6. KAPITEL
Jess’ Blick flog zum Fenster, ihr Herz raste wie wild. Licht blitzte über die Wand vor ihr, und sie sah den Strahl der Scheinwerfer durch die dünnen Gardinen. Ein Wagen war vorgefahren. Adrenalin und Angst durchzuckten sie so stark, dass sie beinahe die Mappe hätte fallen lassen.
„Madrid!“, flüsterte sie. „Jemand ist …“
Als seine Stimme direkt hinter ihr erklang, hätte sie fast aufgeschrien. „Ich bin hier.“
Sie wirbelte herum und sah, dass er bereits auf dem Weg zum Fenster war. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte sie.
„Die offizielle Bezeichnung dafür ist, uns verstecken.“ Er drehte sich vom Fenster weg, nahm ihre Hand und zog Jess mit sich zur Tür. „Sie kennen das Haus besser als ich. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?“
Ihr wirbelten allerhand Ideen durch den Kopf, aber die Angst lähmte ihr Denkvermögen. Wie oft hatte sie mit Nicolas in diesem Haus Verstecken gespielt? Wo hatte er sich gerne versteckt? „D-die Treppe. Darunter befindet sich eine kleine Kammer.“
Er zog sie in die Richtung, als das Geräusch eines Schlüssels erklang, der ins Schloss gesteckt wurde. Während die Haustür langsam aufschwang, duckten sie sich hinter einen alten Tisch, den Angela angefangen hatte zu renovieren. Einen schrecklichen Moment lang fürchtete Jess, sie wären entdeckt worden.
„Ganz ruhig“, flüsterte Madrid.
Jess hörte ihn kaum über das wilde Klopfen ihres Herzens. Sie schaute ihn an, wagte aber nicht, etwas zu sagen. Jemand war im Haus; sie hörte ihn rumoren. Nur wenige Meter entfernt durchschnitt der Kegel einer Taschenlampe die Dunkelheit und glitt über den Tisch, hinter dem sie hockten.
Oh Gott! Oh Gott!
Sie hörte schwere Schritte auf dem Holzfußboden. Sie kamen näher. Jess’ Puls dröhnte wie ein Düsenjet in ihren Ohren. Sie wusste nicht mehr, ob sie die Schublade in Angelas Büro wieder zugemacht hatte. Würde es ihm auffallen?
Mit fest geschlossenen Augen drückte sie die Mappe an ihre Brust und versuchte verzweifelt, ihre Atmung zu kontrollieren. Ganz am Rande war sie sich des Knackens eines Funkgeräts der Polizei bewusst.
„Hier ist 1452. Ich bin 10-23. Kein Anzeichen eines 10-14. Over.“
„Roger, 1452.“
Jess öffnete die Augen und sah den Strahl der Taschenlampe in Richtung Küche wandern. Das Geräusch von Schritten verklang. Madrid war neben ihr so still und leise wie ein Stein. Doch sie fühlte das leichte Zittern, das ihn durchlief, fühlte die Wärme, die sein Körper abstrahlte und sie in diesem Moment auf eine Weise tröstete, wie nichts anderes es getan haben könnte.
„Pssst … ruhig.“
Sein Mund war ganz nah an ihrem Ohr, so nah, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte. In diesem Augenblick hätte sie nichts als Angst empfinden sollen und auf gar keinen Fall ein Gefühl von Intimität. Doch selbst zu Tode erschrocken konnte Jess die Hitze nicht leugnen, die tief in ihrem Bauch aufflammte.
Nach mehreren Minuten wurde die Haustür wieder geöffnet und geschlossen. Das entfernte Geräusch eines startenden Motors drang an ihr Ohr. Madrid kroch als Erster hinter dem Schreibtisch hervor. Jess richtete sich auf, doch ihre Beine waren zu schwach, um sich zu bewegen.
