17

 

Der mächtige Komplex der Gebietskrankenkasse mit seinen vielen Ambulatorien und Zubauten thronte wie ein Würfel zwischen den anderen Häusern auf dem Wienerberg. In einigen Büros der oberen Stockwerke brannte noch Licht, der Rest der Spiegelfassade lag im Dunkeln.

Hogart lenkte seinen Wagen in die Tiefgarage der Krankenkasse und parkte neben einem schwarzen Kombi auf dem Besucherdeck. Der Portier hinter dem Glasverschlag machte keine Anstalten, ihn aufzuhalten, sondern notierte nur seine Autonummer. Den Rest übernahmen die Überwachungskameras, die jede von Hogarts Bewegungen filmten. Er hievte seinen Stahlkoffer und eine Taschenlampe aus dem Kofferraum und begab sich ins Treppenhaus, begleitet vom Objektiv einer blinkenden Kamera. Wer immer den Brand im Archiv gelegt hatte, war bestimmt nicht über die Tiefgarage ins Gebäude gelangt, denn die Kripo hatte sich gewiss die Aufzeichnung der Videobänder angesehen.

Hogart ging nicht zu den Fahrstühlen, sondern folgte den Wegweisern zum Archiv ins Untergeschoss. Als er die Brandschutztür öffnete, um in den Korridor zu gelangen, roch er auch schon den verkohlten Kunststoffbelag der Wände und des Fußbodens. Hier unten funktionierten keine Lichtschalter. Hogart knipste die Taschenlampe an und marschierte in den Gang. Nach einigen Metern gelangte er zur Tür, welche die Kripobeamten mit einer Plombe versiegelt hatten. Er riss das gelbe Band von der Tür und brach die Plombe ab. Dann schob er die Tür auf. Die Rußstücke knirschten unter der Tür, als würden zwei Schleifpapiere aneinander kratzen.

Der Brand hatte nicht nur das Archiv vernichtet, sondern das komplette Kellergeschoss. Irgendwie mussten die sieben Millionen Euro Sachschaden ja zusammenkommen. Aber wie es schien, war das Feuer im Archiv ausgebrochen, da die Polizei nur diese Räume versiegelt hatte. Hogart folgte dem Licht der Taschenlampe und durchschritt ein Zimmer nach dem anderen. Das Feuer hatte nichts übrig gelassen. Schreibtische, Drehstühle, Teppichböden, Aktenschränke, Computer, Wandbilder oder Lampen - was immer es war -, war alles zu einem großen Aschehaufen verbrannt. In den Räumen musste eine gigantische Hitze geherrscht haben. Die Frage lautete nur, woher das Feuer den Sauerstoff bezogen hatte? Der Brandstifter hatte dafür gesorgt, dass das Feuer nicht so rasch ausgehen würde. Sämtliche Türen standen offen, und die oben liegenden Kellerfenster waren geöffnet. Die Lichtschächte führten auf das Straßenniveau.

Ruß und Asche bildeten mit dem Wasser aus den Feuerwehrschläuchen eine zähe schwarze Brühe auf dem Boden. Hogart hätte daran denken und sich Stiefel mitnehmen müssen. So stakste er durch den Matsch und stieg von einer Lache zur nächsten. Als er in den Serverraum gelangte, wusste er, dass er den Brandherd gefunden hatte. Einige Nummerntafeln der Kripo, die immer noch herumstanden, wiesen darauf hin, dass das Feuer hier ausgebrochen war.

Über Hogart hingen die verkohlten Überreste geplatzter Neonröhren. Die bis zur Decke reichenden Server bildeten mehrere Gänge, die er einen nach dem anderen durchschritt. Die schwarz gewordenen Metallgehäuse spiegelten sich im Licht der Taschenlampe. Die Festplatten, Magnetbänder und Stromverteiler waren zu bizarr geformten Kunststoffklumpen geschmolzen. Aus den verkohlten Cinchsteckern hingen nur noch zähe Fäden, die früher einmal einen Kabelsalat dargestellt hatten. Die Daten von über einer Million Versicherten und etwa vierhunderttausend mitversicherten Angehörigen waren hier gespeichert gewesen. Bestimmt hatte die EDV-Abteilung täglich ein oder zwei Back-ups auf andere Server geladen, die sich aber ebenso zu Asche verkrümelt hatten. Erst jetzt wurde Hogart das Ausmaß des Schadens bewusst. Die Sachbeschädigung von sieben Millionen Euro war das geringste Übel.

