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Mit einem Koffer voller Geschenke stand sie vor
dem Hoftor. Eine ihr unbekannte Frau mittleren Alters öffnete ihr,
ein Hausmädchen, mit dem zwei Monate alten Säugling im Arm.
Haregewoin betrat die betonierte Einfahrt und
streckte die Hand nach dem kleinen Jungen aus. »Ich bin seine
Großmutter«, sagte sie. Sie beugte sich zu ihm und atmete seinen
säuerlich-süßen Geruch ein. Innerhalb von Sekunden eroberte sich
das Baby einen festen Platz in ihrem Leben, neben Worku, Atetegeb
und Suzie. Ein entzückender Junge mit samtiger Haut, weit
geöffneten runden Augen und vollen dunklen Lippen; er war so glatt
wie ein Stück Seife, fest und angenehm. Ein paar einzelne Löckchen
standen ihm vom Kopf ab, seine Augenbrauen sahen aus wie zarte
Federn und verliehen ihm einen fragenden Ausdruck.
»Wo ist meine Tochter?«, rief Haregewoin und war
selbst erstaunt, wie schnell der Argwohn, der sie hierhergeführt
hatte, in reine Freude umgeschlagen war. Während sie vor der
geschlossenen Schlafzimmertür ihrer Tochter darauf wartete, dass
das Hausmädchen ihr Kommen meldete, hatte sie das Gefühl, einen
kleinen Kaiser im Arm zu halten und vor den Gemächern der
Kaiserinmutter zu stehen.
»Hallo, Liebes! Ich bin es, Mama!«, rief sie durch
die geschlossene Tür. Sie badete in dem hellen Leuchten auf dem
Gesicht ihres Enkels. Seine Augenlider flatterten, ein winziges
Schnauben kam aus der kleinen Nase, er zuckte kurz, stieß einen
Seufzer aus und schlief ein. Als sich der Griff seiner warmen
kleinen Hand um ihren Finger lockerte, verabschiedete Haregewoin
sich innerlich von dem Leben, das sie sich in Kairo aufgebaut
hatte. Würde sie den Kleinen auch nur so lange verlassen können,
wie sie brauchte, um zurückzufliegen und ihre Sachen zu packen?
Nein, Suzie konnte ihr alles schicken. Sicher fand sie in der Nähe
ein Haus, das sie mieten konnte. Sie schwebte wie auf Wolken.
Das Hausmädchen öffnete die Tür. »Kommen Sie
herein, Madam.«
Hohe Holzläden hüllten den Raum in Dunkelheit. Es
roch durchdringend nach Medizin; auf der Kommode stand eine ganze
Batterie von Fläschchen mit Tropfen und Tabletten. Zwischen
zerwühlten Laken lag verloren eine abgemagerte Frau mit kurz
geschnittenen Haaren und aufgesprungenen Lippen. Auf einer Wange
hatte sie eine längliche Warze. Ihre knochigen nackten Beine
bewegten sich ruhelos hin und her und traten nach den Decken. Ihre
Augen waren nur halb geöffnet.
»Atetegeb?«, flüsterte Haregewoin und blickte
verwirrt das Hausmädchen an. »Wo ist...?«
»Atetegeb?«, wiederholte sie und trat näher. Sie
gab dem Hausmädchen das Kind, plötzlich war ihr schwindlig, und sie
hatte Angst, sie könnte es fallen lassen. Vor ihren Augen tanzten
Lichter, und ihr Mund war auf einmal ganz trocken; sie taumelte und
hielt sich an einem Stuhl fest.
»Liebes? Atetegeb? Ich bin’s, deine Mutter.«
Das Gesicht ihrer Tochter blieb ausdruckslos, aber
die Finger der Hand, die Haregewoin am nächsten lag, streckten sich
ihr entgegen. Haregewoin umfasste die Hand ihrer Tochter und setzte
sich neben sie auf die Bettkante. Durch die Decken hindurch spürte
sie die Hitze des Fiebers.
