahm die Axt mit. Als ich ihm folgen wollte, drehte er sich zu mir um und deutete in die Küche. »Nein, Mistress, warten Sie hier. Das mache ich allein.«
Er blieb ziemlich lange weg, so lange, dass ich mit dem Gedanken spielte, in die Stallungen oder den Wald zu fliehen, aber weil draußen nach wie vor der Sturm tobte und meine Angst sich allmählich in Wut verwandelte, entschied ich mich dagegen. Außerdem wollte ich Daniel berichten, was der Constable getan und gefunden hatte.
Der Wind heulte so laut, dass ich nicht hören konnte, was der Constable oben machte. Ich wusste nicht, was er durch seine Berührung beschmutzte.
Es freute mich, sein enttäuschtes Gesicht zu sehen, als er zurückkehrte. Offenbar hatte er nicht gefunden, wonach er suchte.
An der Tür zur Spülküche ließ er die Axt fallen. Sie landete klappernd auf dem Steinboden. »Nun, Mistress O’Cleary.« Er klang herausfordernd. Mit einem Blick auf die Flasche in meiner Hand fragte er: »Ist das mein Wein? Dann geben Sie ihn mir doch.«
Er setzte sich, nahm ein kleines Messer aus seiner Tasche, brach damit das Wachssiegel und trank einen großen Schluck. Und noch einen. Nachdem er den Mund mit dem Ärmel abgewischt hatte, sagte er: »Vielleicht gehe ich das Problem falsch an und muss nur fragen?« Er sah mich an. »Haben Sie hier in letzter Zeit Besucher empfangen? Männer hohen Ranges?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Sie täten gut daran, mir die Wahrheit zu sagen, Mistress, denn die Gesetze dieses Landes bestrafen hart, wer einem Landesverräter Schutz gewährt.« Mit Verachtung in der Stimme fügte er hinzu: »Auch Frauen, die einen in ihr Bett gelassen haben.« Noch einmal musterte er mich von oben bis unten, während er einen weiteren großen Schluck aus der Flasche nahm. Als ich nicht auf seine Beleidigung reagierte, fuhr er fort: »Glauben Sie ja nicht, dass er Sie achtet. Wissen Sie, warum er Ihnen dieses Gewand gegeben hat? Um einem Geist Leben einzuhauchen. Jede Dirne würde den gleichen Zweck erfüllen.«
Er stand auf. »Denken Sie daran, wenn Sie versuchen, ihn vor dem Arm des Gesetzes zu bewahren. Ich kann Gnade walten lassen, Ihnen aber nicht helfen, wenn Sie selbst den Hals in die Schlinge stecken.« Er stellte die Flasche auf den Tisch. »Passen Sie gut auf die Glut auf, die ich für Sie entfacht habe, Mistress O’Cleary. Es würde mich schmerzen zu sehen, wenn Sie sich daran verbrennen.«
Als er sich zum Gehen wandte, fing ich trotz des Feuers zu zittern an.
Der Wein hätte mich wärmen können, doch ich wollte nicht aus derselben Flasche trinken wie er. Ich trug sie zur hinteren Tür, leerte sie draußen aus und hielt mein Gesicht in den Regen, bis ich mich wieder sauber fühlte.
Der Eimer, den ich zuvor hinausgestellt hatte, war nun halb voll. Ich holte ihn herein und verschloss die Tür, schleppte den dreifüßigen Eisenkessel zur Feuerstelle und goss den größten Teil des Wassers hinein. Den Rest sparte ich für später auf. Dann schüttete ich Gerste in den Kessel, zündete eine Kerze an und ging nach oben, um zu überprüfen, was der Constable angerichtet hatte.
Als ich es sah, kehrte meine Wut zurück. Daniels Bücher lagen auf dem Boden des Arbeitszimmers, in den anderen Räumen waren Schubladen herausgezogen und Betten abgedeckt. Der Constable hätte genug Zeit gehabt, alles zu durchsuchen, ohne Spuren zu hinterlassen, aber offenbar wollte er, dass Daniel sein Tun bemerkte. Warum, wusste ich nicht. Wenn der Anblick der Verwüstung mich schon so erzürnte, konnte ich mir Daniels Reaktion gut vorstellen.
