22
Astrid war nervös.
Schon lange bevor es Zeit wurde loszufahren, saß sie in Festmontur bei Toppe im Zimmer und wartete. Ihr Haar hatte sie hochgesteckt; sie sah sehr damenhaft aus.
»Mußt du wirklich unbedingt hinkommen?« maulte sie.
Toppe hatte Mühe mit seinem Krawattenknoten und antwortete nicht.
»Ich hab Angst um dich, verdammt!«
»Mußt du nicht. Denk doch mal logisch. Eulenspiegel rechnet doch gar nicht mit meiner Anwesenheit. Und außerdem geht ihr doch davon aus, daß er es auf op den Hoek abgesehen hat.«
»Ach«, meinte sie nur wegwerfend. »Wie willst du überhaupt reinkommen? Karten für den Innenbereich haben nur die Promis.«
»Und die Presse«, grinste Toppe und clippte sich ein in Folie geschweißtes Kärtchen ans Revers. »Karin hat mir einen Presseausweis besorgt. Was ist eigentlich mit dem gemeinen Volk?«
»Für die Normalbürger sind auf den Wiesen vor dem Park zwei gigantische Videowände aufgebaut. Der Festakt und die Reden werden live übertragen. Erst ab morgen ist das Museum für normale Besucher geöffnet.«
»Wie geschickt«, brummte Toppe. »Zurück zur Klassengesellschaft! Das dürfte böses Blut geben. Wer denkt sich so einen Schwachsinn aus?«
»Ich find’s auch mies«, meinte Astrid achselzuckend, »aber uns kommt das sehr gelegen. Alles ein bißchen übersichtlicher.«
»Und was wird mit den Leuten vom Festzug. Sollten da nicht Schützenbruderschaften und Reitervereine aufmarschieren?«
»Die dürfen auch nicht rein, aber für die gibt es auf den Wiesen ein Freigetränk, so weit ich weiß.«
Toppe schüttelte nur den Kopf. »Laß mich noch mal einen Blick auf deinen Plan werfen.«
Astrid faltete die Zeichnung vom Schloßpark auseinander.
Der Platz für das Interview war mit einem roten Punkt markiert. Bei den Büschen rundherum, den Vorsprüngen der Schloßmauern waren Kürzel eingetragen. Toppe zeigte auf den Busch, der dem roten Punkt am nächsten war.
»S. S. – wer soll das sein?«
»Schuster und Schumacher.«
»Diese Pfeifen? Dann ändere das doch lieber gleich in SOS. Wie konntest du das zulassen? Du bist doch im Krisenstab.«
»Flintrop ist für den äußeren Bereich zuständig, und der hält die beiden für fähige Leute. Sie schießen auch am besten.«
»Fragt sich nur, auf wen. Die sind doch viel zu jung. An so eine exponierte Stelle gehört Flintrop selbst, zum Beispiel.«
»Der Krisenstab ist nur für die Koordination zuständig.«
Er sah sie lange an. »Und so was macht ihr mit?«
»Mehr oder weniger, leider … Ich fahre jetzt los. Ich hab keine Ruhe mehr.«
Toppe rollte langsam am Festaufzug vorbei, der sich gerade formierte, an geschmückten Pferden und Kutschen und kostümierten Menschen.
Ein paarmal mußte er den Schupos seinen Presseausweis zeigen, aber die meisten erkannten den Kommissar und winkten ihn durch.
Auf dem Museumsparkplatz stand ein großer Ü-Wagen vom WDR, mehrere andere Fernsehteams liefen herum und sammelten erste Eindrücke.
Am Schloß wimmelte es nur so von elegant gekleideten Leuten. Toppe grüßte immer wieder, stutzte einige Male, weil er manche auf den ersten Blick nicht einordnen konnte. Viele Kollegen kannte er nur in Uniform.
Astrid stand auf der Brücke über den Burggraben und gab, wie er an ihren Gesten erkennen konnte, Anweisungen. Schwarzbefrackte schlugen sich ins Gebüsch, verschwanden unterhalb der Brücke.
