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Es dauerte eine Weile, bis ich Lydia fand. Sie verbarg sich im Schatten eines großen Felsens. Hier hinten in der Höhle war es so dunkel, dass ich es nur meinen neuen Fähigkeiten verdankte, sie überhaupt gefunden zu haben.
»Sind sie weg?«
Ich erschrak, war nicht davon ausgegangen, dass sie mich bereits entdeckt hatte. Ihr Blick ruhte starr auf dem schwarzen See, der sich zu ihrer Linken befand. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie auf den Boden.
»Ja, sie sind gegangen.«
Wir schwiegen. Sekunden verstrichen wie Minuten.
»Vielleicht ist es besser so. Wir kamen ohnehin nicht mehr zurecht.« Lydia klang verbittert, sprach sehr leise. Auch das war neu für mich. Sie wirkte geradezu verletzlich.
»Das hab ich gemerkt«, entgegnete ich. »Was ist passiert?« Ich zog die Beine eng an den Körper und schlang meine Arme um die Knie.
»Jordan ist passiert«, sagte Lydia tonlos. »Er hat mir diese Dinger in den Kopf eingepflanzt.«
»Minibots. Wie bei Sim und Marcie.« Meine Stimme klang gepresst.
Lydia blickte mich einen Moment irritiert an. »Kay, diese Dinger … Minibots … haben in meinem Kopf ein ziemliches Chaos angerichtet. Ich kann mich an kaum was erinnern. Da sind nur Bruchstücke. Ein paar Gesichter. Wenige Namen.«
Ich schluckte hart. Wusste nicht recht, was ich sagen sollte. »Das … das tut mir so leid«, murmelte ich und kam mir dabei dumm vor. Es klang nach einer Phrase, viel zu schlicht, um der Situation gerecht zu werden.
»Immer wenn Teile meiner Erinnerung zurückkommen, kriege ich diese Kopfschmerzen.« Sie griff sich an die Stirn und wanderte mit ihren Fingerspitzen zu den Schläfen, als schlummerte dahinter der Feind, der ihr das Gedächtnis genommen hatte. »Und die Sachen, an die ich mich erinnere, sind so furchtbar.« Sie keuchte. Zögerlich legte ich meine Hand auf ihre Schulter. Diese neue Lydia war mir fremd, aber sie war dennoch meine Freundin. Sie stieß meine Hand nicht weg. So saßen wir eine Weile da, bis ich schließlich meinen Arm sinken ließ.
»Du hast gedacht, ich wäre tot. Wie kamst du darauf? Warst du auch bei Jordan?«
»Nein … ja, aber nur kurz. Ich habe es viel später erfahren. Zwei Gardisten im Dschungel haben sich darüber unterhalten.« Meine Stimme klang erstickt, als mich die Erinnerungen einholten. »Sie sagten, Jordan habe dich einfach abgeschaltet.«
»So war es wohl auch geplant«, erwiderte Lydia emotionslos. »Als ich zu mir gekommen bin, lag ich im Dschungel. Entsorgt wie ein Stück Abfall, ohne überhaupt zu wissen, wer ich bin und wie ich dort hinkam.«
Ich schluckte trocken. Es gab bessere Orte, um ohne Erinnerungen aufzuwachen.
»Nach und nach kamen Bilder und einzelne Fragmente. Wie ein verdammtes Puzzle!« Lydias Stimme hatte den vertrauten strengen Ton angenommen. Auch ihr Gesichtsausdruck wurde härter. Für einen Augenblick war sie die alte Lydia, mit der ich aus der Felsenstadt geflohen war. Doch dann kehrte der Schmerz in ihren Ausdruck zurück. Sie massierte sich abermals die Stirn, kniff die Augen zusammen.
