8

 

Die Ähnlichkeit zu Linda Bohmann war verblüffend, nur dass diese Frau die Haare offen trug und der Blick ihrer dunklen Pupillen noch eindringlicher war als der ihrer Schwester - beinahe beängstigend. Augenblicklich verstummten die Gespräche. Madeleine schritt in die Mitte des Raumes zu einem etwa eineinhalb Meter hohen, mit einem Tuch verhüllten Objekt.

Deutlich hörte man in der Stille das Klappern ihrer Absätze und das Rascheln des Rockes. Sie trug eine schwarze Bluse mit einem weit ausgeschnittenen Dekollete, dazu eine Kette aus schweren Silberringen. Der Teint ihrer Haut war unnatürlich bleich, was möglicherweise an dem düsteren Licht der Gruft lag. Unumstritten war sie mit ihrem schwarzen, eng anliegenden Rock, der kurz über den Knien endete, der Höhepunkt des Abends. Durch die fahlen, aber kräftigen Beine kamen die bis zu den Waden reichenden Riemen ihrer Stöckelschuhe voll zur Geltung. Über den Schultern trug sie noch ein bodenlanges Tuch, das sie wie eine Tunika um die Arme geschlungen hielt. Mit all diesen Accessoires wirkte sie wie eine Mischung aus Vamp und griechischer Göttin.

»Beeindruckt?«, flüsterte Tatjana.

»Nicht im Geringsten«, log Hogart.

»Das ist der Grund, warum du beim Pokern immer verlierst«, wisperte Tatjana. »Du kannst einfach nicht bluffen.«

Madeleine legte eine Hand auf das verhüllte Objekt, wobei zahlreiche Silberringe an ihrem Handgelenk klapperten. »Einen schönen, guten Abend.«

Ihre Stimme klang mystisch und dunkler als die ihrer Schwester. Auch sonst schien sie bis auf das Aussehen nichts mit Linda gemeinsam zu haben. So eloquent und damenhaft Linda war, so verrucht und gefährlich schien Madeleine.

Sie zog das Tuch von dem Objekt, worauf ein etwa eineinhalb Meter hoher Stein mit eingelassenem Kupferstich zum Vorschein kam. Oben das ausdruckslose Gesicht eines Pesttoten, darunter einige Zeilen, die der Ausstellung wohl als Geleitwort dienten.

Während das Publikum zuerst stutzte und dann zu applaudieren begann, las Hogart die Inschrift.

 

In der Herrengasse herrschte der Tod, auf dem Graben grub er die Leute ein, in der Singergasse sang er ein Requiem, in der Naglergasse spitzte er seine Pfeile, in der Judengasse hielt er keinen Sabbat, in der Renngasse entliefen ihm nicht viele, in der Strohgasse erwürgte er manche im Heu, auf dem Stock-im-Eisen-Platz zeigte er seine Härte, in der Färberstraße bestrich er viele mit bleicher Farbe, in der Riemergasse schnitt er Riemen aus fremden Häuten, in der Himmelpfortgasse schickte er manche in den Himmel. Es gibt keine Gasse noch Straße, welche der rasende Tod nicht hätte durchschritten. Man sah den ganzen Monat um Wien und in Wien nichts als Tote tragen, Tote führen, Tote schleifen, Tote begraben.

 

- Johann Ulrich Megerle, Wien 1679 -

 

Während Hogart die Zeilen mehrmals las, ging Madeleine herum, um ihre Gäste willkommen zu heißen. Hogart wunderte sich, dass es bei der Begrüßung keine Umarmungen oder flüchtige Küsse auf die Wange gab. Völlig distanziert reichte Madeleine jedem Besucher die Hand und trotzdem hatte es den Anschein, als kannte sie die meisten der Anwesenden persönlich.

»Die Frau hat Stil«, murmelte Tatjana.

