2. KAPITEL

 

Es war schon fast Sonnenaufgang, als Ian sich auf die hintere Veranda von Romans Stadthaus auf der Upper East Side teleportierte. Er drückte einen Knopf auf seiner Smart-Key-Fernbedienung, um den Alarm auszustellen, ehe er die Tür aufschloss. Die Küche war dunkel, bis auf das beleuchtete digitale Nummernfeld neben der Tür. Er gab den Code ein, um den Alarm erneut zu aktivieren.

»Keine Bewegung«, warnte ihn eine raue Stimme. »Dreh dich langsam um.«

Während Ian tat, wie ihm befohlen war, bemerkte er das Glänzen eines Highland-Dolches in der Hand eines großen Schotten neben der Küchentür. »Dougal?«

»Aye.« Dougal Kincaid betätigte den Lichtschalter. In seinen Augen war kein Funke des Erkennens zu sehen, bis sein Blick auf Ians Kilt fiel. »Bist du das, Ian?«

»Aye, ich bin es. Willst du meinen Ausweis sehen?«

»Nay.« Dougal lächelte, während er seine Waffe wieder in seinem Kniestrumpf verstaute. »Ich erkenne deinen Plaid eher als dein Gesicht. Wir haben dich erst in einer Woche zurückerwartet.«

»Mir war langweilig.« Einsam war das bessere Wort, aber das wollte Ian nicht zugeben. »Wie ist hier die Lage?«

»Ziemlich ruhig.« Dougal nahm eine Flasche synthetisches Blut aus dem Kühlschrank und stellte sie in die Mikrowelle. »Fängst du gleich wieder an zu arbeiten?«

»Nein. Ich habe noch eine Woche Urlaub.« Eine Woche, die er dazu verwenden würde, seine perfekte Partnerin zu finden.

Dougal legte den Kopf zur Seite und betrachtete Ian. »Ich habe ja gehört, dass du älter geworden bist, aber es ist unglaublich, wie du dich verändert hast.«

»Aye, ich erkenne mich selbst kaum wieder.« Fünf Minuten lang hatte er die Fotos angestarrt, die Vanda von ihm gemacht hatte. Sein Gesicht war kaum wiederzuerkennen, aber auch sein Körper hatte sich verändert. Er war so schnell gewachsen, dass er sich selbst noch daran gewöhnen musste. Manchmal stieß er mit der Hand gegen Dinge, wenn er seine längeren Arme zu weit ausstreckte, und manchmal stolperte er über seine größeren Füße, Schuhgröße siebenundvierzig.

Die Mikrowelle piepte, und Dougal nahm sein Abendbrot heraus. »Wir haben unten gerade Kampfsport trainiert.« Er kippte etwas von dem Blut herunter. »Das hättest du sehen sollen. Der neue Wachposten hat Phineas ordentlich den Hintern versohlt.«

»Wirklich?« Ian war beeindruckt. Menschen konnten Vampire nicht oft im Handkampf besiegen.

Dougal trat aus der Tür. »Ich dusche lieber noch, ehe die Sonne aufgeht.«

Die Sonne näherte sich dem Horizont. Ian konnte bereits fühlen, wie sein Kreislauf sich verlangsamte. Er folgte Dougal die Hintertreppe hinab in den Aufenthaltsraum der Wachen im Keller. Der Billardtisch war an die Wand neben das Sofa geschoben worden, damit für ihre Trainingseinheiten eine große, offene Fläche entstand.

Ian nahm einen Stuhl, der umgekippt worden war, und bemerkte, dass eines der Beine zerbrochen war. »Das muss ein Höllenkampf gewesen sein.«

»Aye. Allerdings ein bisschen peinlich für Phineas.« Dougal leerte seine Flasche auf dem Weg in den Schlafsaal nebenan. Eine Badezimmertür schloss sich mit einem Knall.

Ian schlenderte in den Schlafsaal und erwartete, Phineas McKinney anzutreffen, aber der junge, schwarze Vampir war nicht dort. Das Geräusch von prasselndem Wasser drang aus beiden Badezimmern, also stand er wahrscheinlich genau wie Dougal unter der Dusche. Viele Vampire waren darauf bedacht, sauber zu sein, ehe sie sich dem Todesschlaf hingaben.

Sie fühlten sich so weniger wie ein verrottender Kadaver.

Der Schlafsaal war jetzt fast leer. Ian erinnerte sich an eine Zeit, zu der zehn Särge darin gestanden hatten, einer für jeden Vampirwachmann. Die meisten der Vampire waren jetzt fort, auf der Jagd nach Casimir durchsuchten sie Osteuropa.

Die Stockwerke über ihm waren genauso leer. Früher hatte Roman dort gelebt, mitsamt den zehn Haremsdamen, und meist waren jede Menge Vampire auf Besuch. Es war ein aufregender Ort gewesen. Jetzt waren sie alle weitergezogen.

