ANITA

Christian musste kurz ins Schlafzimmer gekommen sein und gemerkt haben, dass Gloria bei mir schlief. Daraufhin hatte er sich geräuschlos in ihr Zimmer verzogen. Irgendwie hatte sich das so eingespielt, dass meine Vierzehnjährige immer noch bei mir Unterschlupf suchte, wenn ihr Papa nicht da war. Und er war eben fast nie da! Dann krabbelte Gloria mit ihren eiskalten Giraffenbeinen zu mir ins Bett und schmiegte sich an mich. Mein Bett war nämlich immer kuschelig warm. Christian hatte mir vor vielen Jahren als Überraschung eine warme Heizdecke unter das Laken gelegt. Damit hatte er mir meine erste Nacht ohne ihn versüßt. Natürlich ist eine Heizdecke etwas für einsame alte Omas. Man assoziiert damit rosa Flanellnachthemden, Haarnadeln und ein Gebiss im Glas. Von diesem Anblick war ich zum Glück noch Lichtjahre entfernt. Trotzdem war ich begeistert gewesen über sein originelles Geschenk und benutzte es seitdem fast täglich. Oft vermisste ich Christian gar nicht mehr so schmerzlich, wenn ich in mein vorgewärmtes Bett schlüpfte, in einem Kitschroman schmökerte oder mit meiner Jüngsten kuschelte und kurz vor dem Einschlafen noch ein bisschen fernsah. Irgendwann lernt man, sich gegen sinnlose Sehnsucht zu wappnen. So ein warmer Männerfuß wird gern überschätzt: Es hängt ja noch eine Menge dran. Eine Heizdecke dagegen ist warm, sagt nichts, greift nicht nachts rüber, wenn man gerade eingeschlafen ist, und man kann sie ausschalten, wenn sie zu heiß wird. Auch Gloria war eine angenehme Bettgefährtin. Aber tagsüber wurde sie schwer von Hormonen gebeutelt. Liebesbekundungen, bei denen sie mir fast die Rippen brach, wechselten sich mit Phasen ab, in denen sie ihren Aggressionen freien Lauf ließ. Ich stellte mir ihr Gehirn als Großbaustelle vor, in der gerade eine Abrissbirne wütet. Einerseits wollte ich Tag und Nacht für sie da sein, sie einfach nur festhalten und vor sich selbst beschützen. Andererseits wusste ich, dass sich dieses zerzauste Küken weiterentwickeln musste. Noch sah es sich als graues Entlein, dabei war der zukünftige weiße Schwan schon gut zu erkennen. Gloria hatte bereits Schuhgröße einundvierzig und war fast eins achtzig groß. Ihre seidigen blonden Haare, die sich zu ihrem grenzenlosen Ärger bei Feuchtigkeit sofort lockten, föhnte sie dreimal täglich in eine andere Richtung und zerrte so daran, dass mir ganz weh ums Herz wurde.

»Mama, so kann ich unmöglich zur Schule gehen. Ich sehe total beschissen aus! Bitte schreib mir eine Entschuldigung. Wegen Hässlichkeit kann meine Tochter heute nicht am Unterricht teilnehmen.«

»Nein, mein Schatz, du bist wunderschön! Du bist das schönste Kind der Welt!«

»Ach, Mama, das sagen alle Mütter, die ihre Kinder lieben!« Tür zu, knall, bumm, stampf! Kühlschrank auf, peng!, wieder zu … »Und zu essen haben wir auch nichts im Haus!«

»Nein? Aber der Kühlschrank ist doch randvoll!«

»Aber nicht mit Sachen, die ICH mag!«

Komisch. Gestern bei Ikea hatte sie sich noch klaglos zwanzig Köttbullar-Hackbällchen in den Mund gestopft, mit den Worten: »Ach, wenn mein Busen doch wenigstens so groß wäre wie so ein Köttbullar! Dann würde ich tausend davon essen!«

