18

Nazca, Peru

 

 

Laura Salesa beobachtet, wie ihr Neffe den Fremden umsorgt, wie er die Infusionslösung einstellt und den Bewusstlosen, der im ramponierten La-Z-Boy-Sessel liegt, mit einem leichten Schal bedeckt.

Sie tritt zu Julius an den Picknicktisch. Der Archäologe ist ganz in einen uralten Text versunken. »Fällt Sam immer in Ohnmacht, wenn er einen Erinnerungsschub hat?

Hallo? Erde an Julius?«

»Tut mir leid. Was hast du gefragt?«

»Dein Hausgast. Wenn er einen plötzlichen Erinnerungsschub hat, dann …«

»Dann fällt er in Ohnmacht, ja. Der Arzt nannte das sensorische Überlastung. Dann erreichen ihn keine neuen Informationen mehr. Er wird für den Rest des Tages schlafen.«

»Was ist in der Infusionslösung?«

»Nährstoffe und ein schwaches Beruhigungsmittel. Wenn es zu diesen sensorischen Überlastungen kommt, ist er ein wenig … agitiert.«

»Es ist faszinierend, wie Mick sich um ihn kümmert.«

»Michael? Ja.« Julius wendet sich wieder dem Text zu.

»Was liest du da?«

»Eines der neun Bücher von Chilam Balam. Eine seltene Ausgabe. Sie enthält Originalfotografien der Maya-Zeichnungen. Jedenfalls derjenigen, die bis heute überliefert wurden.« Er setzt seine Brille ab und wischt die Gläser mit einem Taschentuch sauber. »Chilam Balam war der größte Prophet in der Geschichte der Maya – ein Seher, der während der ersten Dekaden des sechzehnten Jahrhunderts gelebt hat. Er hat die Ankunft von Cortés und seiner Männer vorhergesehen und sein Volk davor gewarnt, dass die Fremden aus dem Osten Gewalt und einen mächtigen neuen Gott in ihr Land bringen würden. Seine neun Bücher gelten als die heiligen Texte der Yukatan-Maya. Sie enthalten Niederschriften seiner Träume, Beschreibungen der Bilder, die er in ihnen gesehen hat. Viele betreffen die Vernichtung der Welt im Jahr 2012.«

»Dann weißt du also, wie es dazu kommen wird?«

»Unglücklicherweise nein. Die Kodizes sind lückenhaft, denn die spanischen Priester haben viele Aufzeichnungen verbrannt.«

»Und dein plötzliches Interesse an diesem toten Propheten? «

»Unser Freund da drüben hat sich nicht etwa Flügel wachsen lassen, um einfach so auf der Nazca-Ebene zu landen. Er kam hierher, weil er nach etwas suchte. Entweder ist er Archäologe und wollte den uralten Hinweisen auf den Weltuntergang folgen, oder er gehört zu Majestic-12. In beiden Fällen werde ich herausfinden, wie viel er über das Ende der Welt weiß.«

»Wie willst du das an…« Ihre Augen werden immer größer, als sie plötzlich begreift. »Du Bastard. Du willst auf seine Wahnvorstellungen eingehen, um sein Gehirn anzuzapfen.«

»Das ist keine große Sache.«

»Doch, Julius, das ist es! Indem du ihn ermutigst, eine falsche Identität anzunehmen, wirst du nicht nur seinen Heilungsprozess hinauszögern. Du könntest damit sogar seine geistige Gesundheit auf Dauer schädigen. «

»Und was ist mit meiner geistigen Gesundheit? Was ist mit den vier Jahrzehnten mühevoller Forschung? Was ist mit meinem Sohn und all den Menschen, die wegen unserer Ignoranz vielleicht zur Wintersonnenwende 2012 zugrunde gehen?«

»Dann hast du also vor, diesen armen Kerl davon zu überzeugen, dass er wirklich die Inkarnation eines fünfhundert Jahre alten Maya-Propheten ist, nur damit du ihn für deine Forschungen ausbeuten kannst? Das ist einfach nur mitleiderregend.«

»Hey, wenn ich glauben würde, dass dieser Kerl Eier legen kann, dann würde ich ihn davon überzeugen, dass er ein Huhn ist.«

 

 

Unterirdische Einrichtung von MAJESTIC-12 (S-66)
22 Kilometer südlich der
Groom Lake Air Force Base (Area 51)
North Las Vegas, Nevada

 

 

Die Bunkertür führt in einen kleinen Lagerraum, der von einer einzigen nackten Glühbirne erhellt wird. In den Wänden befinden sich keine Fenster, der Boden besteht aus Beton. Hier gibt es nichts außer staubigen Aktenschränken und einem Haufen überflüssiger Büromöbel.