Hogart trat aus dem Labyrinth der Servertürme heraus, um an der Wand entlang den nächsten Computerraum zu erreichen. Auch hier waren die Oberlichter nicht bloß gekippt, sondern vollständig geöffnet worden, damit das Feuer mit Sauerstoff gefüttert werden konnte. Ja, es sollte lange brennen, damit auch wirklich alles vernichtet wurde. Die Hitze hatte sogar die Fensterscheiben zum Platzen gebracht. Überall im Raum lagen geschmolzene Glasklumpen.

Hogart marschierte unter den Fensterrahmen hindurch und stockte, als einige Scherben unter seinen Schuhen knirschten. Auch an dieser Stelle war das Glas auf dem Boden geschmolzen und hatte neue, abstrakte Formen gebildet. Doch aus irgendeinem Grund lagen diese Bruchstücke nicht im Raum verstreut, sondern direkt unter dem Fenster. Hogart stieg vorsichtig aus dem Scherbenhaufen und ging in die Hocke. Er ließ den Lichtstrahl über das zu Klumpen verhärtete Glas wandern. Deutlich war sein Schuhabdruck in den Trümmern zu sehen. Es gab nur eine Erklärung, weshalb sich die Scherben direkt unter dem Fenster befanden. Jemand hatte draußen das Gitter abmontiert, war vom Straßenniveau durch den Lichtschacht gestiegen, hatte von außen die Scheibe eingeschlagen, das Fenster geöffnet und war in den Keller geklettert. Die Oberlichter befanden sich in einer Höhe von etwa einem Meter achtzig über dem Boden. Falls der Feuerteufel hier durchgeschlüpft war und nach der Brandstiftung den Serverraum wieder durch die Oberlichter verlassen hatte, musste er entweder ziemlich groß und sportlich gewesen sein … oder er hatte ein Podest unter dem Fenster errichtet. Doch hier war nichts dergleichen zu sehen. Hogart untersuchte jeden Quadratzentimeter, fand jedoch nur Rußstücke und einen zähen Kunststoffbelag, der das geschmolzene Glas an fast allen Stellen überzog. Stammte der womöglich von einem Plastiktisch? Unwahrscheinlich. Mehrere Farben waren ineinandergeflossen, die sich nicht mehr identifizieren ließen. Hogart roch daran. Eventuell rührte die Spur von ein oder zwei Benzinkanistern, die übereinandergestapelt worden waren.

Hogart holte einige Klarsichthüllen aus seinem Aktenkoffer. Mit der Pinzette kratzte er sowohl Proben vom Glas als auch von der Asche und dem Kunststoff zusammen und tütete sie jeweils in eine eigene Folie. Dann knipste er die Taschenlampe aus. Er nahm eine alte Zeitung aus dem Koffer, breitete sie aus und setzte sich zwischen dem, was von einer Tastatur und einem Display übrig geblieben war, auf den Boden. Er lehnte mit dem Rücken am Metallgestell eines Servers und blickte durch die Dunkelheit zum Oberlicht. Nur das matte Licht der Straßenbeleuchtung fiel durch die Öffnung. Ferner Autolärm war zu hören.

Während er eine Zigarette rauchte, versuchte er zu rekonstruieren, was in jener Nacht von Freitag auf Samstag passiert war. Ostrovsky, Dornauer und Faltl waren zu Tode gefoltert, ihre Büros und Wohnungen vollkommen auf den Kopf gestellt worden. Anschließend hatte sich der Mörder Zugang zum Archiv des Kaiserin-Elisabeth-Spitals verschafft und auch von dort bestimmte Unterlagen mitgehen lassen. Mittlerweile war es Samstagmorgen, um vier Uhr früh. Der Killer schlich um das Areal der Gebietskrankenkasse, fand das Kellerfenster zum Serverraum, kletterte in den Lichtschacht, schlug die Scheibe ein, öffnete das Oberlicht, hievte einige Benzinkanister in den Raum und sprang anschließend selbst hinunter. Er zerstörte die Gasleitung, sodass es nach einem Unfall aussehen musste. Dann montierte er entweder die Brandmelder ab oder manipulierte das Notstromaggregat, das die Sprinkleranlage versorgte. Anschließend öffnete er alle Fenster und Türen, vergoss das Benzin, stapelte die leeren Kanister unter dem Fenster, entfachte das Feuer und kletterte wieder ins Freie.

