KAPITEL 16 – XAVIER

Als Xavier ans Ufer gespült worden war, war er ganz alleine gewesen. Das einzig Vertraute waren die Geräusche des Meeres. Etwas weiter weg bemerkte er eine rote Fackel und musste hilflos zusehen, wie der Kleine angegriffen und getötet wurde. Da er befürchtete, genau so zu enden, blieb er einfach bewegungslos am Ufer liegen und hielt nach Ausschau nach Hilfe. Als auch nach Stunden niemand zu sehen war, wurde ihm klar, dass er von den anderen getrennt worden war. Das einzige was er sah, war die Silhouette eines Flugplatz Towers in der Ferne. Langsam machte er sich dorthin auf den Weg, umrundete kriechend einige der Infizierten und verbrachte den Rest der Nacht versteckt im obersten Stockwerk des Towers.

 Bei Tagesanbruch beobachtete er die Umgebung mit einem Fernglas, das er gefunden hatte. Draußen sah er die Überreste einer Art Schlacht – mit toten Soldaten und ausgebrannten Fahrzeugen, welche über die Rollbahn verteilt waren. Es gab Reste von Barrikaden, die man errichtet hatte, und in der Ferne sah er eine Art Außenposten mit vier Wachtürmen. Und dort sah er zum ersten Mal Duke, und während er ihn beobachtete, bekam er zunehmend Respekt vor ihm. Er sah aus der Entfernung, wie Duke mit der Rauchgranate die Infizierten ablenkte. Und später, nachdem er ihm bereits vorsichtig ein Stück gefolgt war, wie Duke Cherno den Rücken kehrte, weil er das Schießen gehört hatte, obwohl er doch mit einem M16 Gewehr bewaffnet war.

Duke schien anderen Menschen ausweichen zu wollen, was Xavier im Moment, weil er selbst keine Waffe hatte, sehr gelegen kam. Er schlich ihm nach, folgte ihm, als er nördlich vom Flugplatz in Richtung Wald ging. Duke blieb meist in der Deckung der Bäume, vermied offenes Gelände und blieb öfter stehen, um den Geräuschen um ihn herum zu lauschen.

Xavier hatte nicht viel Ahnung darüber, was hier in Chernarus vor sich ging, aber er wusste, dass Infizierte Ärger bedeuteten. Duke schien zu wissen, wie man diesen Ärger vermied. Es war zwar mehr eine Notlösung als ein Plan, aber Duke unbemerkt zu folgen schien ihm immer noch besser, als auf eine Rettung zu warten, die vermutlich nie kommen würde. Das einzige, was er in dem Tower gefunden hatte, waren ein Fernglas und eine Landkarte. Er war sich auf der Karte nicht ganz sicher, aber es schien ihm, dass Duke nach Norden wollte, weg von Balota und seinem Flugplatz. Er folgte dabei einem Feldweg, ging aber immer seitlich davon, im Wald oder in der Deckung von Bäumen und Büschen. Xavier sah einen großen Hügel links vom Weg, das musste Windy Mountain sein. Wenn es stimmte, würden sie bald zwei kleinere Ortschaften erreichen.

Xavier beobachtete, wie Duke sich einer kleinen Ansiedlung näherte, die aus einer Handvoll Bauernhäuser bestand. Als er nahe genug war, versteckte er sich unter den tiefhängenden Ästen einer Kiefer und beobachtete, wie die Infizierten zwischen den Häusern umher wankten. Während er ihn durch sein Fernglas betrachtete, vermutete Xavier, dass Duke gerade abwog, ob er hinunter gehen oder die Häuser meiden sollte. Er öffnete seinen Rucksack, nahm einen Schluck Wasser und fuhr dann fort, die Häuser zu mustern. Endlich schien er zu einem Entschluss gelangt, packte seine Sachen zusammen und schlug einen großen Bogen um die Ansiedlung. Das schien auch von Xaviers Warte aus die bessere Entscheidung zu sein, denn er hatte zehn Infizierte zwischen den Häusern gezählt. Womöglich wäre Duke das Risiko mit einem Partner an seiner Seite eingegangen, aber da er alleine war, schien er lieber auf Nummer sicher gehen zu wollen und wich der Ansiedlung aus.

