28
Die Nacht war endgültig und undurchdringlich hereingebrochen, als die erste Warnung ertönte. Die von Admiral Kre’fey auf die Oberfläche entsandten Hilfstruppen hatten weit vorgeschobene Sensorbojen installiert, die die von den Yuuzhan Vong ausgehende Infrarotenergie auffingen. Sobald der erste Alarm weitergeleitet war, stiegen zwei TIE-Jäger-Verbände der Tough-Staffel zu einem kurzen Aufklärungsflug in die Gegend auf, in der die Sensoren Feindbewegungen gemeldet hatten.
Gavin hatte zugesehen, wie die TIE-Verbände abhoben und nach Süden flogen. Bald waren die Maschinen für das bloße Auge nur mehr ferne Lichtpunkte, aber da auch er bereits in seiner Kanzel saß, konnte er ihren Kurs auf dem Primärmonitor verfolgen. Er lauschte ihrem Kom-Verkehr und hörte, wie die Stimme eines Piloten an Spannung gewann, als er eine lange Kolonne Yuuzhan Vong entdeckte, die auf sie zukam.
Im nächsten Moment zielte draußen, in einer Entfernung von fünf, sechs Kilometern, rötliches Feuer vom Boden auf die Jäger. Doch sie hatten kaum Mühe, dem Beschuss auszuweichen und gleichzeitig weiter zu berichten, was sie sahen. »Mehrfache Feindberührung, Einsatzleitung. Bodentruppen zu Fuß, aber auch zwei große Fahrzeuge und zwölf kleinere. Schwerkraftanomalien und Plasmakanonen bei den größeren Fahrzeugen, bei den kleineren nur Plasmakanonen. Jetzt auch Feindberührung aus der Luft. Wir verschwinden von hier.«
Gavin hieb auf einen Knopf an seiner Kom-Einheit. »Hier spricht der Staffelführer. An alle Renegaten. Heizt die Maschinen an. Der Feind ist da draußen, und wir werden ihn pulverisieren.« Er aktivierte die Zündungssequenz seiner Maschine und wartete darauf, dass seine Energie- und Waffensysteme auf Grün sprangen. »Catch, du überwachst die taktische Frequenz der Basis und drückst, wenn’s sein muss, den Notfallknopf.«
Der Droide zwitscherte einen positiven Bescheid.
Gavin leitete Energie in die Repulsoren und gab der Energiezufuhr einen Schubs. Als er in der Luft war, legte er den Schalter um, der die S-Flächen in Gefechtsposition einrasten ließ, und wendete den Sternjäger um hundertachtzig Grad. »Formation Eins, zu mir.«
Aus dem Kom-Kanal drang ein vielfaches Klicken, um den Befehl zu bestätigen, und Catch ließ zahlreiche Feindmeldungen im Luftraum vor ihnen aufleuchten. So wie es aussieht, haben die Vong zwei Staffeln Skips in der Luft. Ich hoffe, dass wir das Beste daraus machen.
Er schaltete die vier Laser zusammen und nahm einen der Skips aufs Korn, der einem zurückkehrenden Tough zusetzte. Gavin drückte den zusätzlichen Auslöser und spie einen Hagel roter Energieblitze aus. »Tough, weg nach backbord!«
Die Missgeburt verschwand auf Gavins Steuerbordseite, und der Skip schwenkte herum, um dem TIE-Jäger auf den Fersen zu bleiben. Gavin scherte nach steuerbord aus und behielt den Skip weiter im Visier. Im gleichen Augenblick deckte Nevil den Skip mit Streufeuer ein. Gavin drückte darauf den primären Auslöser und jagte eine volle Ladung Laserfeuer in den Gegner. Das Schwarze Loch, das die Schüsse des Quarren verschlungen hatte, veränderte die Richtung von Gavins Laserblitzen, lenkte sie damit jedoch nur auf den Dovin Basal, der die Anomalie erzeugte.