Im Innenhof waren Tribünen und Rednerpult aufgebaut.
Vierzehn Minuten vor zehn. Ein quirliger, altersloser Karrottenkopf schob sich ins Bild, sprach mit Astrid, nickte. Das mußte op den Hoek sein.
Am rechten vorderen Turm wurde im zweiten Stock ein Fenster geöffnet, und van Appeldorn schaute heraus.
Eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben hielt an der rechten Vorburg. Drei Männer in dunkelblauen Anzügen, die sich im Bereich der linken Brust mächtig vorwölbten, sprangen heraus und liefen in den Park. Das waren wohl die Sicherheitsleute aus Düsseldorf.
Endlich entdeckte er Ackermann. Er stand hoch oben auf der Eingangstreppe im Innenhof und winkte wie verrückt, als er Toppe jetzt sah. Na, dann los!
Ackermann hatte ein wirklich großartiges Versteck ausgemacht: Das Kunstwerk stand keine zwanzig Meter vom Interviewplatz entfernt, ein riesiger, blau lackierter Hirsch aus Metall. Ein trojanischer offenbar, denn Toppe und Ackermann fanden bequem Platz in den hohlen Vorder- und Hinterbeinen.
»Machen Se bloß nix kaputt, Chef«, flüsterte Ackermann in seiner üblichen Lautstärke. »Ich hab dat hier nämlich von niemand genehmigen lassen.«
Toppe lachte leise und sah sich um. »Nie im Leben wird Eulenspiegel an dieser Stelle zuschlagen. Wie sehen Sie das, Ackermann?«
»Da müßt’ er schonn bekloppt sein, un’ dat isser nich’.«
»Eben!«
Ohne große Mühe konnte Toppe die Kollegen in den Büschen ausmachen. Schuster und Schumacher quetschten sich unter einem Rhododendron dicht aneinander.
Ein Funkgerät knarzte.
Da kam op den Hoek den Weg entlang und keine fünfzig Meter hinter ihm ein jüngerer Mann und eine Frau, die eine Kameratasche über die Schulter gehängt hatte.
»Wann sollen wir denn jetzt was tun?« fragte Schumacher nervös.
Schuster ruckte mit dem Kopf zur Seite; er haßte es, wenn ihm jemand ins Ohr atmete.
»Mach dir nicht in die Hosen, Mann!«
Und dann passierte – nichts.
Dreizehn Minuten lang stellten die Reporter op den Hoek Fragen, schossen ein paar Fotos und zogen wieder ab.
Op den Hoek stand einen Moment verstört da, schaute einmal herum und ging dann mit energischen Schritten zum Schloß zurück.
Schumacher krabbelte aus dem Rhododendron und betrachtete das dicke Funkgerät. »Und was machen wir jetzt mit dem Ding?«
Schuster guckte nicht hin. Er rieb an dem Lehmfleck auf seiner Hose herum.
»Wir sollen doch verdeckt ermitteln. Wir sollen so tun, als wären wir geladene Gäste. Aber mit diesem Teil? Das fällt doch auf.«
»Steck es dir einfach vorn in die Hose.«
Schumacher lachte anzüglich. »Vortäuschung falscher Tatsachen, wie?«
Schuster klopfte ein letztes Mal seinen Anzug ab. »Steck’s in den Hosenbund und knöpf die Jacke zu. Was ist denn heute mit dir los? Komm endlich, wir müssen auf Position zwei.«
Auch Toppe und Ackermann kamen aus ihrem Versteck und wechselten einen einvernehmlichen Blick.
Die allgemeine Erleichterung war so groß, daß man sie fast greifen konnte. Eulenspiegel war nicht gekommen. Die meisten Polizisten zogen sich jetzt auf ihre Positionen im Schloß zurück. Noch war nicht alles ausgestanden. Für diesen Teil der Veranstaltung gab es keine Einzelanweisungen mehr. Lediglich aufmerksame Beobachtung war angesagt.
