Fünfzehn

Laurel wollte ihren Kopf mit den Armen schützen und wünschte, David würde weglaufen und sich retten, obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass er es nie tun würde. Plötzlich dröhnte es laut klirrend in ihren Ohren, und erst nach einigen Sekunden wurde ihr klar, dass sie noch lebte.

Die Orks schrien und grunzten, während sie sich bemühten, den neuen Angreifer auszumachen. Ihre Messer waren ihnen durch eine seltsam aussehende Scheibe aus der Hand geschlagen worden und steckten jetzt zwanzig Zentimeter über ihrem Kopf in einem Baumstamm hinter Laurel. Vor Erleichterung zitterte Laurel am ganzen Körper und beinahe wäre sie zum ersten Mal im Leben in Ohnmacht gefallen – doch die Gefahr war noch nicht vorüber. Laurel nutzte es aus, dass die Orks abgelenkt waren, ließ sich auf den Bauch fallen und glitt an den Rand der Lichtung. Sie stieß mit einem großen, schweren Wesen zusammen, das sie von der Lichtung fort hinter einen Baum zerrte. Als sie schreien wollte, legte sich eine Hand auf ihren Mund.

»Ich bin’s«, zischte David ihr ins Ohr.

David. Er lebte auch noch. Sie umarmte ihn und legte ihr Ohr an seine Brust, um seinem lauten, raschen Herzschlag zu lauschen. Was für ein schönes Geräusch! »Meinst du, wir könnten uns davonschleichen?«, fragte Laurel so leise wie möglich.

»Ich weiß nicht. Wir müssen eine gute Gelegenheit abwarten, sonst fangen sie uns gleich wieder ab.«

Laurel umklammerte Davids Handgelenk mit eisernem Griff, als die Orks erneut auf sie zuhielten, die Nasen in der Luft. Laurel hörte ein hohles Klicken, und ehe sie auch nur erraten konnte, was das war, schlug David seine Hand auf ihren Kopf und stieß sie zu Boden. Er landete neben ihr auf dem Bauch. Kaum waren sie unten, dröhnte in hartem Stakkato eine Salve von Schüssen durch den Wald. Laurel legte die Hände über ihre Ohren und drückte das Gesicht in das feuchte, welke Laub. Sie wollte das Geräusch der Schüsse und damit auch die Erinnerungen an den letzten Herbst ausblenden.

Zwischen den Schüssen hörte sie jedoch, wie jemand vor Schmerzen aufheulte, und als sie den Blick hob, sah sie, wie drei Orks in den Wald flüchteten, verfolgt von einem wahren Kugelregen.

»Feiglinge«, sagte eine Frauenstimme sanft und ruhig.

Laurel richtete sich auf, sie kam aus dem Staunen nicht heraus.

»Ihr könnt euch jetzt aus eurem Versteck wagen«, sagte die dunkle Gestalt, die noch immer den Orks nachsah. »Die kommen nicht zurück – schade, dass ich nicht meine richtige Jagdausrüstung dabeihabe. Dann könnte ich sie verfolgen.«

Taumelnd standen Laurel und David auf. Laurel zog ihre Bluse, so gut es eben ging, über ihre Blüte, obwohl es sehr wehtat. In der wilden Schlacht hatte sie ihre Verletzung verdrängt, aber jetzt fragte sie sich, wie viel Schaden der Ork wohl angerichtet hatte. Doch es würde noch etwas dauern, bis sie die Blüte würde untersuchen können. David wollte hinter dem Baum hervortreten, aber Laurel nahm seine Hand und zog ihn zurück.

»Ich beiße nicht«, sagte die Frau laut und deutlich.