»Liebes! Mein Gott, was ist mit dir
passiert?«
»Mutter. Ich bin krank.«
»Wie kann das sein? Was fehlt dir?« Erneut sah sie
das Hausmädchen an.
Das Mädchen - eine stille Frau in den Vierzigern -
lächelte traurig und zog sich mit dem Kind zurück, schloss leise
die Tür hinter sich.
»Warum hast du mir nichts davon gesagt?«, fragte
Haregewoin.
Nach einem langen Schweigen sagte die junge Frau:
»Ich wollte dir keinen Kummer machen.«
Ihre Worte zogen einen kraftlosen Hustenanfall nach
sich. Atetegeb versuchte die Augen zu schließen, aber ihre Augäpfel
traten so stark hervor, dass sich die pergamentartigen Lider nicht
schließen konnten. Ihre Finger zuckten unruhig. Auf dem Nachttisch
lag ein trockener Waschlappen, der die Form ihrer Stirn
hatte.
»Soll ich ihn nass machen?«, fragte Haregewoin, und
Atetegeb nickte. Mit unendlicher Zärtlichkeit strich Haregewoin
ihrer Tochter mit dem feuchten Lappen über das Gesicht. Die
knochigen Finger entspannten sich; sie schien eingeschlafen zu
sein, obwohl die trockenen Augen noch immer unter den halb
geschlossenen Lidern hervorsahen.
Haregewoin lief aus dem Zimmer. Sie rief im Black
Lion Hospital an, der wichtigsten Klinik im Bereich Lehre und
Tertiärversorgung in Äthiopien, die an die medizinische Fakultät
der Universität von Addis Abeba angeschlossen ist. Sie rief ein
Taxi (Krankenwagen gab es praktisch keine). Sie nahm sich das
Hausmädchen vor, das von nichts wusste, am wenigsten davon, dass es
die ganze Zeit über eine besorgte Mutter in Kairo gegeben
hatte.
»Warum hat man mir nicht Bescheid gesagt?«, brüllte
sie. »Wo steckt dieser Teufel von Ehemann? Wo ist Ashiber?«
Das Hausmädchen warf einen kurzen Blick auf eine
geschlossene Tür, dann sagte sie: »Er ist in der Arbeit.«
Haregewoin riss die geschlossene Tür auf und sah
ein hübsches Schlafzimmer vor sich. Sie begriff - er schlief
getrennt von seiner Frau.
»Wo schläft das Kind?«
»Bei mir«, sagte das Hausmädchen und deutete auf
einen Strohsack auf dem Küchenboden.
Atetegeb flüsterte nur einmal schwach »Nein«, als
der Taxifahrer, den Haregewoin eigens dafür bezahlte, sie aus dem
Bett hob. Haregewoin war entsetzt, wie abgemagert ihre Tochter war.
Sie hüllte sie in eine Decke. Das helle Licht tat den Augen ihrer
Tochter weh. Sie war eingeschrumpft und fahl wie ein unter der Erde
lebendes Tier, das man plötzlich ans Tageslicht geholt hatte. Im
Krankenhaus gab man Atetegeb ein Bett in der Ecke eines großen,
hohen, alten Krankensaals. Sie erhielt eine Bluttransfusion, wurde
intravenös ernährt.
»Doktor, bitte! Was hat sie?«, fragte Haregewoin
weinend draußen auf dem Flur.
»Es könnte Leukämie sein«, sagte einer der Ärzte.
»Sie ist völlig ausgezehrt.«
»Es ist bestimmt eine Lungenentzündung«, sagte eine
Krankenschwester.
»Sie hat Tuberkulose«, erklärte ein Pfleger.
»Das ist Hautkrebs«, sagte jemand aus dem
Labor.
Haregewoin saß auf einem Stuhl neben Atetegebs
Bett, rang die Hände, wiegte sich vor und zurück.
