7. Kapitel
Jenny hielt jede Einzelheit ihrer Begegnung – bis auf den Namen des gestaltwandelnden Doktors – in ihren passwortgeschützten Dateien fest und blickte dabei ständig auf die Uhr. Vielleicht wäre es besser, dachte sie, vorsichtshalber meine Passwörter noch jemand anderem anzuvertrauen, für den Fall, dass mir etwas passiert. Für den Fall, dass Mamma Louisa recht behält und Samuel ein Killer ist.
Sie schloss die Augen und kämpfte gegen das Frösteln an, das sie bis ins Mark erschaudern ließ. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Samuel, den Mann, mit Augen, die brannten vor Erregung, Leidenschaft und Hunger – nach ihr. Und dann sah sie den Wolf, der mit gefletschten Zähnen vor ihr stand und dessen Augen von einer völlig anderen Art von Hunger brannten.
Was war real? Was war wahr? Konnten beide wirklich in einem einzigen Lebewesen vereint sein? In einem Mann? War es ein ständiger Kampf – das Tier gegen den Menschen? Würde einer irgendwann den anderen besiegen? Und wenn ja, wer würde dann den Kampf gewinnen?
Sie musste es wissen. Nicht nur, weil es ihre Arbeit war, ihr Lebenswerk, sondern auch weil … ihr etwas an Samuel lag. Und vielleicht ergab das keinen Sinn, und vielleicht war es auch nur so, weil sie ihm gerade erst begegnet war und all das auf nicht mehr basierte als der stärksten Anziehung, die sie je bei irgendeinem Mann empfunden hatte. Oder möglicherweise war es auch mehr als das. Samuel hatte ihr gesagt, dass da etwas in ihr war, das wiederum etwas in ihm erkannte, und irgendwie … fühlte es sich tatsächlich so an, als stimmte das.
Als sie alle Daten eingegeben und alles, was sie gesehen hatte, so detailliert beschrieben hatte, wie sie konnte, zog sie sich um und tauschte ihr Kleid gegen bequeme Jeans und ein geripptes, hellblaues, ärmelloses T-Shirt aus. Dazu zog sie dicke Socken und feste Wanderschuhe an.
Dann nahm sie ihren zuverlässigen alten Rucksack aus dem Schrank und überprüfte seinen Inhalt. Die gute, superschnelle Kamera mit dem hochempfindlichen Film, Wasserflaschen, Kompass und Taschenlampe. Das Gipsabdruck-Set, Plastiktüten und Teströhrchen für Proben, Pinzette und Klebeband. Und das Wichtigste überhaupt – die Waffen. Eine, die nur zur Betäubung diente, hatte Jenny schon bei der Hand, aber die andere befand sich in ihrem Aktenkoffer und war durch ein Zahlenkombinationsschloss geschützt.
Sie öffnete das Schloss und nahm den Revolver aus dem Koffer, klappte den Zylinder auf und überprüfte die sechs Patronen, die sie extra für sich hatte anfertigen lassen. Während die Gehäuse mit ihrem Kupferton noch ganz normal aussahen, bestanden die Spitzen der Geschosse – die Teile, die tatsächlich auf ein Ziel zuflogen, wenn die Waffe abgefeuert wurde –, aus purem Silber.
Jenny ließ den Zylinder wieder einrasten, steckte die Waffe in die am leichtesten erreichbare Seitentasche ihres Rucksacks und wollte ihn sich gerade auf den Rücken hieven, als sie noch einmal innehielt. Fast hätte sie Mamma Louisas Gris-Gris-Beutel vergessen. Schnell hob sie ihn vom Tisch auf und steckte auch ihn noch in den Rucksack. Endlich zufrieden, verließ sie ihre Suite und das Haus.