Laurel begriff, wie sinnlos es war, nicht aus der Deckung kommen zu wollen. Wer auch immer diese Frau sein mochte, sie wusste, dass sie da waren. Laurel und David traten vorsichtig vor und musterten die Frau, die ihnen das Leben gerettet hatte. Sie war deutlich größer als Laurel und von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Sie trug ein langärmeliges Hemd und eine Jogginghose, dazu Lederhandschuhe und Kampfstiefel. Nur die verspiegelte Sonnenbrille, die sie lässig hochgeschoben hatte, passte nicht ins Bild. Sie betonte die gegelten kastanienbraunen Strähnen, die ihr Gesicht umschmeichelten und hinten hochstanden. Sie mochte vierzig Jahre alt sein und bestens in Form, aber sie war nicht so kräftig gebaut wie ein Ork.

»Ich nehme es euch nicht übel, dass ihr nervös seid«, sagte die Frau. »Nach dem, was ihr gerade durchgemacht habt. Aber ihr könnt mir vertrauen – ich bin eine von den Guten.« Sie hob die Pistole und ließ sie ein paar Mal klicken, ehe sie die Waffe wieder in das Halfter an ihrer Hüfte steckte.

»Wer sind Sie?«, fragte Laurel direkt.

Als die Frau lächelte, blitzten ihre weißen Zähne im Mondlicht. »Klea«, antwortete sie. »Klea Wilson. Und ihr?«

»Das war … das war, also wow!«, stammelte David, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Sie waren fantastisch. Ich meine, Sie kamen einfach dazu und… dann, na ja.«

Klea nahm ihn lange mit hochgezogenen Brauen in Augenschein. »Vielen Dank«, sagte sie schließlich trocken.

»Wie haben Sie …«, setzte David an, aber Laurel unterbrach ihn, indem sie fest an seinem Arm zog.

»Was waren das für Wesen?«, fragte Laurel so unschuldig wie möglich. »Sie sahen so … unmenschlich aus.«

David blickte verwirrt auf sie hinunter, aber ein böser Blick von ihr wischte den fragenden Ausdruck von seinem Gesicht. Trotz allem war Laurel wild entschlossen, nicht den Kopf zu verlieren. Das Wichtigste war immer noch, dieser Fremden nicht zu verraten, wer sie wirklich war – selbst wenn sie, wie sie behauptete, zu den Guten gehörte.

Klea zögerte. »Das waren … sie gehören zu einer besonderen Tierart, der ihr hier noch nie begegnet seid. Belassen wir es dabei.« Sie verschränkte die Arme. »Ich weiß immer noch nicht, wie ihr heißt.«

»David. David Lawson.«

»David«, wiederholte die Frau und wandte sich Laurel zu, die überlegte, ob es irgendwie sinnvoll wäre, ihr den Namen vorzuenthalten. Aber es wäre ein Leichtes, ihn herauszufinden. »Laurel«, murmelte sie schließlich.

Klea riss die Augen auf. »Laurel Sewell?«

Laurel hob rasch den Kopf. Woher wusste diese Frau, wer sie war?

»Ach so«, sagte Klea leise. »Das erklärt natürlich so einiges.«

David rettete die verdatterte Laurel, indem er das Thema wechselte. »Woher wussten Sie, dass wir …?« Er deutete wortlos auf die Lichtung.

»Ich bin schon seit mehreren Stunden hinter diesen … Wesen her«, antwortete Klea. »Erst als sie euren Wagen verfolgten, kapierte ich, worauf sie hinauswollten. Tut mir leid, dass es derart knapp war, aber ich konnte nicht so schnell rennen, wie ihr gefahren seid. Zum Glück haben sie euch von der Straße abgedrängt, sonst hätte ich euch nie im Leben eingeholt.«

»Wie haben Sie …«, begann Laurel.

»Einen Augenblick«, sagte Klea. »Wir können nicht ewig hier stehen und quatschen. Wer weiß, wo sie Verstärkung finden?« Sie ging zu dem Baum, in dem ihre Metallscheibe steckte, zog sie heraus und sah dann David zum ersten Mal richtig an. »Würde es euch was ausmachen, mich mitzunehmen? Ich würde euch an einen sicheren Ort bringen, wo wir uns ausführlich unterhalten können.« Sie ließ den Blick zu Laurel schweifen. »Denn reden müssen wir, so viel steht fest.«

Alles in Laurel sträubte sich dagegen. Sie konnte Klea nicht trauen. Andererseits hatte sie ihnen wirklich das Leben gerettet. Und David war mehr als einverstanden.