Roman lebte mit seiner sterblichen Frau und seinem Kind in White Plains, wo Connor sie als ihr Bodyguard beschützte. Die Vampirwachen, die in Romans Stadthaus gelebt hatten, arbeiteten im Sicherheitsteam von Romatech Industries, wo synthetisches Blut und die Fusion Cuisine hergestellt wurden. Connor hatte hier die Leitung, aber es war geplant, Ian diesen Posten zu übertragen, damit Connor sich ganz auf die Sicherheit von Roman und seiner Familie konzentrieren konnte.

Ian freute sich zwar auf seine bevorstehende Beförderung, doch dass er sie erst jetzt bekam, wo er älter aussah, fand er irgendwie nicht in Ordnung. Er hatte 1955 bei MacKay Security and Investigations angefangen und es nie weiter als bis zum Stellvertreter gebracht. Selbst seine besten Freunde hatten es schwer gefunden, ihn wie einen Erwachsenen zu behandeln, solange er wie fünfzehn aussah.

Er zog seinen Strickpullover über den Kopf und warf ihn in den Wäschekorb. Dann schlenderte er hinüber zu dem Sarg, der mehr als fünfzig Jahre lang seine Ruhestätte gewesen war. Das Kissen und die Decke zeigten das Grün und Rot des MacPhie-Tartan, genau wie sein Kilt. Er legte seinen Sporran ab und zog das Messer aus seinem Strumpf, dann legte er beides in die kleine Kommode neben seinem Sarg. Er zog seine Schuhe aus und hielt plötzlich inne, weil ihm etwas einfiel. Er war zwölf Zentimeter gewachsen.

Verdammt. Er war zu groß für seinen Sarg.

Er kletterte hinein, und tatsächlich hingen seine Füße über das Ende hinaus. Es gab nur einen weiteren Sarg im Schlafsaal, und der gehörte Dougal. Das Doppelbett war für Phineas bestimmt. Alle anderen Betten befanden sich in den oberen Geschossen.

Vielleicht sollte er dorthin gehen. Warum eigentlich nicht? In einigen Wochen würde Ian hier genau wie bei Romatech die Leitung übernehmen. Er konnte schlafen, wo er wollte. Also verließ er den Schlafsaal und ging die Treppe hinauf.

Normalerweise nahm er vor dem Zubettgehen noch etwas zu sich, aber er hatte bei Vanda so viel Blier getrunken, dass er noch satt war. Vanda hatte sich ihm gegen vier Uhr morgens an der Bar angeschlossen, um zu verkünden, dass sein Profil fertig war und man ihn damit offiziell auf der Dating-Seite »Single in the City« bewundern konnte.

Ein weiteres Glas Blier hatte ihm Selbstvertrauen geschenkt und ihn ermutigt, einige Frauen anzusprechen, mit denen er sich in der nächsten Nacht im Club treffen wollte.

Als er das Erdgeschoss betrat, ging der Alarm los. Er erstarrte eine Sekunde, ehe ihm klar wurde, was geschah. Ein Eindringling! Und verdammt, er reagierte zu langsam. Das vierte Glas Blier war wohl doch zu viel gewesen.

Er rannte in die Eingangshalle. Leer. Drehte sich um, stolperte über seine Füße und dann zum Nummernfeld neben der Tür. Er stellte den Alarm aus, damit er etwas hören konnte. Er nahm ein leises Geräusch aus Richtung der Bibliothek war. Er schlich zu deren Eingang.

Eine kalte Brise durch die offenen Fenster bauschte die Vorhänge. Die Person, die dieses Fenster geöffnet hatte, hatte auch den Alarm ausgelöst, und diese Person befand sich immer noch im Raum.

Weiblich. Und sterblich. Der Duft ihres Blutes hüllte ihn ein und liebkoste seine Haut wie eine Gespielin. Sie war seine Lieblingssorte - AB positiv.

Gott sei Dank hatte Roman 1987 das synthetische Blut erfunden, sodass Ian und die anderen Vampire nicht mehr Sklaven ihrer Blutlust waren. Trotzdem reagierte sein Körper mit dem gleichen ursprünglichen Instinkt, wie er es seit seiner Verwandlung 1542 getan hatte. Sein Zahnfleisch kribbelte. Er hatte genug Erfahrung, um zu wissen, wie er sich unter Kontrolle brachte, aber heute Nacht kostete es ihn mehr Mühe als sonst.

Sie hatte ihm den Rücken zugedreht, während sie die Buchregale an der Wand gegenüber betrachtete. Zweifellos war sie im Begriff, die seltensten Bücher in Romans Sammlung zu stehlen. Die Bibliothek beherbergte alles: von mittelalterlichen Manuskripten, handgeschrieben von Mönchen, bis zu Erstausgaben aus dem neunzehnten Jahrhundert.