Lange vor Tagesanbruch hatte Jenny sich Zugang zu Samuel La Roques Blockhütte verschafft. Die Tür war verschlossen gewesen, aber sie hatte keine Gewissensbisse einzubrechen, zumal sie mehrmals angeklopft und genug Lärm verursacht hatte, dass er zur Tür gekommen wäre, hätte er sich im Haus befunden. Sie brach durch ein Seitenfenster ein, an dem sie nur eine kleine Glasscheibe zerbrach und dann hineingriff, um den Fensterriegel innen zu öffnen. Bevor sie jedoch einstieg, pfiff und rief sie nach Mojo, dem großen Wolfshund des Doktors. Aber nichts deutete auf die Anwesenheit des Tieres hin. Erst als sie sich dessen sicher war, kletterte sie durch das Fenster und schloss es hinter sich. Prüfend blickte sie sich um, nur um sicherzugehen, dass sie allein war, und nahm sich sogar die Zeit, das zerbrochene Glas aufzufegen, bevor sie ein dickes Scheit ins Feuer legte und sich ein gemütliches Plätzchen suchte, um den Rest der Nacht mit ihrem Rucksack dicht neben sich abzuwarten.
Dummerweise war es ein bisschen zu gemütlich in Samuels dickem Polstersessel, besonders in der Wärme des Kamins, die sich um sie legte wie eine warme Decke. Jenny merkte erst, dass sie eingeschlafen war, als ein dumpfer Aufprall an der Eingangstür sie erschrocken aus dem Sessel auffahren ließ. Sie war schon auf den Beinen, bevor sie auch nur richtig wach war. Aber dann war wieder alles still. Die Augen auf die Tür geheftet, jeder ihrer Sinne in Alarmbereitschaft, stand Jenny im Dunkeln da und schlang die Arme um ihren Oberkörper.
Der Türknauf bewegte sich ein ganz klein wenig. Dann hörte sie ein leises Stöhnen und ein Geräusch, als rutschte irgendetwas über die Tür.
Jenny unterdrückte ihre Angst, zog den Revolver aus dem Rucksack und bewegte sich sehr vorsichtig zur Tür. Dort angekommen griff sie nach dem Knauf.
Ein leises, schnüffelndes Geräusch, dem ein tiefes Bellen folgte, ließ sie vor Schreck fast an die Decke gehen. Sie wich drei Schritte zurück und eilte dann zu einem Seitenfenster, um hinauszusehen.
Von hier aus konnte sie den wedelnden Schwanz von Samuels Wolfshund sehen. Es stand mit gesenktem Kopf vor der Eingangstür.
Durfte sie riskieren, die Tür zu öffnen, um nachzuschauen, was draußen vor sich ging? Es war noch immer dunkel, aber nicht mehr ganz so sehr. Der ferne Himmel färbte sich allmählich grau, und der Mond war nirgendwo in Sicht. Nicht, dass sie je geglaubt hätte, er müsse sichtbar sein, damit ein Mensch sich in einen Wolf verwandeln konnte. Oder dass ein Mensch überhaupt – ganz gleich, unter welchen Umständen – die Gestalt eines Wolfes annehmen könnte. Trotzdem …
Mojo war freundlich zu ihr gewesen bei ihrem ersten Besuch hier. Das könnte diesmal jedoch anders sein.
Der Wolfshund bellte wieder. Es war kein ärgerliches, aber dennoch ein nachdrücklich klingendes Bellen vor der Tür, soweit Jenny das beurteilen konnte.
»Er ist ein Wolf«, sagte sie sich laut. »Es ist nicht so, als wüsste er nicht bereits, dass ich hier drinnen bin.«
Und so steckte sie sich den Revolver hinten in den Hosenbund und ging zur Tür, wo sie vorsichtig den Knauf umdrehte und einen Spaltbreit öffnete.
Dann aber riss sie die Tür so weit auf, wie sie konnte, weil Samuel zu ihren Füßen lag, ohne einen Fetzen Stoff am Leib, und sein Hund ihn mit der Nase anstieß, ihm das Gesicht leckte und ihn anstupste, als versuchte er, sein Herrchen zum Aufstehen zu bewegen.
Für einen Moment konnte sie nur dastehen und Samuel anstarren. Er sah aus wie ein gefallener, angeschlagener Engel – Luzifer nach dem Sturz. Stark und männlich, von wunderbarem Körperbau und geradezu vollkommen – der perfekte Mann.
Sie ließ sich auf die Knie fallen, griff nach Samuels warmen, harten Schultern und drehte ihn behutsam auf den Rücken. Seine Brust war wie gemeißelt, seine Arme und Schultern waren kräftig, sein Bauch war flach und muskulös. »Samuel? Ist alles in Ordnung mit dir?«
Seine Augen waren geschlossen, aber Jenny war nicht sicher, ob das daran lag, dass er bewusstlos war oder weil seine Lider geprellt und angeschwollen waren. »Mein Gott, was ist passiert, Samuel?«
»Was … machst du hier?«, fragte er stockend und mit rauer Stimme.