»Klar. Natürlich!«, sagte er. »Mein Wagen steht… ach, das wissen Sie ja. Ich nehme Sie selbstverständlich gerne mit … äh, nur stecken wir leider … äh, fest.« Er verstummte und es wurde sonderbar still auf der Lichtung.

Klea steckte die Metallscheibe in eine große Tasche, die sie auf dem Rücken trug. »Ich gehe mal davon aus, dass wir ihn zu dritt wieder auf die Straße bekommen. Dann wollen wir mal.« Sie setzte sich in Richtung Auto in Bewegung.

David wandte sich an Laurel und legte ihr die Hände auf die Schultern.

»Geht’s denn?«, fragte er und untersuchte sie mit Blicken auf Verletzungen.

Laurel nickte. Es ging, aber mehr auch nicht. Hauptsache, sie lebte. David seufzte erleichtert und legte einen Arm um sie. Dabei drückte er schmerzhaft auf ihre Blüte, aber das war nicht so schlimm. Laurel vergrub den Kopf an seiner Schulter und wünschte, sie könnte vor Freude in Tränen ausbrechen. Aber dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. »Ich bin so froh, dass du in Sicherheit bist«, flüsterte David.

»Ich lebe noch«, erwiderte sie skeptisch. »Sicherheit ist etwas anderes. Was machen deine Knie?«

David schüttelte den Kopf. »Morgen tun sie wahrscheinlich schrecklich weh, aber immerhin kann ich laufen.«

»Gut.« Laurels Atem kam immer noch in hastigen Zügen. Doch dann erinnerte sie sich an diesen einen schwachsinnigen Augenblick und schlug ihm mit der Hand vor die Brust. »Was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht, dich zu ergeben?«, fragte sie.

David grinste kleinlaut. »Was anderes ist mir nicht eingefallen.«

»Bitte tu so was nie wieder!«

David sagte lange Zeit nichts, zuckte die Achseln und wandte sich zum Gehen. »Komm, lass uns abhauen.«

»Gleich«, sagte Laurel und strich ihm mit dem Finger über die Wange. »Geh schon mal vor, ich komme nach«, flüsterte sie. »Ich muss meine Blüte noch verstecken. Aber erzähle ihr nichts, kein Wort«, fügte sie streng hinzu. »Ich traue ihr nicht.«

»Sie hat uns vor den Orks gerettet«, widersprach David. »Sie war fantastisch!«

»Das ist mir egal! Wir kennen sie nicht und sie weiß etwas. Du darfst ihr absolut nichts verraten!« Für David war es etwas anderes, er hatte nichts zu verbergen. »Und jetzt geh endlich, ehe sie Verdacht schöpft. Sag ihr, ich habe meine Handtasche verloren.«

»Ich will dich nicht allein lassen.«

»Es dauert doch nicht lange«, sagte Laurel. »Ich muss nur die Schärpe wieder darum binden. Bitte geh. Sie guckt schon.« Klea war am Fuß des Hügels angekommen und spähte durch die Dunkelheit nach oben. »Wenn sie dich nicht gleich kommen sieht, klettert sie wieder hoch.«

Nachdem er sie lange angesehen und ihr fest die Hand gedrückt hatte, machte David sich an den Abstieg.

Laurel löste den lockeren Knoten an ihrer Taille und knickte die Blütenblätter. Die verletzte Stelle auf ihrem Rücken schmerzte noch immer wie eine offene Wunde. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie die Schärpe fest darüber. Kaum hatte sie die Bluse über die Blüte gezogen, eilte sie aus dem Wald. Am liebsten wäre sie gerannt. Im trüben Mondlicht taumelte sie den Hügel hinunter und hätte beinahe geschrien, als sie über einen Ork stolperte. Sie wich zurück und mühte sich, auf die Beine zu kommen, als sie merkte, dass er sich nicht bewegte. Als sie zu ihm zurückschlich, stellte sie fest, dass es sich um den Ork handelte, dem sie das Monastuolo-Serum ins Gesicht geschmiert hatte. Anscheinend wirkte es im Freien doch nicht so schlecht.

