Zehn

Laurel saß im Schneidersitz in ihrem Zimmer, kramte in ihren Sachen und packte den Rucksack. David, der schon seit einer Woche alles für die Schule vorbereitet hatte – oder auch seit einem Monat, was wusste Laurel? – , lungerte auf ihrem Bett herum und sah ihr zu. Als sie einen Viererpack mit bunten Textmarkern aus der Einkaufstüte holte, drückte sie sie einen Augenblick feierlich an ihre Brust. »Oh, Textmarker«, flötete sie melodramatisch, »wie habe ich euch vermisst!«

David lachte. »Du kannst sie ja nächstes Jahr mitnehmen.«

»Wow. Nächstes Jahr. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, jemals wieder so hart zu arbeiten.« Sie blickte zu ihm auf. »Heißt das nicht eigentlich Sommerferien? «

David nahm sie vom Bett aus in die Arme und zog sie zu sich hoch, bis sie lachte. »Für mich hat es sich auch nicht richtig nach Ferien angefühlt, so ohne dich«, sagte er und lehnte sich in die Kissen zurück.

Laurel schmiegte sich an seine Brust. »Und jetzt sind sie vorbei«, klagte sie.

»Der Tag ist noch nicht zu Ende«, flüsterte David. Sein Atem kitzelte ihr Ohr.

»Nun«, sagte Laurel mit betont ernster Miene. »Meine Eltern sagen immer, man soll aus jedem Tag das Beste machen.«

»Ganz meine Meinung«, spöttelte David, aber ein wenig ernst war es ihm auch. Er küsste sie sanft auf die nackte Schulter und drückte mit den Fingerspitzen gegen ihren Rücken. Laurel schloss die Arme um seinen Hals und fuhr ihm mit den Händen durch die Haare. Das tat sie schrecklich gern. Die seidigen Locken blieben kurz an ihren Fingern hängen, ehe sie sich wieder lösten, wenn sie stärker zog.

David atmete schwer, als er sie küsste, und Laurel ließ sich in das angenehme Gefühl fallen, das sie jedes Mal in seinen Armen empfand. Sie lächelte, als er sich von ihr löste und die Stirn an ihre legte. »Womit habe ich nur so viel Glück verdient?«, fragte er leise, während seine Hand auf ihren Rippen ruhte.

»Mit Glück hat das nichts zu tun«, widersprach Laurel. Sie beugte sich vor und küsste ihn zurück. Ein Mal, zwei Mal, beim dritten Mal zog sie ihn fester an sich und genoss den Druck seines Mundes. Sie ließ die Hand unter sein Hemd wandern und spürte, wie sich sein Brustkorb unter den schnellen Atemzügen weitete. Einen Augenblick zögerte sie, weil sie überlegte, ob ihre Mutter oder ihr Vater eventuell eher nach Hause kommen könnten. Doch dann zog sie ihm mit beiden Händen das Hemd über den Kopf. Sie schwelgte darin, sich an seine nackte Brust zu lehnen. Er war immer so warm – sogar im Sommer, wenn ihre eigene Körpertemperatur fast so hoch war wie seine. Sie liebte es, wie diese Wärme sich überall dort in ihr ausbreitete, wo sie ihn berührte. Sie sickerte in sie hinein, bis ihr von oben bis unten warm war. Ihr Fuß schlang sich träge um sein Bein.

Laurel hatte die Augen geschlossen, doch da sie vergeblich auf den nächsten Kuss wartete, schlug sie sie wieder auf. David sah auf sie hinunter. Sein Blick war ernst und zärtlich zugleich. »Ich liebe dich«, sagte er.

Sie lächelte, so schön war es, diese Worte zu hören. Immer wieder klangen sie wie beim allerersten Mal.



»Hey, Elfchen!«

Laurel grinste, als sie die Treppe hinunterging. Ihr Vater hatte angefangen, sie so zu nennen, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Sie hatten sich schon immer nahegestanden, aber seit er im vergangenen Jahr beinahe gestorben wäre, zählte quasi jede Minute doppelt. Und selbst wenn er sie mit seinen ewigen Fragen nach allem, was mit Elfen zu tun hatte, auf die Palme brachte, freute sie sich, dass er sie ohne Weiteres so akzeptierte, wie sie war.