Während Hogart eine weitere Zigarette rauchte, spielte er alles mehrmals in Gedanken durch, doch er kam immer wieder zu demselben Schluss: Der einzige mögliche Beweis für eine Brandstiftung waren die geschmolzenen Kunststoffreste, die sich in den Folien in seinem Koffer befanden. Er würde sie morgen früh in ein Labor bringen und hoffen, dass die Chemiker zu einem brauchbaren Ergebnis kamen. Andernfalls standen die Chancen, eine Brandstiftung zu beweisen, ziemlich schlecht. Während Hogart immer noch im Dunkeln saß und in die Glut seiner Zigarette starrte, hörte er ein entferntes Geräusch. Es kam aus dem Inneren des Gebäudes. Jemand befand sich im Keller. Rasch drückte Hogart die Zigarette auf dem Boden aus.

Die Schritte näherten sich. Hogart hörte das Knirschen der Asche unter den Schuhsohlen. Langsam, um kein Geräusch zu verursachen, tastete er mit der Hand unter sein Sakko, öffnete den Sicherungsriemen des Schulterholsters und holte die Glock hervor. Dann erhob er sich mit angehaltenem Atem. Er entsicherte die Waffe, danach griff er zum Handy, um es in den Lautlosmodus zu schalten. Einen Anruf von seiner Mutter oder sonst wem konnte er in diesem Moment brauchen wie eine doppelseitige Lungenentzündung.

So vorsichtig wie möglich, um selbst keine Knirschgeräusche zu erzeugen, schlich er durch das Labyrinth der Server zum Türstock, der in den nächsten Raum führte. Hogart lehnte mit dem Rücken an der Wand und hielt den Atem an. Die Schritte wanderten langsam in seine Richtung - nicht zielstrebig, sondern suchend und ebenso vorsichtig, wie er selbst den Raum durchquert hatte. Er könnte schwören, dass die Bewegungen von einer Frau stammten. Damit schied der Nachtportier aus, der eine Runde durchs Haus machte. Außerdem hätte er in dem von der Polizei abgesperrten Trakt ohnehin nichts zu suchen gehabt.

Für einen Augenblick fiel der Strahl einer Taschenlampe durch den Türrahmen in den Serverraum, wo er die verkohlten Überreste der Computeranlage in mattes Licht tauchte. Für Hogart war klar, dass niemand von der Polizei oder vom Hauspersonal mitten in der Nacht mit der Taschenlampe durch die Kellerräume schlich. Vielleicht würde er jener Person begegnen, die ihm die Brechstange an den Schädel geknallt hatte. Diesmal war er besser vorbereitet. Als sich die Schritte dem Türstock näherten, umklammerte er den Griff der Glock.

Wieder fiel der Lichtstrahl durch die Türöffnung. Im nächsten Moment trat eine Gestalt hindurch. Hogart sprang nach vorne, schlug der Person die Taschenlampe aus der Hand, packte sie an der Gurgel und drängte sie gegen das nächstliegende Eisengestell. Die Lampe kullerte über den Boden. Der Strahl verlor sich irgendwo im Dunkeln. Gleichzeitig presste Hogart der Person den Pistolenlauf an die Wange.

»Keine Bewegung!«, zischte er.

Er hörte das Keuchen einer Frau. Im gleichen Augenblick roch er das Parfüm und spürte den Stoff einer Seidenbluse am Handgelenk. Die Frau japste nach Luft. Er wusste, dass es sich nicht um Madeleine Bohmann handelte. Die Künstlerin war größer als diese Frau, außerdem benutzte sie eine andere Duftnote.

»Keine Bewegung«, wiederholte Hogart. Er lockerte den Griff, und als er sicher sein konnte, dass die Frau starr vor Angst war und sich nicht von der Stelle rühren würde, nahm er den Pistolenlauf aus ihrem Gesicht. Er machte einen Schritt zurück, um die Taschenlampe aufzuheben.