»Du willst sie mir doch nicht schmackhaft machen und mich mit ihr verkuppeln, oder?«

»Du brauchst dich gar nicht erst zu bemühen. Bei ihr hättest du sowieso keine Chance. Aber sie schaut nicht schlecht aus, ist etwa in deinem Alter, so groß wie du …« Tatjana verstummte für einen Moment. »Hattest du eine Frau, seitdem Eva mit dir Schluss gemacht hat?«

»Was geht dich das an?«

»War etwas mit dieser Ivona Markovic?«

»Nein, und jetzt sei still!«

Madeleine Bohmann kam immer näher und Tatjana nutzte die Gelegenheit, um in die andere Richtung zu verschwinden. Hogart sah ihr nach, wie sie auf die Pestgruben außerhalb der Stadt zusteuerte. Als er sich wieder umdrehte, stand Madeleine vor ihm.

»Sie sind an Malerei interessiert?«, fragte sie.

»Ich, na ja …«

Sie lächelte. »Geben Sie sich keine Mühe. Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, aber das sieht man.«

»Weil ich keinen Lidschatten trage?«

»Es ist Ihr Blick, mit dem Sie die Leute mustern. Sie widmen den Menschen mehr Aufmerksamkeit als den Gemälden. Falls ich Sie fragte, was sich in diesem Raum befindet, könnten Sie mir wohl die exakte Zahl der Anwesenden, aber bestimmt nicht die Anzahl der Gemälde nennen.«

»Siebzehn«, antwortete Hogart. »Den Kupferstich dazugerechnet.«

Beeindruckt hob Madeleine eine Augenbraue. Am Glänzen ihrer Augen sah er deutlich, dass sie gefärbte Kontaktlinsen trug, die ihren Pupillen diese dunkelbraune, fast schon schwarze Tönung verliehen.

»Sechzehn - der Kupferstich ist nicht von mir, er stammt von Albert Gaugin«, erklärte sie.

»Dem Maler?«

Madeleine strich sich das Haar hinters Ohr und ließ ihren wuchtigen Ohrring, der die Form zweier in sich verschlungener Schlangen besaß, durch die Finger gleiten. »Der Maler, den Sie meinen, heißt Paul Gauguin - ich sprach jedoch von dem Wiener Arzt Albert Gaugin. Der Tod hat ihn zeit seines Lebens fasziniert. Er ließ den Kupferstich anfertigen. Der Stein ist eine Leihgabe des Kunsthistorischen Museums.« Sie musterte Hogart ungeniert. »Es ist erfrischend, jemanden kennenzulernen, der absolut keine Ahnung von Kunst hat. Was ist Ihr Beruf?«

»Vers…« Hogart verstummte für einen Augenblick. »Verschiedene Tätigkeiten. Zurzeit restauriere ich Oldtimer.«

»Oh.« Madeleine klang mehr beeindruckt als überrascht. »Dann arbeiten Sie mit schweren Schraubenschlüsseln.« Sie neigte sich nach vorne. »Ihr Körper riecht nach Benzin und Metall, und Ihre Haut ist abends von Schmier- und Motoröl bedeckt.« Es klang nicht zynisch - im Gegenteil. Madeleines Stimme knisterte. Ihre dunklen Lippen formten einen Schmollmund, der einen deutlichen Kontrast zu ihrer fahlen Haut bildete.

Es war verrückt. Obwohl sie von Motoröl und Schraubenschlüsseln sprach, versteifte sich Hogarts Glied beim Klang ihrer Stimme. Ihrem Blick zufolge hätte sie ihn am liebsten jetzt gleich in einen Seitentrakt geschoben, um zu sehen, ob seine Haut unter dem Pullover tatsächlich nach Maschinenöl schmeckte. Und merkwürdigerweise hätte er nichts dagegen unternommen.

»Und Ihre junge Begleiterin?« Madeleine nickte zu Tatjana, die immer noch vor den Pestgruben stand. »Ist sie an Malerei interessiert?«

Hogart dachte an die Lüge, die sie Madeleines Schwester aufgetischt hatten. Auch wenn die beiden Frauen keinen Wert darauf legten, sich zu sehen, war es besser, bei derselben Lüge zu bleiben, als ständig neue zu erfinden.