Es sei denn, der Zweck des Unternehmens hatte darin bestanden, Daniel zu provozieren. Bestimmt ging nicht ohne Strafe aus, wer den Constable herausforderte.
Ich schob meine Wut beiseite, zündete weitere Kerzen an, um die Zimmer zu erhellen, und begann, die Bücher ins Regal zurückzustellen und die Stühle aufzurichten. Besondere Sorgfalt verwendete ich auf den Raum, der einmal das Zimmer von Daniels Frau gewesen war und in dem das Eindringen des Constable mir wie eine Schändung erschien.
Er hatte die Kleider in der Truhe am Fußende des Betts durchwühlt, aus der Ärmel und Teile von Unterröcken hingen. Ich ordnete die Kleider, so gut ich konnte, und legte sie sorgfältig zusammen, als gehörten sie Katrina.
Dann fiel mir mit einem mulmigen Gefühl ein, dass ich meine Sachen in einer der Kisten in meinem Zimmer versteckt hatte. Wenn er sich die Zeit genommen hatte, diese hier zu durchsuchen …
»Verdammt.« Ich riss die Tür zwischen den beiden Räumen auf, um nachzusehen.
Zum Glück waren beide Truhen geschlossen. Die erste, das Versteck meiner Kleidung, sah nicht so aus, als hätte jemand hineingeschaut. Ganz oben lagen einige weiße Hemden aus feinem Stoff, darunter brokatgeschmückte Westen und wieder darunter meine Sachen, zusammengelegt, wie ich sie hineingetan hatte.
In diesem Zimmer schien der Constable seine Suche auf den kleinen Schreibtisch beschränkt zu haben. Er hatte sich auf den Stuhl gesetzt, der anders dastand als zuvor, und unter der Abdeckung des Tischs klemmte ein Stück Papier.
Ich zog es heraus und legte es zu den anderen. Es handelte sich um eine kurze Aufstellung der Ausgaben für den Haushalt, verfasst in kräftiger Handschrift und offenbar uninteressant für den Constable..
Ich ahnte, dass er etwas ganz Bestimmtes gesucht hatte.
Später am Abend schob ich die Riegel sämtlicher Türen vor, nachdem ich etwas von meinem selbst gekochten Porridge hinuntergewürgt hatte. Den Rest stellte ich zum Abkühlen neben die Feuerstelle. Darauf, dass die Glut am Morgen noch glimmen würde, konnte ich mich trotz meiner Bemühungen, sie zu schüren, nicht verlassen. Ich holte einen der hohen Glasstürze aus dem Wohnzimmer und ließ eine Kerze brennen, um damit, wenn nötig, das Feuer im Kamin wieder zu entfachen. Dann legte ich mich in dem schlichten Unterrock ins Bett.
Nach dem Tod von Katrina war ich auf Bills Wunsch hin ihre Schränke durchgegangen, um Kleidungsstücke für eine Versteigerung zu wohltätigen Zwecken auszusortieren. Ihre Lieblingssachen hatte ich behalten, damit ich sie in Augenblicken, in denen sie mir besonders fehlte, anziehen konnte.
Kurz bevor ich einschlief, kam mir in den Sinn, was der Constable behauptet hatte: dass Daniel mir das Gewand nur gegeben habe, um einem Geist Leben einzuhauchen.
Ein Klappern in der Küche weckte mich auf. Die Sonne warf bereits Schatten durch die nach Osten gehenden Fenster rechts und links vom Kamin.
Ich setzte mich auf und lauschte.