»Wie war der erste Schultag?«

Laurel ging zum Sofa, mit einem Umweg über den Kühlschrank, aus dem sie eine Sprite holte. »Ganz okay. Jedenfalls im Vergleich zum ersten Schultag letztes Jahr. Ich glaube, ich bin besser auf Chemie vorbereitet als damals auf Bio.«

»Das klingt gut«, sagte er und schaute vom Buch auf.

»Was liest du da?«, fragte sie nach einem Blick auf das mit Eselsohren verzierte Buch.

Er sah sie leicht verlegen an. »Der Sternwanderer.«

»Schon wieder?«

Er zuckte die Achseln. Fantasyromane – vor allem solche mit Elfen – standen mittlerweile ganz oben auf der Liste ihres Vaters und Neil Gaimans Märchen gehörte zu seinen erklärten Lieblingen.

»Wo ist Mom?«, fragte Laurel, obwohl sie es sich denken konnte.

»Sie prüft den Bestand«, lautete wie erwartet die Antwort. »Morgen muss sie eine Bestellung aufgeben.«

»Hätte ich mir denken können«, sagte Laurel.

Ihr Vater bemerkte ihren finsteren Blick und legte das Buch beiseite. »Alles okay?«

Sie zuckte mit den Schultern. Ihr Vater richtete sich auf und lud sie ein, sich neben ihn zu setzen. Seufzend legte sie den Kopf an seine Schulter.

»Was ist denn los?«

»Ich weiß auch nicht. Es ist … ich bin es einfach nicht gewohnt, dass du mehr zu Hause bist als Mom. Sie ist ständig im Laden.«

Er zog sie fester an sich. »Sie hat im Augenblick viel zu tun. Es ist harte Arbeit, ein Geschäft aufzubauen. Erinnerst du dich noch an den letzten Sommer, als ich nie zu Hause war, weil ich die Buchhandlung eröffnet hatte?« Er schmunzelte. »Ich bilde mir übrigens gerne ein, dass ich alles herausgefunden hätte, wäre ich nur mehr zu Hause gewesen.« Er hielt inne und drückte sie wieder an sich. »Du musst das verstehen, Laurel, als ich … krank wurde, fühlte deine Mutter sich völlig hilflos. Wir waren unterversichert, die Krankenhausrechnungen stapelten sich, und wenn es zum Schlimmsten gekommen wäre, hätte sie nicht genug Geld gehabt, um dich zu versorgen. Die Buchhandlung zu führen, ist ihr nie richtig gelungen. Vielleicht hätte sie es geschafft, dass es so gerade gereicht hätte, aber mehr auch nicht. Sie hat Angst, noch mal in eine solche Situation zu geraten, abgesehen davon, dass wir nicht mehr die Jüngsten sind.« Er sah ihr in die Augen. »Sie tut das für dich. Damit sie dich unterstützen kann, falls wieder etwas passiert. «

Laurel strich mit dem Zeh über die Sofapolsterung. »Aber manchmal habe ich das Gefühl …« Sie zögerte, ehe sie schnell weiterredete, damit sie es sich nicht noch anders überlegte. »Dass sie es furchtbar findet, dass ich eine Elfe bin.«

Ihr Vater rückte noch näher. »Wie kommst du darauf? «

Nachdem der Damm gebrochen war, konnte sie nicht mehr aufhören. »Alles ist anders geworden, seit sie es weiß. Sie benimmt sich, als würde sie mich nicht mehr kennen – als wäre ich eine Fremde unter ihrem Dach. Sie redet nicht mit mir. Früher haben wir die ganze Zeit geredet, über alles und nichts. Und jetzt meidet sie meinen Blick und weicht mir die ganze Zeit aus. Kaum komme ich herein, geht sie schon wieder.«