»Er hat mich Menschen umbringen lassen, Kay.«
Ich blickte sie an, dachte kurz zurück an die Arena in der Felsenstadt. Dort war es nichts Besonderes, dass jemand während der Kämpfe durch die Hand eines anderen starb, das hatte auch ich hart lernen müssen. Der Gedanke daran, wie ich Mariel mit meinen eigenen Händen das Leben ausgehaucht hatte, begleitete mich noch immer. Lydia war eine erfahrene Kämpferin, die in der Arena einige Leben beendet hatte, nur um selbst nicht zu sterben. Es wunderte mich, dass es ihr heute derart zu schaffen machte, ein Menschenleben beendet zu haben.
Lydia warf mir einen schnellen Seitenblick zu. »Ich weiß, was du denkst. Ich erinnere mich inzwischen teilweise an die Zeit in der Felsenstadt.« Sie stieß ein hohles Lachen aus. »Aber das hier war anders. Ich habe es nicht getan, um zu überleben, sondern weil er meinen Körper gesteuert hat. Brutal wie eine Maschine. Es war … abartig.« Sie sank etwas in sich zusammen. Vorhin beim Clan hatte sie so stark gewirkt, als sie sich gegen Kao behauptet hatte. Jetzt schien es, als hätte sie sämtliche Kraft verloren. Ich dachte unwillkürlich an Marcie und es überlief mich heiß und kalt. Ob es ihr ähnlich erging? Zerstörten die Minibots nicht nur das Gehirn, sondern auch die Seele?
»Was willst du jetzt machen?«, fragte ich, weil ich diese Überlegung nicht länger ertrug.
Es dauerte, bis Lydia antwortete. »Ich weiß es nicht. Ich habe immer wieder diese Aussetzer wie eben bei Kao. Das macht mich zu einer Gefahr für andere. Vielleicht sollte ich erst mal eine Zeit allein bleiben und hoffen, dass sich die Dinge von selbst regeln.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
Lydia schaute auf.
»Bleib bei uns.«
Wir blickten uns durchdringend an.
»Kay, ich habe … es ist Schlimmes passiert.« Sie biss sich auf die Unterlippe und schwieg.
»Es sind viele üble Dinge in letzter Zeit geschehen, ich glaube nicht, dass …«
»Ich habe ein Kind umgebracht.« Sie sagte es ganz schnell und schwieg dann wieder. Eine weitere Welle Trauer schlug mir entgegen.
»Du … ich …« Kein Wort schien auf einmal angemessen.
»Es war wie ich. Dunkelhäutig. Und in einem Alter … es könnte eines meiner Geschwister gewesen sein.« Sie schluchzte leise.
»Aber du standest unter der Wirkung von Minibots, oder nicht?«
Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder fing. »Es hat mich verändert, Kay. Ich bin nicht mehr dieselbe. Ständig habe ich Bilder vor meinem inneren Auge. Es ist … furchtbar.«
Ich nahm sie in den Arm und ließ zu, dass ihre Tränen im Stoff meiner Kleidung versickerten. »Mein Angebot steht weiterhin. Bleib bei uns.«
Das Grollen des Krieges erfüllte abermals die Höhle. Lydia schwieg. Doch sie lehnte auch nicht ab. Wir saßen noch eine Weile nebeneinander, schauten hinaus auf den See. Auch wenn ihr Zustand mir Sorgen bereitete, wollte ich sie nicht gehen lassen. Ich erinnerte mich an die Zeit, als es schlecht um mich stand und der Stamm mich gerettet hatte. Nun brauchte Lydia jemanden, der sie aufnahm und ihr durch die schwere Zeit half. Was wäre ich für eine Freundin, sie jetzt im Stich zu lassen? Und trotz allem tat ihre Nähe gut. Sie ließ mich vergessen, dass Akina noch immer fort war und wir eine neue Unterkunft finden mussten.
Als wir zum Lager zurückkehrten, hörte ich schon von Weitem lautes Stimmengewirr. Ich wechselte einen kurzen Blick mit Lydia und verfiel in einen Laufschritt. Irritiert betrachtete ich die Menschentraube, die sich nahe der Coals gebildet hatte. Ein vertrauter Geruch unter all den anderen stach heraus.
