KAPITEL 7
Harry Lee Carrick lebte auf einem großen Anwesen am östlichen Rand von Wrightsburg. Als sie zu ihm fuhren, erzählte King seiner Partnerin alles, was sie über ihn wissen musste.
»Er hat schon vor Jahren hier als Anwalt gearbeitet. Dann ging er an das hiesige Berufungsgericht und später zum Obersten Gericht des Bundesstaates, wo er die letzten zwanzig Jahre verbracht hat. Er hat mir sogar den Eid abgenommen, als ich in Virginia als Anwalt zugelassen wurde. Seine Familie nimmt seit gut dreihundert Jahren eine wichtige Stellung ein. Nachdem er das Richteramt aufgegeben hatte, kehrte er in unsere Stadt zurück und ließ sich auf dem Anwesen der Familie nieder.«
»Und dieser Junior? Du hast gesagt, er sei auf die schiefe Bahn geraten.«
»Sagen wir mal, er hat gelegentliche Ausflüge in die Illegalität gemacht. Aber er war lange nicht mehr in Schwierigkeiten.«
»Bis jetzt.«
Sie passierten ein gusseisernes Tor, dessen zwei Flügel mit dem Buchstaben C geschmückt waren.
Michelle blickte sich auf dem weitläufigen Grundstück um. »Nettes Plätzchen.«
»Harry hat sich ganz gut durchs Leben geschlagen, und seine Familie hat sowieso genug Geld.«
»Verheiratet?«
»Seine Frau starb in jungen Jahren. Er hat sich nie auf eine neue Ehe eingelassen und hat keine Kinder. Er ist der letzte Carrick, soviel ich weiß.«
Sie sahen aus der Ferne ein großes Ziegelhaus mit weißen Säulen zwischen den hohen Bäumen. Doch King bog ab und fuhr einen schmalen Kiesweg entlang, bis er vor einem kleinen, weiß gestrichenen Schindelgebäude hielt.
»Was ist das?«, fragte Michelle.
»Das feudale Anwaltsbüro von Harry Lee Carrick.«
Sie klopften an. Eine angenehme Stimme sagte: »Herein!«
Der Mann erhob sich hinter dem großen Schreibtisch und streckte ihnen die Hand entgegen. Harry Carrick war eins achtzig groß und schlank, hatte gepflegtes silbriges Haar und eine rötliche Gesichtsfarbe. Er trug eine graue Hose, einen blauen Blazer, ein weißes Button-down-Hemd und eine rot-weiß gestreifte Krawatte. Seine Augen hatten die Farbe von Immergrün und strahlten Verschmitztheit aus. Die Augenbrauen waren buschig und von der gleichen Farbe wie das Haar. Sein Händedruck war fest, und sein melodischer Südstaatenakzent war so angenehm wie eine freundliche Umarmung oder ein Schluck Whisky, den man in einem bequemen Sessel genießt. Er hatte die Energie und Beweglichkeit eines Mannes, der mindestens zwanzig Jahre jünger war, als er an Jahren zählte. Kurz, er war die Hollywood-Version des Idealbildes, das man von einem Richter hatte.
»Ich hatte mich schon gefragt«, sagte Harry zu Michelle, »wann Sean dazu kommt, Sie mir vorzustellen. Also fühlte ich mich genötigt, diese Angelegenheit persönlich zu übernehmen.«
Er führte sie zu einer Sitzecke. Stabile Bücherregale nahmen fast die gesamte Wandfläche des kleinen Raumes ein. Die Möbel sahen antik und häufig benutzt aus. Wie Miniaturzirruswolken schwebte Zigarrenrauch im Zimmer, und Michelle entdeckte eine alte Remington-Schreibmaschine auf einem kleinen Tisch, obwohl Harrys kunstvoll geschnitzter Schreibtisch mit PC und Laserdrucker ausgestattet war.