Das Stapfen von Stiefeln näherte sich über die Treppe, und kurze Zeit später rief eine fremde Männerstimme vom Flur aus: »Bist du noch im Bett? Du hast das Feuer fast ausgehen lassen. Und warum zum Teufel ist alles verriegelt?« In dem Moment öffnete sich die Tür zu meinem Zimmer. »Dass mein eigener Bruder plötzlich zu einer alten …« Als der Mann mich im Bett von Daniel Butler sitzen sah, verstummte er mitten im Satz.
Jack sah mich mit ungläubigem Blick an. Kopfschüttelnd und mit schrägem Grinsen begrüßte er mich: »Guten Morgen, Mistress.«
Ich wusste, dass ich nichts erwidern durfte, denn nach Fergals und Daniel Butlers Plan sollte ich auch für Jack, der laut Aussage von Fergal den Mund nicht halten konnte, Fergals Schwester sein. Also nickte ich nur.
»Ist mein Bruder zu Hause?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Können Sie nicht sprechen?«, fragte er belustigt.
Als ich den Kopf schüttelte, wirkte er überrascht, dann trat ein leicht neidischer Ausdruck in seine Augen. »Eine Frau ohne Stimme.« Er stieß einen Pfiff aus. »Mein Bruder ist wirklich ein Glückspilz.«
Er lehnte sich mit einer Schulter gegen den Türpfosten. Jack war nicht so groß und gut aussehend wie Daniel, hatte jedoch einen gewissen Charme. Nun verstand ich, warum die Mütter von Polgelly ihre Töchter einschlossen, sobald Jack nach Hause kam. »Können Sie kochen? Auf dem Weg hierher bin ich über einen Hammel gestolpert, der nur darauf wartet, mein Abendessen zu werden. Leider habe ich selbst keine Ahnung, wie man einen Braten zubereitet.«
Mein unsicheres Nicken schien ihn zufriedenzustellen. »Gut. Dann lasse ich Sie jetzt allein.« Er verließ mich mit einem freundlichen Nicken und einem Lächeln.
Als er gegangen war, schloss ich die Augen und stieß einen tiefen Seufzer aus. Jack Butlers Anwesenheit brachte neue Komplikationen mit sich.
Nachdem ich mich hastig angekleidet hatte, ging ich nach unten in die Küche, wo das Hammelfleisch auf dem Tisch bei dem Fenster lag, durch das Jack Butler offensichtlich hereingekommen war. Dabei hatte er einen Stuhl umgestoßen, den ich aufrichtete, während ich überlegte, wie Menschen in dieser Zeit wohl einen Hammelbraten zubereiteten. Am Ende beschloss ich, das Fleisch genau so zu braten, wie Fergal es mit dem Geflügel getan hatte. Allerdings erwies es sich als schwierig, den Spieß hindurchzutreiben und die schwere, sperrige Last über die Feuerstelle zu hängen.
Immerhin hatte Jack das Feuer angefacht und frisches Holz daraufgelegt, und in dem gewaltsam vom Constable geöffneten Schrank fand ich einen Topf mit Honig. Wenn ich das Fleisch wie Fergal damit einrieb, konnte ich nicht allzu viel falsch machen.
Und wenn ich die erdverschmierten Karotten, die Jack auf den Tisch gelegt hatte, zu meinem Porridge gab, ließ sich daraus so etwas wie Fergals Gemüsesuppe machen, vorausgesetzt, ich trieb Wasser auf.