»Wer sind Sie?« Hogart leuchtete der Frau in die Augen.

Blinzelnd riss sie sich die Hand vors Gesicht. Sie war nicht älter als dreißig, trug eine schmale Lesebrille und hatte blondes gewelltes Haar bis zu den Schultern. Mit der blauen Seidenbluse, dem Blazer, den Stöckelschuhen und dem Rock, der knapp über den Knien endete, sah sie nicht wie jemand aus, der Brände legte oder Menschen zu Tode folterte.

»Mein Name ist Domenik - Elisabeth Domenik«, presste sie hervor. »Bitte tun Sie mir nichts.«

Hogart nahm die Taschenlampe runter. Am liebsten wäre er auf der Stelle im Erdboden versunken.

»Entschuldigen Sie bitte.« Er leuchtete sich für einen Moment selbst ins Gesicht. »Mein Name ist Peter Hogart. Wir haben vor wenigen Stunden miteinander telefoniert.«

Eine Zeit lang herrschte peinliches Schweigen, dann reichte Hogart der Dame von der Versicherung die Taschenlampe. Er sicherte die Glock und ließ sie im Schulterholster verschwinden.

»Sind Sie auf den Zehenspitzen durch die Räume geschlichen?«, fragte er.

»Ja.« Unverhohlener Zorn klang in ihrer Stimme. »Ich fasse es nicht, dass ich Sie hier treffe. Was treiben Sie eigentlich in der Dunkelheit im Archiv?«

»Das Gleiche könnte ich Sie fragen.«

»Der Portier hat meine Visitenkarte. Er sollte mich anrufen, sobald sich jemand unbefugt Zutritt zum Keller verschafft.«

»Hat er die Polizei verständigt?«

»Nein«, zischte sie.

»Sie wollten doch nicht etwa auf eigene Faust Recherchen anstellen?«

»Was bleibt mir denn anderes übrig? Sie rufen ja nicht zurück. Und am Ende bleibt alles an mir hängen«, fauchte sie ihn an.

Er konnte sie gut verstehen. Er hatte sich in den letzten beiden Tagen nicht gerade kooperativ verhalten, und das, obwohl er den Fall übernommen hatte und der Versicherung bis spätestens Donnerstag die ersten konkreten Ergebnisse vorlegen sollte. Aber die Ereignisse hatten sich anders entwickelt als erwartet.

»Was tun Sie hier?«, wollte sie erneut wissen.

»Ich sehe mir das Archiv an.«

»Um diese Zeit?«

»Um ehrlich zu sein, war ich zuvor mit etwas anderem beschäftigt.« Er konnte gut verstehen, dass sie ihm jetzt am liebsten den Kopf abreißen würde. Doch statt ein Gezeter vom Stapel zu lassen, seufzte sie nur tief. »Oh Gott, wir werden das bis Donnerstagabend nie hinbekommen. Was ist eigentlich mit Ihrem Gesicht passiert?«

»Das erzähle ich Ihnen später.« Mit einem Mal tat sie ihm leid. »Kommen Sie mit, ich möchte Ihnen etwas zeigen …«

 

Eine halbe Stunde später saßen sie Seite an Seite auf der Zeitung, die Hogart auf dem Boden ausgebreitet hatte. Domenik trug sein Sakko über ihren Schultern. Beide lehnten mit dem Rücken am Server und starrten in der Dunkelheit zu dem Oberlicht, unter dem Hogart die Kunststoffreste entdeckt hatte.

»Was halten Sie von dieser Theorie?«, fragte er, nachdem er ihr alles erzählt hatte.

Sie sagte lange Zeit nichts. Er hörte nur ihren Atem in der Finsternis und roch ihr Parfüm. Hin und wieder spürte er den leichten Druck ihrer Schulter an seiner.

»Haben Sie eine Zigarette?«, fragte sie.

»Klar, rauchen Sie Stuyvesant?« Hogart kramte seine Packung hervor.