Anscheinend war ihr entgangen, wie er sich auf Strümpfen angeschlichen hatte. Der Alarm war unter Garantie nicht an ihr Ohr gedrungen, weil er auf eine Frequenz eingestellt war, die nur Vampire und Hunde hören konnten. Und sie konnte auch bestimmt nicht spüren, welche Reaktion sie in ihm hervorrief.

Seine Körpertemperatur schien um fünf Grad gestiegen zu sein, trotz der kalten Dezemberluft, die durch das offene Fenster und über sein weißes Unterhemd wehte. Die Lampe zwischen zwei Ohrensesseln war gedimmt. Sie warf ein goldenes Licht durch den Raum und umrahmte ihre Gestalt mit einer schimmernden Aura.

Sie gab eine atemberaubende Einbrecherin ab, ganz in schwarzes Lycra gekleidet, das sich an ihre Taille und die sanft gerundeten Hüften schmiegte. Ihr goldenes Haar hing, zu einem Pferdeschwanz gebunden, ihren Rücken hinab. Die Spitzen strichen sanft über ihre Schulterblätter, als sie ihren Kopf von einer Seite auf die andere legte und die Buchtitel im Regal überflog.

Sie trat, lautlos auf schwarzen Socken, zur Seite. Vermutlich hatte sie ihre Schuhe vor dem Fenster gelassen, um jedes Geräusch zu vermeiden. Er bemerkte ihre schlanken Fesseln und ließ seinen Blick dann hinauf zu ihrem goldenen Haar wandern. Er musste aufpassen, wenn er sie einfing. Wie alle Vampire hatte er übermenschliche Kraft, und sie sah ein wenig zerbrechlich aus.

Lautlos bewegte er sich an den Ohrensesseln vorbei ans Fenster. Es machte ein rauschendes Geräusch, als er es schloss.

Mit einem erschreckten Keuchen drehte sie sich zu ihm um. Ihre Augen wurden groß. Augen, so grün wie die Hügel, die seine Heimat in Schottland einfassten.

Eine Welle der Lust verschlug ihm einen Augenblick lang die Sprache. Sie schien genauso sprachlos zu sein. Zweifellos dachte sie eilig über einen Fluchtweg nach.

Er bewegte sich langsam auf sie zu. »Du kannst nicht durchs Fenster entkommen. Und du kannst auch nicht vor mir die Tür erreichen.«

Sie trat einen Schritt zurück. »Wer sind Sie? Wohnen Sie hier?«

»Ich stelle hier die Fragen, sobald ich dich in Gewahrsam genommen habe.« Er konnte hören, wie ihr Herz schneller schlug. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, bis auf die Augen. In ihnen loderte Widerstand. Sie waren wunderschön.

Sie nahm ein dickes Buch aus dem Regal neben sich. »Sind Sie hier, um meine Fähigkeiten zu testen?«

Merkwürdige Frage. Schätzte er die Situation falsch ein? »Wer...« Plötzlich schleuderte sie das Buch, das sie gerade aus dem Regal genommen hatte, in sein Gesicht. Verdammt, er hatte für sein älteres, männlicheres Gesicht zu viel gelitten, um es sich jetzt fast von ihr einschlagen zu lassen.

Das Buch flog an ihm vorbei und warf die Lampe um. Das Licht flackerte und verlosch. Vampire haben ein übermenschliches Sehvermögen, mit dem er jetzt wahrnahm, wie sie in Richtung Tür rannte.

Er sauste hinter ihr her. Ehe er sie packen konnte, hatte sie sich umgedreht und seiner Brust einen Tritt versetzt. Er stolperte zurück. Verdammt, sie war stärker, als sie aussah.

Mit einer Reihe von Hieben und Tritten setzte sie ihren Angriff fort, doch er wehrte sie alle ab. Aus Verzweiflung zielte sie einen Tritt zwischen seine Beine. Verdammt, er hatte zu viel gelitten für seine größere, männlichere Ausstattung. Er sprang zurück, aber ihre Zehen verfingen sich im Saum seines Kilts, der jetzt bis über seine Taille nach oben flog.

Ihr Blick wanderte sofort zwischen seine Beine. Sie sperrte den Mund auf. Aye, die zwölf Jahre Wachstum waren großzügig zu ihm gewesen. Er stürzte vorwärts und warf sie auf den Teppich. Sie schlug nach ihm, also fasste er ihre Handgelenke und drückte sie gegen den Boden.

Sich drehend und windend versuchte sie, ihn mit dem Knie zu treffen. Knurrend wehrte er mit seinem eigenen Knie ab. Dann ließ er sich langsam auf sie herabsinken, um sie festzuhalten. Ihr Körper war wunderbar heiß, gerötet von ihrem Blut und pochend mit einer Lebenskraft, die ihn vor Verlangen erbeben ließ.