Er ging zum Fenster und schaute hinaus. „Er ist weg.“
Sie drückte eine Hand auf ihren Magen. Die Erkenntnis, wie knapp das eben gewesen war, verursachte ihr Übelkeit. „Woher wusste er, dass wir hier sind?“
„Das wusste er nicht.“ Madrid schaute ihr in die Augen. „Wenn er es gewusst hätte, hätte er sich gründlicher umgesehen – und uns gefunden.“
„Aber warum war er hier?“
Er schaute erneut aus dem Fenster. „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat ein Nachbar unsere Taschenlampe gesehen und gedacht, wir wären Einbrecher.“ Sein Blick fiel auf die Mappe, die sie immer noch an die Brust gedrückt hielt. „Was ist das?“
Jess hatte die Notizen beinahe vergessen. „Ich denke, ich habe etwas gefunden.“
Er griff danach und steckte die Mappe in seinen Hosenbund. „Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen.“
Madrid war nicht leicht zu erschüttern. Er hatte eigentlich zu viele lebensbedrohliche Situationen durchlebt, um sich durch den Vorfall in Angelas Haus aus der Ruhe bringen zu lassen. Doch dem war nicht so. Der Grund dafür bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er wusste, es lag nicht daran, dass er um seine eigene Sicherheit fürchtete. Sondern um die von Jess.
Er durfte sie nicht zu nah an sich heranlassen. Und ganz sicher durfte er keine Gefühle für sie entwickeln. Den Menschen, die ihm nahekamen, passierten schlimme Dinge.
„Wohin fahren wir jetzt?“
Er warf Jess einen Blick zu, und bei ihrem Anblick zog sich sein Magen zusammen. Sie war zauberhaft, und einen Moment lang wollte er seine Hand ausstrecken und sie berühren, nur um sicherzugehen, dass sie real war.
„Falls Sie es vergessen haben, wir haben noch einen weiteren Stopp einzulegen.“
Sie wirkte ein wenig blass um die Nase. „Das Polizeirevier.“
„Haben Sie eine bessere Idee?“
„Nein.“
Sie versuchte, mutig zu sein, doch er sah, dass sie Angst hatte. Um ehrlich zu sein, hatte er die auch. Aber aus den falschen Gründen.
„Ich werde gleich irgendwo anhalten, um einen Blick auf diese Dokumente zu werfen. Vielleicht verrät uns irgendetwas darin, wonach wir auf dem Revier suchen müssen.“ Er wusste, das waren nicht mehr als Wunschgedanken, aber er hoffte dennoch, dass irgendetwas in der Mappe das Geheimnis aufklären würde, damit sie gar nicht erst ins Polizeirevier einbrechen müssten. Träum weiter, Kumpel.
„Dahinten geht eine Schotterstraße ab“, sagte Jess.
Dichter Nebel war vom Meer her aufgezogen und verlieh dem Wald, der neben der Küstenstraße verlief, ein ätherisches Aussehen. Madrid bog auf den schmalen Weg ein. Außer Sicht des Highways blieb er stehen und stellte den Motor aus. „Okay, mal sehen, was wir hier haben.“
Jess reichte ihm die Mappe. „Darin sind Notizen und Fotos.“
Nachdem er die Glühlampe wieder eingesetzt hatte, schaltete Madrid die Innenbeleuchtung an. Beim Anblick von Angelas ordentlicher Handschrift umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel. Sie war immer so ordentlich gewesen. Wie ironisch, dass er das erst nach ihrem Tod so richtig zu würdigen wusste!
Er las die Aufzeichnungen zwei Mal und versuchte, die Abkürzungen zu entziffern und zwischen den Zeilen zu lesen.
„Sieht so aus, als hätte sie die Kollegen vom Lighthouse-Point-Revier bespitzelt“, sagte Jess.
