Beta II, Passagier Sim Schultz
Entfernung zur Erde: 1 Monat, 18 Tage
Der junge Mann mit den kurzen rotbraunen Haaren räuspert sich, blickt sich verunsichert um. Eine Weile sagt er nichts. Bevor er anfängt zu sprechen, lacht er kurz auf.
»Das ist echt albern.« Er verschränkt die Arme vor der Brust. »Doc sagt, es ist wichtig, dass wir die Dinge verarbeiten, die wir durchlebt haben. Er hat uns verordnet, diesem Ding hier zu erzählen, was unser Problem ist. Ehrlich? Ich werd dem Teil rein gar nichts anvertrauen. Wenn ich mit jemandem spreche, dann mit meinen Freunden und allem voran meiner Freundin. Garantiert erzähle ich das nicht einer Kamera. Verstanden, Doc?«
Er lacht wieder und schüttelt den Kopf. »Aber da er sonst ohnehin keine Ruhe gibt, bleiben wir bei den Fakten: Es dauert nicht mehr lange, bis wir auf der Erde eintreffen. Doc versucht uns, so gut es geht, vorzubereiten. Mit Filmen und Simulationen. Für die meisten, insbesondere jene, die nur Höhlen kennen, ist das ein ganz schöner Schock. Auch mir … fällt es noch schwer, das alles zu begreifen. Kay hilft mir dabei. Auf dem Schiff herrscht weitestgehend Frieden, was erstaunlich ist. Wegen der Hektik bei der Abreise ging es etwas drunter und drüber. Es ist nur teilweise gelungen, die Centro-Bewohner, Felsenstädter und Kristallstädter auf die verschiedenen Schiffe aufzuteilen. Es war ein verdammter logistischer und zeitlicher Aufwand, alle Leute in den Höhlen aufzuspüren und dazu zu bringen, dieses Schiff zu besteigen. Klar, dass sie angespannt sind. Dennoch funktioniert es irgendwie. Vermutlich, weil wir uns alle auf einen Neuanfang freuen. Ja, selbst den Grenzwächtern scheint es so zu gehen.«