Xavier fand, dass Duke mit der Situation gut zurechtkam, fast so als sei er zu so etwas geboren. Er konnte mit seinem Gewehr umgehen, schien sich mit Überlebenstechniken und der Orientierung in unbekanntem Gelände auszukennen, und er ging kein Risiko ein. Xavier war das genaue Gegenteil. Er kam aus Marseilles, hatte immer in der Stadt gelebt und fühlte sich hier im Wald vollkommen aus seiner gewohnten Umgebung gerissen. Xavier entschied, dass er beobachten und lernen würde, Duke dabei in einigem Abstand folgend, bis sich ein günstiger Moment ergeben würde. Er wusste zwar nicht, was er machen sollte, wenn dieser Moment kam. Aber er war sich sicher, dass er auf jeden Fall eine Waffe brauchte, und die zu bekommen schien ihm äußerst schwierig.  

Duke näherte sich der nächsten größeren Ansiedlung. Wenn Xavier die Karte richtig gelesen hatte, musste das Zelenogorsk sein, weil Duke die ganze Zeit am Waldrand geblieben war und Drozhino rechts liegengelassen hatte. Wieder hielt Duke auf einem Hügel an und beobachtete die Infizierten in der Stadt. Die Häuser lagen über die gesamte Senke verstreut und am südwestlichen Ortsrand lag ein Supermarkt. Von oben konnte Duke durch die Glasfront erkennen, dass er noch nicht ausgeräumt worden war. Es gab immer noch Waren. Der angrenzende Parkplatz war voll von ausgebrannten und verlassenen Fahrzeugen. Er war von zwei Seiten durch eine hohe Betonmauer begrenzt. Auch Xavier sah, dass es in dem Supermarkt noch Waren gab, die auf dem Boden verstreut lagen. Er vermutete, dass Duke sich gerade fragte, ob er den Markt plündern oder lieber weiter gehen sollte.

Duke beobachtete, wie die Infizierten umher streiften. Dann ging er den Feldweg zurück und umrundete die freie Fläche zu seiner linken. Zwischen ihm und dem Markt befanden sich Häuser mit Infizierten, es schien als wolle er ihnen ausweichen und lieber einen großen Bogen schlagen. Xavier bemerkte eine nahe Scheune und entschied sich, darin Position zu beziehen. Von dort aus konnte er durch das Tor den Supermarkt sehen. Es beobachtete, wie Duke das freie Feld umrundete und den Häusern auswich, als er sich der Mauer am Parkplatz näherte.

 

Duke beobachtete seine Umgebung, während er über das Feld schlich. Dabei achtete er mehr auf den Waldrand hinter sich als auf die Infizierten. Der erste Tag in dieser ungewohnten und gefährlichen Umgebung hatte ihn paranoid gemacht, und er wurde das Gefühl nicht los, dass er beobachtet wurde. An der Mauer angekommen bewegte er sich geduckt und hielt sich im Schatten wo immer möglich. Natürlich gab es überall Infizierte, aber die schienen nicht gezielt zu beobachten, sie verhielten sich eher wie Tiere als Menschen. Sein Instinkt sagte ihm, dass jemand ihm zusah und für gewöhnlich konnte sich auf seinen Instinkt verlassen.

An die Mauer gelehnt sah er sich um und fragte sich, wo die Beobachter sein mochten. Es gab überall Wald und Bäume, wo sich jemand verstecken könnte. Er nahm einen Schluck Wasser und schüttelte den Kopf, in der Hoffnung er könne damit auch seine Paranoia abschütteln. Es funktionierte nicht. Er schlich weiter an der Wand entlang in Richtung Supermarkt.

Vom Ende der Mauer aus sah er die Rückseite des Marktes und auch, dass am Hintereingang drei Infizierte umher wankten. Es schien ihm, als würden sie sich in der Umgebung der Stelle aufhalten, wo sie gestorben waren. Hier in dieser Stadt trugen sie Arbeits- und Zivilkleidung, wohingegen die, denen er am Militärlager begegnet war, Uniformen angehabt hatten. Offenbar konnten sie mehr oder weniger gut sehen, weil sie den Schutthaufen am Boden auswichen. Gegenseitig beachteten sie sich gar nicht, sondern wankten einfach nur ziellos herum und starrten ins Leere. Duke kam zu dem Schluss, dass es künftig besser sein würde, größere Ansiedlungen zu meiden, weil es dort auch mehr Infizierte gab – aber im Moment brauchte er diese Vorräte aus dem Markt.