»Ich habe mich völlig den Notwendigkeiten des modernen Zeitalters ergeben«, sagte er, als seine wachsamen Augen die Richtung ihres Blickes verfolgten. »Ich habe mich so lange wie möglich gegen Computer gewehrt, um mich dann bedingungslos ihrer Macht zu unterwerfen. Die Remington habe ich für die Korrespondenz mit Freunden in fortgeschrittenem Alter behalten, die es als entwürdigend betrachten würden, ein Schreiben zu bekommen, das nicht mit einer manuellen Schreibmaschine auf Büttenpapier mit Monogramm verfasst wurde, oder besser noch von Hand, obwohl meine Klaue bedauerlicherweise kaum noch zu entziffern ist. Deshalb würde ich empfehlen, immer jung und schön zu bleiben, so wie Sie, Michelle.«
Michelle lächelte. Harry war ein Gentleman und Charmeur der alten Schule.
Er bestand darauf, einen Tee für sie zuzubereiten, und servierte das Getränk in hauchdünnen, abgenutzten Porzellantassen. Dann nahm er zwischen ihnen Platz.
»Junior Deaver«, gab King das Stichwort.
»Und die Battles«, sagte Harry.
»Klingt wie eine ziemlich exzentrische Band«, bemerkte Michelle.
»Äußerst exzentrisch«, pflichtete Harry ihr bei. »Bobby Battle war ein bemerkenswerter Mensch. Zäh wie Leder. Sein Vermögen hat er sich im Schweiße seines Angesichts und mit viel Grips erworben. Seine Frau Remmy ist eine wirkliche Dame. Auch sie ist ein ziemlich zäher Brocken. Das muss sie auch sein, wenn sie mit Bobby verheiratet ist.«
Michelle warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Sie sagten war. Ist Bobby Battle gestorben?«
»Nein, aber er hat vor nicht allzu langer Zeit einen schweren Schlaganfall erlitten. Kurz bevor es zu dem Vorfall kam, für den Junior verantwortlich gemacht wird. Es ist immer noch nicht klar, ob Bobby sich jemals erholen wird.«
»Gibt es noch weitere Familienangehörige?«, fragte Michelle.
»Ja, einen Sohn, Edward Lee Battle, der von allen nur Eddie genannt wird. Er ist um die vierzig. Es gab noch einen zweiten Sohn, Bobby junior, Eddies Zwillingsbruder. Er starb als Jugendlicher an Krebs.«
»Dann gibt es noch Eddies Frau Dorothea und seine jüngere Schwester Savannah«, fügte King hinzu. »Sie hat soeben das College abgeschlossen, wie ich hörte.«
»Eddie ist um die vierzig, und Savannah hat gerade ihren College-Abschluss gemacht?«, wunderte sich Michelle.
»Nun, Savannah war so etwas wie eine Überraschung«, sagte Harry. »Remmy war schon über vierzig, als sich unverhofft der neue Nachwuchs einstellte. Ironischerweise waren Remmy und Bobby eine Zeit lang getrennt, bevor Savannah geboren wurde, und schienen geradewegs auf die Scheidung zuzusteuern.«
»Was hatten sie für ein Problem?«, fragte King.
»Remmy hatte Bobby mit einer anderen Frau erwischt, einer Prostituierten. Es war nicht das erste Mal. Bobby hatte eine Vorliebe für solche Frauen. Aber dann ist es ihnen gelungen, ihre Ehe wieder zu flicken.«
»Ein Baby kann manchmal Wunder bewirken«, sagte King.
»Leben sie alle noch zusammen?«, fragte Michelle.
Harry schüttelte den Kopf. »Bobby, Remmy und Savannah wohnen im Herrenhaus. Eddie und Dorothea sind nebenan ins ehemalige Kutschenhaus eingezogen, das heute ein eigenständiger Teil des Anwesens ist. Ich habe Gerüchte gehört, dass Savannah demnächst vielleicht auszieht.«
»Ich könnte mir vorstellen, dass ein Teil ihres Treuhandvermögens nach dem College-Abschluss fällig geworden ist«, sagte King.
»Was sie vermutlich kaum erwarten konnte«, sagte Harry.