Sie musste rasch eine Entscheidung fällen. Klea würde den bewusstlosen Ork sehen wollen – wahrscheinlich würde sie ihn umbringen. Aber sein Gesicht war voller roter Streifen, wo er von dem Serum getroffen und verbrannt worden war. Daraus würde Klea schließen, dass Laurel oder David etwas gegen den Ork unternommen hatten. Und wenn Klea etwas über Laurel erfuhr, konnte alles nur noch schlimmer werden. Laurel konnte Klea nichts von diesem Ork erzählen, ohne ihren Zaubertrank zu verraten. Zitternd stand sie auf und ging weiter den Hügel hinunter. Sie sah sich nicht mehr um, obwohl sie sich fragte, wie lange die Wirkung anhalten würde. Je schneller sie hier wegkamen, umso besser.

Davids Auto stand noch genau da, wo sie es verlassen hatten. Das Vorderrad war tief im Matsch versunken, die Scheinwerfer beleuchteten die dunkle Nacht und die Türen standen weit offen.

»Ziemlich festgefahren«, sagte Klea, die nur kurz den Blick hob, als Laurel dazustieß. »Aber ich denke, wir zwei ziehen den Karren schon aus dem Dreck, was, David?« Sie schlug ihm leicht auf den Arm. »Du siehst ganz schön stark aus.«

David räusperte sich, als wollte er etwas sagen, brachte jedoch kein Wort heraus.

»Setzt du dich ans Steuer, Laurel«, bat Klea, während sie die Ärmel hochkrempelte.

Vom Fahrersitz aus beobachtete Laurel, wie David und Klea vor der Motorhaube stehen blieben und sich an der Stoßstange zu schaffen machten. Sie wusste immer noch nicht, was sie von all dem halten sollte. Vor fünf Minuten hätte sie keinen Pfifferling mehr für ihr Leben gegeben – ohne Klea wäre es vorbei gewesen. Was sollten sie also tun? Sie konnten die Frau, die ihnen das Leben gerettet hatte, doch nicht am Straßenrand stehen lassen, nur weil sie Laurels Namen kannte? Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sie zu ihrem Ziel zu bringen. Falls sie es schafften, den Wagen freizubekommen. Aber es war alles so seltsam, dass Laurel wünschte, sie könnte länger darüber nachdenken.

Als David und Klea schoben, drehte Laurel das Lenkrad. Nach einigen weiteren Versuchen befreiten sie den Civic aus dem Matschloch und Laurel steuerte ihn auf die Straße zurück. Sie zog die Handbremse an, stieg aus und begutachtete mit den beiden den Schaden. Zumindest Klea suchte nach etwaigen Dellen, während David Klea anstarrte.

»Ein Waschgang würde ihm guttun«, sagte Klea, »aber ansonsten scheint er keine Macken abbekommen zu haben.«

»Umso besser«, sagte Laurel.

»Na dann.« Klea trat aus dem grellen Scheinwerferlicht. »Kann’s losgehen?«

Laurel und David tauschten einen Blick und Laurel nickte. Wie sollte sie ihm auch schweigend mitteilen, dass wenige Meter entfernt ein bewusstloser Ork lag?

Als sie einsteigen wollten, hielt David ihnen die Türen auf, als wäre es eine ganz normale Nacht, in der sie alle zusammen ausgingen. Es gab einen kurzen Austausch ärgerlicher Blicke, aber Laurel blieb am Steuer sitzen.

Klea gab ihr Anweisungen, wohin sie fahren sollte. »Es ist nicht weit«, sagte sie. »Wir verlegen unser Camp ständig. Daher kann ich euch ruhig mitnehmen, weil es morgen schon wieder woanders sein wird.«

»Was denn für ein Camp?«, fragte David.

