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»Simones Mutter ist in einem Pflegeheim«, sagte Cathy auf einmal.
Sie saß immer noch mit Beth Riley im Dezernat für Gewaltverbrechen.
Alle anderen waren draußen unterwegs und suchten ohne jeden Anhaltspunkt, wo sie überhaupt suchen sollten. Beth Riley war ebenfalls begierig darauf, nach draußen zu kommen, doch Alvarez hatte ihr die Order erteilt, weiter mit Cathy zusammenzubleiben für den Fall, dass es vielleicht ein bislang vergrabenes Bruchstück an Information gab, das man der jungen Frau abringen konnte.
Und jetzt, ganz plötzlich, war es da.
Vielleicht, dämpfte Beth Riley einen übermäßigen Optimismus.
»Grace hat sie hingefahren, erst letzten ...« Cathy schloss die Augen, versuchte verzweifelt sich zu erinnern und schaffte es schließlich auch. »Letzten Montag«, sagte sie. »Simone hatte einen ihrer Migräneanfälle.«
»Sie leidet unter Migräneanfällen?« Beth machte sich eine Notiz.
Cathy nickte. »Behauptet sie zumindest.« Sie legte sich für einen Moment eine Hand über die Augen und versuchte, sich die Einzelheiten in Erinnerung zu rufen. »Grace ist am Montagnachmittag ins Café gekommen ... sie hatte Blumen mitgebracht, um ihnen für das Abendessen zu danken, das ich ein paar Tage zuvor für sie gekocht hatte und bei dem die beiden mir geholfen hatten. Ich habe Grace erzählt, dass Simones Auto in der Werkstatt war ...«
»Was für einen Wagen fährt sie?«
»Daran kann ich mich nicht erinnern, ich habe ihn kaum mal gesehen.« Cathy schüttelte den Kopf, wütend auf sich selbst. »Er war rot, das weiß ich noch, und klein.« Wieder schloss sie die Augen. »Zweitürig. Welche Marke, kann ich nicht sagen, tut mir leid.«
»Weißt du, in welche Werkstatt sie geht?«, fragte Beth.
»Nein.« Cathy ballte die rechte Hand zur Faust und schlug sich damit auf den Oberschenkel. »Verdammt, ich bin nutzloser als nutzlos!«
»Du machst das alles großartig«, widersprach Beth. »Erzähl weiter über diesen Nachmittag.«
Cathy atmete tief durch und konzentrierte sich wieder. »Grace hat mir später gesagt, dass das Heim einen netten Eindruck macht und dass eine Frau am Empfang gesagt hat, Simone sei eine wunderbare Tochter.« Verbittert presste sie die Lippen zusammen. »Wunderbar.«
»Hat Grace dir den Namen des Heims genannt?«
»Nein, aber Simone hat mir erzählt, dass es in der Nähe des Indian Creek Drives liegt, ein paar Straßen südlich vom Café.«
»Aber den Namen hat sie dir gegenüber nie erwähnt?«
»Ich kann mich nicht erinnern ...« Cathy stockte. »Grace könnte es aber Mildred erzählt haben, weil die an dem Tag auf Joshua aufgepasst hat, sodass sie zu Hause gewesen ist, als Grace zurückkam.«
Beth wählte bereits David Beckets Telefonnummer.
Keine drei Minuten später hatte sie den Namen.
»Es war das James-Burridge-Pflegeheim«, sagte Mildred. »Ich habe Grace nach dem Namen gefragt, weil es ganz so klang, als wäre das ein hübsches Plätzchen, und man weiß ja nie, wann man von jemandem hört, der so etwas braucht.«
»Burridge«, wiederholte Beth. »Sind Sie sicher, Miss Bleeker?«
»Absolut sicher«, erwiderte Mildred. »Ich hoffe nur, es hilft.«
Alvarez kam zur Tür herein, als Beth gerade die Einzelheiten ausdruckte.
»Cathy hat uns etwas gegeben«, berichtete sie ihm und riss den Ausdruck aus dem Gerät. »Hier ist das Pflegeheim, in dem Regans Mutter liegt.«
»Dann nichts wie hin«, sagte er.
Cathy sprang auf. »Kann ich mitfahren?«
»Ich fürchte nein«, erwiderte Alvarez.
»Wir werden dich zu Dr. Becket bringen lassen«, sagte Beth.
»Aber damit verschwenden Sie doch nur Ihre Zeit«, warf Cathy ein. »Und überhaupt, ich will nicht bei David zu Hause herumsitzen und so tun, als würde ich nicht den Verstand verlieren.«
»Ich bin überzeugt, dass er deine Gesellschaft nötig brauchen würde«, erwiderte Beth.
Sie waren bereits aus dem Büro heraus und auf der Treppe, Alvarez lief ihnen schnellen Schrittes voraus.
»Er hat Mildred, Saul und Joshua«, sagte Cathy. »Und man weiß ja nie, vielleicht erinnere ich mich ja noch an andere Dinge.«
»Okay«, sagte Alvarez. »Du kannst mitkommen. Aber du musst mir dein Wort geben, dass du im Pflegeheim den Mund hältst, oder wir sperren dich im Wagen ein.«
»Das wäre aber ein Gesetzesverstoß«, gab Cathy zu bedenken.
»Du kannst uns ja verklagen«, meinte Beth.