»Wie meinen Sie das?«, fragte Michelle. »Versteht sie sich nicht mit ihren Eltern?«
»Ich möchte es mal so ausdrücken: Bobby war als Vater oft nicht da, und Remmy und Savannah sind starke, unabhängige Frauen, die nur selten einer Meinung sind.«
»Was machen Eddie und Dorothea beruflich?«, fragte Michelle.
»Eddie ist Künstler und passionierter Teilnehmer an historischen Wiederaufführungen des Bürgerkriegs. Dorothea hat ein Immobilienbüro, das recht gut läuft.« Harry sah Michelle mit einem schelmischen Grinsen an. »In den gesellschaftlichen Kreisen der Battles wechseln die Lebenspartner mit besorgniserregender Schnelligkeit, sodass ein großer Bedarf an neuen und noch luxuriöseren Wohnungen besteht. Das dürfte nicht nur gut für Dorotheas Brieftasche sein, sondern ihr auch einen aktuellen Überblick geben, wer gerade mit wem zusammen ist.«
»Klingt ein bisschen nach Peyton Place«, sagte Michelle.
»Das haben wir schon lange hinter uns«, sagte Harry. »Wir nähern uns eher den Zuständen in Twin Peaks.«
»Und jetzt reden wir über Junior«, sagte King.
Harry stellte seine Teetasse ab und holte sich eine Akte vom Schreibtisch. »Junior hatte verschiedene Bauarbeiten für die Battles erledigt, insbesondere im Ankleideraum neben Remmys Schlafzimmer. Junior ist ein tüchtiger Bursche. Er hat auch hier für mich einiges getan, und für viele andere Leute in der Gegend.«
»Und was wirft man ihm vor?«, fragte King.
»Einbruchdiebstahl. In Remmys Ankleidezimmer gibt es einen versteckten Wandschrank, in dem sie ihren Schmuck, Bargeld und andere Wertgegenstände aufbewahrt. Er wurde aufgebrochen und ausgeräumt. Auch in Bobbys Ankleidezimmer gab es ein Geheimfach. Es wurde ebenfalls ausgeraubt. Der Schaden beträgt etwa zweihunderttausend Dollar, wie ich hörte. Bedauerlicherweise befindet sich unter den geraubten Gegenständen auch Remmys Ehering.« Harry blätterte in der Akte. »Was ist die Hölle gegen den Zorn einer Frau, die ihres Eherings verlustig ging?«, fügte er hinzu.
»Und nun wird Junior verdächtigt, weil er dort gearbeitet hat?«, fragte Michelle.
»Es gibt gewisse Hinweise, die ihn mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen scheinen.«
»Zum Beispiel?«, fragte King.
Harry zählte die Punkte an den Fingern ab. »Der Einbrecher ist durch ein Fenster im dritten Stock eingestiegen. Das Fenster wurde aufgebrochen, und man hat Werkzeugspuren sowie einen Metallsplitter gefunden, der zu einem Brecheisen passt, das Junior gehört. Außerdem besitzt er eine Leiter, die lang genug ist, um an das Fenster heranzukommen. Und man hat Glasscherben im Aufschlag seiner Hose gefunden. Sie lassen sich nicht eindeutig dem Glas zuordnen, aus dem das Fenster der Battles besteht, aber die Beschaffenheit ist sehr ähnlich. Beide Glassorten sind gefärbt.«
»Sie sagten, das Fenster wurde aufgebrochen. Woher kamen dann die Glassplitter?«, fragte King.
»Ein Teil des Fensters ist beim Aufbrechen zersplittert. Wahrscheinlich nimmt die Polizei an, dass die Splitter an Juniors Hose kamen, als er durch die Fensteröffnung stieg. Außerdem wurden Schuhabdrücke auf dem Holzfußboden in Remmys Schlafzimmer entdeckt. Sie passen zu einem Paar Stiefel, das bei Junior gefunden wurde. Auf dem Fußboden in Remmys Ankleidezimmer waren Spuren von Rigips-Pulver, Zement, Sägespänen – all das, was ein Mann wie Junior an Kleidung und Schuhen haben müsste, wegen seines Jobs. Und es wurde etwas Erde gefunden, die vom Boden vor Juniors Haus stammen könnte. Ähnliche Spuren gab es in Bobbys Schlaf- und Ankleidezimmer.«
»Die beiden schlafen getrennt?«, fragte Michelle.
