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Jacen Solo spürte, wie sich in seinem Innern ein Unwetter zusammenbraute, das mit den Wolkenbergen über Belkadan korrespondierte, aber er wusste, dass es sich dabei zum Teil um bloße Ungeduld handelte. Er und Luke Skywalker waren in das Sternsystem in Randnähe eingedrungen, und R2-D2 hatte einen einfachen Kurs nach Belkadan berechnet, der sie wie ein Trümmerstück aussehen lassen sollte, das von der Schwerkraft in die Atmosphäre von Belkadan gezogen wurde. Um die Täuschung perfekt zu machen, fuhren sie die Triebwerke sowie die meisten Energiequellen herunter, um ihr kleines Schiff ein wenig abkühlen und ausgesprochen dunkel erscheinen zu lassen.
Jacen saß allein auf der Brücke und betrachtete die Sterne, die vorbeiglitten, während Belkadan immer größer wurde. Nach dem Studium des Profils, das Luke und Mara bei ihrem ersten Besuch hier erstellt hatten, und der zusätzlichen Messergebnisse von ExGal, war Jacen auf einen grüngelben Globus gefasst, dessen Atmosphäre zum größten Teil aus Kohlendioxid und Methan bestand, doch die jüngsten Sondierungen zeigten an, dass die Atmosphäre von Belkadan sich beinahe vollständig normalisiert hatte. Das Kohlendioxidniveau war noch immer leicht erhöht, was dazu beitrug, dass es dort unten zwar wärmer war, als die archivierten Daten erwarten ließen, aber keineswegs unangenehm heiß.
Das sagt wenigstens Onkel Luke, aber er ist ja auch auf Tatooine aufgewachsen.
Ein Teil von Jacen verstand genau, was sich auf Belkadan zugetragen hatte. Die Yuuzhan Vong hatten einen biologischen Wirkstoff freigesetzt, der das Ökosystem des Planeten von Grund auf veränderte, jedoch zugleich über die Möglichkeit verfügte, den vorherigen Zustand annähernd wiederherzustellen. Jacen kannte andere Beispiele von Planetenbewohnern, die das Klima und die Ökologie einer Welt ihren Bedürfnissen anpassen konnten, das Vorgehen der Yuuzhan Vong war daher nicht ohne Beispiel.
Wirklich erstaunlich war jedoch das Tempo, in dem sie die Veränderungen herbeigeführt hatten. Gerade mal zwei Monate waren vergangen, seit Yomin Carr die ExGal-Einrichtung hier zerstört hatte, gleichwohl fand Belkadan schon jetzt zur Normalität zurück. Jacen stellte in Rechnung, dass die Messungen, die sein Onkel und seine Tante zuerst vorgenommen hatten, aufgrund örtlich begrenzter Gaskonzentrationen unnatürlich hoch ausgefallen waren. Doch ihm war klar, dass es sich dabei um einen rationalen Erklärungsversuch handelte, dem er keinen Glauben schenken konnte, auch wenn er dies gerne getan hätte.
Der Grund, weshalb er gerne an diese Erklärung geglaubt hätte, hatte mit seiner inneren Unruhe zu tun. Er war ein Jedi-Ritter, ausgebildet und befähigt im Gebrauch der Macht, doch wenn er hinausgriff und Belkadan berührte, spürte er nichts, das nicht in Ordnung gewesen wäre. Diese Welt strotzte förmlich vor Leben, dem jede Bösartigkeit abging.
Dieser letzte Umstand beunruhigte ihn, weil er die Yuuzhan Vong mit eigenen Augen gesehen und Dannis Berichte über das, was sie ihr und Miko angetan hatten, gehört hatte; und es gab für ihn überhaupt keinen Zweifel daran, dass die Yuuzhan Vong bösartig waren. Diese Bösartigkeit müsste von dem Planeten ausstrahlen wie das Licht von einem Glühstab.