»Hör auf zu zappeln, Kleine.« Seine Reaktion auf diese Frau konnte er kaum unter Kontrolle bringen. »Hab Erbarmen.«

»Erbarmen?« Sie zappelte weiter unter ihm. »Ich bin hier die Gefangene.«

»Hör auf.« Er presste sich fester auf sie. Ihre Augen weiteten sich. Er bezweifelte nicht, dass sie es spüren konnte.

Ihr Blick wanderte nach unten und dann zurück in sein Gesicht. »Runter von mir. Sofort!«

»Ich würde lieber noch bleiben«, murmelte er.

»Loslassen!« Sie zerrte an seinem Griff um ihre Handgelenke.

»Wenn ich dich loslasse, rammst du mir das Knie zwischen die Beine. Und ich mag, was ich dort aufbewahre, zu gern.«

»Da sind wir wohl nicht der gleichen Meinung.«

Er lächelte selbstgefällig. »Du hast lange genug hingesehen. Muss dir also gefallen haben.«

»Ha! Du hast einen so winzigen Eindruck auf mich gemacht, dass ich mich kaum erinnere.«

Es war amüsant mit ihr. Sie war im Kopf genauso flink wie körperlich.

Neugierig betrachtete sie ihn. »Du riechst nach Bier.«

»Ich hatte ein paar.« Er bemerkte ihren zweifelnden Blick. »Okay, mehr als ein paar, aber ich konnte dich immer noch besiegen.«

»Wenn du Bier trinkst, heißt das, du bist kein...«

»Kein was?«

Sie sah ihn mit immer größer werdenden Augen an. Er hatte das ungute Gefühl, sie glaubte, er wäre sterblich. Sie wollte, dass er sterblich war. Und das bedeutete, sie wusste von Vampiren.

Er betrachtete ihr hübsches Gesicht - die hohen Wangenknochen, das zarte Kinn und die verlockenden grünen Augen. Manche Vampire behaupteten, Sterbliche hätten überhaupt keine Macht. Sie irrten sich.

Ihre Blicke trafen aufeinander, und er vergaß zu atmen. In ihren grünen Tiefen lag etwas verborgen. Einsamkeit. Eine Wunde, die zu alt für ihre Jugend erschien. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, in das Spiegelbild seiner eigenen Seele zu blicken.

»Du bist gar keine Diebin, oder?«, flüsterte er.

Sie schüttelte leicht den Kopf, immer noch von seinem Blick gefangen. Oder vielleicht war er es, der in ihrem gefangen war.

»Ian.« Schritte näherten sich. »Ian, was zum Henker machst du da?«

Er löste seinen Blick von ihrem und bemerkte Phineas, der neben ihnen stand. »Was?«

Phineas sah ihn verwirrt an. »Warum prügelst du dich mit Toni?«

Ian blinzelte verwirrt, dann blickte er zu der Frau, die er auf dem Boden festhielt. »Du bist... Toni!« Der neue Wachposten war eine Frau? Er hatte gedacht, der Neuankömmling wäre ein Mann namens Tony, niemand hatte ihm von einer Toni erzählt.

»Du bist Ian?« Enttäuschung flackerte kurz in ihren Augen auf, ehe sie sich abwendete. »Du bist einer von denen.«

Das tat weh. Jahrhundertelang war er zu jung gewesen, und jetzt, nach all den Schmerzen, die er ertragen hatte, war es immer noch nicht in Ordnung. Sein Kiefer bewegte sich, als er mit den Zähnen knirschte. »Hast du was gegen Vampire?«

In ihren Augen flackerte Wut. »Ja. Ich werde normalerweise richtig sauer, wenn sie mich angreifen.«

»Sie hat nicht unrecht, Alter«, murmelte Phineas, während er den Gürtel seines violetten Satinmorgenmantels zurechtrückte. »Du solltest sie nicht angreifen. Sie ist unser Freund.«

Ian ließ sie los. »Freundschaft muss man sich verdienen.«

Sie rutschte von ihm weg und setzte sich auf. »Ich bin nicht hier, um dein Freund zu sein. Ich bin deine Wache. Das ist alles.«

Das war alles zu viel für Ian. Connor hatte eine Frau eingestellt, um Männer zu beschützen? Das war in der Vampirwelt noch nie vorgekommen. Eine sterbliche Frau hätte nicht die Kraft... es sei denn, sie war ein Gestaltwandler wie Phil und Howard. »Bist du...« Wie konnte er das formulieren, wo Gestaltwandler doch ein Geheimnis waren? »Veränderst du dich zu einer gewissen Zeit des Monats?«

Sie sah ihn ungläubig an. »Du willst wissen, ob ich an PMS leide? Ernsthaft?«

»Nay! Ich meinte nicht...« Ian verstummte, unterbrochen von Phineas' Gelächter.