»Ich warte auf dich.«
Er versuchte, sich aufzusetzen, und Jenny ergriff seine Unterarme und half ihm, als er sich hochkämpfte und, von seinem schwanzwedelnden Hund umtänzelt, ins Haus hinkte. Ihr Herz verkrampfte sich vor Mitgefühl, und sie schloss rasch die Tür hinter ihnen.
»Es ist nichts Schlimmes«, sagte er. »In ein paar Stunden geht’s mir wieder gut.«
»Ein schöner Arzt bist du. Es wird wohl eher ein paar Wochen dauern, bis du wieder auf den Beinen bist.«
»Ich brauche … mein Bett.«
»Du brauchst ein Krankenhausbett. Aber vorläufig wird deins genügen müssen.« Sie stützte ihn, als sie langsam zu seinem Schlafzimmer hinübergingen. »Einen Moment«, sagte sie und schlug die Decken auf dem breiten Bett zurück, einem rustikalen, aus klobigem Kiefernholz gezimmerten Himmelbett.
Kaum waren die Decken aus dem Weg, ließ er sich auf die Matratze fallen und drehte sich auf den Bauch, offenbar um Jenny nicht ansehen zu müssen.
Sie deckte ihn behutsam zu. »Glaubst du, dass etwas gebrochen ist? Dass du etwas Ernsteres hast als Schnittwunden und Prellungen?«
Er sagte nichts. Kein Wort.
»Samuel?«
Wieder nichts.
Jenny ging um das Bett herum, beugte sich zu ihm herab, um sein Gesicht sehen zu können, und beobachtete das langsame, gleichmäßige Heben und Senken seines breiten Rückens bei jedem seiner Atemzüge. Behutsam streckte sie eine Hand aus und strich ihm sanft das dunkle Haar zurück.
»Samuel?«
Sie wusste nicht, was ihm zugestoßen war, doch sie konnte es sich vorstellen. Wahrscheinlich war die Verhaltensweise eines Wolfes, wenn er jagte oder auch nur herumtollte, körperlich sehr anstrengend für einen Menschen. Die Zweige und Äste, die das Fell eines Tieres peitschten, würden bei einem Menschen Prellungen und Striemen hinterlassen.
Aber es schien, als wäre mehr als das geschehen. Es sah so aus, als wäre er einer mit Peitschen und Knüppeln bewaffneten Bande Sadisten in die Arme gelaufen. Als wäre er fast totgeschlagen geworden.
Als sie sich seufzend aufrichtete, spürte sie Mojos Kopf an ihrem Bein, und blickte auf das Tier herab, das traurig zu ihr aufschaute und winselte. »Mach dir keine Sorgen, Mojo«, sagte sie tröstend und streichelte dem Wolfshund den Kopf. »Ich werde ihn nicht allein lassen, falls es das ist, was du wissen willst.«
Das Tier schien erleichtert zu sein, denn sein Unterkiefer klappte herab, und es ließ die Zunge heraushängen, was fast so etwas wie ein Hundelächeln war.
Jenny ging in das angrenzende Badezimmer, wo sie Waschlappen, Handtücher, Seife und ein paar antiseptische Salben fand. Sogar eine Tube mit einem altmodischen Liniment war da. Sie brachte alles ins Schlafzimmer und legte es auf den Nachttisch. Dann lief sie in die Küche und durchstöberte die Schränke, bis sie eine große Schüssel fand, die sie mit heißem Wasser füllte.
Die Schüssel nahm sie mit ins Schlafzimmer, wo sie sie auf einen Stuhl stellte und ein keimtötendes Mittel hineingab, bis das Wasser eine gelblich braune Färbung annahm. Dann setzte Jenny sich zu Samuel auf die Bettkante. Als sie die Decken zurückschlug, fiel ihr Blick auf die Kratzer und Schnittwunden an Samuels Rücken, und sie schüttelte den Kopf. Nachdem sie den Waschlappen in das heiße Wasser getaucht und ihn ausgedrückt hatte, tupfte sie langsam und sehr behutsam seinen Rücken ab.
