12. Wahrnehmungsfilter
„Ich finde den Juniorchef ganz schön überheblich. Der ist sich wohl zu gut, mehr als einen Satz mit einem zu wechseln!“, meint Stefan Baumeister und erntet dafür einen erstaunten Blick von seinem Kollegen. „Meinst du? Ich finde, er hält sich im Hintergrund und geht nicht so hausieren mit seiner besonderen Stellung. An dem sehe ich nun wirklich keine Zeichen für Überheblichkeit.“
Wer hat hier wohl recht?
Wir nehmen die Welt nicht objektiv wahr, sondern ordnen unsere Wahrnehmungen unseren eigenen, bereits bestehenden Mustern zu. Dabei spielt uns unser Gehirn oft Streiche. Denn es filtert die Wahrnehmungen so, dass wenig Verunsicherung und viel Bestätigung entsteht.
- neuronale Filter: Die Leistungsfähigkeit unsere Sinnesorgane ist biologisch beschränkt.
- soziale Filter: Wir ordnen unsere Beobachtungen in den jeweiligen sozialen Kontext ein.
- individuelle Filter: Unsere Erfahrungen und Vorstellungen bestimmen, was wir wahrnehmen und wie wir es wahrnehmen.