Madrid las die Notizen noch einmal, dieses Mal konzentrierte er sich auf die Namen. „Sie scheint Fink misstraut zu haben.“
„Dem Officer?“
Er blätterte zu den Fotos weiter. Sie ähnelten dem, das Angela Jess gegeben hatte. Junge Frauen, meist asiatischer Herkunft, die gegen ihren Willen festgehalten wurden. Die Fragen waren nur, wo? und warum?
„Ich denke immer noch, dass wir es mit einem Schleuserring zu tun haben könnten“, sagte er nach einer Weile.
Jess blinzelte. „Es fällt schwer zu glauben, dass es so etwas in den USA gibt.“
„Sie wären überrascht, was alles in den USA passiert.“
„Wie funktioniert so etwas?“
„Es ist ein hässliches Geschäft. Jungen Frauen, die meistens aus ärmlichen Verhältnissen stammen, wird ein besseres Leben in den Staaten versprochen. Manchmal wird ihnen erzählt, dass sie die Kosten für die Überfahrt – die meistens per Schiff stattfindet – mit Hausarbeit abarbeiten können. Natürlich nimmt der Organisator ein Honorar dafür, dass er sich um alles kümmert und das ganze Risiko trägt. Normalerweise ist dieses Honorar so hoch, dass die Frauen es niemals zurückzahlen können.“
„Und als abhängige Dienstboten enden.“
„Ja, so könnte man es ausdrücken.“ Madrid zog ein Gesicht. „Sobald sie hier ankommen, werden sie an den Höchstbietenden versteigert oder in die Prostitution verkauft.“
„Aber warum gehen sie nicht zur Polizei?“
„Weil es sich um illegale Immigranten handelt. Die meisten von ihnen können kein Wort Englisch. Sie kennen sich nicht aus, haben hier keine Familie und keine Freunde. Sie wurden vom ersten Moment der Kontaktaufnahme an angelogen.“ Er ließ seine verspannten Schultern nach hinten kreisen. „Ein paar von ihnen können fliehen, nur um dann auf der Straße zu landen. Den meisten gelingt die Flucht jedoch nicht.“
„Das ist unglaublich traurig.“
„Das ist es“, stimmte er zu. „Vor allem für die Frauen, die Kinder haben.“
Jess schaute aus dem Fenster. Madrid sah, dass sie mehrmals schnell blinzelte, als wenn sie an Nicolas dächte. „Wenn die Polizei von Lighthouse Point darin verwickelt ist, müssen wir es aufdecken.“
„Ich weiß.“
Das Problem war nur, Madrid war sich nicht sicher, wie sie genau vorgehen sollten. Wäre er allein, wäre er schnellstmöglich auf direktem Weg ins Revier eingedrungen, dass die Officer überhaupt nicht wüssten, was sie da getroffen hatte. Er hätte dabei die unzähligen Ressourcen genutzt, auf die er durch die MIDNIGHT Agency Zugriff hatte.
Doch dieses Mal lief nichts nach Plan. Er hatte sich von der Agency losgesagt, sodass er sie nicht um Unterstützung bitten konnte. Zumindest nicht offiziell.
Wichtiger noch, er wollte Jess nicht in Gefahr bringen. Er wünschte, er hätte sie überzeugen können, bei seinem Bruder in der Kirche zu bleiben. Wenn ihr irgendetwas zustieße …
„Wie wollen wir ins Polizeirevier hineinkommen?“
Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an. Die Frage gefiel ihm nicht, dafür gefiel ihr Anblick ihm umso mehr. Verdammt, er wünschte wirklich, sie wäre nicht mitgekommen!
„Wir sorgen für Ablenkung“, sagte er.
Ihre Augen verengten sich. „Haben Sie da etwas Bestimmtes im Sinn?“
„Ich habe immer etwas Bestimmtes im Sinn.“ Er steckte die Fotos in die Mappe zurück und legte diese unter den Sitz.
„Vielleicht könnten Sie mich aufklären?“
„Brandstiftung“, sagte er.
