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Das Baadschmaul kennt keinerlei Hemmungen, wenn er mit angeblich schlimmen Geschichten jemanden in Misskredit bringen kann. Im Schwabenland kennt man eine einfache Methode, um ein Baadschmaul zu stoppen: Man erfindet eine absolut unglaubw ürdige Geschichte und wartet darauf, dass der Petzer reinfällt.

So a Läddagschwädz, kommentiert der Schwabe dann trocken.

Das Baagribb hat jahrelang auf eine Modelfigur hin gehungert – jetzt ist‘s erreicht! Und der Franke hat dafür natürlich sofort einen Spezialausdruck erfunden.

Baazi oder Bazi ist die bayerische Kurzform von Lumpazius, abgemilderte Form von Gauner, Lump, Betrüger.

Die Bach-Lienl ist im Bayerischen ein unbeholfener, dummer Mensch.

Badenser ist das Schlimmste, was man zu einem Menschen sagen kann, der im badischen Teil Baden-Württembergs (das ist die lebenslustige Gegend von Baden-Baden bis Freiburg, die an den Elsass grenzt und bereits Allemannisches verinnerlicht hat) lebt. Badenser wollen – wenn überhaupt! – als Badener angesprochen werden. Wenn Sie als Tourist eine Ohrfeige vermeiden wollen, sollten Sie dies wissen.

Badwandlfiaß sagt der Bayer zu einem sonst hübschen bayerischen Mädel, das kurze O-Beine hat. Denn der Bayer weiß: Fußballer brauchen das für ihren Job; Mädchen mit Badwandlfiaß dagegen ernten Spott und Hohn.

Bäckerdotschn nennt der Franke jemanden, der so früh aufstehen muss wie ein Bäckergesell, um sich seine Brötchen zu verdienen.

Bäig sind freche Kinder – und zwar meist die der (preußischen) Nachbarn. Schaug da de Bäig oo! Meint der Bayer dann stirnrunzelnd. Genauso abfällig spricht man in Franken von Bambs und sagt dann soichane Bambsn!

Bämperl- ist die bayerische Vorsilbe für schlecht, geringwertig. Der Fußballgegner ist ein Bämperlverein, der Nachbar hat einen Bämperlgarten.

Banausr könnte man auch einfach Dilettanten nennen. Aber im Schwäbischen klingt Banausr mit rollendem „R“ am Ende einfach schöner.

Banzagsicht nennt man bei den Schwaben jemanden, dessen Gesicht einem Banzen (also einem Bierfass) ähnelt.

Bär ist die nicht nur bayerische Abkürzung von Saubär. Also jemand, der sich daneben benimmt, weil er entweder in der Öffentlichkeit rülpst, furzt oder ähnlich etikettelos durchs Leben stolpert.

Bauan- ist eine fast immer geringschätzig gemeinte bayerische Vorsilbe. Der ehrbare Bauernstand hatte nun mal den Ruf, kulturell nicht eben auf neuestem Stand zu sein. Das äußert sich beispielsweise in Bezeichnungen wie Bauandada oder Bauanfimfa. Letzteres hat durchaus mit der Zahl Fünf zu tun: Früher waren an einem ländlichen Gericht fünf Bauern als Geschworene eingesetzt. Der Bauanhachtn dagegen ist ein unsensibler Grobian, der wenig Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Den Bauanramml kennt man auch im Fränkischen: Er ist ein besonders ungehobelter Zeitgenosse.

Der Bedooschädl kommt aus Schwaben und ist am liebsten stur – sturer – am stursten. Keine Chance, ihn (oder sie) von ihrer Meinung abzubringen.

Die Beißn zetert auf Bairisch und wird deshalb von keinem Mann geliebt. Beißzang ist die Steigerung von Beißn. Im Alemannischen wär das dann die Biiszang.

Betthafa also Nachttopf – ist die wenig charmante (bayerische) Bezeichnung für ein unattraktives weibliches Wesen.

Der Bettsächer sägt nicht etwa das fränkische Bett auseinander, sondern pieselt nachts hinein.