Joseph Randolph geht zu einem Paar zweieinhalb Meter hoher Bücherschränke aus Ahornholz, die stapelweise alte, mit der Zeit vergilbte Army-Handbücher enthalten. Er wartet, bis sich die verstärkte Stahltür mit einem Klicken hinter ihnen geschlossen hat, bevor er eines der Handbücher von einer Ablage nimmt – wodurch er einen Kippschalter umlegt.

Die Bücherschränke gleiten auf unsichtbaren Angeln zur Seite und geben den Blick auf einen Lastenaufzug frei.

Pierre Borgia folgt seinem Onkel in den Aufzug. Randolph schiebt seine Magnetkarte durch den Schlitz, und ein mit Ebene 15 beschrifteter Knopf leuchtet auf. Weil Borgia weiß, dass die Einrichtung umso stärker gesichert ist, je tiefer sie sich befinden, fragt er sich, welche Geheimnisse wohl auf Ebene 29 liegen mögen, der untersten Ebene der geheimsten unterirdischen Einrichtung des Planeten.

Der Aufzug bringt sie bis auf vierhundert Meter an Ebene 15 heran. Die beiden treten in einen weißen, antiseptischen Korridor vor einen Sicherheits-Checkpoint. Ein Wachbeamter gibt ihnen die Anweisung, ihre Taschen zu leeren und ihre persönlichen Gegenstände in einen Umschlag zu stecken.

Sie gehen durch ein Röntgengerät und folgen dem Korridor, der sie zu einer Doppeltür führt. Ein elektromagnetisches Schloss öffnet sich, und Onkel und Neffe betreten einen großen Konferenzraum.

Zehn Männer und eine Frau sitzen um einen ovalen Tisch. Zwei Personen tragen Militäruniformen, die anderen Laborkittel oder Anzüge. Zwei Stühle am unteren Tischende sind leer. Randolph macht seinem Neffen ein Zeichen, sich zu setzen.

Die Frau – sie ist außerordentlich mager, Mitte sechzig und trägt einen blauen Laborkittel – meldet sich als Erste zu Wort. Sie spricht Englisch mit einem italienischen Akzent. »Willkommen bei Majestic-12, Dr. Borgia. Mein Name ist Dr. Krissinda Rotolo, und ich bin verantwortlich für das Personal von S-66. Wissen Sie, warum Sie hier sind?«

»Sie hatten eine Stelle frei, und meine Referenzen waren einfach umwerfend.«

»Die freie Stelle war die Folge eines Selbstmords. Im Durchschnitt kommt es alle sechzehn Wochen dazu – bei einer Personalstärke von einhundertsiebzig Mitarbeitern, Sicherheitskräfte nicht eingerechnet. Stephen Peterson war das vierte Mitglied unseres Befragungsteams, das sich in den letzten drei Jahren umgebracht hat. Da Sie dazu ausgewählt wurden, ihn zu ersetzen, war ich der Ansicht, Sie sollten darüber Bescheid wissen. «

»Ich bin sehr reich und in wirklich vielen Betten zu Hause. Selbstmord steht also nicht auf der Liste der Dinge, die ich noch zu erledigen habe, Doktor. Darüber hinaus sollten Sie wissen, dass kleine grüne Männchen zu jagen auch keine Dauerbeschäftigung für mich ist. Ich mache das, weil mein Onkel behauptet, Sie könnten dafür sorgen, dass ich im Jahr 2000 einen Sitz im Senat erringen werde, wenn ich mich darum bewerbe.«

»Als ersten Schritt ins Weiße Haus … vorausgesetzt, Sie respektieren unsere Vorgaben.«

»Anscheinend hatte Stephen Peterson in dieser Hinsicht wohl ein Problem.«

Ein stämmiger Weißer in einem Laborkittel wirft Borgia einen verächtlichen Blick zu. »Dr. Peterson hatte moralische Probleme. Was bei Ihnen ja wohl kaum der Fall sein dürfte.«

»Jetzt hören Sie mal zu, Sportsfreund. Ich habe meine Vergangenheit nicht zwei Monate lang durchchecken und mich rund um die Uhr überwachen lassen, um mir hier Beleidigungen anzuhören. Wir beide wissen, dass ich nicht der beste Anthropologe der Welt bin. Aber ich bin jemand, bei dem Sie sich darauf verlassen können, dass er Ihre Geheimnisse bewahrt. Die Tatsache, dass ich hier in diesem unterirdischen Gemäuer bin, kann nur bedeuten, dass Sie mir diesen Job zutrauen – worin der auch immer bestehen mag. Also vergessen wir diesen psychologischen Bullshit. Zeigen Sie mir, was Sie mir zeigen wollen, oder fliegen Sie mich zurück nach Vegas.«

»Das ist nur fair.« Dr. Rotolo berührt eine Steuerungskonsole vor sich auf dem Tisch.