Er kroch über den Parkplatz zum Hintereingang und hielt dabei ein wachsames Auge auf die Infizierten, denen er immer näher kam. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als ihm das Reale seiner Situation bewusst wurde. Er hielt inne. Verfluchter Mist. Das ist echt, das passiert wirklich. Er ließ den Moment vorüber gehen und sah in die blicklosen, weißen Augen eines der nahen Infizierten. Er konnte zuerst nicht sagen, was ihm an diesen Augen seltsam vorkam, bis er feststellte, dass sie nie blinzelten. Der Infizierte war jetzt so nahe, dass Duke sehen konnte, dass seine Augäpfel vertrocknet und von den Kratzern und Rissen unzähliger Staubpartikel überzogen waren. Durch diese Augen zu sehen, musste schlimmer als der schlimmste graue Star sein.

Der Infizierte sah nun genau in seine Richtung und Duke bewegte langsam seine Hand. Er stöhnte aber reagierte nicht, so als ob er die Bewegung nicht sehen konnte. Dann winkte er einmal schnell und sofort änderte sich das Verhalten des Infizierten. Er brüllte aggressiv und bewegte sich auf ihn zu. Duke nahm eine leere Blechdose und warf sie über den Parkplatz. Der Infizierte folgte der Bewegung der Dose in der Luft und rannte dorthin, wo sie landete. Duke nickte für sich, er hatte wieder etwas Neues gelernt. Dann kroch er weiter zur Hintertür des Marktes.

 

Xavier hatte von der Scheune aus zugesehen und mitbekommen, was Duke soeben herausgefunden hatte. Schnelle Bewegungen und laute Geräusche ziehen sie an. In ihrer Nähe zu sein ist nicht so schlimm, so lange man ruhig bleibt und sich nicht schnell bewegt. Duke kroch zum Hintereingang des Marktes. Da Xavier ihn nun nicht mehr sehen konnte, ließ er das Fernglas sinken. Und sah einen Infizierten, der keine drei Meter von ihm entfernt entlang kroch. Xavier hatte sich nicht bewegt, während er Duke beobachtet hatte, so dass ihn der Infizierte nicht bemerkt hatte. Er sah wie ein halbwüchsiger Junge aus, nur dass die untere Hälfte seines Körpers abgetrennt war, so dass er nun seine Eingeweide hinter sich her zog, als er auf Xavier zu gekrochen kam.

Unfähig seine aufsteigende Panik zu unterdrücken, wich Xavier langsam zurück und drehte sich um, um zu flüchten. Aber am Hinterausgang stand bereits ein weiterer Infizierter, dorthin konnte er nicht. Stattdessen stieg er die Treppe zum Heuboden hinauf, in der Hoffnung, die Infizierten würden ihm nicht folgen können. Er hastete umher, aber er konnte nichts finden, mit dem er sich hätte verteidigen können. Wenn sie ihm folgen würden, wäre Xavier verloren.

 

Zur selben Zeit, als der Infizierte in die Scheune kroch, schlich Duke langsam in den Supermarkt. Mit einer Hand drückte er die Hintertür auf. Sie öffnete sich und gab ein leises Quietschen von sich. Duke zuckte zusammen. Drinnen war es dunkel, aber noch hell genug für Duke um zu erkennen, dass niemand in dem Lagerraum war. Er schlich weiter in Richtung Verkaufsraum. Dabei wirbelte er die dünne Staubschicht auf und die Partikel tanzten im hellen Sonnenlicht, das in dünnen Strahlen durch die Jalousien der Oberlichter fiel. Er ging in den Verkaufsraum, wo grelles Licht durch die großen Schaufenster strömte.