Der Biadimpfe hat sich aufgrund übersteigerten Konsums bayerischen Biers um den sowieso kaum vorhandenen Verstand gesoffen.

Bieberle nennt man im Schwabenlande auch einen kleinen Vogel, den der so Bezeichnete in seinem Oberstübchen beherbergt.

Der Biebgöicker läuft wie ein aufgeblähter (fränkischer) Gockel herum und sucht dringend jemanden, der mit ihm Streit anfängt.

Binkl heißt in Bayern ein fein gekleideter, aufgeblasener Geck, der sich selbst viel zu wichtig nimmt.

Bissgurkn nennt der Bayer eine Frau, die Haare auf den Zähnen hat. Und meist auch auf der Oberlippe.

Der Blendr kommt aus Schwaben und läuft im wörtlichen wie im übertragenen Sinne blind durch die Gegend.

Ein Blitzschwob muss natürlich in Stuttgart oder Umgebung geboren sein. Trotzdem hat er bei seinen Mitmenschen keinen Bonus:

Er hält sich nämlich für besonders schlau, obwohl er‘s eigentlich nicht ist. Solch ein Blitzschwob kann aber andererseits auch dem bayerischen Gschaftlhuber gleichen – also einem Menschen, der besonders geschäftig umeinander tut.

Bloudworscht nennt der Franke eine übergewichtige Frau, die keinen Spiegel zu Hause hat – denn sonst würde sie sich nicht in so enge Kleider zwängen.

Bluat ist in Bayern und auch anderen südlich gelegenen Gefilden (Schwaben!) der Ausdruck der unangenehmen Überraschung: Bluatige Hennakrepf! – Blutige Hühnerkröpfe. Daher leitet sich ab: Bluadsg‘lombd, vereggds, Bluatskerl – das ist ein gerissener, unsympathischer Zeitgenosse, der soeben wieder einen Coup gelandet hat. Bluatssauarei ist ein Ausruf der absoluten Empörung. Blunzn nennt man in Bayern einen fetten Hintern, aber auch eine unangenehme und dazu noch dicke Person. Schleich di, du Blunzn. Breanzla ist ein bayerischer Herumtrödler. Jetz breanzl halt ned allaweil so umananda, kann man die Mutter zu ihren Kindern sagen hören.

Brechodlmannsquadschn nennt der Franke eine Zweizentnerfrau, die tollpatschig durch die Gegend trampelt.

Breiß (ja: mit weichem „B“) ist in Bayern der Preuße an sich: laut, kraftmeierisch, besserwisserisch, mit Mittelscheitel und Ärmelschonern. Kurz und schlecht: ein Beamter aus den Miefstuben des vorigen Jahrhunderts. Leider auch heute noch nicht ausgerottet.

Brentn sagt der Bayer zu einer Dame, mit Konfektionsgröße 50 aufwärts, deren Gewicht jede anständige Waage sprengt.

Die Brettlebne dagegen ist ein bayerisches Frauenzimmer ohne Hoiz vor der Hüttn, sprich: ohne attraktive Oberweite.

Brunzkathl nennt der Franke ein unsauberes Weibsbild, das Wasser und Seife abgeneigt ist.

Bsundana – Besonderer ist in Bayern eher geringschätzig gemeint. Etwa so: Da Schorsch is mir scho so a Bsundana!

Büffe kommt nicht etwa vom Küchen- oder vom kalten Buffet, sondern von Büffel. In Bayern nennt man einen Bauerntrampel so. Das Bürschle muss in Schwaben kein junger Mann sein. Im Gegenteil: Das Schimpfwort klingt umso härter, je älter der so Beschimpfte ist. Noch schlimmer ist nur die Drohung: Bass blos uff, Buale.

Der Bürschtnbinda ist dem Alkohol mehr als zugeneigt. Da das Bürstenbinden eine recht staubige Angelegenheit war, hatten die Angehörigen dieses Berufsstandes meist reichlich Durst. Kein Wunder, dass der Bayer sagt: Der sauft wiara Bürschtnbinda.

Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser
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