Die Tatsache, dass die Bösartigkeit der Yuuzhan Vong sich nicht in der Macht niederschlug, erschütterte Jacen zutiefst. Sein Leben beruhte auf der klaren Erkenntnis von Gut und Böse, von Licht und Finsternis. Obwohl er den Imperator oder Darth Vader nie kennen gelernt hatte, war auch er mit dem Bösen in Berührung gekommen. Das Bewusstsein dieses Gefühls – des Gefühls von glühenden Nadeln, die seine Haut ritzten – war ein Antrieb, der ihm seit jeher als Leitstern diente. Und jetzt war er gleichsam vom Kurs abgekommen und trieb ganz wie ihr Kanonenboot führerlos, ohne eine Möglichkeit, drohenden Gefahren auszuweichen, durchs All.
In derselben Sekunde, in der ihn dieser Gedanke überfiel, wusste er, dass dem nicht so war. Und doch gab die Unsichtbarkeit der Yuuzhan Vong in der Macht der größeren Frage Nahrung, ob sein Onkel hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Jedi-Ritter auf dem richtigen Weg war. Auch Lukes Lehre gründete auf der Erkenntnis von Gut und Böse, doch hier hatten sie es mit einer Gefahr zu tun, bei deren Bekämpfung die Jedi eindeutig im Nachteil waren. Nichts von dem, was man ihnen beigebracht hatte, würde ihnen dabei helfen, sich den Yuuzhan Vong in den Weg zu stellen und sie zu besiegen.
Jacen fragte sich, ob seine bevorzugte Methode – die Idee, sich vornehmlich auf die einsame Selbstversenkung in der Macht zu beschränken – ihm die Mittel an die Hand geben würde, die nötig waren, um mit den Yuuzhan Vong fertig zu werden. Er wollte einfach nicht glauben, dass sie nicht auch irgendwie ein Teil der Macht waren. Er nahm vielmehr an, dass die Präsenz der Yuuzhan Vong, auf welcher Ebene auch immer er sich im Einklang mit der Macht befand, für ihn irgendwie nicht wahrnehmbar war. Es gab Tiere, die Geräusche vernahmen, die er überhaupt nicht registrierte, und nichtmenschliche Spezies, die in Spektren sahen, die ihm verschlossen blieben. Kann es sein, dass man die Yuuzhan Vong erkennen kann, wenn man sein Bewusstsein für die Macht erweitert?
Er wusste keine Antwort auf diese Frage, aber er war sich beinahe sicher, dass sich die Methode seines Onkels im Kampf gegen die Yuuzhan Vong als nutzlos erweisen würde. Er war überzeugt davon, dass die Jedi-Ritter lange und hart kämpfen würden, und er rechnete sogar damit, dass sie die eine oder andere Schlacht gewinnen konnten. Schließlich war es Mara auf Belkadan gelungen, einen Yuuzhan-Vong-Krieger im Zweikampf zu töten, aber auch sie hatte zugegeben, dass sie durch die Unmöglichkeit, ihn in der Macht zu spüren, schwer ins Hintertreffen geraten war.
Aber so sehr Jacen sich auch zurückziehen wollte, so sehr fühlte er sich bei dem Gedanken daran schuldig und selbstsüchtig. Dannis von Schmerz erfüllte Schilderungen, wie die Yuuzhan Vong mit ihr umgesprungen waren, gingen ihm zu Herzen. Außerdem fühlte er sich daran erinnert, wie sehr seine Eltern sich stets für die Ohnmächtigen eingesetzt hatten. Er war in einer Familie aufgewachsen, für die es ebenso sehr zum Leben gehörte, Verantwortung für andere zu übernehmen, wie regelmäßig Luft zu holen; sich diesem moralischen Imperativ zu widersetzen schien ihm einfach nicht richtig zu sein.
Andererseits hatte er auch erlebt, was mit seinen Eltern und seinem Onkel geschehen war. Luke hatte zwanzig Jahre lang gegen das Imperium gekämpft, und seine Mutter war sogar noch länger dabei. Immer wieder setzten sie ihr Leben aufs Spiel, und niemals gab es einen Moment in ihrem Leben, den man als normal hätte bezeichnen können. Falls gerade mal kein Entführer oder Attentäter sie zu ergreifen oder zu ermorden versuchte, ging es garantiert um die Bevölkerung eines Planeten, die einer anderen Spezies nach dem Leben trachtete. Seine Eltern und sein Onkel hatten niemals Zeit für sich selbst.