„Brandstiftung?“ Sie schaute ihn entsetzt an. „Sie meinen, im Sinne von etwas niederbrennen? Das Gesetz brechen? Was für ein Agent sind Sie eigentlich?“
„Ein Agent, der weiß, wie man einen Job erledigt.“
Sie seufzte. „Und was wollen Sie anstecken?“
„Am südlichen Ende der Stadt werden ein neues Polizeirevier und ein neues Rathaus gebaut. Im Moment stehen nur die Rahmen. Das ist eine Menge Holz.“
„Das nur darauf wartet, in Flammen aufzugehen.“
Er zuckte mit einer Schulter. „Ein Teil des Daches ist schon drauf, das heißt, das Holz müsste zumindest teilweise trocken sein.“
Sie schien einen Moment darüber nachzudenken. „Was, wenn jemand verletzt wird?“
„Es handelt sich um ein frei stehendes Gebäude.“
„Wie gehen wir vor?“
„Das überlassen Sie am besten mir“, sagte er und startete den Motor.
Jess hatte gewusst, dass es nicht leicht werden würde, das Geheimnis um Angelas Mord aufzudecken. Aber sie war so darauf bedacht gewesen, die Täter zur Strecke zu bringen, dass sie nicht an die Gefahren gedacht hatte.
Ihr Herz klopfte hart, als Madrid langsam an dem skelettartigen Rahmen des neuen Polizeireviers von Lighthouse Point vorbeifuhr. Das Gebäude lag etwas abseits der Hauptstraße zwischen einem leeren Grundstück und einem kleinen Park. Sie war schon ein Dutzend Mal daran vorbeigefahren, hatte ihm aber nie Beachtung geschenkt.
Er parkte einen Block entfernt in einer schmalen Gasse außer Sichtweite der Straße und stellte den Motor ab. Jess beobachtete, wie er hinter seinen Sitz griff und die kleine Tasche hervorholte, die er aus der Hütte auf der Insel mitgenommen hatte.
„Was ist da überhaupt drin?“, wollte sie wissen.
„Das ist nur Angelas Trickkiste.“ Er öffnete die Tasche. „Ich habe ein paar meiner eigenen Tricks dazugetan.“
Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, als er anfing, Dinge herauszuholen, von denen sie nicht wusste, worum es sich handelte. Eine winzige schwarze Kiste, an der eine knapp fünfzehn Zentimeter lange Schnur hing. Etwas, das aussah wie ein kleiner Garagenöffner. Eine seltsam aussehende Pistole, die aus Plastik gemacht zu sein schien. „Eine Waffe?“, fragte sie.
„Sie dient nur zum Abschießen von Betäubungspfeilen und ist nicht tödlich.“
„Für den Fall, dass jemand auftaucht?“
„Das Feuer wird die im Dienst befindlichen Officer für eine Weile beschäftigt halten. Aber ich gehe davon aus, dass einige von ihnen auf dem Revier bleiben.“ Er lächelte und sah so tödlich aus wie die Pistole. „Ich will doch keinen Cop töten.“
Bei dem Gedanken, einem der Polizisten von Lighthouse Point gegenüberzustehen, presste Jess eine Hand auf ihren Magen. Sie hatte noch nie zuvor das Gesetz gebrochen, und das Gefühl behagte ihr gar nicht. Selbst wenn es um eine gute Sache ging.
Madrid entfernte erneut die Glühbirne der Innenbeleuchtung. „Rutschen Sie hinters Steuer.“
Obwohl die Nachtluft kühl war, brach ihr im Nacken der Schweiß aus, als er aus dem Auto stieg. Mit feuchten Handflächen rutschte sie auf den Fahrersitz und legte die Hände ans Steuer.
„Sind Sie sicher, dass Sie das hier packen?“, fragte er.