Antibiotika brachten die Tuberkulose zum
Verschwinden, machten Atetegeb das Atmen ein wenig leichter. Aber
kaum war die eine Gefahr beseitigt, trat eine neue auf. Über Wochen
verbrachte Haregewoin die Nächte auf dem Stuhl neben dem
Krankenbett. Alle paar Tage kehrte sie für einige Stunden in
Atetegebs Haus zurück, um zu duschen, ein bisschen zu schlafen und
zu kochen. Sie brachte Körbe voller Essen mit ins Krankenhaus, riss
injera in Stücke, die sie zusammenrollte und ihrer Tochter
an den Mund hielt. Aber Atetegeb wollte nichts essen und fing aus
Widerwillen an zu weinen.
Eines Nachts fragte Haregewoin Ashiber. »Was hast
du dir dabei gedacht?«
»Wir waren bei einem Arzt«, sagte er. »Ich habe
Medizin gekauft. Was soll ich denn noch machen? Ich habe ein
Dienstmädchen eingestellt, das ihr hilft. Soll ich etwa zu Hause
bleiben? Wenn ich nicht mehr arbeite, landen wir auf der
Straße.«
»Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?«
»Meine Frau hat dir jede Woche geschrieben. Du hast
dauernd angerufen. Wie kann ich ahnen, dass du nichts von ihrer
Krankheit gewusst hast?«
»Sie hat mir nichts davon erzählt«, sagte
Haregewoin niedergeschmettert.
»Da siehst du es.«
Mit vier Monaten war das Baby zu einem freundlichen
kleinen Kerl herangewachsen, der sehr an dem Hausmädchen hing. »Er
ist ein richtiger Wonneproppen und sehr klug«, lobte Haregewoin den
Kleinen eines Nachts Ashiber gegenüber, und Ashiber fing an zu
strahlen und sagte: »Das ist er! Ich weiß, ich weiß! Ein guter
Junge!« Leiser fügte er hinzu: »Wie geht es Atetegeb?«
»Du solltest sie im Krankenhaus besuchen, weißt
du.«
»Irgendjemand in der Familie muss schließlich
arbeiten - und sich um unseren Sohn kümmern«, erwiderte er schroff,
um Haregewoin daran zu erinnern, dass er auch einer großen
Belastung ausgesetzt war.
Haregewoin wurde klar, dass ihr Aufenthalt in Addis
Abeba von unbefristeter Dauer sein würde, und mietete ein Haus mit
zwei Zimmern und Küche, einer gemauerten Latrine und einer Dusche
im Freien. Der Vorgarten war von einer Abgrenzung aus Blech umgeben
und bestand aus gestampfter Erde, aber sie dachte, dass sie Blumen
pflanzen könnte, damit Atetegeb im Frühling etwas hatte, woran sie
sich freuen konnte. Sie kaufte in einem Laden an der Straße ein
paar Möbel - Sessel und ein Sofa - und ließ sie sich von einem
Taxifahrer bringen. Unsinnigerweise war sie glücklich; sie konnte
es kaum erwarten, für Atetegeb ein Zimmer herzurichten.
Der Zustand der Patientin war unverändert. Ihr
widerstandsloser Körper wurde von Krankheiten und Medikamenten in
Besitz genommen. Aber der Arzt erklärte, sie sei gesund genug, um
nach Hause entlassen zu werden.
»Ich nehme dich mit zu mir«, erklärte Haregewoin
ihrer Tochter.
»Frag erst Ashiber«, sagte Atetegeb.
Haregewoin rief ihren Schwiegersohn an. »Ich bringe
sie in mein Haus.«
»Du solltest sie hierherbringen«, sagte er.
»Nein. Du bist ihr Mann, aber ich bin ihre Mutter.
Du kannst eines Tages wieder heiraten. Wenn ich sie verliere, wird
es für immer sein.«
Sie brachte Atetegeb in das saubere Zimmer mit der
frischen Bettwäsche in dem Haus am Hügel. An dem Feigenbaum vor dem
Fenster reiften dicke Feigen, und zwischen den Blättern flatterten
Tauben herum.