Draußen konnte er die Infizierten herumgehen sehen, aber sie schienen ihn nicht zu bemerken. Im Lagerraum hatte er einen Alice Pack Rucksack gefunden und ihn gegen den kleineren Patrol Pack eingetauscht. Den füllte er nun mit allem, was er an nützlichen Dingen finden konnte. Er hatte zwar immer noch keine Landkarte, aber immerhin fand er einen Kompass und Streichhölzer. Das würde ihm das Überleben etwas erleichtern. Da er zwar wohl Wild jagen konnte, aber kein Messer hatte, womit er es aufbrechen und ausnehmen konnte, packte er so viele Konserven und Getränkedosen ein, wie er tragen konnte. Er sah aus den großen Fenstern, während er zufrieden seinen neuen Rucksack schulterte.

In einiger Entfernung nahm er Unruhe und Bewegung wahr. Dort floh eine Gestalt rennend vor einigen Infizierten und kam dabei direkt auf die Stadt zu. Jeder Infizierte in der Nähe bemerkte die Bewegung und so wurden seine Verfolger immer zahlreicher. Verflucht, wenn der Idiot hier in die Stadt rennt, hat er gleich die ganze Horde am Hals, fluchte er und richtete seine M16 auf die große Eingangstür des Marktes. Er sah, wie die Gestalt geradewegs auf den Supermarkt zugelaufen kam. Duke wurde klar, dass der Mann hereinkommen würde und er erkannte Xavier, den sie auf dem Schiff nur Frenchy genannt hatten. Der ist sowieso schon tot. Wenn er hier rein kommt, erschieße ich ihn. Er entsicherte die Waffe und visierte den Eingang an.

 

Xavier hatte es versaut, schlicht und einfach. Er lernte gerade auf die harte Tour, dass es nichts nützte zu wissen, dass er sich ruhig verhalten sollte, wenn er in Panik geriet. Zurück in der Scheune hatte ihm der kriechende Infizierte zwar nicht folgen können, aber sein Stöhnen und Ächzen hatte andere Infizierte angelockt. Xavier bekam Panik, als der erste in die Scheune kam. Er wollte auf keinen Fall dort oben in der Falle sitzen mit diesem Infizierten unter ihm, selbst wenn der ihn noch gar nicht gesehen hatte. In diesem Moment schien Flucht der einzige Ausweg zu sein, und das tat er dann auch. Er stürmte die Treppe hinunter, direkt aus der Scheune hinaus. Die rasche Bewegung machte die beiden Infizierten aggressiv und sie verfolgten ihn. Da sie ihm den Weg zum Wald versperrten, rannte Xavier auf‘s freie Feld hinaus – sein zweiter Fehler.

Seine rennende Gestalt zog die Aufmerksamkeit aller Infizierten in der Umgebung auf sich und so begannen auch sie, ihn zu jagen. Xavier sah über die Schulter und bemerkte drei weitere blutverkrustete Monster hinter sich. Sein Bewusstsein wurde von einem alles überdeckenden Schleier aus reiner Panik überzogen. Jede Vernunft hatte sich verabschiedet und blanke Todesangst machte sich breit. Er rannte schneller, seine Lungen brannten und in der Seite spürte er einen stechenden Schmerz. Er wischte sich die tränenden Augen und konzentrierte sich auf den Supermarkt. Der war seine einzige Rettung, dort würde er in Sicherheit sein.

Als er nahe genug war, konnte er Duke im Inneren ausmachen und sah, dass er seine Waffe auf den Eingang gerichtet hielt. Er fühlte Erleichterung, aber nur bis er Dukes Stimme hörte: „Bring diese Dinger hier rein und du bist tot. Hau bloß ab!“

„Hilfe!“, war seine verzweifelte Antwort.

„Dein Problem! Das kannst du selber ausfressen!”

Xaviers Welt stürzte ein. Für einen Augenblick dachte er daran, einfach stehen zu bleiben und die Infizierten ihn hier und jetzt töten zu lassen. Als grausiges Opfer, das Duke  hoffentlich seine Schuld zu Bewusstsein führen würde. Aber sein Überlebenswille gewann die Oberhand. Also rannte er am Supermarkt vorbei, an den angrenzenden Häusern, die Hauptstraße hinauf auf der Suche nach einem Versteck. Aber alles war verschlossen, es gab kein Versteck. Dann sah er die Kuppel des Kirchturms.