»Liebes, hab einfach ein bisschen Geduld, bis der Laden richtig läuft. Ich glaube wirklich …«

»Das war schon so, bevor es den Laden gab«, unterbrach Laurel ihn kopfschüttelnd. »Sie will nichts davon wissen, dass ich nicht normal bin. Als ich die Einladung nach Avalon bekommen habe, war ich so aufgeregt – das war die Chance meines Lebens. Und sie hätte mich beinahe nicht gehen lassen!«

»Bleib fair, das hatte eher was damit zu tun, dass du zwei Monate lang bei völlig Fremden sein würdest, als mit den Elfen als solchen.«

»Trotzdem«, beharrte Laurel. »Ich hatte gehofft, dass es in meiner Abwesenheit besser würde und sie sich vielleicht eher daran gewöhnen konnte, wenn sie mich und mein Anderssein nicht ständig vor Augen hat. Aber es hat sich überhaupt nichts geändert«, sagte sie leise. »Wenn überhaupt, ist es schlimmer geworden.«

Ihr Vater dachte kurz nach. »Ich weiß nicht, warum sie sich damit so schwertut, Laurel«, sagte er verhalten. »Sie versteht es einfach nicht. Sie musste ihre gesamte Weltanschauung über Bord werfen. Das dauert möglicherweise. Hab ein wenig Geduld.«

Laurel holte zitternd Luft. »Sie hat mich bei meiner Rückkehr kaum umarmt. Ich versuche ja, geduldig zu sein, aber sie gibt mir das Gefühl, dass sie mich gar nicht mehr mag.«

»Das stimmt nicht, Laurel«, widersprach ihr Vater und drückte sie an seine Brust, während sie die Tränen zurückhielt. »So ist es ganz sicher nicht, das kann ich dir versprechen. Es hat gar nicht so viel mit dir zu tun, sondern mit ihrer Unfähigkeit, den Gedanken an Elfen zuzulassen. « Er sah Laurel wieder direkt ins Gesicht. »Sie liebt dich«, sagte er entschieden. »Sie liebt dich genauso wie früher. Das versichere ich dir.« Er legte seine Wange auf ihren Scheitel. »Soll ich mit ihr reden?«

Laurel schüttelte heftig den Kopf. »Nein, bitte nicht. Sie soll sich nicht noch mehr Sorgen machen.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich lasse ihr einfach noch ein bisschen Zeit – ganz geduldig, wie du gesagt hast. Bald ist alles wieder wie früher, stimmt’s?«

»Absolut«, sagte er mit einer Begeisterung, die Laurel nicht teilen konnte.

Als sie in die Küche zurückging, griff ihr Vater wieder zu seinem Buch. Sie hockte sich vor den geöffneten Kühlschrank und bestückte ihn mit Sprite-Dosen. »Normal«, schimpfte sie vor sich hin. »Wer’s glaubt.«

Laurel musterte die Reste, die ordentlich verpackt in Tupperdosen im Kühlschrank standen. »Hey, Dad, hast du eigentlich schon zu Abend gegessen?«

»Äh … nein«, antwortete er kleinlaut. »Eigentlich wollte ich nur das erste Kapitel lesen, aber dann konnte ich nicht mehr aufhören.«

»Ach, wirklich?«, sagte Laurel ironisch. »Soll ich dir was aufwärmen?«

»Du musst das nicht machen«, sagte ihr Vater, stand auf und streckte sich. »Ich kann die Reste selbst in die Mikro stellen.«

»Ich weiß, aber ich möchte es gerne«, sagte Laurel. »Echt.«

Ihr Vater warf ihr einen seltsamen Blick zu.

»Setz dich, ich gehe nur eben nach oben und hole was aus meinem Zimmer. Bin gleich wieder da.«

Als sie zur Treppe ging, zuckte ihr Vater die Achseln und vertiefte sich wieder in sein Buch.