»Ich weiß, was du wissen willst, Mann, aber sie ist ganz normal.«

»Normal?« Sie starrte Phineas wütend an. »Ich hab dich heute Abend fertiggemacht.«

Phineas hob beschwichtigend die Hände. »Nicht wehtun, Süße. Du bist ein starkes, schönes Prachtexemplar von einer Frau.«

Sie neigte den Kopf. »Vielen Dank.«

»Connor hat mir am Telefon gesagt, er hat einen Tony eingestellt«, murmelte Ian. »Ich dachte, das wäre ein Mann.«

Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ich dachte, du wärest etwas intelligenter.«

»Nicht schlecht«, grinste Phineas. »Der Punkt geht an sie, Alter.«

Ian verzog das Gesicht. »Es war vollkommen logisch, anzunehmen, Tony sei ein Männername.«

Sie hob ihr Kinn. »Ist es vollkommen logisch, jemanden anzugreifen, ohne vorher mit ihm zu sprechen?«

»In diesem Fall, aye, das war es. Das Fenster war offen...«

»Ich habe es aufgemacht«, unterbrach sie ihn. »Es war da drinnen stickig wie in einem Grab, und mir war heiß.«

»Süße, du bist so heiß, dass es brodelt.« Phineas machte ein paar zischende Geräusche.

Ian warf ihm einen genervten Blick zu und fuhr dann mit seiner Erklärung fort. »Der Fühler am Fenster hat einen Alarm ausgelöst, und als ich der Sache auf den Grund gehen wollte, habe ich gesehen, wie du dir einige sehr wertvolle Bücher angesehen hast, und dabei angezogen warst wie eine Einbrecherin.«

»Ja, du siehst wie eine heiße, sexy Catwoman aus.« Phineas schlug seine Krallen in die Luft. »Miau! Fauch!«

Jetzt sah Toni Phineas genervt an. »Das ist meine Trainingskleidung.« Sie richtete ihren wütenden grünäugigen Blick auf Ian. »Und ich habe keinen Alarm gehört.«

»Nur Vampire und Hunde können ihn hören.«

»Oh. Und was bist du?«

»Nicht schlecht!« Phineas klopfte sich auf den Schenkel. »Sie macht dich fertig, Alter.«

»Phineas«, knurrte Ian. »Ich versuche, mich zu unterhalten.« Er wendete sich an Toni. »Es tut mir leid, Mädchen, aber das wird niemals funktionieren. Du kannst kein ganzes Haus voller Männer bewachen. Du siehst doch, wie Phineas auf dich reagiert.«

»Er ist jedenfalls viel netter als du!« In ihren Augen glitzerte Wut. »Und es ist nicht mein Problem, wenn ihr ein Haufen sexistischer Schweine seid. Ich kann diesen Job erledigen, mit oder ohne PMS. Ich habe Phineas besiegt, und ich hätte auch dich noch geschafft, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten.«

»Kleine, du hättest mich nie festhalten können.« Er beugte sich zu ihr. »Ich liege lieber oben.«

In ihren Augen loderte grünes Feuer.

»Der war gut!« Phineas schüttelte seine Faust in der Luft. »Du gewinnst Raum, Alter. Du bist der Beste!«

»Er ist ein Schwein«, knurrte Toni.

»Oink, oink«, grunzte Phineas.

»Das reicht, Phineas!« Ian starrte ihn wütend an. »Ich verstehe langsam, warum man dich so jung ermordet hat.«

Toni entfuhr ein Lachen, aber sie unterdrückte es schnell und legte ihre Stirn in ernste Falten.

Hatte sie Sinn für Humor? Das war im Großen und Ganzen nicht sonderlich wichtig, aber Ian fühlte sich auf einmal herausgefordert, sie noch einmal zum Lachen zu bringen oder ihr wenigstens ein Lächeln zu entlocken. Leider fiel ihm überhaupt nichts Amüsantes ein.

Er stand auf und führte eine galante Verbeugung aus. »Ich entschuldige mich bei dir für den Angriff. Ich hoffe, ich habe dir nicht wehgetan.«

Ihre Stirnfalten entspannten sich etwas. »Ich bin okay.«

Er reichte ihr eine Hand, um ihr aufzuhelfen.

Misstrauisch betrachtete sie ihn. »Du wirst Connor aber nicht sagen, er soll mich feuern, oder? Ich kann diesen Job wirklich machen.«

Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Warum in aller Welt sollte eine bezaubernde Sterbliche einen Job als Wachposten über Vampire wollen? »Ich lasse dich bleiben, wenn du mir ein paar Fragen ehrlich beantwortest.

Ihre Miene verschloss sich kurz, dann lächelte sie strahlend und nahm seine Hand. »Klar. Was willst du wissen?« Sie erhob sich anmutig.