»Tatjana überlegt, Kunst zu studieren.«

»An der Akademie der bildenden Künste auf dem Schillerplatz?«

»Um ehrlich zu sein, haben wir heute Ihre Schwester in der Luttenberger Akademie besucht. In ihrem Büro sah ich Ihr Gemälde vom Stock im Eisen.«

»Meine Güte, das hängt immer noch dort?« Madeleine warf einen blasierten Blick zur Decke. »Zwischen all dem Krempel, der dort hängt und sich moderne Kunst schimpft, wirkt es sicher wie ein Relikt aus dem Mittelalter. Ich habe Linda gebeten, es abzunehmen, aber was soll’s? Es stammt noch aus jener Zeit, als ich an einem anderen Zyklus gearbeitet habe.«

Hogart deutete auf die Gemälde an der Wand. »Trotzdem ist es diesen ziemlich ähnlich.«

»Wenn eine Malerin einmal ihren Stil gefunden hat, entwickelt sie sich nur noch langsam weiter. Was Sie hier sehen, ist im Durchschnitt drei Jahre alt. In meinem Atelier entsteht soeben ein neuer Werkzyklus mit veränderten Motiven und alternativen Techniken, doch im Moment trete ich auf der Stelle.«

»Eine Schaffensblockade?«

»Möglich.« Sie hob die Schultern. »Zurzeit fühle ich mich wie ein Fisch im Sand«, seufzte sie. »Das sind Dinge, über die man Ihrer jungen Freundin an der Akademie nichts erzählen wird.«

»Meine Tochter«, korrigierte er sie.

Erstaunt betrachtete sie seine Hände. »Sie tragen keinen Ehering. «

»Meine Exfrau lebt in Amsterdam.« Er fürchtete schon, das gesamte Märchen von der Töpferstube und den Duftölen noch einmal erzählen zu müssen, doch Madeleine war an keinen Details interessiert. Stattdessen betrachtete sie ihn ohne jede Scheu.

»Ihnen fehlt ein Teil der Augenbraue«, stellte sie fest.

»Ich habe mich als Kind mit dem Feuerzeug meines Vaters verbrannt, als ich im Holzschuppen heimlich eine Zigarette rauchen wollte.«

»Armer Junge.« Mit gespieltem Mitleid schüttelte sie den Kopf. »Seitdem Nichtraucher?«

»Ich versuche, es mir seit Monaten abzugewöhnen.«

»Sie hätten schon als Kind damit aufhören sollen.«

»Kluger Ratschlag.«

»Dann kann ich Sie zu keiner Zigarette verführen?«

»Besser nicht.« Das Gespräch verlief alles andere als normal. Außerdem wollte Hogart gar nicht über sich reden, sondern suchte nach einem Weg, das Blatt zu wenden. »Warum malen Sie so etwas?«, fragte er schließlich.

Jeder andere Mensch hätte sich bei dieser Frage umgesehen oder zumindest nach oben geschaut, um nachzudenken, doch Madeleine hielt seinem Blick stand.

»Im Lauf der Jahrhunderte wurde Wien immer wieder von Seuchen heimgesucht, von Pest, Cholera oder den Pocken«, antwortete sie langsam. »Im schlimmsten aller Pestjahre forderte der Tod mehr als zwölftausend Opfer. Es war immer das Gleiche: Zuerst wurden die Leute in den Vorstädten dahingerafft, kurz darauf in der Innenstadt. Wer einen Pferdewagen besaß, floh aus Wien. Der Rest blieb. Zwischen den Leuten war die Angst vor der Ansteckung so groß, dass sie sich mieden und viele von ihnen einsam und allein starben. Damals glaubten die Menschen, die Pest mit ihrem Massensterben sei als Strafe Gottes über die sündige Menschheit gekommen. Sie dachten damals tatsächlich, das Ende der Welt sei da.« Erst jetzt blickte Madeleine zur Seite.

