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Die Babbellies kommt im Nordosten vor und hat nichts anderes zu tun, als den lieben langen Tag zu klatschen und zu tratschen. Der Babbl dagegen hat mit „babbeln“ gar nichts zu tun. Der Sachse nennt einen etwas dämlichen Menschen so, dem man alles Mögliche erzählen kann – er hält es immer für wahr.

Der Bachulge geht allen mit allem auf die Nerven, merkt‘s aber nicht und wundert sich dann, wenn er in Sachsen eine geklebt bekommt. Er reagiert ja nicht mal auf den zarten Hinweis mache geene Mährde – red keinen Unsinn!

Die Backbeer hat so wenig Hirn, dass sie alles vergisst. Sogar, dass sie in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause ist.

Der Backsbüdel klingt nicht nur leicht bescheuert, dieser Mecklenburger ist es auch.

Das Backfeifenjesicht ist ein Mensch, dem der Berliner am liebsten eine reinhauen würde.

Ein Bäddschr hat überhaupt gar keine Manieren: Dieser Sachse furzt und rülpst, schmatzt und isst mit den Fingern.

Die Bäddse ist immer dann gut, wenn man ein besonders geheimes Geheimnis mit allen teilen möchte. Der Sachse weiß: Die Bäddse kann bestimmt nichts für sich behalten.

Bäglobbdr sagt der Sachse schlicht und einfach zu einem etwas durchgedrehten Zeitgenossen.

Die Ballerolsch ist etwas Ähnliches, aber immer weiblichen Geschlechts und vor allem weiter im Nordosten beheimatet.

Die Bammelfik hat mit Ordnung nichts im Sinn, ist deshalb auch keine gute Hausfrau und würde bei der mecklenburgischen Schwiegermutter deshalb nicht bestehen.

Banschr gibt es – obwohl dort nur wenig Wein wächst – auch in Sachsen. Der Banschr streckt die Gulaschsuppe mit Wasser, verd ünnt das Bier mit Limo und verwässert den Wein.

Ein Bärlahdsch ist ein besonders schwerfällig-traniger Sachse, der auch noch ein rechter Tollpatsch ist.

Der Bärlinr gehört zu den ärgsten Feinden eines jeden Sachsen. Das war schon zu Preußens Zeiten so, das war in der DDR so und das ist jetzt wieder so – Hauptstadt hin oder her. Dräsdn wär‘ ooch scheen gäwäsn zum Rägiern! Fast genauso schlimm wie der Bärlinr ist allerdings seit 1990 der Schwobe: Jeder Wessi also, der sich im Osten breitmacht und nicht nur glaubt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern dies zudem gerne offenmundig kundtut. Aber alle Sachsen wissen: Mir Soggsn sin von echtem Schlaach, mir sin nich dod zu griechn.

Ein Barmjochen sieht wirklich gar nichts Positives in der Welt. Dieser Mecklenburger muss immer nur jammern und klagen, wie schlecht es ihm doch geht. In Wirklichkeit jedoch hat er einiges auf der Bank – er ist nur zu geizig, um es auszugeben.

Eine Bärrne kann man leicht überbekommen; und dann wird der Sachse zum Tier: Nu habb‘ch abr dä Bärrne digge!

Eine Bäsdsche ist ein rechter Besen, an dem kein männlicher Sachse seine Freude hat.

Der Bauerndälbl kann bestimmt nicht aus Dresden oder Leipzig kommen, sondern stammt vom Lande. Und das sieht man ihm auch an.

Ein Bauzfik ist besonders ungeschickt: Holt er (oder sie) zum Beispiel Eier, kann man sicher sein, dass dieses Menschenkind aus Mecklenburg-Vorpommern mindestens die Hälfte zerbrochen anbringt.

Ein Bäwerbücks ist einer, der pfeift, wenn er in Mecklenburg-Vorpommern in den dunklen Keller gehen muss, um Kartoffeln in die Küche zu schleppen.

Der Bibbich ist bei den Sachsen nicht sonderlich beliebt, denn man kann diesen Menschen nur schwer einordnen: Ist er nun einfach etwas zurückgeblieben oder etwa doch bösartig doof?