Seine Hand schloss sich fester um ihre und das ungute Gefühl verstärkte sich. Er wusste, dass sie nicht ganz ehrlich sein würde. Ihr Lächeln war zu gezwungen, und ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt.

»Warum willst du diesen Job?«, fragte er sie leise.

»Die Bezahlung ist extrem gut. Und ich bekomme freie Kost und Logis, was in Manhattan ein Vermögen wert ist", beantwortete sie seine Frage und löste gleichzeitig ihre Hand aus seinem Griff.

»Und du bist den ganzen Tag mit ein paar Leichen im Haus eingesperrt.«

»Kein Job ist perfekt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Keiner von euch wacht weinend auf oder muss die Windeln gewechselt bekommen, also ist es einfacher als normales Babysitten.«

Babysitten? Das war einfach nur unverschämt.

Phineas amüsierte sich königlich. »Yeah, kümmer' dich um mich, Hot Mama. Ich brauche ein Bad. Und etwas Babyöl, das du auf meinem ganzen Körper verteilst. Ich fühle mich wund, wenn du weißt, was ich meine.«

Ihre Mundwinkel zuckten.

Fand sie Phineas amüsant? Und warum nervte ihn das? Ian trat näher auf sie zu und biss die Zähne zusammen. »Wir sind keine Babys. Wir sind gestandene Krieger.«

Sie tat so, als würde sie ein heftiger Schauer durchfahren. »Oooh, ich habe Angst.«

Zweifelte sie an ihren Fähigkeiten? Ian trat noch näher. »Mädchen, du hast keine Ahnung, wie wild wir sein können.«

Ihr Lächeln verblasste, und ein schmerzverzerrter Blick huschte über ihr Gesicht. »Das weiß ich nur zu gut. Du musst mich nicht daran erinnern.«

»Bist du angegriffen worden?« Ian betrachtete ihren Hals, konnte aber keine Anzeichen von Bissen über dem Halsausschnitt ihres schwarzen Outfits erkennen. »Hast du so von uns erfahren?«

Das sture Vorstrecken ihres Kinns konnte nur bedeuten, dass sie nicht mehr verraten würde. Aber sie hatte schon vorher erwähnt, wie furchtbar sie es fand, von Vampiren angegriffen zu werden. Bald würde die Sonne aufgehen, und Ian und die anderen Vampire fielen dann in ihren Todesschlaf. Den ganzen Tag würden sie schutzlos und verletzlich daliegen. Und ihr Wachposten schien einen Groll gegen sie zu hegen.

»Mädchen, du sollst uns beschützen. Warum sollte ich dir vertrauen?«

Ihre Augenbrauen hoben sich. »Machst du dir Sorgen, was ich tun könnte, wenn du mir vollkommen hilflos ausgeliefert bist?«

Er packte sie an den Schultern. »Drohst du uns? Ich könnte deine Erinnerung löschen und dich sofort zur Tür hinauswerfen.«

»Nein!« Jetzt sah sie panisch aus. »Bitte. Ich - ich brauche diesen Job wirklich. Ich habe Connor versprochen, dass ich nie einem von euch Schaden zufügen würde. Frag ihn. Er glaubt mir.«

Ian ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Ich werde ihn fragen.«

Nervös blickte sie ihn an. »Ich muss noch meine Uniform anziehen, ehe meine Schicht anfängt.«

Phineas gähnte. »Yeah. Ich bin auch langsam müde. Gute Nacht, Süße.« Er hielt Toni seine ausgestreckte Faust entgegen.

Sie antwortete mit einem Lächeln und schlug mit ihrer Faust gegen seine. »Bis morgen, Dr. Phang.«

Phineas grinste und schlenderte dann die Treppe hinab.

»Yeah, so nennt man mich, Dr. Phang. Und nicht nur die Zähne sind lang und spitz.« Er ging hinunter in den Keller, und seine Stimme drang immer noch zu ihnen hinauf. »Der Doktor ist da. Oh Baby, ich kann dich gesund machen.«

Der Sog des Todesschlafes griff auch nach Ian, aber als älterer Vampir konnte er besser widerstehen als Phineas.

»Vielleicht sollten wir noch einmal von vorne anfangen.« Er streckte seine Hand aus. »Ich bin Ian MacPhie.«

Sie sah ihn misstrauisch an. »Toni Davis.« Sie nahm seine Hand, ließ schnell los und eilte dann zur Treppe.

Er folgte ihr. »Ich habe wirklich gedacht, du bist ein Einbrecher. Normalerweise greife ich keine Frauen an.«

»Nur, wenn du Hunger hast.«

»Ich jage nicht nach Nahrung. Darüber sind wir längst hinweg.«

»Ja, klar.« Sie ging die Treppe hinauf, ohne sich umzusehen.