»Das beantwortet nicht die Frage, warum Sie so etwas malen«, hakte Hogart nach.

»Es ist schwer, das jemandem zu erklären, der sich nicht für Kunst interessiert. Dazu müsste man die Malerin besser kennen, in ihr Inneres blicken, ihre Erlebnisse teilen, ihre gesamte Umwelt erfahren.«

Und wieder war sie seiner Frage ausgewichen.

»Die Bilder sind der Spiegel der Seele«, fügte sie abschließend hinzu. »Klingt das besser?«

Hogart sah sich demonstrativ um. »Ihre Gemälde sind düster, die Motive schlicht, die Ausführung grob, ohne Freude am Detail. Sieht so etwa Ihre Seele aus?«

Sie antwortete mit einem dezenten Lächeln, als höre sie diese Kritik nicht zum ersten Mal. »Vollkommenheit entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.«

Hogart ahnte, dass er sich auf verdammt dünnes Eis begab, falls er mit dieser Frau über Kunst zu diskutieren beginnen wollte, aber da er sich ihr ohnehin als Automechaniker vorgestellt hatte, gab es nichts zu verlieren. »Wird es nicht unkünstlerisch, wenn es zu einfach wird?«, fragte er.

»Eine perfekte Malerin besitzt die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach auszudrücken - nicht umgekehrt, mein Lieber.«

»Und woran erkennt man den Unterschied zwischen einfach gut und einfach schlecht?«

»Durch tägliche Übung.« Sie griff nach seiner Hand und legte ihre Hand in seine. Hogart spürte die harte aufgeraute Haut ihrer Finger.

»Für das Zustandekommen eines gelungenen Gemäldes sind die Spachtel und das Wischtuch oft wichtiger als der Pinsel«, erklärte sie.

»Demnach sind Ihre Gemälde vollkommen?«

»Es gibt drei Grundregeln, wie man das perfekte Bild malt.« Sie löste ihre Hand aus seinem Griff. »Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten.« Plötzlich lachte sie laut auf und hielt sich dabei die Hand vor den Mund. Eine Geste, die nicht zu ihrer arroganten Art passte.

»Scheiß drauf!«, sagte sie plötzlich und hielt sich wieder den Mund vor Lachen. Mit einem Mal kam sie näher an ihn heran und flüsterte ihm ins Ohr. »Ich sage Ihnen was … mir geht das ganze Getue am Arsch vorbei. Ich bin froh, endlich jemanden gefunden zu haben, der nicht aus der Kunstbranche ist.«

Sie umfasste zärtlich seinen Arm. »Es ist erfrischend, mit jemandem zu reden, der sagt, was er denkt, und nicht jeden Pinselstrich analysiert.«

Hogart fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. »Ich dachte, Sie fühlen sich hier wohl. Schließlich ist es Ihre Ausstellung.«

»Am liebsten würde ich nur die Bilder ausstellen und mich selbst verdrücken. Aber das geht leider nicht. Die Besucher erwarten, mich hier zu sehen, um mich mit ihren Interpretationen der Bilder zu langweilen. Als ob mich das interessieren würde. Kaum jemand erkundigt sich danach, was ich mir dabei gedacht habe … kaum jemand, bis auf Sie.«

»Aber ganz habe ich es immer noch nicht begriffen«, gab Hogart zu.

»Das macht nichts.« Sie sah ihn verschwörerisch an. »Darf ich für den Rest des Abends an Ihrer Seite bleiben?«

»Klar. Wir könnten so tun, als unterhielten wir uns über Ihre Gemälde.«

Sie schmunzelte, und diesmal sah es völlig ungezwungen aus. »Ausgezeichnete Idee.«

Sie plauderte ein wenig über sich und mit der Zeit hatte Hogart das Gefühl, als müsse er mehr über sich erzählen. Zwar blieb er bei der Lüge, er sei Automechaniker, doch erwähnte er seine Vorliebe für Blues und Jazz, Schwarz-Weiß-Filme und Nostalgiefestivals. Er schilderte ihr, dass er in seiner Feizeit auf Flohmärkten und Tauschbörsen mit Schellacks und Kinoplakaten handelte und Autogramme sammelte, worunter sich sogar welche von Fritz Lang und Billy Wilder befanden.