Neben zahlreichen Schnitten, Kratzern und Striemen hatte er dort auch ein paar winzige Einstiche, und sie fand sogar noch einen Dorn, der aus einem von ihnen herausschaute. Das verzögerte ihre Arbeit. Jenny hielt inne, um eine Pinzette aufzutreiben, mit der sie den Dorn entfernte, und dann musste sie dafür sorgen, dass genug von dem antiseptischen Mittel in die winzige Wunde gelangte, die er hinterließ.
Nachdem sie einen Bereich seines Körpers gereinigt hatte, gab sie Salbe auf die Kratzer und Schnittwunden und verband die größeren Verletzungen dann noch. Auch jede Prellung versorgte sie, indem sie sie vorsichtig mit Liniment einrieb.
Als sie mit Samuels Rücken, Schultern und Armen fertig war, machte sie bei den unteren Körperteilen weiter. Selbst sein Po hatte Verletzungen davongetragen, zum größten Teil jedoch nur Prellungen, die sie genauso gewissenhaft, wenn auch vielleicht nicht ganz so ruhig versorgte. Samuel hatte einen perfekt geformten Po, so rund und hart, dass sie nicht anders konnte, als ihn zu streicheln, was Samuel beim Waschen ohnehin nicht auffallen würde, und wenn doch, dann war es ihr egal.
Er fühlte sich gut an. Sie mochte das Gefühl seiner glatten, gebräunten Haut und der ausgeprägten Muskeln unter ihren Händen.
Schließlich arbeitete sie sich zu seinen Füßen weiter, deren Sohlen kein schöner Anblick waren. Es gab nichts Empfindlicheres als die Sohle eines Männerfußes. Na ja, fast nichts.
Sie befasste sich so lange mit seinen Füßen, dass sie sich in einem schon fast tranceartigen Zustand verlor beim Versorgen, Streicheln und Massieren von Samuels Füßen.
Im Anschluss daran drehte sie ihn, so vorsichtig sie konnte, auf den Rücken und begann wieder von vorn. Und sich mit seiner Vorderseite zu beschäftigen war sogar noch interessanter, aufreizender und erregender als alles andere bisher. Zunächst fuhr sie mit dem Waschlappen, dann mit den Händen über seine Brust und erkundete jeden Zentimeter seiner Haut. Ihn so ungeniert anfassen zu können, ließ ihre Sinne erwachen und sandte einen heißen Schauer über ihre Nervenenden und noch tiefer. So wie er sie gestern Abend gelehrt hatte, den Wein zu genießen, erfreute sie sich nun an Samuel selbst. An seinem Anblick, seinem maskulinen Duft und dem Gefühl seines starken Körpers unter ihren Händen, ja sogar an dem Geräusch ihrer über seine Haut gleitenden Finger und dem wilden Pochen ihres Herzens. Vor allem aber beglückten sie die leisen Laute der Zufriedenheit, die er im Schlaf von sich gab.
Nachdem sie ihn verarztet hatte, beugte sie sich tiefer über ihn, drückte ihre Lippen auf seine Brust und teilte sie, um mit einer flinken Bewegung ihrer Zungenspitze seine Haut zu kosten. Er würde diese Zärtlichkeit lieben, daran hegte Jenny nicht den kleinsten Zweifel.
Ein ersticktes Stöhnen stieg in seiner Kehle auf, und seine Arme schlangen sich um sie und zogen sie auf das Bett. Sein Körper war hart und viel stärker, als Jenny es ihm in seiner Lage zugetraut hätte, als er sich zur Seite rollte und sich auf ihr niederließ. Er bedeckte ihren Mund mit seinem, und während sie noch protestierte, er solle das lassen, weil er verletzt war, begann er schon, an ihren Kleidern herumzunesteln.
Seine starken Hände glitten unter den Saum ihres T-Shirts, zogen es ihr über den Bauch und dann über die Brüste. Er schob ihre Arme hinauf, um ihr das Shirt über den Kopf ziehen zu können, und dann hielt er inne und starrte mit großen Augen auf sie herab.
»Du bist verletzt«, flüsterte er.