»Was ist hier los?!«, rief ich, bevor ich die Gruppe erreichte. Ein paar der Jiwa wichen zur Seite und offenbarten das, was meine Sinne längst erkannt hatten.
»Akina!«
»Kay!«
Noch während sie meinen Namen aussprach, stürzte ich ihr entgegen und umarmte sie fest. Der vertraute Geruch nach Heimat umfing mich. Ich war jedes Mal froh, wenn sie heil von den Streifzügen wiederkehrte.
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber wir mussten einen Abstecher machen.« Akina sprach so schnell, dass sich ihre Stimme dabei fast überschlug.
»Abstecher?«
»Lass uns erst mal was essen.« Sie hob einen Beutel, aus dessen Öffnung Grünzeug ragte. Prompt begann mein Magen zu knurren, der Geruch war himmlisch.
Ein Räuspern erklang hinter mir. Lydia. Mit einer Mischung aus Verunsicherung und Misstrauen musterte sie Akina.
Die sah mich mit großen Augen an. »Wer ist sie?«
Meinen Lippen entfloh ein nervöses Lachen. Die beiden Frauen taxierten sich.
»Das«, ich trat zurück und legte meine Hand demonstrativ auf Lydias rechte Schulter, »ist Lydia. Eine gute Freundin.«
»Die tote Lydia?«, fragte Akina kühl.
Ja, ich hatte ihr von Lydia erzählt, überhaupt wusste sie beinahe alles über mich. Sie war in den letzten Wochen zu meiner engsten Vertrauten geworden. Ich hatte mit Akina ausführlich über die Zeit im Centro, in der Felsenstadt und der Kristallstadt gesprochen. Sogar von Sim hatte ich ihr erzählt. Dass ich mich in ihn verliebt hatte und sein Betrug noch immer mein Bewusstsein vergiftete. Niemals hatte mich jemand derart hintergangen. Der Schmerz war noch so präsent, als wäre es nicht schon Wochen her. Ob er jetzt bei seiner Schwester glücklich war? Hatte er jemals etwas für mich empfunden? Eilig versuchte ich die Gedanken an ihn abzustreifen.
»Nun, sie lebt«, gab ich lächelnd zurück. Akina sah nicht glücklich aus, genauso wenig wie Lydia. »Und sie sucht bei uns Unterschlupf.«
»Ach?« Akina hob die Augenbrauen und musterte mich voller Skepsis. Ich wusste, was ihr auf den Lippen lag: Du bringst jemand Fremden hierher? Doch sie sprach es nicht aus. Stattdessen bildete ihr Mund eine schmale Linie. Ich schluckte hart, spürte das schlechte Gewissen in meinem Inneren aufsteigen.
»Sie braucht Hilfe und – «
»Kay!«, sagte Lydia gereizt. »Ich komme auch ohne euch klar, genau genommen habe ich noch nicht mal zugesagt.«
»Aber …«, erwiderte ich verdattert.
»Wenn sie nicht möchte?«, fügte Akina hinzu. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ich blickte von einem zum anderen.
»Vielleicht sollten wir erst mal genau das machen, was Akina vorgeschlagen hat, und alles Weitere bei einem gemeinsamen Essen besprechen«, sagte ich mit ernster Miene. Akina seufzte, verschränkte die Arme vor der Brust. Sie betrachtete Lydia abermals forschend und nickte schließlich ergeben.
Wir schlürften als Letzte des Stammes aus den drei kleinen Holzschalen, die das Feuer von damals überlebt und uns auf unserer Reise begleitet hatten. Die Gemüsesuppe erinnerte mich unwillkürlich an die Zeit in der Felsenstadt, wo wir eine ähnlich fade Brühe vorgesetzt bekommen hatten. Selbst Nani war es mit ihren doch sehr begrenzten Mitteln gelungen, etwas Genießbares zu zaubern. Doch das Gemüse war verkocht und der gesamte Sud geschmacksneutral. Es war auch nicht zu vergleichen mit den tierischen Lebensmitteln, die wir damals im Stamm zu uns genommen hatten. Dennoch war es etwas Warmes, das den Magen füllte, und das war für den Moment genug.