Jacen zog die Stirn kraus und hielt inne, ehe er in Selbstmitleid versinken konnte. Obwohl seine Eltern sich ständig um die Probleme von anderen kümmern mussten, hatten sie doch stets alles für die Erziehung ihrer Kinder getan. Es mochte Zeiten gegeben haben, in denen öffentliche Verpflichtungen seine Mutter von ihm fern gehalten hatten, aber es war ihr immer gelungen, für den nötigen Ausgleich zu sorgen. Allerdings nicht, indem sie ihm Geschenke von fernen Welten mitbrachte, sondern indem sie sich Zeit für ihn und seine Geschwister nahm. Und sein Vater hatte sich im Lauf der Zeit von einem Beschützer zu einem guten Freund und Vertrauten gewandelt. Luke war sein Freund und Mentor, und alle zusammen bedeuteten ihm mehr, als er jemals in Worte fassen konnte.
Das war auch der Grund, weshalb ihm sein Widerstand gegen sie und gegen den Weg der Jedi-Ritter so falsch und dennoch unvermeidlich vorkam. Er ballte die Fäuste und zwang sich im nächsten Moment, sie wieder zu öffnen. Da er bereits mit dem Bewusstsein für die Macht aufgewachsen war, verstand er sie auf eine Weise, die Luke verschlossen blieb. Es gab Einsichten, die er mit seinem Onkel oder seiner Mutter teilen konnte, doch sie würden von alleine nie zu diesen Einsichten gelangen. Sie sehen die Dinge nur im Großen, ich erkenne die Einzelheiten.
»Es ist fast so weit, oder?«
Jacen fuhr hoch, dann wandte er sich um und entdeckte seinen Onkel in der Luke zur Kanzel. »Ja, die Schwerkraft von Belkadan hat uns erfasst. Noch zwei Minuten bis zum Eintritt in die Atmosphäre. Ich kann das Schiff nach unten bringen.«
Luke nickte, dann glitt er in die Kanzel und ließ sich auf den Platz des Kopiloten fallen. R2-D2 rollte hinter ihm auf die Brücke und klemmte sich in eine Landehalterung, die in die Bordwand eingelassen war.
Luke schenkte dem Droiden ein Lächeln und blickte dann zu Jacen auf. »Aber denk daran, wir wollen so wenig Turbulenzen wie möglich. Alles soll ganz natürlich aussehen.«
Jacen nickte. Sein Onkel hatte folgende Theorie entwickelt: Wenn die Yuuzhan Vong lebende Organismen benutzten wie andere Spezies Maschinen, würden diesen Wesen am ehesten Bewegungsmuster auffallen, die ihnen unnatürlich oder von Panik erfüllt erscheinen mussten, die Verhaltensmuster von Beutewesen eben; daher würden sie eine möglichst glatte Annäherung bei minimalen Kurskorrekturen vermutlich nicht beachten. Zumindest hoffte er das.
Jacen fand durchaus, dass diese Idee Sinn machte, allerdings nur aus einem rein menschlichen Blickwinkel. Ich hoffe bloß, die Yuuzhan Vong sehen das genauso.
Jacen legte die Hände um das Steuer und fuhr die Triebwerke wieder hoch. Er hielt den Schub bei null, gab jedoch ein wenig Energie auf die Repulsoren. Ein wenig Ruder und ein leichtes Nachgeben des gebremsten Schubs, und das Skipray-Kanonenboot Courage trat in die Atmosphäre ein. Der Raumer bockte zuerst, doch Jacen ließ die Hände nicht von den Kontrollen. Er warf Luke einen Blick zu, um zu sehen, ob seine Handhabung des Schiffs seinem Onkel zusagte.
Luke nickte ihm kurz zu und blickte wieder auf einen Monitor, der die Navigationsdaten anzeigte. »Wir sind noch zehntausend Kilometer von der ExGal-Einrichtung entfernt. Gegenwärtiger Kurs 33 Strich 30 bei langsamem Sinkflug.«
»Verstanden. Ich wollte uns über die Berge bringen, ehe ich nach backbord ausschere.«
»Guter Plan.« Luke schloss die Augen und begann sehr langsam zu atmen. »Im Moment ist alles in Ordnung.«
»Danke.« Jacen schnippte gegen einen Schalter und kehrte den Schub um, dann erhöhte er die Energiezufuhr. Die Fluggeschwindigkeit sank und mit ihr auch das Kanonenboot. Es sackte nicht so rasch ab wie ein kontrolliertes Objekt, aber gerade schnell genug, um den Anschein zu erwecken, es handelte sich um einen Meteoriten, der sich in die Atmosphäre brannte.