Er erzählte ihr, dass er in einer Terrassenwohnung in der Tivoligasse wohnte, Muscheln, Shrimps und Fisch nicht ausstehen konnte und wegen der Schmerzen in seiner Hüfte regelmäßig Joggen ging. Bereits nach wenigen Minuten kamen sie dahinter, dass sie beide Talkshows verachteten, gezwungenen Small Talk verabscheuten und lieber einen langweiligen Klassiker in einem Programmkino sahen, bevor sie eine Karte für einen Blockbuster in einem klimatisierten Multiplex-Kinosaal lösten. Hogart langweilte sich bei derartigen Filmen und Madeleine bekam Kopfschmerzen von den grellen Bildern. Sogar ihre Lebensphilosophien ähnelten sich: Das Leben war viel zu kurz, als dass man es mit falschen Verpflichtungen vergeudete. Man sollte versuchen, nur das zu machen, wovon man überzeugt war, und sich nur mit den Leuten zu treffen, die man wirklich sehen wollte. Alles andere kostete nur unnötige Energie.

Hin und wieder blickte er zu Tatjana, die sich die Gemälde auf der anderen Seite des Raumes ansah und nicht den Eindruck machte, als langweile sie sich.

»Haben Sie Hunger?«, fragte er plötzlich.

Madeleine sah ihn traurig an. »Hier gibt es nichts, nicht einmal ein Glas Wasser.«

»Wir könnten essen gehen«, schlug er vor. »Ich kann leider nicht weg.«

»Anschließend?«

Sie dachte nach. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. In spätestens drei Stunden ist der ganze Trubel hier sowieso vorüber, dann lade ich Sie zu mir nach Hause auf ein Käsesandwich und ein Glas Sekt ein. Sind Sie dabei oder nicht?«

Hogart zögerte.

»Außerdem habe ich etwas in meinem Atelier, das Ihnen gefallen könnte.«

»Doch nicht etwa ein weiteres dieser schrecklichen Gemälde?« Sie zwinkerte ihm zu. »Viel besser!«

»Ich lasse mich überraschen.«

»Einverstanden - in drei Stunden brechen wir auf. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um die anderen Gäste.«

 

Während Hogart eine weitere Runde durch das Gewölbe drehte und diesmal die Gemälde mit anderen Augen betrachtete, überlegte er ernsthaft, ob die Motive durch ihre Schlichtheit an Ausdruckskraft verloren oder tatsächlich gewannen.

Vor dem Bildnis des Totengräbers trat Tatjana an seine Seite. »Huhuuu.« Sie wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht, als wolle sie sich frische Luft zufächern. »Ganz schön langes Gespräch.«

»Und gar nicht einmal so uninteressant.«

»Das ist mir nicht entgangen.« Sie rollte mit den Augen. »Du scheinst sie ja prächtig unterhalten zu haben. Wir konnten ihr Lachen bis ans andere Ende des Raums hören.« Dann wurde sie leiser. »Was hast du rausgefunden?«

»Noch nichts. Aber sie hat mich zu sich eingeladen. Möglicherweise erfahre ich mehr über ihre Schwester und Ostrovsky.«

»Verplappere dich nicht.«

Hogart sah sie fragend an.

»Du bist geschieden und alleinerziehender Vater - alles klar?«

»Klar.«

»Bleib anständig, Papa.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zum Abschied auf die Wange. Anschließend spreizte sie die Finger zu einem Victory-Zeichen.

Hogart sah ihr nach, wie sie sich zwischen die Besucher drängte und über die Treppe nach oben verschwand. Dann schielte er zu Madeleine. Wer würde bei dieser Frau schon anständig bleiben wollen?

Gruber, Andreas - Peter Hogart 2
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