Laurel holte ihre Ausrüstung, ohne die neueste Ansammlung zerbrochener Zuckerglasfläschchen auf ihrem Schreibtisch zu beachten, und lief in die Küche zurück. In einer Tupperdose fand sie Reste einer Gemüsepfanne mit Nudeln, eins der Lieblingsgerichte ihres Vaters. Das passte genau. Sie breitete ihre Ausrüstung neben dem Herd aus, kippte die Reste in eine kleine Pfanne und erhitzte eine Platte.

Laurels Vater blickte auf, als er hörte, wie sie die Pfanne auf den Herd stellte. »Das ist wirklich nicht nötig«, sagte er. »In der Mikrowelle wird es genauso gut.«

»Klar, aber ich will etwas ganz Besonderes machen.«

Ihr Vater zog eine Augenbraue hoch. »Wie, was Besonderes?«

»Wart’s nur ab«, sagte Laurel und wedelte den Dampf fort, der aus der Pfanne aufstieg, als das Gemüse zu kochen begann.

Sie hatte nicht vor, den Geschmack zu verändern, denn es ging nicht einfach nur ums Würzen. Stattdessen wollte sie den bereits vorhandenen Geschmack verstärken. Ihre Lehrer in Avalon hatten ihr wiederholt versichert, dass sie fast alles machen konnte, solange sie mit der Pflanze vertraut war und auf ihre Intuition setzte. Das konnte doch nicht so schwer sein, oder?

Entspannt schloss sie die Augen – wie gut, dass der Herd nicht zum Küchentisch ausgerichtet war – und kurz darauf schienen die Bestandteile des Essens in dem Dampf unter ihren Fingern lebendig zu werden. Sie neigte den Kopf und erspürte den Knoblauch und die Sojasoße, den Ingwer und den Pfeffer.

Krokus, sagte sie zu sich selbst. Krokusöl und ein Hauch Salbei. Das betont den Knoblauch und den Ingwer. Sie konzentrierte sich, weil sie das Gefühl hatte, dass zur Vollkommenheit des Gerichts noch eine Zutat fehlte. Armleuchteralgen, beschloss sie schließlich. Wahrscheinlich weil sie viel Stärke enthielten und die Sojasoße hervorheben würden. Und dann noch Pfeffer natürlich, der seine eigene Kraft hatte.

Laurel holte einen kleinen Mörser aus ihrer Ausrüstung und gab einige Tropfen Krokusöl und eine Prise Salbei hinein. Die Armleuchteralgen steckten dagegen in einem winzigen Fläschchen mit Sprühvorrichtung, sodass sie weniger als einen Tropfen davon nehmen konnte. Laurel sprühte einen feinen Nebel aus Armleuchteralgen in die Steinschüssel, überlegte und sprühte noch mal. Mit dem Stößel zerrieb sie die kleinen Salbeisamen und mischte die Zutaten, bis es ein wenig anders roch. Dann drehte sie den Mörser um und ließ einige grün gesprenkelte Tropfen in die kochenden Nudeln fallen. Ein luftiger Dampf stieg von dem Gericht auf und klärte sich, als Laurel umrührte und die Tropfen mit der braunen Soße vermischte.

»Bon appétit«, sagte Laurel, als sie ihrem Vater schwungvoll sein Abendessen servierte.

Er hob leicht erstaunt die Nase aus seinem Buch. »Oh. Danke.«

Laurel lächelte und ging zum Herd zurück, um aufzuräumen. Immer wieder sah sie zu ihm hin und fragte sich, ob er etwas sagen würde, wenn er es merkte.

Sie musste sich nicht lange gedulden.

»Wow, Laurel, das schmeckt aber gut!«, sagte ihr Vater. »Anscheinend wird es auf dem Herd doch besser als in der Mikrowelle.« Er ließ es sich schmecken, und Laurel war ungeheuer stolz, dass nach all den Fehlversuchen der letzten Wochen endlich mal etwas geklappt hatte.