Die Schüsse trafen und brannten sich durch die steinerne Haut des Korallenskippers. Etwas ging plötzlich in einer Rauchwolke auf, und im nächsten Moment senkte sich das Heck des Skip. Sekunden später kam der letzte Laserblitz auf der anderen Seite des Raumers wieder zum Vorschein. Der Skip hing eine halbe Sekunde mit in den Himmel ragender Nase in der Luft, dann spickte Nevils zweiter Sperrriegel aus Streufeuer die Maschine mit leuchtend roten Punkten. Einer der Schüsse musste einen Dovin Basal getroffen und erledigt haben, da der Skip vom Himmel stürzte und irgendwo außer Sichtweite auf dem Boden zerschellte.
Da flammte der Horizont vor Gavin auf wie die Silhouette von Coruscant während der Feierlichkeiten zum Tag der Befreiung. Plasmaentladungen zogen über den Himmel, rote und grüne Laserblitze sowie blaues Ionenfeuer regneten auf die Oberfläche herab. Farbige Blitze erleuchteten die beiden riesigen schattenhaften Umrisse, die sich durch die Nacht bewegten, doch Gavin konnte kaum irgendwelche Einzelheiten erkennen. Fast hätte er Catch aufgefordert, die Sensoren auf den Bodenangriffsmodus umzuschalten, um sich ein Bild von den Monstern zu machen, mit denen die Yuuzhan Vong die Basis angreifen wollten, doch da näherten sich ihm neue Feindjäger und erzwangen seine Aufmerksamkeit.
Und die werden sie auch kriegen. Er erfasste einen Gegner mit seinem Fadenkreuz und drückte den Feuerknopf. Meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Die nervöse Beklemmung der Piloten weckte Luke zuerst, doch das Dröhnen der abhebenden Sternjäger sorgte dafür, dass er wach blieb. Er zog eine Hemdbluse an und warf sich, ehe er aus seinem Zelt trat, den Waffengurt mit dem Lichtschwert über die Schulter. Er sah den Jägern nach, die sich nach Süden wandten, und wünschte sich einen Augenblick lang, dort oben in einer der Maschinen sitzen zu können. Wie gerne würde ich mich noch einmal mit R2 hinter mir in einen Luftkampf werfen.
Er fröstelte, wissend, dass es einem Jedi nicht wohl anstand, derartigen Erinnerungen nachzuhängen. Die Neigung zum Kampf war ein notwendiges Übel, das nur dann toleriert werden konnte, wenn der betreffende Jedi-Ritter sich zurückhielt und dieser Neigung nur Raum gab, um andere zu verteidigen. Aber die schmale Grenzziehung zwischen offensivem und defensivem Verhalten war auch unter den günstigsten Umständen oft nur schwer auszumachen. Doch als Luke sah, wie die verschlafenen Flüchtlinge aus ihren Zelten kamen, sich die Augen rieben und ein allgemeines Gemurmel anhob, wusste er, wo diese Grenze in diesem Fall verlief.
Mara tauchte neben ihm auf. »Wo willst du mich haben?«
Die Dringlichkeit ihrer Stimme strafte die Erschöpfung in ihren Zügen Lügen.
»Willst du die Wahrheit hören?«
Mara zögerte einen Moment, dann nickte sie. »Ich vertraue deinem Urteil, Luke.«
»Gut. Ich möchte, dass du Leia findest. Sie wird irgendwo herumlaufen und alle zusammentreiben, die nicht kämpfen können. Im Augenblick brauche ich dich an ihrer Seite, damit diese Leute uns keinen Kummer machen. Ich weiß, du würdest lieber…«
Mara streckte eine Hand aus und legte ihm den Finger auf die Lippen. »Ich sagte doch, ich vertraue deinem Urteil. Ich verlasse mich darauf, dass du mich da haben willst, wo du mich brauchst. Und wenn ich woanders gebraucht werde, wirst du es mich bestimmt wissen lassen.«
Luke griff nach ihr und zog sie fest an sich. »Ich liebe dich sehr, Mara. Dafür und für alles andere auch.«
»Ich weiß, Luke.« Mara nahm ein Stück den Kopf zurück und drückte ihre Stirn gegen die seine, bis ihre Nasen einander berührten. »Wenn wir alle unseren Beitrag leisten, werden wir die Yuuzhan Vong besiegen. Verlass dich drauf.«
»Das tue ich.« Luke küsste sie und hielt sie fest, als wäre es das letzte Mal, dann entließ er sie widerwillig aus seinen Armen. »Möge die Macht mit dir sein.«
»Und mit dir, Geliebter.« Sie zwinkerte ihm zu und zog sich zur Mitte des Lagers zurück. »Wenn du mich brauchst, werde ich da sein!«
Er nickte, dann setzte er sich im Laufschritt zur südlichen Verteidigungslinie in Bewegung. Er stieß rasch auf Colonel Bril’nilim, einen Twi’lek, der für die Bodentruppen der Neuen Republik verantwortlich war und mit einem Makrofernglas in die Ferne spähte. Luke spürte Ärger von dem Führer des Kommandos ausgehen und unternahm daher nichts, was ihn stören könnte.
