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Mark erwachte und spürte den lähmenden Schmerz geprellter Rippen. Der Bodyguard des Premierministers stand über ihm und hielt die Waffe auf ihn gerichtet, deren Schaft er ihm kurz zuvor viel zu hart in die Rippen gerammt hatte. Mark blinzelte und zuckte beim Versuch aufzustehen vor Schmerzen zusammen. Der Bodyguard zerrte ihn an seinem Hemd hoch, und Mark staunte über die Stärke des Mannes. Als sie einander von Angesicht zu Angesicht gegenüber standen, wusste Mark, dass der andere ihn böse ansah, auch wenn er nur seine Augen sehen konnte.
„Wache halten bedeutet wach sein und nicht sich am Feuer schlafen zu legen“, sagte er ohne jeden Anflug von Humor.
Mark fiel es immer noch schwer zu fassen, dass das gerade Erlebte nur ein Traum gewesen sein sollte. Offensichtlich musste es einer gewesen sein, doch es war so real gewesen. Auch wenn es offensichtlich nicht real gewesen sein konnte, hatte es sich so angefühlt. Er hatte noch nie so bewusst geträumt, und es war ihm realer vorgekommen als der schwarz vermummte Bodyguard, der jetzt vor ihm stand.
Es war immer noch finstere Nacht, und Mark fragte sich, warum der Bodyguard wach war.
„Warum schlafen Sie nicht?“, fragte Mark – definitiv die falsche Frage.
„Bin nicht davon ausgegangen, dass Sie Wache halten können, was sich ja offensichtlich bestätigt hat.“
Mark schüttelte zerknirscht den Kopf. „Tut mir leid. Es ist alles okay. Ich bin wach. Sie können wieder…“
„Gehen Sie schlafen“, sagte der Mann. „Ich löse Sie wieder ab.“
Mark musste zugeben, dass er müde war, darum legte er sich wieder zu Kathy ans andere Feuer. Im Schlaf hatte sie seine Decke über sich gezogen, und er wollte sie ihr nicht abnehmen, darum schmiegte er sich an sie. Er legte einen Arm über sie und versuchte einzuschlafen, doch jetzt, wo er es wollte, konnte er nicht.