Jacen brachte das Schiff immer weiter nach unten, bis er über dem Zentrum des nördlichen Kontinents unter das Höhenniveau eines Gebirges im Osten fiel. Als die Berge ihn abschirmten, gab er Energie auf die Maschinen und drosselte die Geschwindigkeit. Dann lenkte er das Kanonenboot ganz bis zur Oberfläche und würgte den Schub ab. Wieder legte er den Schalter um und wechselte auf Vorwärtsantrieb. Dann griff er in die Macht hinaus und erkundete das Zielgebiet nach Lebenszeichen.
Er fand jede Menge, und die meisten lagen innerhalb der Grenzen dessen, was er zu finden erwartet hatte. Es gab äußerst grelle Wahrnehmungen, beinah wie nicht zueinander passende Farben, und er wich sofort in eine andere Richtung aus. Er flog das Schiff nach Norden, schoss durch eine Lücke zwischen den Bergen und steuerte die ExGal-Station an. Er landete den Raumer nordöstlich von den Antennen auf dem Kommunikationsturm der Anlage, schaltete die Triebwerke aus und befreite sich aus dem Sicherheitsgeschirr.
»Wir sind da.«
Luke öffnete langsam die Augen und nickte. »Das sind wir. Du hast sicher die Quellen der Macht da draußen bemerkt, nicht wahr?«
»Ich habe etwas gespürt, das sich für mich nicht richtig angefühlt hat. Was, glaubst du, war das?«
»Ich weiß es nicht. Intelligente Lebensformen. Eindeutig unter Stress. Vielleicht sogar krank. Sie scheinen ausgelaugt. Irgendwie fiebrig. Was ich allerdings weiß, ist, dass ich sie vor einigen Wochen noch nicht gespürt habe.«
Jacen hob den Kopf. »Fühlt sich Mara manchmal für dich so an?«
Lukes rascher Atemzug ließ darauf schließen, dass ihm die Frage einen Stich versetzte. »Nein, so nicht, aber Mara ist stark. Wenn es dieselbe Krankheit ist, kann es sein, dass die Wesen hier bereits das Endstadium von Maras Leiden erreicht haben, aber das können wir unmöglich mit Sicherheit sagen.«
Der jüngere Jedi verließ als Erster die Kanzel. Er legte sorgfältig einen Gürtel an, an dem sein Lichtschwert, eine Tasche, die eine Atemmaske enthielt, eine Feldflasche mit Wasser und ein Blaster hingen. Sein Onkel folgte ihm, nahm einen ähnlichen Gürtel aus dem Ausrüstungsspind des Kanonenboots und reichte Jacen eine Schutzbrille.
Jacen runzelte die Stirn. »Wozu soll die gut sein?«
»Erinnerst du dich an Maras Schilderung ihres Zweikampfs mit Carr? Ich habe keine Ahnung, ob die Amphistäbe der Yuuzhan Vong Gift verspritzen können, um ihren Gegner zu blenden, oder ob sie andere Waffen besitzen, die denselben Zweck erfüllen. Aber da wir sie in der Macht nicht wahrnehmen können, ist das Augenlicht unser mächtigster Verbündeter, den wir nicht aus Unachtsamkeit einbüßen sollten.« Luke setzte die eigene Schutzbrille auf und lockerte dann den Blaster in seinem Holster. »Mara sagte, dass ihre Körperpanzer Blasterblitze zurückwerfen und sogar Laserklingen aufhalten, also ziele gut und führe dein Lichtschwert noch besser.«
Jacen lächelte. »Wow, jetzt hast du dich eine Sekunde lang wie mein Dad angehört.«
R2-D2 blökte einen knappen Kommentar.