Die Lichter werden gedimmt, und eine holographische Darstellung des Mondes erscheint. Die dreidimensionale Kugel schwebt mitten über dem Konferenztisch.

»Im Jahr 1961 formulierte Präsident John F. Kennedy für unser Raumfahrtprogramm die Herausforderung, einen Menschen zum Mond und sicher wieder zurück zu bringen. Der Besatzung von Apollo 11 gelang diese Meisterleistung am 20. Juli 1969. Die letzte Apollo-Mission, Apollo 17, landete am 11. Dezember 1972 auf dem Mond. Das war vor achtzehn Jahren, und seither waren wir nie wieder dort.

Als Präsident Nixon das Apollo-Programm abrupt beendete, begründete er seinen Schritt damit, dass durch diese Entscheidung das Space Shuttle und einige Zeit darauf die internationale Raumstation ISS finanziert werden konnten. Seit fast zwei Jahrzehnten, Dr. Borgia, sind unsere bemannten Raumfahrtprogramme auf eine erdnahe Umlaufbahn beschränkt. Möchten Sie eine Vermutung riskieren, warum das wohl so ist?«

»Drei republikanische Regierungen, eine Ölkrise und ein neuer, im Nahen Osten drohender Krieg. Für die Konservativen ist die Erforschung des Mondes reine Zeit – und Geldverschwendung.«

»Eine Antwort, wie man sie von einem wie üblich uninformierten Politiker erwartet. In Wahrheit betrugen die Gesamtkosten des Apollo-Programms weniger als ein Prozent des amerikanischen Staatshaushalts. Doch unglücklicherweise kann Unwissenheit, die in dem von Ihnen gewählten Beruf ein Segen sein mag, bei unserer Tätigkeit nicht toleriert werden. Die Apollo-Astronauten entdeckten, dass sie nicht alleine auf der Mondoberfläche waren und dass die Starts der NASA und die sich daraus ergebenden Folgen genau beobachtet wurden.«

Bevor Pierre Borgia antworten kann, vergrößert sich die holographische Darstellung des Mondes um dreihundert Prozent und dreht sich so, dass die erdabgewandte Seite des Trabanten sichtbar wird. Zu erkennen sind unter künstlichen Kuppeln verborgene Krater und kleine Flugobjekte, die über die Mondoberfläche huschen.

»Der wahre Grund, warum Nixon das Apollo-Programm beendet hat, ist auch verantwortlich dafür, warum Raumfahrtagenturen auf der ganzen Welt einem geheimen Moratorium im Hinblick auf alle zukünftigen Mondmissionen zugestimmt haben. Einfach ausgedrückt: Die erdabgewandte Seite des Mondes wird von Außerirdischen als Basis benutzt. Die drohende Anklage vor einem Militärgericht oder Schlimmeres hat die meisten Astronauten und sonstigen Mitarbeiter der NASA davon abgehalten, über dieses Thema zu sprechen. Um die anderen hat man sich persönlich gekümmert. «

»Du wolltest die Wahrheit. Hier ist sie.« Joseph Randolph massiert die Schulter seines Neffen. »Willkommen im Wunderland, Alice.«

Borgia spürt, wie ihm das Blut aus dem Gesicht weicht. »Was machen die da oben? Sind sie aggressiv? Planen sie eine Invasion?«

»Sie sind nicht aggressiv«, platzt ein Wissenschaftler in einem Laborkittel heraus.