Das Problem löste sich wenig später, als Jack Butler mit zwei schwappenden Eimern durch die hintere Tür trat. »Es war kein Wasser im Haus«, sagte er, als wüsste ich das nicht. »Ich habe welches gebracht.« Er stellte die Eimer ab, setzte sich und warf einen anerkennenden Blick auf den Hammelbraten. »Gut, dass Sie da sind.« Dann fügte er hinzu: »Ich wollte Sie nicht drängen.«
Als ich ihn verständnislos ansah, deutete er auf seinen eigenen Kopf und erklärte: »Ihr Haar. Sie hätten sich ruhig die Zeit nehmen können, es hochzustecken; das hätte mir nichts ausgemacht. Ich bin nicht so schwierig wie mein Bruder.«
Auf jeden Fall war er gesprächiger. Die meisten Menschen hätten sich in Gesellschaft einer Stummen vermutlich unwohl gefühlt, aber für Jack Butler schien das kein Problem zu sein. Während ich kochte, wippte er auf seinem Stuhl vor und zurück, bis seine Schultern die Wand berührten, und stellte mir Fragen, die er selbst beantwortete. »Hat er Ihnen alles über mich erzählt? Natürlich, denn wenn nicht, hätten Sie sich vor mir gefürchtet. Auch wenn er wohl nicht erwartet hat, dass ich vor ihm heimkomme.«
Seinen Äußerungen entnahm ich, dass er glaubte, sein Bruder sei noch mit der Sally unterwegs. Das erklärte, warum der Constable der Meinung war, es sei niemand zu Hause.
»Sie sind die ganze Zeit allein hier gewesen?« Als er meine Reaktion sah, hakte er nach: »Es war jemand da?«
Ich nickte.
Er stieß sich von der Wand ab, sodass die Stuhlbeine den Boden wieder berührten. »Ein willkommener Gast?«, erkundigte er sich in ernsterem Tonfall.
Ich schüttelte den Kopf. Sein Blick verriet mir, dass er ahnte, wer da gewesen war. Der gewaltsam geöffnete Schrank in der Spülküche bedurfte keiner weiteren Erklärung.
»War der Constable allein? Hat er das Haus durchsucht? Hat er etwas gefunden?«
Zum Glück konnte ich den Kopf schütteln.
»Das muss ihm die Laune gründlich verdorben haben«, meinte Jack Butler mit spöttischem Grinsen. Dann schien ihm ein anderer Gedanke zu kommen. »Hat er Ihnen etwas getan?«
Ich schüttelte zögernd den Kopf.
»Sicher?« Er musterte mich eingehend. Dabei fiel ihm zum ersten Mal das Gewand auf, das ich trug.
Obwohl er es zu erkennen schien, runzelte er lediglich kurz die Stirn. »Gut, denn sonst würde Daniel ihm die Eingeweide aus dem Leib reißen.«
Ich hatte völlig vergessen, dass Männer seiner Zeit sich noch verpflichtet fühlten, die Ehre einer Frau zu verteidigen, und war froh, dass der Constable mich nur mit Worten verletzt hatte.
Warum wohl? Ich erinnerte mich, wie sein dunkler Blick über mein Kleid gewandert war. Hatte er am Ende selbst einen Geist darin gesehen und sich deshalb zurückgehalten?
In jedem Fall war ich dankbar, dass er mich verschont und ich mir die Zeit genommen hatte, die Zimmer aufzuräumen, bevor Jack sie sah. Er hätte Daniel sicher von dem Chaos erzählt. Fergal hatte recht gehabt – Jack Butler redete gern.
Hauptsächlich über sich selbst. Trotzdem war ich froh über seine Gesellschaft, in der ich mich sicherer fühlte als allein. Dass Jack Butler sich in einem Kampf gut schlagen würde, lag auf der Hand.
Zu meiner Überraschung hatte er Manieren. Obwohl der Hammelbraten am Ende ziemlich verkohlt war und die Gersten-Karottensuppe längst nicht so gut schmeckte wie die von Fergal, verzehrte Jack beides, ohne zu murren, und aß die Reste kalt am Abend.
Erst als die Dämmerung hereinbrach und Jack die Kerzen auf dem Tisch in der Küche anzündete, blitzte sein Schalk auf.
»Nun, Mistress«, fragte er, »soll ich Sie ins Bett bringen?«
Zum Glück blieb mir eine Reaktion darauf erspart, weil sich eine Gestalt aus den Schatten hinter uns löste.
»Welch freundliches Angebot, Jack«, stellte Daniel Butler mit vor der Brust verschränkten Armen fest. »Aber ich glaube, das ist mein Vorrecht.«