Die Kirche ist nicht abgeschlossen, Kirchen sind immer offen, das ist eine Regel, dachte Xavier, als er auf die Kirchentür zu rannte. Natürlich war sie verschlossen und er musste erkennen, dass hier wohl solche Regeln nicht galten. Xavier sah keinen anderen Ausweg, also drehte er um und lief zum Supermarkt zurück. Er lief zwischen den Häusern, damit die Infizierten ihn aus dem Blick verlieren sollten.

 

Duke hatte gesehen, wie Xavier, mit den Infizierten im Schlepptau, vorbeigerannt war. Innerlich war er erleichtert, dass Xavier auf ihn gehört hatte. Er wusste nicht, ob er ihn wirklich hätte erschießen können, wenn er hereingekommen wäre. Aber bald verwandelte sich seine Erleichterung in Schuld, ein plötzliches und tiefes Schuldgefühl stieg in ihm hoch. Er hatte den Mann zum Tode verurteilt. Sicher, er hatte nicht abgedrückt, aber er hatte ihm auch nicht geholfen. Dabei hatte er doch ein Gewehr, sie hätten den Supermarkt verteidigen können. Zusammen hätten sie die Infizierten besiegen können. Stattdessen hatte er Xavier mit dem Tod bedroht und dafür gesorgt, dass er auch bald tot sein würde. Wozu hatte ihn das gemacht? Zu einem Überlebenden, ging ihm durch den Kopf, aber besonders überzeugt war er davon nicht. Nun dachte Duke, sei es zu spät, um etwas ändern zu können. Er wusste nicht, dass er noch eine Chance bekommen sollte.

 

Xavier stürzte so unkontrolliert durch die Hintertür in den Supermarkt, dass er an die gegenüberliegende Wand prallte. Es warf die Tür hinter sich zu und verbarrikadierte sie mit einem der Metallregale. Am Boden fand er einen Revolver und zwei Magazine. Xavier hatte noch nie eine Waffe abgefeuert, aber er hatte viele Wild-West Filme gesehen. Er griff nach der Waffe und lud sie. Aus dem Verkaufsraum hörte er Duke: „Frenchy, bist du das?“

„Verdammt, wer ist da hinten?“, rief er erneut, diesmal eindringlicher. Dann begann es an die Tür zu hämmern, als die Zeds versuchten hereinzukommen.

„Du Schwein, du wolltest mich sterben lassen“, schrie Xavier zurück.

„Tut mir leid“, etwas Besseres fiel Duke nicht ein.

Xavier versuchte das zu verarbeiten, aber das Schlagen an der Tür unterbrach jeden klaren Gedanken. Das Regal wurde weg geschoben, als die Zeds begannen, durch die Tür zu brechen. Xavier zielte zitternd auf die Tür und wich so weit nach hinten, wie er konnte. Es schoss als sich der erste Infizierte durch die Tür schob. Er sah nicht, wo die Kugel einschlug, aber sie ging daneben.

„Hast du geschossen?”, rief Duke.

„Ja, sie brechen durch“, antwortete Xavier.

„Dann komm hier rüber, von hier können wir beide Eingänge sichern.“ Xavier drehte sich um und rannte in den Verkaufsraum. Den Revolver hielt er vor sich. Als er durch die Tür trat erstarrte er. Duke stand da, die M16 genau auf ihn gerichtet. Nie zuvor hatte jemand eine Waffe auf Xavier gerichtet. „Schnell“, rief Duke. Xaviers Starre löste sich und er lief zu Duke hinüber.

Xavier machte es wie Duke und zielte auf den Eingang. Duke sah, wie seine Hände zitterten: „Schieß nicht, wenn du nicht unbedingt musst. Ich habe dreißig Schuss hier drin, das sollte reichen.“ Er presste den Kolben des Gewehrs an die Schulter und atmete aus, als er darauf wartete, dass der erste Infizierte aus dem Lagerraum kam.

Xavier ließ den Revolver sinken. Er würde ihn erstmal nicht abfeuern, aber er nahm sich vor, eine Kugel für Dukes Kopf aufzusparen. Nicht jetzt gleich, weil im Moment Duke seine beste Überlebenschance war. Später, wenn alles sicher sein würde, wenn Duke ihm trauen würde, dann würde er sich dafür rächen, dass Duke ihn dem sicheren Tod überantworten wollte.

Survivors and Bandits - Ein DayZ Roman
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