Doch der Twi’lek drehte sich um und reichte ihm das Sichtgerät. »Vielleicht können Sie ja mehr erkennen als ich.«
Luke schlug das Makrofernglas mit einem Wink aus. »Die Yuuzhan Vong sind da draußen, daran gibt es keinen Zweifel. Sie greifen wahrscheinlich mit Sklavensoldaten an, da sie ihre eigenen Verluste in Grenzen halten wollen. Wo wollen Sie mich einsetzen?«
Bril’nilim deutete nach Südosten. »Sie hätte ich gerne dort drüben und Ihre Neffen auf der anderen Seite, im Südwesten. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie irgendwas Seltsames wahrnehmen, damit ich Ihnen ein paar Kundschafter schicken kann.«
»Zu Befehl, Colonel.« Luke wandte sich ab und sah seine Neffen, die ein Stück hinter ihm zurückgeblieben waren. »Habt ihr gehört?«
Jacen nickte. »Ja, Anakin und ich, wir gehen da hinüber. Und wir melden alles, was seltsam ist.«
»Richtig. Und keine Ausflüge auf eigene Faust, verstanden?«
Colonel Bril’nilims Lekku zuckten, als er herumfuhr. »Ihr kapiert das besser gleich. Keine Heldentaten. Meine Truppen werden auf alles schießen, was sie nicht kennen, und ein Jedi, der sich da draußen herumschleicht, könnte leicht dazugehören. Klar?«
»Ja, Sir«, riefen die beiden jüngeren Jedi-Ritter wie aus einem Mund.
Luke und der Colonel wechselten ein Lächeln. »Schön, dann los. Ich möchte drei Jedi an meiner Front haben. Ich hoffe bloß, dass keiner von uns zu viel um die Ohren bekommen wird.«
»Tough-Sieben hier. Ich könnte beim Angriff ein bisschen Deckung gebrauchen.«
Jaina ließ ihre Kom-Einheit klicken. »Renegat-Elf ist bei Ihnen, T-Sieben.«
»Danke, Sticks.«
Die Jedi-Pilotin kippte ihren X-Flügler über die Backbordstabilisatoren und ging auf einen Kurs, der sie zur Steuerbordseite des X-Abfangjägers brachte, der sich auf die Formation am Boden stürzen wollte. Die TIE-Flügel des X-Abfangjägers spieen Laserblitze an der langen X-Flügler-Nase entlang, die kurz darauf ganze Reihen von Yuuzhan-Vong-Soldaten niedermähten. Obwohl Jaina im grünen Schein der Laser nicht viel erkennen konnte, entging ihr nicht, dass kein einziger dieser Krieger die Marschreihe verließ und floh. Sie kommen mir auch ziemlich klein vor, untersetzter, als ich mir die Yuuzhan Vong nach Jacens Beschreibung vorgestellt hatte.