»Kind, da werden die nicht ohne Umwege landen … Leider!«

»Ach, Mama, das Leben ist so ungerecht! Warum muss Grazia solche Dinger haben, und ich bin flach wie ein Brett?«

Tja. Das wusste ich auch nicht zu beantworten. Manchmal stehen Leute am Ententeich und werfen jeder Ente gezielt ein Bröckchen zu. Aber wenn sie keine Lust mehr haben, werfen sie den ganzen Rest nach einem unschuldigen Tier, das dann mit der ganzen Pracht gar nichts anzufangen weiß. So muss es bei meiner Tochter Grazia gewesen sein: Gott hatte einfach keine Lust mehr gehabt und den Rest seines Busen-Füllhorns über ihr ausgeschüttet, ohne auch nur das Geringste für ihre kleine Schwester übrig zu lassen. Grazia begegnete diesem Überfluss mit trotzigem Selbstbewusstsein: So, bitte! Das habe ich und werde es mitnichten verstecken. »Hallo!«, sagte sie gern und zeigte auf ihre Augen. »Hier bin ich!«

Dieses gesunde Selbstbewusstsein hatte sie von Christian. Der hatte sich längst daran gewöhnt, im Kinderzimmer zu schlafen. Er kam so oft spät von seinen Konzerten zurück, dass er es sogar selbst praktischer fand. Hätte Ursula Kobalik mir wirklich die Frage gestellt: »Na, wie sieht et denn bei euch aus mit ’m ehelichen Liebesleben?«, hätte ich wahrheitsgemäß antworten müssen: »Nicht mehr so toll.«

Heute kam Christian erst gegen Mittag gut gelaunt und ausgeschlafen aus Glorias Zimmer. Er hatte ein frisch gewaschenes, selbst gebügeltes weißes Hemd an. Seine dunklen gelockten Haare waren noch feucht vom Duschen im rosa gekachelten Kinderbad.

»Morgen, ihr Süßen!«

»Morgen, Papa!«, riefen die Mädchen, wanden sich aus seiner Umarmung und machten sich am Kühlschrank zu schaffen.

»Morgen, Christian«, sagte ich knapp.

»Ihr habt ja schon den Baum aufgestellt!«

»Das war der Jarek. Du warst ja nicht da!« Glorias Stimme klang vorwurfsvoll. Sie angelte sich das Nutellaglas aus dem Regal und setzte sich rittlings auf einen Barhocker. Wie ein Kätzchen leckte sie sich morgenmuffelig die Nougatcreme vom Finger.

»Papa, wann gehst du wieder?« Grazia zerteilte eine Grapefruit und schob mir eine Hälfte hin. Dabei warf sie ihre langen blonden Haare über die nackte Schulter, sodass ihr frischer Knutschfleck am Hals gut zu sehen war. Sollte das eine Provokation sein? Ich warf ihr einen mahnenden Blick zu.

»Warum?« Christian legte die Stirn in Falten. »Wollt ihr mich schon wieder loswerden?«

»Nee, ich meine ja bloß, wegen Benni. Wenn du weg bist, kann ich mit ihm Bescherung feiern.«

»Ist wohl nicht großartig was mit Weihnachten?« Christian klang enttäuscht. »Ich bin die ganze Nacht durchgefahren, um wenigstens den Nachmittag des Vierundzwanzigsten mit euch verbringen zu können!«

»Hättste dir sparen können«, nuschelte Gloria mit nutellaverschmiertem Mund. »Wir haben alle noch was vor. Ich muss noch zur Weihnachtsfeier in den Reitstall. Grazia will bei Benni im Golfclub Bescherung machen, und Mama will bestimmt wieder so ne Schnulze im Fernsehen gucken.«

»Ich habe überhaupt noch nichts vor«, sagte ich schnell. »Heute ist Heiligabend!«

»Du weißt aber, dass ich abends im Stephansdom das Weihnachtsoratorium spielen muss?«, entgegnete Christian schuldbewusst. »Komm doch mit, Anita!«

