Dienstag, 21. September 1982
Rossellini hat es noch nicht probiert. Bei Deborah war es genauso. Vielleicht will er mir das Gefühl geben, er sei impotent. Damit ich weniger wachsam bin und mich ganz auf ihn einlasse. Ich bekenne mich zu meinen Unzulänglichkeiten und erkenne meine Schwächen an.
Mir ist klar, dass ich ihn noch eine Weile brauche, aber den Rest kann er sich abschminken. Nach den ersten Sendungen hat er mich mit Ratschlägen, Anmerkungen und Kritik überhäuft, tu dies, tu das. Mit manchem hat er recht, aber das meiste ist Schwachsinn. Er will mich nur unsicher machen, damit ich mich ihm völlig ausliefere.
Ich bekomme jetzt hunderttausend Lire pro Tag, eine Riesensumme. Dafür lese ich abends das Märchen vor und spreche die Nachrichten.
Von einer Show ist noch nicht die Rede. Ich kann zwar sprechen und spielen, aber im Tanzen und Singen bin ich eine Null. Es ist Teil des Spiels, mich daran zu erinnern, was ich kann. Außerdem sind die Showgirls auch nicht nur dabei, weil sie so gut tanzen können. Der Tanz, auf den es da ankommt, ist ein ganz anderer. Aber keine Sorge, Mama. Ich werde meine Chance schon noch kriegen.