Kapitel

WELCHESAUCHIMMER

Jen und ich behalten die Spalter weiter im Auge und warten auf ihren nächsten Schachzug. Aber Vorsicht: Was sie tun, ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Sie haben die nötigen finanziellen Mittel, sind bestens trainiert, und wenn ihr euch mit ihnen anlegt, färben sie eure Köpfe purpurrot.

Mach euch keine Sorgen. Ihr werdet trotzdem nicht außen vor bleiben. Sie kommen garantiert schon ziemlich bald in ein Einkaufszentrum in eurer Nähe. Und auch ihr gehört zu ihrer Zielgruppe. Die Spalter sind mitten unter euch. Ihr kriegt nur nichts von ihnen mit, weil sie unsichtbar sind. Okay, es gibt auch welche von ihnen, die sich die Haare silbern färben, Turnschuhe mit Zehn-Zentimeter-Plateausohlen tragen oder so dermaßen zugepierct sind, dass Metalldetektoren am Flughafen zum Problem werden können, und wenn ich so darüber nachdenke, muss ich zugeben, dass sie eigentlich so ziemlich das Gegenteil von unsichtbar sind.

Aber ihnen steht nicht auf die Stirn geschrieben, wer oder was sie sind. Wenn ihr das wüsstet, könnten sie wohl kaum ihren Job machen. Denn sie beobachten und lenken euch, ohne dass ihr etwas davon merkt, und dabei lassen sie euch wie gute Trickbetrüger in dem Glauben, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Stellt sich die Frage: Was können die Spalter überhaupt bewirken? Werden sie wie jede andere Modeerscheinung einen frühen Tod sterben, scheitern, wie schon Millionen andere Revolutionäre vor ihnen scheiterten, nutzlos und verbittert wie eine eingestaubte Bottle-Jersey-Sammlung im Regal enden? Oder kann eine kleine Gruppe gut organisierter und charismatischer Innovatoren wirklich die Welt verändern?

Durchaus möglich.

Soweit ich weiß, ist das im Laufe der Geschichte immer wieder mal passiert.