Eines Morgens fuhr Haregewoin sehr früh mit dem
Taxi weg und kam mit dem Baby zurück. »Sieh mal, wer hier ist, um
seine amaye zu besuchen«, sagte sie leise, als sie ihre
Tochter am Vormittag weckte. Er war jetzt sieben Monate alt, rund
und warm wie ein frischgebackenes Brot. Die hellen braunen Haare
ließen sein Köpfchen aussehen wie eine Pusteblume. Atetegeb war zu
schwach, um ihn zu halten, deshalb kletterte Haregewoin hinter ihr
auf das Bett und stützte sie, während sie den Jungen vor sie hielt.
Ihre Arme umschlossen Mutter und Kind. Der Kleine öffnete die Augen
und lächelte. In seinem Mund blitzten zwei Zähnchen. Die beiden
Frauen lachten.
»Er erinnert sich an mich!«, rief Atetegeb.
»Ja, mein Liebes«, sagte Haregewoin.
Als Atetegeb zu erschöpft war, um noch länger zu
sitzen und zu lächeln, brachte Haregewoin das Kind nach Hause.
Ashiber stand mit verschränkten Armen in der Einfahrt. Das
Hausmädchen war in Panik geraten und hatte ihn in der Arbeit
angerufen. »Mach das nie wieder«, sagte er warnend zu Haregewoin.
»Hol nie wieder meinen Sohn aus diesem Haus. Mein Sohn bleibt
hier.«
»Sie ist seine Mutter.«
»Er bleibt hier.«
»Sie ist seine Mutter, Ashiber«, sagte Haregewoin
müde. Sie gab ihm den fröhlichen Jungen in seiner nassen Windel,
ging ins Haus, holte ein paar Sachen von Atetegeb und kehrte zurück
zu dem wartenden Taxi.
»Hast du mich verstanden, Waizero
Haregewoin?«
»Sie ist seine Mutter.«
Sie bedachte das Kind auf dem Arm seines Vaters mit
einem letzten Blick, dann schlug sie die Autotür zu und fuhr
weg.
Jetzt war es Suzie, die aus Kairo schrieb: »Mutter,
soll ich kommen?«
»Nein, mein Liebes, du bist die Einzige von uns
dreien, die arbeitet. Von Ashiber erwarte ich keine Hilfe. Gott
allein weiß, ob du hier eine Arbeit finden würdest.«
Haregewoin griff bedenkenlos auf das Geld, das
Worku ihr hinterlassen hatte, und auf ihr Erspartes zurück; sie
kaufte Zeit für ihre Tochter, sie kaufte Hoffnung. Wenn ihr etwas
über ein neues Medikament zu Ohren kam, kaufte sie eine Schachtel
davon; sie telefonierte mit allen möglichen medizinischen
Einrichtungen. Sie rief in Übersee an. Fünf Mal in zehn Monaten
ließ Haregewoin ein Taxi kommen und ihre Tochter jedes Mal in ein
anderes Krankenhaus bringen.
Ashiber besuchte sie nur ein Mal in ihrem Haus. Ein
frischer Lufthauch umgab ihn wie ein Cape; seine strotzende
Gesundheit und seine Kraft, seine auf Hochglanz polierten Schuhe,
seine tiefe Stimme und der Geruch von Aftershave gehörten nicht in
dieses Haus mit den beiden Frauen und den Krankheiten.
»Bitte, Ashiber, lass mich unseren Sohn sehen«,
flüsterte Atetegeb, abgemagert und gelbgesichtig.
»Ich bringe ihn morgen her«, sagte er erstaunlich
nachgiebig.
Aber er hielt sein Versprechen nicht. Er brachte
ihn nicht an diesem Tag und auch nicht am nächsten und
übernächsten.
Haregewoin rief an. »Ich komme morgen früh zu dir,
um den Kleinen zu holen; er soll seine Mutter sehen. Mittags bringe
ich ihn wieder zurück.«
Aber am nächsten Tag stand sie vor einem dunklen
und verschlossenen Haus.