Bieräsel klingt fast sächsisch, stammt aber dennoch aus nördlicheren Gefilden. Aber es meint vermutlich dasselbe: einen Menschen nämlich, der gerne einen hebt und dann zu faseln anfängt. In Sachsen würde man von ihm sagen: Der hadd awwer een geschwebberrd  – der hat aber einen gescheppert (also eindeutig einen oder gar mehrere zu viel getrunken).

Das Bimbrlies‘chn ist eine besonders zimperliche Sächsin, die glaubt, mit extrem altjüngferlicher Zurückhaltung einen Mann zu bekommen.

Ein Bissr weiß vielleicht, wo sich die Toilette befindet; dennoch pisst dieser Sachse auch im übertragenen Sinne überall hin, wo es nicht nötig und erlaubt ist.

Der Blähgsch schreit wüst herum. Und der Sachse kann so etwas einfach nicht ab – er ist schließlich immer die Ruhe in Person!

Die Blamwiw kann man schon nach kürzester Ehezeit erleben. Sie treibt mit ihrem Klagen und Jammern ihren mecklenburgischen Ehemann ganz gewiss aus dem Haus in die Stammkneipe.

Blins sagt man nach, dass sie sogar zu dämlich sind, um Linsensuppe zu sich zu nehmen – also ganz schön bähämmrd, wie der Sachse sagt.

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Ein Borbs ist ein niedlicher kleiner Mann von etwa 1,40 Meter Körpergröße, der dies aber gerne verleugnet, indem er Einlagen in den Schuhen trägt. Was aber natürlich einem Sachsen sofort auffällt.

Der Borschdwisch treibt sich die ganze Woche in der Kneipe herum und wundert sich dann, warum seine sächsische Ehefrau ihn mit dem Nudelholz empfängt, wenn er mal vor Mitternacht nach Hause kommt.

Ein Bostsmiter kennt nur Übertreibungen und Aufschneiderei. Was natürlich für einen Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern ein Unding ist und er dies deshalb als Schimpfwort gebraucht.

Der Brägenkierl ist immer leicht im Alkohol-Tran. Seine Bewegungen wirken deshalb leicht tapsig, sein Denken ist mit dem Begriff „unkonventionell“ eher harmlos umschrieben. Meint der Vorpommer zumindest. In Mecklenburg kennt man da eher den Bramwiennäs, der vor allem eine große Sympathie für Rum und Grog hegt.

Eine Brawwelfiken tut den ganzen Tag nicht anderes, als die Nachbarn mit ihrem Klatsch von der Arbeit abzuhalten. Der Mecklenburger kennt dazu auch ein männliches Gegenstück: den Brawweljochen nämlich.

Der Breesewädl zeichnet sich durch eine besonders große Klappe aus, und dies lehnt der Sachse instinktiv ab.

Bruddler arbeiten gerne, aber sie arbeiten so schnell, dass meist Pfusch entsteht. Und Pfuscharbeit kann man im nördlichen Osten dieser Republik nicht brauchen.

Der Bubsr ist jemand, der nicht mal in der Dresdner Semperoper seine Fürze für sich behalten kann. Absolut ohne Manieren, dieser Mensch!

Buddelkieker nennt man im Norden jemanden, der gerne an der Flasche hängt. Aber nicht als Kleinkind an der Milchflasche, sondern als Erwachsener an der Schnapsflasche.

Bulgsr heißt auf Neudeutsch so viel wie „workaholic“ – ein Arbeitsw ütiger also. Für den Sachsen ein Unding. Und der Bumbl geht so weit, dass er dem sächsischen Kollegen sogar die ungeliebten Arbeiten abnimmt.

Die Bundestöle kommt immer aus dem Westen und verscherzt sich’s gerne mit dem Berliner, weil der immerhin Hauptstadtbürger ist. Und zwar schon immer, nicht erst seit Kurzem!

Ein Bunniegl zeichnet sich durch besondere Boshaftigkeit aus und dies geht dem Sachsen gehörig auf die Nerven.

Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser
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