Harry hob eine buschige Augenbraue. »Ich bin überzeugt, dass Remmy es vorziehen würde, wenn Sie diese Information vertraulich behandeln.«
»Nun, das alles sind belastende Fakten«, sagte King, »aber letztlich nur Indizien.«
»Es gibt da noch ein weiteres Beweisstück. Beziehungsweise zwei Stücke. Ein Handschuhabdruck und ein Fingerabdruck, der von Junior stammt.«
»Ein Handschuhabdruck?«, fragte Michelle.
»Es war ein Lederhandschuh«, erwiderte Harry, »und die haben individuelle Linienmuster, ähnlich wie bei einem Fingerabdruck. Hat man mir zumindest so erklärt.«
»Wenn Junior Handschuhe getragen hat, wie kann er dann einen Fingerabdruck hinterlassen haben?«, fragte King.
»Offenbar war ein Loch in einem der Finger. Und genau einen solchen Handschuh besitzt Junior.«
King sah Harry an. »Was sagt Junior selbst dazu?«
»Er beteuert energisch seine Unschuld. Er hat drüben in Albemarle County bis in die frühen Morgenstunden am neuen Haus für seine Familie gearbeitet. Leider hat er niemanden gesehen, und niemand hat ihn gesehen. Also hat er kein Alibi.«
»Wann wurde der Einbruch entdeckt?«, fragte King.
»Gegen fünf Uhr morgens, als Remmy vom Krankenhaus zurückkam. Sie war am Vorabend bis acht Uhr in ihrem Schlafzimmer, und bis gegen elf waren Leute im Haus. Also wurde der Einbruch wahrscheinlich zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens verübt.«
»In der Zeit, als Junior allein an seinem Haus gearbeitet haben will«, murmelte King.
»Trotz allem halten Sie ihn für unschuldig, nicht wahr?«, sagte Michelle.
Harry erwiderte ihren Blick. »Ich habe schon mehrere Mandanten vertreten, die schuldig waren. Das gehört zu meinem Job. Als Richter habe ich erlebt, wie Schuldige freigesprochen wurden und Unschuldige hinter Schloss und Riegel kamen, und meist konnte ich nichts dagegen tun. Im Fall von Junior gründet sich meine feste Überzeugung, dass er dieses Verbrechen nicht begangen hat, auf einen simplen Grund: Der arme Kerl würde überhaupt nicht wissen, was er mit Bargeld, Inhaberschuldverschreibungen und Schmuck im Wert von zweihunderttausend Dollar anfangen sollte, genauso wenig, wie ich in einem Vierer mit Steuermann zur olympischen Silbermedaille rudern könnte.«
Michelle sah ihn überrascht an, weil ihr genau das gelungen war.
»Ja, meine Liebe«, sagte Harry, »ich habe mich über Sie informiert. Ich hoffe, das stört Sie nicht.« Er tätschelte ihre Hand. »Auf jeden Fall ist unzweifelhaft erwiesen, dass Junior als Dieb ein Stümper ist. Vor Jahren hat er Autobatterien für Lastwagen aus einer Werkstatt gestohlen, ließ sie aber dummerweise auf der Ladefläche seines Pick-ups stehen, als er zu derselben Werkstatt fuhr, um das Fahrzeug reparieren zu lassen. Dieser kleine Patzer brachte ihm sechs Monate Haft ein und beweist seinen Mangel an Begabung für das Diebstahlgewerbe.«
»Vielleicht hat er im Laufe der Jahre dazugelernt«, sagte King.