»Wart’s ab«, antwortete Klea. »Hier rechts.«

»Da ist keine Straße«, sagte Laurel.

»Bieg rechts ab, dann wirst du schon sehen.«

Mit einem stoischen Nicken steuerte Laurel den Civic nach rechts. Hinter einem Haufen Gestrüpp entdeckte sie etwas, das einer Piste ähnelte. Sie fuhr durch einen dünnen Vorhang aus Zweigen, die über die Türen und Fenster kratzten. Dahinter entdeckte sie eine Fahrspur, die offenbar erst kürzlich angelegt worden war.

»Cool«, sagte David und beugte sich vor.

Einen Augenblick lang fuhren sie schweigend auf dem schmalen Weg durch die Dunkelheit. Laurel hatte immer mehr das Gefühl, in eine Falle zu laufen. Hätte sie doch nur nicht ihren Rucksack vergessen! Dann führte der Weg auf einmal scharf nach rechts. In einem hell erleuchteten Kreis standen drei Wohnwagen, und vor zweien dieser Camper parkten schwarze Laster, die in einer Monster-Truck-Show hätten auftreten können. In den pechschwarz verdunkelten Scheiben spiegelte sich der grelle Schein der Flutlichter, die auf lange Pfähle montiert waren und das Lager bis in die letzte Ecke ausleuchteten. An den Eingängen der Wohnwagen hingen weitere kleine Lampen. Jenseits des Flutlichts waren zwei braune Pferde angebunden und auf einem Picknicktisch aus Aluminium lagen Schwerter und schwere Pistolen. Laurel hatte einen Kloß im Hals. Wo waren David und sie da nur hineingeraten?

»Oh, Mann«, sagte David.

»Zu Hause ist es doch am schönsten, nicht wahr?«, sagte Klea trocken. »Willkommen in unserem Camp.«

Sie stiegen aus und betraten das Lager, Klea mit festen Schritten, Laurel und David eher vorsichtig. Sie begegneten mehreren geschäftigen Leuten, die sie kaum eines Blickes würdigten. Wie Klea trugen sie überwiegend Schwarz.

»Laurel, David, das ist mein Team.« Klea zeigte auf die Menschen, die im Lager unterwegs waren. »Wir sind nicht viele, aber sehr fleißige Leute.«

David ging einen Schritt auf ein niedriges weißes Zelt zu, das von innen erleuchtet war, als würden drinnen ein Dutzend Laternen brennen. »Was ist da denn drin?«, fragte er und verrenkte sich den Hals, als ein Mann hineinschlüpfte und ein heller Lichtstrahl einen Augenblick lang die gesamte Gegend beleuchtete, ehe die Klappe wieder zufiel.

»Wie man so schön sagt, ich könnte es euch erzählen, aber dann müsste ich euch umbringen«, sagte Klea etwas zu ernst für Laurels Geschmack. Klea blieb an einem der schwarzen Lastwagen stehen und nahm eine khakifarbene Umhängetasche von der Ladefläche. »Wir können uns gerne setzen«, sagte sie und zeigte auf einen Picknicktisch in der Mitte des Lagers.

Laurel umklammerte Davids Hand. Wenn sie schon mal hier waren, wollte sie möglichst viel herausfinden. Weglaufen konnten sie ohnehin nicht. Laurel war sich nicht sicher, ob sie nicht in größerer Gefahr waren als eben noch mit den Orks.

Am Tisch holte Klea einen Aktenordner aus der Tasche und schob sich die verspiegelte Sonnenbrille vom Scheitel auf die Nase. Es war wirklich sehr hell im Camp, aber Laurel fand die Geste einen Tick übertrieben. Klea blätterte den Ordner durch und holte dann ein glänzendes Foto heraus, das sie Laurel hinschob. »Was weißt du über diesen Mann?«, fragte sie.

Laurel starrte in das unheimliche Gesicht von Jeremiah Barnes.