Immer noch war Ian hinter ihr. »Glaubst du mir nicht?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe gesehen, dass ihr hier aus Flaschen trinkt.«

»Dann weißt du, dass wir anders sind als die Malcontents.«

Ihre Knöchel wurden weiß, als sie plötzlich das Treppengeländer fest umklammerte. Dann ließ sie los und ging weiter nach oben. »Ich habe schon herausgefunden, dass eure edle Art etwas Neues ist. Ehe synthetisches Blut erfunden wurde, musstet auch ihr Menschen angreifen, um euch zu ernähren.«

Er biss die Zähne zusammen. »Ich habe nie Gewalt benutzt.«

Eine Hand am Geländer wirbelte sie herum. Sie starrte ihn wütend an. »Aber Gedankenkontrolle hast du benutzt?«

»Das verstehst du nicht", erwiderte Ian schockiert.

»Oh, ich glaube schon. Gedankenkontrolle macht es euch leicht, die Leute zu manipulieren.« Sie kniff die Augen zusammen. »Aber sie waren trotzdem Opfer, und ihr habt ihnen trotzdem Gewalt angetan.«

»Wir waren nie wie die Malcontents. Diese Bastarde sind Mörder. Wir haben nie getötet, um uns zu ernähren.«

»Okay. Dann wart ihr eben keine Killer. Nur Parasiten.« Sie drehte sich um und ging weiter.

Er packte ihren Arm und hielt sie auf. »Wenn du uns so hasst, wieso nimmst du dann einen Job an, bei dem es darum geht, uns zu beschützen?«

Mit einer harschen Bewegung machte sie sich los und ging weiter die Treppe hinauf. »Ich hasse euch nicht. Und ich habe meine Gründe.«

»Welche Gründe?« Unbeholfen stolperte Ian mit seinen großen Füßen über eine Stufe.

Sie sah sich um. »Warum folgst du mir? Musst du nicht in den Keller zum... Sterben?«

»Ich schlafe nicht da unten.«

»Aber ich habe deinen Sarg unten gesehen.« Sie legte ihren Kopf zur Seite. »Sah gemütlich aus.«

»Dann schlaf du doch drin.«

»Nur über meine Leiche. Oh, Augenblick. Deine Leiche. In ungefähr fünf Minuten. Also sollte ich mich beeilen.« Sie joggte den Rest der Stufen hinauf.

Besserwisserin. Sein Blick wanderte hinab zu ihrem runden, festen Hintern, der sich unter dem schwarzen Lycra köstlich abzeichnete. Es war genug, um ihn wieder zum Beißer zu machen. Er folgte ihr und sah zu, wie ihre Hüften sich wiegten, während sie den Korridor hinabging. Sie blieb vor einer Tür zu ihrer Rechten stehen.

Er hielt neben ihr an. »Ich bin rausgewachsen.«

»Aus was? Deinem Ego?«

»Mädchen, du brauchst keine Waffen. Deine Zunge kann einen Mann in Stücke schneiden.«

Nun hatte er ihr doch noch ein Lächeln entlockt. »Ich nehme das als Kompliment.«

»Ich bin aus meinem Sarg rausgewachsen. Ich bin zwölf Zentimeter größer als bei meinem letzten Besuch.«

Ihre Augen weiteten sich. »Connor hat schon gesagt, dass du gewachsen bist, aber ich habe es nicht richtig geglaubt. Ich dachte, Vampire stecken in dem Alter fest, in dem sie gestorben sind.«

»Das ist normalerweise richtig. Aber ich bin diesen Sommer um zwölf Jahre gealtert.«

»Oh.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Willkommen in der Pubertät.«

Er legte eine Hand an die Wand neben ihr und beugte sich vor. »Du hast unter meinen Kilt gesehen. Du weißt, dass ich ein ausgewachsener Mann bin.«

Entschlossen schob sie ihr Kinn vor, aber ihre Wangen röteten sich leicht. »Ich versuche mit aller Macht, diesen unglückseligen Vorfall aus meinem Gedächtnis zu verdrängen.«

Er lächelte verführerisch. »Lass mich wissen, wenn du Erfolg hattest.«

Die Röte auf ihren Wangen verstärkte sich. »Mr. MacPhie, darf ich Sie erinnern...«

»Nenn mich ruhig Ian. Ist Toni dein vollständiger Name?«

»Nein. Hör zu, ich versuche, ernsthaft mit dir zu reden, weil du schätzungsweise in drei Minuten tot zusammenbrechen wirst.«

»Wenn ich es tue, legst du mich dann ins Bett?«

»Diese Art von Gesprächen ist unangemessen...«

»Heißt du Antonia?«

Ihre Augen verdunkelten sich. »Nein.«

»Tonatella? Tonisha?«

»Nein.«

»Toni Baloney?«

Ihre Mundwinkel zuckten. »Ich versuche, ernst zu sein.«

»Ich auch.« Er ließ seinen Blick über sie wandern. »Todernst.«

Sie schnaubte. »Mr. MacPhie, ich habe vor zwei Nächten einen Vertrag unterschrieben, in dem deutlich formuliert ist, dass ich mich mit niemandem, den ich bewache, einlassen darf.«