»Der große Duft der weiten Welt: Peter Stuyvesant.« Sie lachte. »Gott, wer raucht heutzutage noch Stuyvesant?«

Hogart hielt in der Bewegung inne. »Wollen Sie nun eine oder nicht?«

»Ja, geben Sie schon her.«

Er gab ihr Feuer, und sie beugte sich nach vorne. Sie hatte sich die Haare hinters Ohr gestrichen. Im Licht des Feuerzeugs sah er ihr Profil. Sie war eine verdammt hübsche Frau, mit großen mandelbraunen Augen, Sommersprossen und einer leicht nach oben gewölbten Stupsnase.

Hogart steckte sich auch eine Zigarette an. Im Moment war er weiter denn je davon entfernt, sich das Rauchen abzugewöhnen. Und wer würde in so einer Gesellschaft Nein sagen?

»Was halten Sie nun von meiner Theorie?«, fragte er.

»Jemand ermordet drei Ärzte, bricht in Archive ein, um Informationen verschwinden zu lassen, und legt anschließend in der Gebietskrankenkasse einen Brand, um auch hier die letzten Beweise zu vernichten?«

»Genau.«

»Und weshalb stiehlt Ihr Mörder nicht einfach die Unterlagen aus dem Archiv, genauso wie im Kaiserin-Elisabeth-Spital oder in Dornauers Klinik?«

»Sehen Sie sich um«, antwortete Hogart. »Hunderttausende Büroordner und Tausende Festplatten mit Back-ups. Ein Laie wüsste nicht einmal, wo er zu suchen beginnen sollte.«

»Verstehe - Ihr Mörder geht auf Nummer sicher.«

»Und ob er das tut!« Hogart zog an seiner Zigarette. Im Moment kam ihm seine eigene Theorie ziemlich dämlich vor. »Und was halten Sie nun davon?«

»Das sage ich Ihnen morgen Abend, nachdem ich Ihre Proben ins chemische Labor gebracht habe.«

»Sie?«

»Logisch. Schließlich möchte ich, dass der Fall noch in diesem Jahrhundert abgeschlossen wird … und wer weiß, vielleicht werden Sie ja wieder überfallen und niedergeschlagen oder landen im Knast.«

Hogart sah sie im schwachen Licht der Glut schmunzeln.

Nach einer Weile trat sie die Zigarette auf dem Boden aus. »Finden Sie raus, was der Schlüssel öffnet, und bringen Sie den Mörder zur Strecke. Falls Sie recht behalten, haben wir damit automatisch unseren Brandstifter.«

»Und Sie?«

»Ich komme mit einem befreundeten Chemiker her. Albert ist der beste seines Jahrgangs. Wir werden die Stelle unter dem Fenster unter die Lupe nehmen - und zwar etwas genauer als diese Backpfeifen vom Branddezernat.«

»Und dieser junge Albert Einstein ist wirklich gut?«

»Falls überhaupt jemand etwas findet, dann er!« Sie atmete tief durch. »Schaffen Sie Ihren Teil bis übermorgen Abend?«

»Bleibt mir etwas anderes übrig? Mein Bruder sitzt in U-Haft.«

»Okay.« Sie stand auf und reichte Hogart die Hand, um ihn hochzuziehen. »Danke.« Sie gab ihm sein Sakko zurück.

Er schlüpfte hinein. Der Kragen roch nach ihrem Parfüm, doch leider würde sich der Duft nur allzu rasch verflüchtigen. Während sie ihren Rock straffte, kramte er die Folien aus seinem Koffer. »Hier, ich hoffe, es ist etwas Brauchbares dabei - geht es Ihnen jetzt besser?«

Sie betrachtete den Inhalt der Klarsichthüllen. »Wenn ich daran denke, dass ich bis vor einer Stunde noch keine blasse Ahnung hatte, was ich Kommerzialrat Rast von Medeen & Lloyd bezüglich des Brands sagen sollte, und ich um ein Haar von Ihnen erschossen worden wäre …ja, dann geht’s mir jetzt besser!«

Sie gab ihm die Hand. »Passen Sie auf sich auf.«

»Mach ich.«

»Essen Sie gern Steak?«, fragte sie unvermittelt, ohne seine Hand loszulassen. »Ich liebe Steaks. Warum?«

Sie schmunzelte wieder. »Wegen dieser Sache mit der Pistole in meinem Gesicht schulden Sie mir noch ein Abendessen im Steakhaus, das ist doch wohl klar!«

Gruber, Andreas - Peter Hogart 2
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