Nein, das war sie nicht. Aber jetzt war es zu spät, um umzukehren. Wenn sie wollte, dass Angelas Mörder gefasst wurden, musste sie das hier durchziehen. „Ja, bin ich.“
Leise drückte er die Fahrertür ins Schloss und schaute sich um. „Ich möchte, dass Sie genau zehn Minuten in dieser Allee warten.“
Sie schaute auf die Uhr am Armaturenbrett. „Okay.“
„Dann möchte ich, dass Sie zu dem neuen Polizeirevier hinüberfahren. Dort werde ich warten.“ Er steckte die Dinge wieder in die Tasche zurück und hängte sie an seinen Gürtel. „Sobald Sie mich aufgesammelt haben, wird alles sehr schnell geschehen.“
Jess fand, dass jetzt schon alles sehr schnell ging. Zu schnell, wenn sie ehrlich war.
„Falls etwas passiert … wenn ich geschnappt werde … was auch immer, dann nehmen Sie die Küstenstraße in Richtung Norden, als wäre der Teufel persönlich hinter Ihnen her.“ Er griff in seine Hosentasche und holte ein gefaltetes Stück Papier heraus. „Rufen Sie diese Nummer an, und erzählen Sie demjenigen, der abnimmt, alles.“
Mit zitternder Hand griff sie durch das geöffnete Fenster nach dem Zettel. Madrid fiel es auf, und er runzelte die Stirn. Dann beugte er sich vor. Seine Augen funkelten eindringlich, als er ihren Blick auffing. Ohne ein Wort zu sagen, küsste er sie hart auf den Mund. Mike Madrid zu küssen war wie auf ein Starkstromkabel zu treten. Jess’ Gedanken purzelten wild durcheinander, und ihr Körper erhitzte sich trotz der Angst, die sie in ihren eiskalten Fängen hatte. Und irgendwie wusste sie auf einmal, dass alles gut werden würde.
Genauso schnell, wie er sie geküsst hatte, war er auch verschwunden.
Jess saß da mit klopfendem Herzen, beide Hände am Lenkrad, und schaute ihm nach, wie er die Allee hinunterjoggte. Seine Schuhe machten kein Geräusch auf dem Asphalt. Er bewegte sich mit der Anmut einer großen schwarzen Katze. Ein Raubtier auf der Jagd. Er wurde eins mit der Nacht. Und dann war er fort, und sie war allein.
Die Minuten vergingen wie Stunden. Zwei Minuten waren vorbei. Vier. Sieben. Um sie herum sah es aus wie in einer Geisterstadt. Ihr Herz wäre ihr beinahe aus der Brust gesprungen, als ein Auto an der Allee vorbeifuhr, aber ein schneller Blick verriet ihr, dass es nur die Straßenreinigung war.
Noch eine Minute. Ihre Hände zitterten unkontrolliert, als sie den Zündschlüssel drehte. Das Anspringen des Motors klang in der Totenstille wie ein Schuss. Sie schaute sich zu beiden Seiten um, fuhr die Allee hinunter und bog auf die Hauptstraße ein. Sie war keine dreißig Meter von der Baustelle entfernt, als ein gelber Schimmer ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie starrte hin und umfasste das Lenkrad so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
Ein leises Klopfen am Beifahrerfenster jagte ihr einen Heidenschreck ein. Ihr erster Gedanke war, dass man Madrid erwischt hatte und sie geliefert war. Sie beide würden ins Gefängnis wandern – oder umgebracht werden.
Aber es war nur Madrid. Sie drückte auf den Knopf, um die Tür zu entriegeln, und er glitt leise hinein.
„Fahren Sie“, sagte er, während er die Tür zumachte. „Ganz ruhig und entspannt. Nicht rasen.“
Der Drang, das Gaspedal durchzudrücken, war stark, aber Jess widerstand ihm. Sie wusste, so würden sie sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
„Alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte er.
„Sobald das hier vorbei ist, ja.“ Sie schaute in den Rückspiegel, und in genau diesem Moment ging die Holzkonstruktion in Flammen auf.