»Jetzt erzähl mir von deinem Abstecher. Wo warst du?« Ich erwischte Akina dabei, wie sie Lydia immer wieder musterte. Als ich sie ansprach, zuckte ihr Blick zu mir herüber. Sie lächelte.
»Was denkst du denn?« Das Lächeln wurde zu einem verschwörerischen Grinsen. »Wir brauchen Hilfe und ich habe welche gefunden.«
Ich blickte sie an, hob fragend die rechte Augenbraue. »Was?«
»Nun …« Akina holte Luft und stellte sorgsam die Holzschale vor sich auf den Boden. »Als du mir damals von der Kristallstadt erzählt hast, wusste ich irgendwie, dass wenn wir Hilfe benötigen, wir sie nur da finden werden.«
Ich verschluckte mich, hustete und stellte die Schale ebenfalls ab. »Was?!«
»Jetzt schau nicht so. Du musst doch zugeben, dass sie dir damals auch geholfen haben, als die Situation beinahe aussichtslos schien. Unsere Situation ist ebenfalls aussichtslos. Unsere Leute werden krank, wir müssen jederzeit damit rechnen, dass uns die Decke über dem Kopf einstürzt, von der Nahrungsmittelknappheit mal ganz abgesehen.«
»Du … wie …?«, stammelte ich und blickte Akina fassungslos an. Zahlreiche Gefühle kochten in meinem Inneren hoch. In der Kristallstadt lag meine Vergangenheit. Ich hatte sie zurückgelassen, das Dorf, genau wie die Menschen, die dort lebten.
»Ich habe mich daran erinnert, was du mir darüber erzählt hast. Der Weg lässt sich als Spurenleserin und mit dem, was ich von dir wusste, kinderleicht finden. Als ich an der Schleuse ankam, wurde es etwas kompliziert, weil mir das Geheimzeichen einfach nicht mehr einfallen wollte. Doch ich hatte Glück und jemand kam nach ein paar Stunden nach oben. Eine Patrouille, wie es aussah. Durch sie bin ich hineingelangt.«
»Und die haben dich einfach reingelassen?« Ich war noch immer zu schockiert, um das alles zu begreifen.
Akina schmunzelte. »Nun, sagen wir, meine persönlichen Talente haben mir einen gewissen Vorteil verschafft.«
Ich nickte. Sie spielte auf die Pheromone an. Eine der Gaben, die ich selbst nicht innehatte. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Lydia mit gerunzelter Stirn von mir zu Akina schaute.
»Was ist dann geschehen?« In meinem Magen bildete sich ein harter Klumpen.
»Zwei Männer der Patrouille haben mich durch die Kristallstadt geführt. Ich kannte den Ort ja aus deinen Erzählungen, aber dass die Stadt so groß ist, hätte ich nicht erwartet.«
Ich blickte sie irritiert an. In meiner Erinnerung standen in der riesigen Höhle höchstens zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Behausungen.
»Die Zelte füllen die gesamte Höhle aus, überall sind Menschen.«
»Dann muss die Stadt drastisch gewachsen sein?«
»Ich habe keinen Vergleich, aber wenn ich nach deinen Erzählungen gehe, dann mit Sicherheit.«
Ich nickte.
»Und dann bin ich zu Doc gegangen.« Sie ließ den Satz wirken, wusste, welche Bedeutung dieser Mensch für mich hatte und auch wie groß das schlechte Gewissen war, dass ich ihn ohne Abschied zurückgelassen hatte. Ich schluckte.