Luke legte einen Augenblick den Kopf schräg, dann nickte er. »Anscheinend denke ich in Situationen, in denen die Erfolgsaussichten ziemlich gering sind, immer zuerst daran, was dein Vater sagen oder tun würde. Das bedeutet nicht, dass ich das dann auch mache, aber man kann sich seinem Beispiel nur schwer entziehen.«
Luke drückte einen großen roten Knopf in der Bordwand, worauf die Landerampe des Kanonenboots ausgefahren wurde. Er ging voran und sank am Fuß der Rampe in die Hocke. Er drückte die Hände in den Boden, ließ ein wenig Erde durch die Finger rinnen und rümpfte die Nase.
»Was ist?«
»Bei meinem letzten Besuch hier war die Luft voller Schwefel, aber jetzt nehme ich kaum etwas davon wahr. Irgendetwas konnte der Luft den Schwefel entziehen.« Er deutete auf eine grüne Bodenflechte, die sich über weite Teile der Anlage und ihre Mauern ausgebreitet hatte. »Davon gab es hier auch nichts. Vielleicht hat dieses Gewächs die Luft gereinigt.«
Jacen zuckte die Achseln. »Du bist derjenige von uns beiden, der auf einer Farm aufgewachsen ist.«
»Das war eine Feuchtfarm auf einem Wüstenplaneten.« Sein Onkel blickte zu ihm auf. »Gab es in den Daten, die du durchgesehen hast, irgendwas hierüber?«
»Nicht dass ich wüsste.«
Luke kam hoch und ging auf das Tor in der Mauer der ExGal-Station zu. Das Tor stand offen, doch das blättrige grüne Gewächs hatte es völlig überwuchert. Luke schob die Ranken auseinander und senkte den Kopf, um hindurchzugehen. Jacen folgte ihm auf dem Fuß und fand sich im nächsten Moment in einem grünen Tunnel wieder.
Er achtete darauf, wohin er seine Füße setzte, um nicht zu stolpern, und stieß daher gegen seinen Onkel. »Sorry.«
»Macht nichts. Sieh dir das hier an.«
Luke trat aus dem Rankengeflecht in einen kleinen Innenhof. Jacen folgte, und auch R2-D2 rollte heran und drängte sich zwischen sie. Der kleine Droide schaukelte hektisch hin und her und gab einen tiefen, traurigen Klagelaut von sich.
Luke legte ihm tröstend eine Hand auf den Kuppelkopf. »Ich weiß, ich weiß, R2.«
Die grüne Flechte hatte bis auf ein ausgedehntes ovales Areal, das auch den Eingang der ExGal-Station einschloss, alles ringsum überwuchert. In dem Oval lagen nur zwei Meter vom Eingang entfernt einige Maschinenteile, und Jacen brauchte ein paar Sekunden, bis er erkannte, was da alles beieinander lag. Er wusste selbstverständlich, worum es sich handelte, hatte die einzelnen Teile jedoch noch nie auf diese Weise angeordnet gesehen.
Den Mittelpunkt des Arrangements bildete eine enthauptete R5-Einheit. Dort, wo der abgeschnittene kegelförmige Kopf hätte sein müssen, saß ein fleischloser menschlicher Schädel. Drähte in allen Farben des Regenbogens ragten aus den Augenhöhlen und zwischen den Zähnen hervor, darunter ein Kabelbündel, das wie eine Zunge heraushing. Ringsum waren Computerkonsolen, Wiedergabefelder von Holoprojektoren, Nahrungsmittelsynthetisierer sowie ein Haartrockner aus einer Erfrischungszelle verteilt wie Spielzeug aus einer geborstenen Kiste. Alle Gegenstände waren bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt, und die Dellen in ihrer Metallhaut sahen aus, als wäre irgendwer auf ihnen herumgetrampelt.
Jacen sah seinen Onkel an. »Was soll das denn sein?«
Lukes Miene verhärtete sich. »Eine Warnung, ganz klar. Ich frage mich allerdings, an wen sie gerichtet ist.«
»An die Wesen, die du draußen gespürt hast?«
Der Jedi-Meister seufzte. »Das vermute ich, aber wir sind nicht hierher gekommen, um Vermutungen anzustellen. Es wird schwer sein, eine Erklärung zu finden. Ich hoffe nur, nicht zu schwer, sonst werden die Antworten, die wir finden, hier auf Belkadan zurückbleiben, und wir beide können die Ewigkeit wie dieser arme Teufel zubringen – als Warnung für andere, sich von hier fern zu halten.«