»Er hat Angst, dass wir den Kleinen entführen«,
sagte Atetegeb. »Das Kind ist der einzige Mensch auf der Welt, den
er liebt.«
Er hat Angst, dass sich das Kind die Krankheit
seiner Mutter holt, dachte Haregewoin.
Atetegeb litt an furchtbaren Durchfällen, und sie
war wundgelegen; ihre Kräfte ließen rasch nach. Ohne jede Hilfe
drehte Haregewoin sie um und wusch sie und zog ihr saubere Sachen
an und wechselte die Bettwäsche, die sie in einer verzinkten Wanne
im Garten wusch. Sie fand einen gewissen Trost in dem Gedanken,
dass sie auf die gleiche Art die Windeln ihrer Töchter gewaschen
hatte, als diese noch Babys waren. Atetegeb lebte in Erinnerungen
an ihren Sohn. Während ihres unruhigen Schlafs zog sie manchmal ein
Kissen an ihre Seite und hielt es wie ein Baby.
Ashiber kam nicht wieder.
Milde Eintöpfe, kräftigende Suppen, nahrhaftes
Brot, Mangostücke, Melonenscheiben - all die an Babynahrung
erinnernden Mahlzeiten, die Haregewoin in der kleinen Küche
zubereitete und ihre Tochter liebevoll Löffel für Löffel anbot -,
alles wurde zurückgewiesen.
»Es hat keinen Sinn, dass ich etwas esse, Mutter«,
sagte Atetegeb traurig und drehte den Kopf weg. »Ich vertrage das
Essen nicht. Es zerreißt mich, und du musst mich nur wieder sauber
machen. Das will ich nicht. Ich bin müde.«
In der Küche ließ Haregewoin ihren Tränen freien
Lauf, wenn sie das Essen von den Tellern kratzte. Sie schaffte es
nicht, ihrer Tochter mehr als einen Teelöffel gezuckerten Tee
einzuflößen.
»Mein Liebling, verzeih mir«, sagte sie weinend,
als sie wieder einmal einem Taxifahrer die Tür öffnete und
Atetegeb, für die es eine unmenschliche Anstrengung war, ins
Krankenhaus bringen ließ.
Dieses Mal blieb sie nur eine Woche. Ärzte
untersuchten sie, machten sich Notizen, sprachen draußen auf dem
Flur vor der Tür zum Krankensaal miteinander. Jeder außer
Haregewoin hatte den Gedanken, die Patientin retten zu können,
schon seit langem aufgegeben. Sie konnte nicht anders: Jedes Mal,
wenn sich ein Arzt, eine Schwester, ein Pfleger, eine Putzfrau
Atetegebs Bett näherte, blickte Haregewoin mit einem Ausdruck
verzweifelter Hoffnung in den Augen von ihrem Stuhl auf.
Atetegeb schlief die ganze Zeit. Haregewoin saß mit
gesenktem Kopf da und prüfte von Zeit zu Zeit den schwachen
Pulsschlag am Handgelenk ihrer Tochter. Ihre Tochter verließ sie.
Der Hauch von Wärme, der hin und wieder Atetegebs Gesicht überzog,
war für Haregewoin ungemein kostbar, obwohl sie wusste, dass er vom
Fieber herrührte.
»Mutter«, sagte Atetegeb eines Morgens mit klarer
Stimme und schreckte Haregewoin in ihrem Stuhl auf. »Es ist Zeit,
dass ich nach Hause gehe. Kannst du mich nach Hause bringen?«
Auf Haregewoins Gesicht machte sich eine Mischung
aus Hoffnung und Ungläubigkeit breit. War das Fieber
gewichen?
Atetegeb lächelte, hob leicht den Arm und deutete
auf das Gewirr aus Plastikschläuchen.
»Es reicht«, sagte sie. »Es reicht jetzt. Es ist an
der Zeit.«