Er nahm meine Hand, doch ich zog sie ruckartig zurück. Plötzlich wurde mir schmerzlich bewusst, dass Christian wirklich viel zu selten zu Hause war! Ursula Kobalik hatte einen Stachel in meine Seele gesetzt: Er liebte mich nicht mehr! Ich war ihm nicht mehr attraktiv genug! Noch nicht mal an Weihnachten hatte er Zeit für seine Familie! Und mit ins Konzert gehen, wie ein Regenschirm in der Ecke stehen und warten, bis es vorbei ist? Nein danke! Ich hatte keine Lust auf stundenlang eiskalte Kirche! Der Stephansdom war so düster, und dieses Weihnachtsoratorium von Bach so langweilig! Ich hatte es schon tausendmal gehört. Außerdem gab es in so einem endlosen Kirchenkonzert nichts zu trinken. Viel lieber wollte ich zu Hause gemütlich im Warmen sitzen, bei einem Glas Rotwein vielleicht, fernschauen und irgendwann müde auf meine Heizdecke sinken.

»Anita! Du wusstest, dass du einen Musiker heiratest. Ich verdiene unser Geld mit diesen Konzerten!«

»Das letzte hast du einfach so umsonst gemacht«, brauste ich auf. »Du hättest einen ganzen Tag eher nach Hause kommen können.«

»Als Berufsmusiker habe ich auch eine Verpflichtung dem Nachwuchs gegenüber«, verteidigte sich Christian. »Mit Kindern ohne Gage zu spielen, ist Ehrensache. Wenn es nur eines von ihnen fürs Leben prägt, hatte das gestern einen Sinn.« Sein Gesicht nahm einen ganz eigentümlichen Ausdruck an: »Weißt du eigentlich, wie schön das gestern war?«

»Ach ja? Was soll an so einem piefigen Kleinstadtkonzert schön gewesen sein?« Mein Ton war patziger als beabsichtigt. »In einer Musikschule mit Laien?«

»Die Dirigentin war großartig!«, erklärte Christian begeistert. »Sie hat die Handlung so anschaulich erklärt, dass auch die letzte schwerhörige Oma es noch verstanden hat. Es war so rührend!« Er lächelte warm. »Ihre eigenen drei Kinder haben auch mitgespielt. Der Junge Cello und die kleinen Zwillinge Trommel und Triangel.« Er dirigierte ein paar Takte mit dem Eierlöffel und pfiff sein Vogel-Motiv. »Es waren hundert Kinder beteiligt, sogar ein behindertes Mädchen im Rollstuhl. Sie konnte sehr gut Klarinette spielen.« Nun schüttelte er lachend den Kopf: »Ihr Vater, ein größenwahnsinniger Bäckermeister, hat die arme Dirigentin und mich so genervt, dass …«

Aha! Das hörte sich ja sehr vertraut an. Nach verschworener Gemeinschaft. Eifersucht rumorte in meinen Eingeweiden.

»Der Bäckermeister wollte seine Tochter unbedingt bei den Wiener Philharmonikern unterbringen und dachte, ich könnte die Kleine bei Wetten, dass als Stargast einschleusen. Armer Trottel!«

Ich verzog das Gesicht. »Und mit solchen Dumpfbacken gibst du dich ab?«

»In einer Kleinstadt menschelt es halt.«

Christian sah mich an, als sei ihm das gerade erst aufgegangen.

»Sie waren alle so begeistert bei der Sache!«

Er schlug sein Ei auf, und ich betrachtete seine langen schlanken Finger, die mich einst so hypnotisiert hatten.