»Das muss erst noch geklärt werden«, antwortet ein Anzugträger. »Wir haben zahlreiche Berichte über Entführungen. «

»Beweisen Sie auch nur eine einzige! Jeder an diesem Tisch weiß, dass die CIA Techniken zur Bewusstseinskontrolle einsetzt, um Angst vor den E. T.s zu verbreiten. «

»Genau«, erwidert ein anderer Wissenschaftler. »Denn in Wahrheit könnten sie uns jederzeit vernichten, wenn sie das wollten.«

»Das reicht jetzt.« Krissinda Rotolo blickt zu Borgia. Ihre alten Augen sind von Sorge erfüllt. »Wie Sie sehen, sind unsere Probleme genauso komplex wie – vermutlich – die Schwierigkeiten unserer Besucher. Wenn man es mit so vielen verschiedenen Spezies zu tun hat, dann ist unglücklicherweise …«

»Moment mal! Wollen Sie damit ernsthaft sagen, dass Sie einige dieser Aliens gefangen haben?«

»Warum sind Sie wohl hier, Dr. Borgia? Was glauben Sie?« Sie wirft Randolph einen kritischen Blick zu. »Sie sollten ihn doch informieren.«

»Etwas zu zeigen ist immer besser, als nur davon zu erzählen. Wann ist die heutige Sitzung?«

»Wir mussten sie um eine Stunde verschieben. Uns fehlt ein Sanitäter. Sorgen Sie diesmal dafür, dass Dr. Borgia angemessen unterrichtet wird. Seine erste Sitzung beginnt um fünfzehn null null.«

 

 

Nazca-Plateau, Peru

 

Der Heißluftballon schwebt in einer Höhe von dreihundert Metern über die verlassene Pampa. Sein blau und orangefarben gestreiftes Nylon ist über viele Kilometer hinweg in jede Richtung klar zu erkennen.

Michael Gabriel bedient die Brenner, die von mehreren Propangastanks unter seinen Füßen gespeist werden. Laura steht neben ihrem Neffen im Transportkorb und bildet ein Gegengewicht zu Julius und dem geheimnisvollen Freund, den der Archäologe unerschütterlich Balam nennt.

»Hier ist die Spinne, Balam. Auch sie gehört definitiv zu den früheren, komplexeren Zeichnungen. Kommt dir irgendetwas vertraut vor?«

»Das ist nicht das Tal des Hunahpu. Unser Tal war von einem dichten Regenwald bedeckt. Viele Bäche strömten dort aus den Bergen herab. Unser Tal führte zum Ozean.«

»Der Ozean liegt im Westen. Ich will weiter nach Osten zu der Zeichnung fliegen, wo wir dich gefunden haben. Siehst du, dort ist die Panamericana. Die Figur müsste also gleich … dort sein. Erkennst du die Spirale? Dort haben wir dich gefunden. Lässt das irgendwelche Erinnerungen bei dir strömen?«

»Strömen?« Mick lacht schallend. »Sein Gehirn ist keine Toilettenspülung, Julius.«

Laura hält die Hand vor den Mund.

»Ignoriere sie, Balam. Konzentriere dich auf die Zeichnung. Sie ist ein Hinweis auf den vorhergesagten Weltuntergang, nicht wahr?«

Immanuel Gabriel starrt die Spirale an. Sein verwundetes Gehirn kämpft darum, ein Bild zu erhaschen, das in dem ätherischen Nebel, der seine Erinnerungen verhüllt, aufblitzt und wieder verschwindet.

»Du hast dieses Bild schon einmal gesehen, nicht wahr, Chilam Balam?«

»Ja.«

»Versuch, nichts zu erzwingen. Schließ die Augen und lass es kommen.«

Er kneift die Augen zusammen, damit ihm keine der Schweißperlen hineingerät, die ihm über das Gesicht rinnen. Im matten orangefarbenen Leuchten hinter seinen Lidern erscheint die Spirale und verschwindet wieder. Ein von Dunkelheit umgebenes rundes Objekt tritt an ihre Stelle.

Laura will gerade etwas sagen, als Julius den Zeigefinger hebt und sie zum Schweigen bringt.

Der Tag wird zur Nacht. Die Nacht wird zum Raum. Sein geistiges Auge fixiert das runde Objekt. Wie eine Art Gelee. Wirbelnde Farben.

Laura sieht, wie Sams Muskeln zu zittern beginnen. Die Bewegung lässt den Korb unter ihren Füßen erzittern.

Die Nacht kehrt zu den Tagen zurück. Wieder erscheint die Wüstenzeichnung, doch diesmal konzentriert er sich nicht auf die Spirale, sondern auf die einzelne gerade Linie, die die äußeren Bögen und den Mittelpunkt des Gebildes durchschneidet.

Der Tag wird zur Nacht. Eine einzelne gerade Linie lässt das Licht der Sterne verschwinden. Sie besteht aus braunem Staub, der von einer Art Vakuum-Auge aufgesaugt wird … von einem Loch in der physischen Realität, das von einem Wirbelmuster von der Größe des Mondes umgeben ist und sechzehnhundert Kilometer über dem Südpol im Raum schwebt.