»Hast du noch irgendwas hinzugetan?«, fragte ihr Vater, nachdem er bereits die Hälfte hinuntergeschlungen hatte. »So gut hat Teriyaki noch nie geschmeckt.« Er machte eine Pause, ehe er wieder zum Löffel griff. »Dabei habe ich es vorgestern erst frisch gegessen«, sagte er mit vollem Mund.

Laurel drehte sich mit einem verschwörerischen Lächeln zu ihm um. »Es könnte schon sein, dass ich ein winziges Etwas hinzugefügt habe«, sagte sie.

»Also, das musst du deiner Mom erzählen, denn das ist die beste Gemüsepfanne, die ich je gegessen habe.«

Grinsend stellte Laurel die Pfanne und die Tupperdose in die Spüle, ließ warmes Wasser darüber laufen und wusch sie mit Gummihandschuhen ab. »Und das ist genau das, wofür ich mir von Mom mehr Verständnis wünsche«, sagte Laurel kaum hörbar über dem laufenden Wasser. »Was ich kann, ist nicht nur für die Elfen gedacht. Nein, auch für euch kann ich was tun. Zum Beispiel kann ich dafür sorgen, dass euer Essen besser schmeckt, und zwar so, wie es sonst keiner kann. Ich kann auch tolle Vitamine herstellen. Meine Version von Vitamin C ist unglaublich gut.« Sie drehte den Wasserhahn wieder zu. »Irgendwann jedenfalls, wenn ich es richtig hinkriege. Mom soll verstehen, dass ich nicht anders bin als vorher. Ich bin keine Elfe geworden, ich bin immer schon eine gewesen. Deshalb bin ich immer noch dieselbe Laurel. Also, du verstehst das doch auch«, sagte sie und drehte sich um. »Es ist…« Ihr blieb der Mund offen stehen.

Ihr Vater schlief – und schnarchte, während er mit der rechten Wange in den Resten der Gemüsepfanne lag.

»Dad?« Laurel ging zu ihm und berührte ihn leicht an der Schulter. Als er sich nicht rührte, rüttelte und schüttelte sie ihn erst sanft, dann stärker. Was habe ich bloß gemacht? Sie war schon auf der Treppe, um das blaue Fläschchen mit dem Heiltrank zu holen, als ihr alle Eigenschaften der Armleuchteralgen wieder einfielen. Sie ließ sich auf eine Stufe plumpsen und rief sich den Absatz im Übungsbuch ins Gedächtnis. Bei Bedarf versetzt ein Sprühstoß Armleuchteralgen ein Tier in den Tiefschlaf. Wirkt nicht sofort, eignet sich aber hervorragend zur Flucht, wenn man sich Zeit lassen kann. Bis zu diesem Tag hatte Laurel ihre neuen Kenntnisse der Anwendung von Pflanzen bei Tieren noch nicht an ihren Eltern ausprobiert. Technisch betrachtet waren sie jedoch nichts anderes als das.

Langsam stand Laurel auf und ging zurück in die Küche. Ihr Vater schnarchte immer lauter. Sie nahm ein Küchentuch, hob sanft seinen Kopf an und wischte ihm die klebrige Soße von der Wange. Dann nahm sie ihm den Sternwanderer aus der Hand und legte den Kopf auf seine Arme. Es wäre nicht das erste Mal, dass er beim Lesen einschlief. Bisher hatte er es noch nicht am Küchentisch getan, aber niemand würde Verdacht schöpfen. In letzter Zeit hatte er sehr viel gearbeitet.

Laurel trug seinen Teller in die Küche und kratzte die Reste in den Müll. Den Teller würde sie auch waschen müssen, wenn sie nicht riskieren wollte, dass ihre Mutter herausfand, wie kläglich sie gescheitert war, als sie gerade voll angeben wollte. Nachdem sie auch den Teller wieder in den Küchenschrank gestellt hatte, warf Laurel einen letzten Blick auf ihren Vater, der am Küchentisch vor sich hinschnarchte. Sie hoffte inständig, dass er am nächsten Morgen wieder aufwachen würde. Keine Ahnung, was sie andernfalls tun würde.

»Eine blödere Elfe gibt es gar nicht!«