»Wisst ihr, wenn wir mit den Wiener Philharmonikern spielen, ist immer alles perfekt. Aber so eine Begeisterung wie gestern in dieser Musikschule habe ich noch nie erlebt.«

»Du hast es doch wirklich nicht nötig, in so einem Kaff zu spielen«, knurrte ich. »Hier musste ein fremder Pole den Baum aufstellen, den mir die Kobalik aufs Auge gedrückt hat! Wenigstens an Weihnachten könntest du doch mal zu Hause sein!«

»He, Leute, hört doch auf zu streiten, das ist ja voll ätzend!« Grazia fiel über ihre halbe Pampelmuse her. »Der Papa verdient hier die Kohle!« Strafend sah sie mich an. »Du arbeitest ja nicht mehr, Mama. Also mach dem Papa keine Szene.«

»Ja, ich weiß!«, giftete ich. »Wir verdanken Christians toller Flöte dieses schöne Haus, unsere schönen Kleider, unser sorgloses Leben …« Ich warf die Hände in die Luft und lief in meinem seidenen Morgenmantel gereizt auf und ab. »Ich will nicht immer wieder vorgehalten bekommen, dass ich nichts mehr verdiene, seit ich bei der Lufthansa aufgehört habe!«

»Aber Anita!« Christian packte mich bei den Schultern und drehte mich zu sich herum. »Das habe ich dir noch nie vorgeworfen! Was soll denn der Quatsch? Dafür hast du unsere Töchter großgezogen! Du bist eine wunderbare Mutter, und das sage ich allen, die es hören wollen oder auch nicht!«

Er verstummte abrupt.

»Erst gestern Abend habe ich noch so von dir geschwärmt!«

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, der wahrscheinlich auf meinem Mund hätte landen sollen, wenn ich nicht den Kopf gesenkt hätte. Ich schämte mich. Im Grunde wusste ich sehr wohl, wie stolz Christian auf mich war! Er gab regelrecht mit mir an! Wahrscheinlich hatte er sogar wieder irgendwelchen Landpomeranzen mein früheres Model-Foto gezeigt.

»Ja, und das freut mich auch«, sagte ich etwas versöhnlicher gestimmt. »Es ist nur so, dass du nur noch unterwegs bist, während ich zu Hause hocke. Die Kobalik hat schon rumgestichelt, wann du endlich kommst und warum ich schon wieder allein bin …«

»Wollen wir tauschen?«, fragte Christian und hielt mir eine frisch gebrühte Tasse Kaffee unter die Nase. Er schob mir einen Stuhl unter und strich mir übers Haar. »Ich bleibe zu Hause und versorge die Mädels, und du fliegst wieder mit der Lufthansa.«

Er meinte das ernst. Es war keine Spur von Häme in seiner Stimme.

»Wir können uns längst selbst versorgen!«, eilte ihm Gloria zu Hilfe.

»Mama, echt, ich fänd das toll, wenn du wieder arbeiten würdest!«, sagte auch Grazia.

Ich nahm einen Schluck Kaffee und sah meine Familie zweifelnd an: »Die würden mich in meinem Alter nie mehr einstellen. Ich bin zwanzig Jahre raus …«

»Vielleicht nicht mehr als Chef-Stewardess in der ersten Klasse auf Langstreckenflügen«, räumte Christian ein. Er legte mir einen knusprigen Toast mit Kirschmarmelade auf den Teller. »Hier! Beiß mal kräftig ab, dann sieht der Morgen schon ganz anders aus.«

»Ja, aber als Saftschubse in der Holzklasse bei irgendeinem Billigflieger mag ich auch nicht wieder anfangen!« Ich schloss die Augen und genoss mein Frühstück. »Außerdem würde ich nicht annähernd so viel verdienen wie du bei den Wiener Philharmonikern!«

»Und du würdest deinen Schönheitsschlaf nicht mehr bekommen, Mami!« Gloria gab mir einen Kuss mit ihrem nutellaverschmierten Mund. »Gell, Mami, das Ausschlafen am Morgen gefällt dir schon!«

Hm. Das war jetzt ein bisschen unschön gepetzt. Christian musste nicht unbedingt wissen, dass Gloria seit ein paar Monaten morgens alleine aufstand. Und Grazia samt ihrem Benni auch. Sie frühstückten sowieso in der Schule! Was sollte ich da um sechs Uhr in der Küche rumstehen, wenn sie sich doch sowieso eine halbe Stunde schminkten und dann auf ihren langen Beinen im Minirock davonstaksten? Selbst ein Pausenbrot hatten sie sich streng verbeten! Oberspießig! Geht gar nicht! Was sollte ich als Mutter also frühmorgens dem Glück meiner Kinder im Weg stehen? Nein, meine Mädels gingen lieber zum Pausenbüffett ihres französischen Lycée, um mit den anderen Elevinnen frische Croissants zu verspeisen und Café au lait zu schlürfen. Wer da Schrot und Korn auspackte, konnte gleich einpacken. Da blieb ich doch lieber im Bett!