Ians Herz setzte aus, und das hatte nichts mit der aufgehenden Sonne zu tun. »Mir war nicht klar, dass wir uns auf etwas einlassen.«

»Tun wir ja nicht! Aber du flirtest mit mir, und das muss aufhören.«

Er blinzelte. Flirtete er wirklich? Er war eher versucht gewesen, ihr den Hals umzudrehen, als sie zu verführen. »Du glaubst, ich habe geflirtet?«

»Na ja, schon.«

Er beugte sich näher zu ihr. »Hat es dir gefallen?«

»Du tust es immer noch.«

Ein frivoles Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus. »Süße, ich kann die ganze Nacht.«

»Die Nacht ist vorbei.« Sie drehte sich um und griff nach dem Türknauf. »Gute Nacht, Mr. MacPhie.«

Er wich zurück. Von ihrer Ablehnung würde er sich nicht beeinflussen lassen. Warum sollte ihn das stören? »Das habe ich nicht ernst gemeint. Du musst dir keine Sorgen machen, dass ich dich belästige. Ich suche vielleicht nach der wahren Liebe, aber nur mit einer Vampirin.«

Sie ließ den Türknauf los und drehte sich zu ihm. »Dann glaubst du, tote Frauen sind besser als lebendige?«

»Das habe ich nicht gesagt. Ein Vampir passt nur besser zu mir.«

»Wirklich? Hast du Angst, dich an den Lebenden zu verbrennen?«

Forderte sie ihn heraus? »Ich habe noch keine Frau kennengelernt, mit der ich nicht fertig geworden bin.«

»Klar.« Sie sah ihn misstrauisch an. »Wahrscheinlich hast du bei allen Gedankenkontrolle benutzt.«

Verdammt, sie wusste wirklich, wo das Messer am meisten stach. »Aye, ich habe Gedankenkontrolle benutzt. Und sie haben es geliebt. Es hat ihre Orgasmen verstärkt.« Er hob eine Augenbraue. »Möchtest du, dass ich es dir zeige?«

In ihren Augen loderte Wut. »Ich möchte, dass du verschwindest. Und stirbst.« Sie öffnete ihre Schlafzimmertür.

Er trat näher. »Warum bewachst du uns, obwohl du uns nicht leiden kannst? Warum verbringst du deine Tage eingesperrt in einem Haus voller Untoter?«

»Gute Nacht, Mr. MacPhie.« Sie schloss ihm die Tür vor der Nase zu.

»Ich finde schon heraus, was mit dir los ist, Toni", rief er und stapfte dann zurück zur Treppe.

Die Sonne berührte bereits den Horizont und der Todesschlaf war bereit, ihn ins Nichts zu ziehen. Er blickte die Treppe zum vierten Stock hinauf und konzentrierte sich. Sofort war er oben angekommen.

Dann stolperte er in Romans Büro und schloss die Tür hinter sich. Die Aluminiumrollläden, die die Fenster verschlossen, tauchten den Raum in völliges Dunkel, was für seine übermenschlichen Augen jedoch kein Problem war. Er ging durch das Büro ins Schlafzimmer und brach auf dem riesigen Doppelbett zusammen. Bei allen Heiligen, das war so viel besser als ein enger Sarg. Er streckte sich aus und genoss die Bequemlichkeit. Seine Atmung verlangsamte sich und fast wäre er schon hinübergeglitten.

Warte. Er schüttelte den Kopf. Er musste zuerst wegen Toni fragen. Er rollte sich zum Nachttisch und nahm das schnurlose Telefon in die Hand. Sein Blick war schon verschwommen, als er Connors Handynummer wählte. Nur noch einige Minuten, mehr brauchte er nicht.

»Hallo?« Connor klang verschlafen.

Ian streckte sich auf dem Rücken aus und hielt sich den Hörer gegen das Ohr. »Erzähl mir von Toni.«

»Bist du das, Ian?« Connor gähnte. »Ruf später zurück.«

»Erzähl mir von Toni. Wie habt ihr sie gefunden?«

»Ich bin ihr im Central Park begegnet.« Connor gähnte noch einmal. »Montagnacht.«

Und es war erst Mittwochmorgen. Ian öffnete den Mund, aber es kamen keine Worte mehr heraus. Seine Augen schlössen sich flatternd.

»Drei Malcontents", Connors Stimme wurde langsamer, »haben sie angegriffen... sehr brutal...«

Kein Wunder, dass sie Vampire hasste. Ian ließ das Telefon los. Hatte sie vor, sie alle im Schlaf zu pfählen?

Während der Todesschlaf ihn übermannte, fragte er sich, ob er je wieder erwachen würde.