Sein Herz hämmert, und das Blut weicht aus seinem Gesicht. Er ist gelähmt vor Angst, während er verzweifelt versucht, die Augen zu öffnen, doch das Monster bewegt sich, und der eisig kalte Kreis bewegt sich über die Antarktis hinweg.

»Nein … oh Gott, nein!«

»Balam, was siehst du?«

»Julius, es reicht. Michael, bring uns runter.«

»Schweig! Balam, sag uns, was du siehst.«

»Ich sehe die Erde … die in Schweigen und Vergessenheit verschwindet.«

»Wie geschieht das? Was ist der Grund dafür?«

»Die Spirale.«

»Beschreib sie mir.«

»Kalte Leere. Ein Hunger, der nicht gestillt werden kann. Sie ist verschwunden.«

»Was ist verschwunden? Die Spirale?«

»Die Erde.« Er reißt die Augen auf. Er sieht aus wie ein Wahnsinniger. Angst hat seinen Geist verschlungen. Er krallt sich am Rand des Korbes fest und ist kurz davor, sich nach draußen zu schwingen.

»Nein!« Lauras Gesicht ist seinem Gesicht ganz nahe. Aus ihren türkisfarbenen Augen strahlt eine große Ruhe in sein innerstes Wesen. »Du bist nicht mehr Balam. Du bist Sam. Du bist Sam, und du bist in Sicherheit. Sag mir deinen Namen.«

»Sam.«

»Sam – und wie noch?«

»Samuel Agler.«

»Das stimmt. Du bist Samuel Agler. Wie bist du hierhergekommen, Sam?«

»Durch das Wurmloch.«

Julius und sein Sohn sehen sich an wie zwei kleine Kinder am Weihnachtsmorgen.

Laura packt Sam am Hinterkopf. Noch immer ist ihr Gesicht dem seinen so nahe, dass das Strahlen ihrer Augen sein gesamtes Blickfeld ausfüllt.

Sam sieht sie verwirrt an. »Lilith?«

»Konzentrier dich. Du hast von einem Wurmloch gesprochen. Hat das Wurmloch die Erde zerstört?«

»Nein. Das war die Singularität. Ein Schwarzes Loch. Du hast es auch gesehen, Lilith. Du warst dabei. Nur …«

»Nur was? Konzentrier dich auf meine Augen und sag’s mir.«

»Er hat dir den Kopf abgeschnitten.«

»Wer hat mir den Kopf abgeschnitten? Sam, sieh mir in die Augen und sag mir, wer mir den Kopf abgeschnitten hat.«

»Sieben Ara.«

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
cover.html
e9783641056384_cov01.html
e9783641056384_fm01.html
e9783641056384_ata01.html
e9783641056384_fm02.html
e9783641056384_toc01.html
e9783641056384_fm03.html
e9783641056384_ded01.html
e9783641056384_fm04.html
e9783641056384_fm05.html
e9783641056384_fm06.html
e9783641056384_fm07.html
e9783641056384_epi01.html
e9783641056384_p01.html
e9783641056384_c01.html
e9783641056384_c02.html
e9783641056384_c03.html
e9783641056384_c04.html
e9783641056384_c05.html
e9783641056384_c06.html
e9783641056384_c07.html
e9783641056384_c08.html
e9783641056384_c09.html
e9783641056384_c10.html
e9783641056384_c11.html
e9783641056384_c12.html
e9783641056384_c13.html
e9783641056384_c14.html
e9783641056384_p02.html
e9783641056384_c15.html
e9783641056384_c16.html
e9783641056384_c17.html
e9783641056384_c18.html
e9783641056384_c19.html
e9783641056384_c20.html
e9783641056384_c21.html
e9783641056384_c22.html
e9783641056384_c23.html
e9783641056384_c24.html
e9783641056384_c25.html
e9783641056384_c26.html
e9783641056384_c27.html
e9783641056384_c28.html
e9783641056384_c29.html
e9783641056384_c30.html
e9783641056384_c31.html
e9783641056384_c32.html
e9783641056384_c33.html
e9783641056384_c34.html
e9783641056384_c35.html
e9783641056384_c36.html
e9783641056384_c37.html
e9783641056384_c38.html
e9783641056384_c39.html
e9783641056384_c40.html
e9783641056384_bm01.html
e9783641056384_ack01.html
e9783641056384_tea01.html
e9783641056384_cop01.html
e9783641056384_ftn01.html