Da näherte sich ein Korallenskipper und hielt genau auf den X-Abfangjäger zu. Jaina stieß den Steuerknüppel nach vorne und ließ rote Lasersplitter über den Skip regnen. Vor dem Raumer entstand sofort eine Anomalie, die den größten Teil des Laserfeuers anzog. Jaina setzte dem Gegner weiter hart zu und jagte dann eine massive Entladung aus allen vier Lasern in das Streufeuer, worauf der Yuuzhan Vong ängstlich zurückwich. Als er, von ihr aus gesehen, nach backbord ausscherte, wandte sie sich ebenfalls nach backbord und richtete die Maschine hinter T-Sieben wieder auf. Ich bin nicht gerne bloß die Deckung, aber diesen Schuss muss ich ihm überlassen.
Feuer schoss aus der Nase des X-Abfangjägers, und ein Protonentorpedo kam zum Vorschein. Jaina zog ihr Schiff ruckartig hoch und gewann ein wenig Höhe. Unter ihr sauste der Torpedo in gerader Linie auf den ersten sich bewegenden gebirgigen Schatten zu und explodierte in einem strahlend hellen silbernen Feuerball, der die Nacht zum Tag machte.
Der Lichtfilter in der Kanzelhaube des X-Flüglers sprang sofort ein und schluckte den größten Teil des grellen Scheins, doch Jaina konnte trotzdem noch genug von dem erkennen, was sich an diesem Punkt des Angriffs ereignete. Der Torpedo war in einiger Entfernung vom Ziel, etwa einhundert Meter davor, explodiert, und eine Anomalie hatte eine Menge seiner Energie einfach verschlungen, doch der Rest, der ihr nicht zum Opfer fiel, richtete am Boden schwerste Verwüstungen an. Die Soldaten verflüchtigten sich einfach, ganze Kompanien wurden binnen eines einzigen Lidschlags vernichtet, andere wurden wie Spielzeugsoldaten zwischen den Füßen eines rachsüchtigen Kindes durcheinander gewirbelt und in alle Winde zerstreut. Die Schockwelle ließ einige der kleineren Bodenfahrzeuge umstürzen, die für Jaina wie knochige, gepanzerte Kuppeln auf borstenartigen Flimmerhärchen aussahen. Mehrere fielen auf den Rücken und strampelten mit den vergleichsweise winzigen Borsten in der Luft, während andere, deren Flimmerhärchen bei der Explosion versengt worden waren, einfach auf der Stelle liegen blieben.
Der beeindruckendste Anblick war jedoch das größere Fahrzeug, auf das T-Sieben gezielt hatte. Es besaß, genau wie die kleineren Wesen, einen Panzer aus Knochenplatten. Entlang der Rückenlinie sowie an manchen Stellen der Flanken ragten hornartige Auswüchse aus dem Panzer, aus denen sich Plasmaentladungen lösten. Obwohl Jaina nicht zu erkennen vermochte, ob sich die Hörner drehen konnten, zeigte eine ausreichend große Zahl in alle Richtungen, sodass sie den Himmel leicht von den Sternjägern würden säubern können.
Sie erschauerte, da das ganze Ding für sie wie eine riesige Schnecke mit kreuz und quer sprießenden Hörnern aussah.
Jaina drehte hart nach steuerbord ab und glitt sofort zurück nach backbord, ehe sie auf das Ding feuerte, dem sie die Bezeichnung Kette – kurz für Bergkette – gab. Eine Anomalie fing ihr Feuer ab, und die Kette schleuderte Plasma in ihre Richtung. Sie wich den meisten Entladungen geschickt aus und hörte am Knistern ihrer Schutzschilde, dass diese die Treffer der übrigen auffingen. Ihre Sensoren zeigten weitere Schwerkraftanomalien an, die sie für Dovin Basale hielt, die versuchten, ihre Schilde zum Kollabieren zu bringen, doch sie hatte die Reichweite ihrer Kompensatoren erweitert, um diese Form des Angriffs abzuwehren.
Jaina zog ihre Maschine hoch und warf sich in die Schlacht über dem Konvoi. Als sie den Schub umkehrte, um an Höhe zu gewinnen, sah sie am Boden weitere Protonentorpedos detonieren. Es sah für sie ganz so aus, als wären auch diese Torpedos vorzeitig explodiert und hätten so zahlreiche Soldaten getötet und noch mehr von den kleineren Läuferwesen umgeworfen. Sie freute sich, als sie sah, dass ihre Strategie offenbar einigen Erfolg haben würde, fürchtete jedoch, dass die Wirkung nicht ausreichte.