»Als selbstständiger Handwerker geht es ihm so gut wie nie. Auch seine Frau verdient ordentlich. Sonst könnten sie sich das neue Haus in Albemarle gar nicht leisten. Warum also sollte er versuchen, die Battles auszurauben?«
»Vielleicht sind ihm die Kosten für sein neues Haus über den Kopf gewachsen. Aber selbst wenn Junior es nicht war, gibt jemand sich alle Mühe, ihn zu belasten. Warum?«, sagte King.
Harry war auf diese Frage vorbereitet. »Er hat dort gearbeitet, also würde der Verdacht ohnehin sofort auf ihn fallen. Die betreffende Person hätte sich jederzeit sein Werkzeug, seine Schuhe, seine Arbeitshose und die Handschuhe aus dem Wohnwagen besorgen können, in dem Junior mit seiner Familie lebt. Der Wohnwagen steht mitten im Nirgendwo, und häufig ist keiner zu Hause.« Nachdenklich setzte er hinzu: »Allerdings ist der Fingerabdruck beunruhigend. Nur ein Routinier konnte so etwas fingieren.«
»Wie groß ist seine Familie?«, fragte Michelle.
»Drei Kinder, das älteste zwölf, soviel ich weiß. Seine Frau heißt Lulu Oxley.«
»Lulu Oxley?«, wiederholte Michelle.
»Sie leitet einen Nachtclub namens Aphrodisia. Sie hat mir gesagt, dass sie inzwischen sogar einen Anteil an dem Etablissement besitzt.«
»Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«, sagte Michelle. »Das Aphrodisia?«
»Ich selbst war natürlich noch nie dort, aber es soll keine schmuddelige Bar mit Nackttänzerinnen, Separées und dergleichen sein. Angeblich ist es dort recht nett.«
»Stimmt«, sagte King.
Michelle sah ihn an. »Du warst schon mal dort?«
Er wand sich. »Nur ein einziges Mal. Bei einer Junggesellenparty für einen Freund.«
»Aha«, sagte Michelle.
King beugte sich vor. »Junior kann die Aktion also nicht allein bewältigt haben. Aber was ist, wenn jemand anders die Planung übernommen hat? Jemand, der wusste, dass Junior Zugang zum Haus der Battles besitzt, und der ihn dazu angestiftet hat? Die Beweise sind eindeutig.«
Harry ließ sich nicht beirren. »Viele Beweise sprechen gegen ihn. Zu viele.«
King wirkte nicht überzeugt. »Okay. Also, was sollen wir für Sie tun?«
»Reden Sie mit Junior. Hören Sie sich seine Geschichte an. Besuchen Sie die Battles.«
»Und wenn wir nichts Entlastendes finden?«
»Dann rede ich selbst mit Junior. Wenn er dann immer noch behauptet, unschuldig zu sein, bleibt mir keine andere Wahl, als die Sache durchzuziehen. Aber wenn die Staatsanwaltschaft ein vernünftiges Angebot zur Strafminderung macht, werde ich mit Junior darüber sprechen müssen. Er war schon einmal im Gefängnis und möchte diese Erfahrung nicht wiederholen.«
Er gab King eine Aktenmappe mit sämtlichen Unterlagen. Sie besiegelten den Auftrag, und Harry nahm Michelles Hand. »Dass ich endlich diese reizende junge Frau kennen gelernt habe, Sean, rechtfertigt jedes Honorar, das Sie mir in Rechnung stellen.«
»Wenn Sie so weitermachen, werde ich rot, Harry.«
»Das fasse ich als Kompliment auf.«
»Ich liebe diesen Mann«, sagte Michelle, als sie das Büro verließen.
»Sehr gut. Denn die Begegnung mit ihm könnte das einzig Angenehme sein, das wir von diesem Fall zu erwarten haben.«
Kings Handy klingelte. Nachdem er die Verbindung getrennt hatte, sagte er: »Das war Todd. Fahren wir.«
»Wohin?«, fragte Michelle.
»Zu einem Ort, an dem uns jede Menge Spaß erwartet – zum Leichenschauhaus.«