»Also? Darf der Rattenfänger von Hameln weiter durch die Straßen ziehen, ohne dass du ihm böse bist?« Christian legte mir einen zweiten Toast auf den Teller und goss mir Kaffee nach. Er war so fürsorglich, dass ich mich schon selbst nicht mehr mochte.

»Ja, aber ausgerechnet an Weihnachten …«, schmollte ich noch ein bisschen nach. Wieder hörte ich die Kobalik sagen: »Muss er denn sojar an Weihnachten in die Provinz fahren? Hat er denn gar keene Sehnsucht nach seiner schönen Frau und seinen hübschen Töchtern?«

Andererseits: Hatten wir denn noch Sehnsucht nach ihm? Wir hatten uns an seine Abwesenheit dermaßen gewöhnt, dass wir seine Anwesenheit kaum noch zu schätzen wussten. Schuldbewusst schmiegte ich meine Wange in seine Hand, mit der er mir liebevoll übers Haar gestrichen hatte, und er nahm die seltene Zärtlichkeit freudig auf.

»Kinder, wenn ihr jetzt mal ein bisschen spielen geht, können die Mami und ich … ähm … unsere Weihnachtsbesprechung abhalten.« Christians Mundwinkel zuckten, als er meine Hand nahm und mit dem Ehering spielte. Dabei warf er einen verstohlenen Blick auf seine Rolex. »Eine halbe Stunde hätte ich noch.«

»Iiih!«, machte Grazia und bearbeitete ihre Pampelmuse, dass es spritzte. »Ne schnelle Nummer!«

»Bäääh! Wie widerlich!«

Mist. Aus. Verpatzt, die Szene.

»Ich sprach doch nur von den Geschenken«, tat Christian unschuldig.

»Nein, Papa, du redest von SEX«, sagte Gloria verächtlich. »Ich gehe nie wieder in dieses Bett, wenn ihr …«

»Ich müsste auch noch einige Weihnachtsvorbereitungen treffen«, sagte ich schnell.

So auf Kommando wollte ich nicht. Wie sollte ich denn da in Stimmung kommen? »Geh du ruhig flöten!« Ich stand auf und warf die Serviette auf den Teller.

»Du bist mir doch nicht böse?«

»Natürlich nicht. Schließlich verdienst du unser Geld.«

»Ach, Mami, lass ihn doch!« schnurrte Gloria. »Auch wenn Papa weg muss, machen wir es uns trotzdem schön.« Sie grinste breit.

»Wenn ich euer ganzes Schminkzeug sehe und eure Klamottenberge … Heute Nacht habe ich fast dein Bett gar nicht gefunden, vor lauter Spitzenhöschen, Spaghettiträgerhemdchen und …« Christian hob die Serviette und hielt ein Fläschchen Nagellack in die Höhe: »Wo man geht und steht, Frauenkram! Im Bad ist kaum noch Platz für mein Rasierzeug!«

»Aber es ist gut, wie es ist«, sagte Gloria zufrieden. »Papa schickt das Geld nach Hause, und wir haben hier eine prima Mädels-WG, ohne dass jemand nervt.«

»Dann geh ich jetzt flöten und versuche, euch nicht zu nerven«, sagte Christian und sah mich schulterzuckend an.

Ich wandte sofort den Blick ab, woraufhin er die Achseln zuckte, sich einen Apfel von der Anrichte nahm und hineinbiss.