»Sparky, wie groß ist die Entfernung zwischen den vordersten und hintersten Explosionen am Boden?«
Der Droide ließ die Antwort über ihren sekundären Monitor rollen.
Jaina fröstelte. Die Distanz wies die Marschkolonne der Yuuzhan Vong als mindestens fünf Kilometer lang aus. Es ist ganz egal, wie gut wir schießen. Solange wir die Ketten nicht ausschalten, können wir die Yuuzhan Vong unmöglich davon abhalten, bis zu unserem Lager vorzudringen. Und wenn ihnen das gelingt…
Leia zuckte zusammen, als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Sie fuhr herum und griff nach dem Blaster, den sie an der Hüfte trug, doch Mara schob sie zurück gegen den Rumpf des Frachters, in dessen Schatten sie standen. Leia starrte sie eine Sekunde lang an, dann hob sie die freie Hand und berührte ihren Hals. »Du hast mir Angst eingejagt.«
»Tut mir Leid. Luke hat mich geschickt, damit ich dich finde und bei dir bleibe.«
»Bist du sicher? Solltest du dich nicht lieber…?«
»… ausruhen?« Mara schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie gerne die Hilflose gespielt. Also, hier bin ich. Und was machst du hier draußen?«
Leia wies mit dem Daumen auf die Grenze des Lagers im Nordosten. »Die meisten Leute haben sich im Zentrum des Lagers versammelt, bis auf ein paar Familien, die sich hier draußen niedergelassen hatten. Ich wollte nach ihnen sehen… Ich war auf dem Weg, als ich, ich weiß auch nicht, als ich etwas gespürt habe…«
Mara hob den Kopf und spähte vorsichtig um den Rand des Frachters. »Ist irgendwas nicht in Ordnung?«
»Nein, das ist es nicht.«
Mara nickte, dann löste sie ihr Lichtschwert vom Gürtel. »Du spürst überhaupt nichts, oder?«
»Was meinst du?«
Mara zeigte auf eines der Zelte. Es war nicht zu verkennen, dass sich etwas darin bewegte, aber als Leia mit der Macht danach griff, vermochte sie kein Anzeichen von Leben zu erkennen. »Das ist unmöglich.«
»Nicht ganz.« Mara rannte los, und ihr blaues Lichtschwert dehnte sich zu einem knisternden Strich im Dunkeln aus. Sie schlug nach den Halteseilen des Zelts, das über drei Gestalten zusammensackte, bis diese unter dem roten Stoff hervorgekrochen kamen.
Die drei Yuuzhan-Vong-Krieger standen einen Augenblick lang reglos. Sie wirkten groß, aber aufgrund ihrer Hülle kaum mehr wie die schlanken Gestalten, als die sie von anderen beschrieben worden waren. Sie steckten in einer weichen Pseudohaut, bis auf die Krallen, die herausschauten, und bis auf die Stelle, an der die Haut wie eine Kapuze an ihrem Hinterkopf hing. Außerdem trugen sie normale Kleidung. Zu ihren Füßen, zwischen den zerfetzten Falten des Zelts, sah Leia drei blutige nackte Leichen liegen.
Sie wusste auf der Stelle, was sich hier zugetragen hatte. Eine Hand voll Yuuzhan Vong hatte sich in das Lager eingeschlichen, die Flüchtlinge getötet und dabei Ooglith-Masken benutzt, die sie wie Menschen aussehen ließen. Wenn sich Fremde unter die echten Flüchtlinge gemischt haben, könnten ohne weiteres Unschuldige abgeschlachtet werden. In ihr kämpfte der Wunsch, davonzulaufen und Alarm zu schlagen, gegen den Appell, sich den drei Kriegern zu stellen, die sich jetzt Mara und ihrem Lichtschwert zuwandten. Ich muss die Leute schützen, aber ich kann Mara unmöglich allein lassen. Was soll ich nur machen?