Der Festakt begann mit einer halben Stunde Verzögerung, und auch die Redner hielten sich nicht an die Zeitvorgaben, so daß der informelle Teil – Eröffnung des Champagnerbuffets und anschließende Führung durch das Schloß in Kleingruppen – fast eine Stunde zu spät begann.
Ackermann und Toppe gingen in den Zwirnersaal, wo die höchste Klasse der Prominenz versammelt war, und holten sich ihr zweites Glas Sekt.
»Wat meinen Se, ham wer ’t für heute?«
»Sieht ganz so aus«, antwortete Toppe muffig.
»Et wär’ aber auch zu schön gewesen!«
Eine ältere Dame legte Ackermann von hinten die Hand auf die Schulter. »Daß ich Sie hier treffe! Wann kommen Sie denn endlich mal wieder und kümmern sich um unseren Garten?«
Ackermann drehte sich langsam um, und sie schlug sich auf den Mund. »Oh, entschuldigen Sie! Ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Sie haben sich genauso angehört.« Dann buckelte sie einmal und verschwand im Gedränge.
»Ja, glaub’ ich et denn?« meinte Ackermann. »Dat nimmt ja langsam Ausmaße an. Ich wüßt’ no’ ga’ nich’, dat ich so ’ne Allerweltsstimme hab’.«
In diesem Moment ertönte ein tiefes, tierisches Brüllen, und es wurde totenstill. Schreckliches Gewimmer folgte, und die Menge drängte sich an den Wänden zusammen.
Ein Mann torkelte in den Saal. Beide Hände hatte er auf sein Geschlecht gepreßt. Blut quoll zwischen den Fingern hervor, rann die haarigen Beine hinab und sammelte sich in einer Lache auf dem Fußboden. Der Mann brüllte noch einmal wahnsinnig, dann kippte er um.
Ackermann stürzte los, bevor irgend jemand anderes sich rührte. »Draußen auffer Wiese is’ dat DRK, un’ da sind bestimmt auch Dokters«, schrie er Toppe über die Schulter zu.
»Und sonst sollen die Sanis den Notarzt verständigen«, rief Toppe ihm hinterher.
Plötzlich waren alle da. Astrid und Heinrichs beugten sich über das Opfer, van Appeldorn schickte die Leute aus dem Saal. Op den Hoek stand da wie gelähmt, seine Pressereferentin schluchzte. Die Bodyguards hatten den Ministerpräsidenten sofort umzingelt und ihn hinausgebracht. Charlotte Meinhard lief ihnen nach.
Flintrop mißhandelte sein Funkgerät. »Alles abriegeln«, schrie er viel zu laut. »Engmaschige Kette!«
Kalkweiß im Gesicht kam van Appeldorn zu Toppe gestolpert. »Der hat ihm die Eier abgeschnitten. Komplett.«
»Ich kann die Blutung nicht stoppen«, jammerte Astrid. »Wo soll ich denn hier was abdrücken?«
Als der Notarzt den Mann abtransportierte, lebte er noch, aber es sah nicht gut aus.
»Hat jemand gesehen, wo das Opfer herkam?« rief Rother von der Tür her.
»Wir brauchen doch nur der Blutspur zu folgen«, meinte van Gemmern gereizt und drehte sich auf dem Absatz um.
»Ich verstehe das nicht«, murmelte Rother. »Wie konnte Eulenspiegel unbemerkt reinkommen?«
»Weiß jemand, wie das Opfer heißt?« fragte van Appeldorn leise.