»Er hat wirklich alle Hände voll zu tun.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Aber als er deinen Namen hörte, ließ er alles stehen und liegen.«
Ich sagte nichts, fühlte mich generell zu keiner Regung imstande.
»Er möchte uns helfen, Kay.« Sie blickte mich bittend an.
»Nein«, sagte ich steif.
»Kay – «
»Nein.« Ich erhob mich ruckartig und stieß dabei die Holzschale um. Die Suppe ergoss sich über den Boden und verwandelte den sandigen Untergrund in einen braunen Schlammbrei mit Gemüsestücken darin. »Ich kann nicht zurück.«
»Warum denn nicht? Doc macht sich Sorgen um dich. Er hat mir gesagt, er würde sich freuen, dich wiederzusehen.«
»Sicherlich. Genau wie Gerrit, um mir dann Vorwürfe zu machen.«
Akina erhob sich ebenfalls. »Niemand wird dir Vorwürfe machen. Die Einzige, die sich noch immer darüber Gedanken macht, bist du.«
Ich öffnete den Mund, um zu antworten, schloss ihn dann wieder. Mir fiel einfach keine passende Erwiderung ein. Doch alles in meinem Inneren sperrte sich dagegen, in die Kristallstadt zurückzukehren. Was, wenn Gerrit wieder dort war? Oder Candis? Ich wusste nicht, ob ich ihren Vorwürfen ein weiteres Mal standhalten konnte.
»Wo ist das? Diese Kristallstadt?«
Zeitgleich blickten Akina und ich zu Lydia. Sie saß noch immer am Boden, die Holzschale in der Hand. Ich hatte beinahe vergessen, dass sie überhaupt da war. Und nun blickte sie mich erwartungsvoll an.
»Es ist … ein sicherer Ort«, gab ich zögerlich zu. Meine Arme entspannten sich, ich sackte etwas in mir zusammen. »Sicherer als hier.«
Lydia musterte mich und nickte. »Wenn wir hierbleiben und Kao zurückkehrt – und das wird sie –, sind wir hier nicht sicher.«
Da hatte Lydia recht und das wusste ich nur zu gut.
»Wer ist Kao?«, fragte Akina mit großen Augen.
Ich tat ihre Frage mit einer abwehrenden Geste ab. »Jemand, der es nicht gerne sieht, wenn wir länger in dieser Höhle unterkommen.«
»Dann ist es ja schon entschieden, was wir tun?« Ich vernahm deutlich den scharfen Unterton, der in Akinas Stimme mitschwang. Wahrscheinlich ärgerte sie sich darüber, dass ich ihr nicht gleich von Kao und ihrer Drohung berichtet hatte.
Ich seufzte.
»Und auch wenn ich dich gar nicht weiter überreden muss: Doc hat gesagt, er ist bei den Minibots weitergekommen. Er weiß vielleicht, wie man Marcie helfen kann.«
Ich blickte sie überrascht an.
»Dann könnte er auch mir helfen.« Hoffnung lag in Lydias Augen.
Ich seufzte abermals. »Dann gehen wir also in die Kristallstadt.«
Akina lächelte. »Genau. Lasst uns schnellstmöglich aufbrechen, ich will den Stamm nicht länger als noch nötig dieser Umgebung aussetzen.«
Also war es beschlossen. Mein Magen krampfte. Ich wusste, dass die Entscheidung richtig war, dennoch bereitete sie mir ein ungutes Gefühl. Sie zwang mich dazu, mich meiner Vergangenheit zu stellen. War ich wirklich schon bereit dafür? Es fühlte sich nicht so an. Und umso mehr ich darüber nachdachte, desto drängender wurde der Wunsch wegzulaufen. Einfach alles zurückzulassen. Doch das war unmöglich. Ich sah zu Akina hinüber. Ich konnte meine Freunde nicht im Stich lassen. Und außerdem würde meine Vergangenheit mich letzten Endes doch wieder einholen.