»Ach was. Ich habe mich nur an Zweigen und Dornen gekratzt, als ich durch den Wald gerannt bin.«
»Weil ich dich erschreckt hatte.«
»Nicht du«, verbesserte sie ihn und legte eine Hand an seine Wange. »Der Wolf.«
»Aber ich bin der Wolf.« Er schloss die Augen und senkte den Kopf, bis seine Lippen sanft über den Kratzer an ihrer Schulter strichen. Samuel bedeckte ihn mit Küssen, ließ dann seinen Mund zu ihrer Brust hinuntergleiten und küsste sie auch. Als er seine Aufmerksamkeit ihren empfindsamen Brustwarzen widmete, die er mit Lippen und Zunge sanft verwöhnte, begann sich das Blut in Jennys Adern zu erhitzen, bis es kaum noch zu ertragen war.
»Samuel«, flüsterte sie.
Da er das anscheinend als Ermutigung auffasste, wechselte er die Taktik, nahm abwechselnd eine ihrer harten Spitzen in den Mund, saugte und leckte daran und stimulierte sie mit den Zähnen.
Mit jeder seiner Berührungen wuchs ihre lustvolle Erregung, und sie griff mit beiden Händen in Samuels Haar, um seinen Kopf noch fester an ihre Brust zu ziehen. Und er kam ihrem Wunsch nach. Gleichzeitig ließ er eine Hand an ihrem Bauch hinuntergleiten und knöpfte ihre Jeans auf. Sekunden später spürte sie seine suchenden Finger in ihrem Höschen, wo sie schnell ihr Ziel fanden und ihre empfindsamste Stelle zu streicheln begannen.
Mit einem lustvollen kleinen Laut bog Jenny sich seiner Hand entgegen. Mit den Fingern strich sie seine Brust und Schultern nach, die so breit und kräftig waren und sich so fest und glatt unter ihren Fingern anfühlten.
Samuel schob ihre Jeans noch tiefer hinunter, und Jenny, die ebenso begierig war wie er, sich von jeglicher Barriere zwischen seiner Haut und ihrer zu befreien, schlüpfte aus ihnen heraus. Dann ließ Samuel sich zwischen ihren Schenkeln nieder, und sie schlang die Beine um seine Taille. Sein erigiertes Glied presste sich an ihre sensibelste Stelle, aber er verharrte dort und zögerte, küsste Jenny zärtlich auf den Mund und öffnete erst dann die Augen. »Hab keine Angst vor mir, Jenny. Ich würde dir nie etwas zuleide tun.«
»Ich habe keine Angst vor dir, Samuel.«
Er seufzte erleichtert, und aus seinem Zögern wurde brennendes Begehren, als er mit einer geschmeidigen Bewegung in sie eindrang. Jenny stockte der Atem, als er mit ihr eins wurde, und sie umklammerte ihn noch fester und hob ihre Hüften an, um ihn so tief wie möglich in sich aufzunehmen.
Danach verlor sie jegliche Vernunft und Fähigkeit zu denken. Da war nur noch Lust, brennende, unbändige Lust, die sich mit jedem seiner kraftvollen Stöße steigerte, während sie sich aneinanderklammerten und in einem harten, schnellen und gierigen Rhythmus bewegten. Samuels Küsse wurden fieberhafter, die Worte, die er ihr ins Ohr flüsterte, gewagter, als heiße Lustschauer sie durchliefen, die sie höher und höher trugen, bis sie alles um sich her vergaß. Und dann nahm er sie so wild und leidenschaftlich, dass eine wahre Sturzflut lustvoller Empfindungen sie überwältigte. Auf dem Gipfel der Ekstase schrie sie seinen Namen. Und während ihr ganzer Körper erschauerte und erbebte und Samuel sie immer fester an sich presste, spürte sie, dass die gleichen Gefühle auch ihn durchfluteten.
Erst nach einer ganzen Weile entspannte sie sich wieder, und eine wunderbare Wärme und wohlige Zufriedenheit durchströmten sie.
»Mein Gott«, flüsterte Samuel, löste sich behutsam von ihr und nahm sie dann in die Arme, als wäre sie zu zerbrechlich, um real zu sein. »Mein Gott, so war es noch nie zuvor für mich.«
Sie nickte zustimmend und dachte, während sie sich an ihn schmiegte, dass es für sie wahrscheinlich auch niemals wieder so sein würde. Oder jedenfalls bei keinem anderen Mann als ihm.