»Ich glaube, das ist dieser Politiker von den Grünen, der heute ein paarmal in den Reden erwähnt worden ist«, antwortete Astrid. Sie lehnte am Steinway-Flügel; ihre Hände waren blutverschmiert und ihr war speiübel. »Jens Bergfeld«, bestätigte Toppe. »Sitzt im Landtag.«
»Dreiundvierzig Lenze, geboren in Moyland«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Ackermann. »Hat vor Jahren ’ne Bürgerinitiative gegründet, dat die alten Bäume im Park hier nich’ umgehackt werden. Un’ hat er ja auch geschafft.«
»Aber gar so grün und sozial ist der gute Mann nicht«, übernahm Toppe wieder. »Er hat vor einiger Zeit eine sehr lukrative wirtschaftliche Nische entdeckt: Er hat nämlich einen Zwischenhandel aufgezogen zwischen den ganzen Biohöfen und den Läden. Und damit verdient der sich mittlerweile eine goldene Nase.«
Van Appeldorn zog die Brauen hoch und sah von einem zum anderen. »Und woher habt ihr diese detaillierten Informationen?«
»Wir haben Jan, Pit und alle Mann auffe Gästelisten durchleuchtet«, sagte Ackermann.
Heinrichs maulte. »Aber uns erzählt man nichts.«
»Was hat’s denn gebracht?« meinte van Appeldorn gehässig. »Die hatten auch nicht mehr Erfolg als wir.«
»Nein«, bestätigte Toppe bitter. »Typen wie Bergfeld, die irgendwo eine Leiche im Keller haben, waren heute reichlich da. Aber es gab keinen, der unbedingt Eulenspiegels nächstes Opfer werden mußte.«
»Niemand, der ’n besonders großes Schwein war«, bekräftigte Ackermann und spuckte trocken auf den Marmorboden. »Wat für ’n abgezockter Scheißkerl, der Eulenspiegel. Hatt’ er voll eingeplant, dat so Veranstaltungen nie pünktlich anfangen. Hat genau gewartet, bis er dat größte un’ feinste Publikum hatte.«
»Herr Toppe!« Van Gemmern war auf einmal wieder da. »Oder wer immer hier zuständig ist. Wir haben den Tatort. Und eins steht fest: der Täter muß Blut an seiner Kleidung haben.«
Flintrop schaute Toppe fragend an. »Soll ich?«
Toppe nickte.
»Die Gäste, die gehen wollen, durch den Hauptausgang, und zwar einzeln«, gab Flintrop seine Anweisung ins Funkgerät. »Aber noch nicht! Erst wenn ich da bin.«
»War’ mir lieber, einer von euch käme mit«, hielt er dann die anderen zurück.
Ackermann meldete sich freiwillig, was Flintrop sichtlich in Erstaunen versetzte.
»Kuck nich’ so doof«, fuhr Ackermann ihn an. »Bloß weil du mich wie Karl Arsch behandelt has’, vergess’ ich do’ nich’ mein’ Beruf. Außerdem, meine Rache kommt noch, verlass dich drauf. Wenn de am wenichsten damit rechnes’.«
Heinrichs versuchte Toppe aufzuhalten. »Willst du nicht lieber gehen?« fragte er leise. »Eben hat die Chefin dich noch geflissentlich übersehen, aber wenn die dich am Tatort erwischt, geht’s bestimmt wieder rund.«
Toppe blieb abrupt stehen. »Sag mal, bin ich hier in einer Schmierenkomödie, oder was? Noch bin ich der Leiter der Mordkommission, und wenn ich zufällig an einem Tatort bin, dann gucke ich mir den auch an. Im übrigen darf ich dich daran erinnern, daß ich nur meine Überstunden abfeiere und nicht etwa vom Dienst suspendiert bin. Auch wenn das der ein oder andere zu verwechseln scheint.«
Heinrichs biß sich auf die Lippen und sah zu Boden. »Ach Herrgott«, lenkte Toppe sofort ein. »Tut mir leid, Walter, du bist ja gar nicht gemeint. Wenn der ganze Spuk vorbei ist, werde ich in aller Ruhe mit der Meinhard ein paar klärende Worte wechseln. Falls der Spuk überhaupt mal vorbei ist.«
Der Tatort war ein Eckraum, der zwar auf derselben Etage, aber auf der anderen Seite der Burg lag, ein ganzes Stück vom Zwirnersaal entfernt. Bergfeld hatte sich durch drei Ausstellungsräume geschleppt, wie man an den Blutstropfen, die auf dem makellosen Marmorboden unnatürlich rot leuchteten, deutlich erkennen konnte.
