
Aaskreih ist zum Beispiel schon so ein böses Wort, mit dem der Mecklenburg-Vorpommer eine bösartige und gierige Frau bezeichnet. Ob‘s wohl hier besonders viele Aaskrähen gibt?
Aasr nennt der Sachse solche Menschen, die das Eigentum eines anderen nicht hoch schätzen, sondern vielmehr flegelhaft damit umgehen.
Ein Abbarahd sollte mindestens 90 bis 100 Kilogramm wiegen. Sonst ist solch ein Mensch (ob weiblich oder männlich) für einen Sachsen ganz gewiss kein Abbarahd.
Abblarsch nennt der Sachse ein (männliches oder weibliches) Hinterteil, das ihm ob seiner Knackigkeit in die Augen sticht. Hat man einen solchen, ist‘s also gut. Schließlich schaut auch die Sächsin (wie alle Frauen) einem interessanten Mann auf den Po. Allerdings: Wird man mit du Abblarsch, du tituliert, ist es weniger erfreulich, sondern eindeutig negativ gemeint.
Achterliek bezeichnet übrigens denselben Körperteil in Mecklenburg. Werden Sie als Mann so genannt, ist dies bestimmt keine freundliche Bezeichnung – im Gegenteil.

Adder ist der pommersche Ausdruck für eine Natter – eine Schlange also. Man kann sich vorstellen, dass eine Frau, die so genannt wird, keine besonders liebenswerten Eigenschaften hat.
Äggnschdeor nennt der Sachse jene Leute, die lässig-leger-ach-so-cool an der Ecke stehen, eine Kippe im Mundwinkel haben und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Arbeit? Ist für sie ein Fremdwort.
Ein Äggsdensrigger muss einfach eine Macke haben, meint der Sachse. Denn sonst würde der hochdeutsche Exzentriker ja überhaupt nicht auffallen, gell?
Die Ämandse dagegen nimmt alles viel zu ernst, meint der (männliche) Sachse. Ihr Vorbild ist Alice Schwarzer, und wehe, ihr tritt ein Mann zu nahe!
Das Angfang därriiebl kommt aus dem Französischen – auch wenn das heute kein Mensch mehr glauben mag –, und hieß ursprünglich „enfant terrible“. Die sächsische Version meint dasselbe.
Der Anökeler ist so ein richtig mieser Angeber – in Mecklenburg-Vorpommern zumindest. Dem kann man in Sachsen nur entgegnen: Du erzählsd en gwadd(eradadd)sch! Mit anderen Worten: Du redest Unsinn!
Armleischdr klingt zwar erleuchtet, ist‘s aber ganz gewiss nicht. Im Gegenteil: Der Sachse weiß genau, dass er mit solch einem Menschen machen kann, was er will – sogar den größten aufgebundenen Bären merkt so einer nicht.
Eine Äweltriene sollte man seiner Mutter in Mecklenburg nicht als künftige Schwiegertochter vorstellen. Jedenfalls dann nicht, wenn man nicht enterbt werden will.
Ein Äwernäsig-Hannes nimmt alles peinlich genau. So genau, dass er das Stück Seife nach dem Händewaschen sicherheitshalber nochmals abwäscht – es könnten ja vorpommersche Bakterien dran kleben geblieben sein.