»Daß mir keiner hier reintrampelt«, herrschte van Gemmern sie an. »Wir sind noch nicht fertig. Bleibt an der Tür.«
Bergfelds Hosen und Boxershorts hingen an einem Bild an Wand 4, ein recht bekanntes Werk von Joseph Beuys:
Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet stand da in großen Lettern, braun wie geronnenes Blut. Darunter auf dem Boden frisches, junges Blut in einer großen Lache. Toppe schauderte: Eulenspiegel liebte die Inszenierung; er hatte zweifellos Phantasie, eine zynische, widerwärtige, morbide Phantasie.
Van Gemmern schickte sie weg. »Wir sind gleich durch, dann könnt ihr euch in Ruhe umschauen.«
Astrid machte sich auf die Suche nach der Toilette; sie wollte endlich ihre besudelten Hände waschen. Die anderen sammelten sich im Treppenhaus.
»Alle Gäste sind draußen«, meldete Flintrop über Funk. »Keiner hatte Blut an den Klamotten.«
»Gottverdammter Mist!« ging es mit van Appeldorn durch.
»Außerdem stehen hier jede Menge Leute vom Fernsehen und wollen mit einem von uns sprechen«, redete Flintrop weiter. »Ach, da kommt die Chefin, alles klar. Over!«
»Hört mal«, rief Heinrichs. »Das kann doch nur bedeuten, daß sich Eulenspiegel noch im Schloß oder im Park befindet.«
Van Appeldorn gab unverzüglich den Befehl zum Durchsuchen des gesamten Geländes.
Astrid kam zurück. Sie war immer noch sehr blaß.
»Diesmal hat er kein Isolierband benutzt«, stellte Toppe fest.
Sie hob den Kopf. »Und was bedeutet das?«
»Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
Die Durchsuchung verlief mit professioneller Ruhe, bis jemand plötzlich durchdringend schrie. Alle auf einmal stürmten sie in dieselbe Richtung. Es kam zu Abschürfungen, mehreren Blutergüssen und einer ausgerenkten Schulter.
Van Gemmern und Rother waren die einzigen, die nicht an der Hatz teilnahmen, einfach deshalb, weil sie direkt hinter op den Hoek arbeiteten, der völlig außer sich vor einem Kunstwerk stand und brüllte.
»Wie kommen Sie überhaupt hier rein?« schnauzte van Gemmern ihn an. Dann entdeckte er, daß es nicht die Blutlache war, die den Mann so aus der Fassung gebracht hatte, sondern ein Beuys-Objekt, das ein Stück von der Wand 3 weg aufgebaut war: »Tisch und Aggregat«. Unter einem schwarzen hochbeinigen Tisch mit einem schwarzen Aggregat darauf und zwei an Kupferkabeln befestigten schwarzen Kugeln darunter lag ein blutverschmiertes Plastikknäuel. Keinem war es bisher aufgefallen, jeder hatte es offenbar für einen Bestandteil des Kunstwerks gehalten.
Aus dem Rahmen fiel nur, daß es noch naßfrisch glänzte.
Rother blickte van Gemmern über die Schulter, als dieser das Knäuel mit zwei Pinzetten aufhob und entfaltete: eine lange, durchsichtige Plastikschürze.
»Das erklärt die unversehrte Kleidung.«
»Was für ein ausgebuffter Kerl«, sagte Rother fast ehrfürchtig.
Van Gemmern guckte sich um. Der Raum war voller Polizisten. Rechts neben dem Fenster entdeckte er Flintrop. »Meiner Meinung nach könnt ihr die Suche abbrechen. Der Typ ist längst draußen.«