Wissenswertes von A bis Z

Diplomatische Vertretungen

Türkische Botschaften: Rungestr. 9, 10179 Berlin, Tel. 030/275850, berlin.be.mfa.gov.tr.

Prinz-Eugen-Str. 40, 1040 Wien, Tel. 01/5057338, viyana.be.mfa.gov.tr.

Lombachweg 33, 3006 Bern 15, Tel. 031/3597070, bern.be.mfa.gov.tr.

Deutsches Generalkonsulat, İnönü Cad. 10, Taksim, Tel. 0212/3346100, www.istanbul.diplo.de.

Österreichisches Generalkonsulat, Köybaşı Cad. 46, Yeniköy, Tel. 0212/3638410, www.aussenministerium.at.

Schweizerisches Generalkonsulat, Büyükdere Cad. 173, Levent. Tel. 0212/2831282, www.eda.admin.ch. Das Konsulat befindet sich im 1. Levent Plaza (A-Blok, 3. Stock), neben dem großen Einkaufszentrum Metrocity, keine 5 Min. von der Metrostation Levent (zu erreichen von Taksim) entfernt.

Im Cağaloğlu Hamamı
Wo Körper und Seele ein Bad nehmen – Erholung im Hamam

In den Hamams, so sagt man, sei die osmanische Vergangenheit noch lebendig. Und wer eines der historischen Dampfbäder besucht, glaubt, in eine andere Welt einzutauchen. Man spürt die Schwere der heißnassen Luft, atmet den Geruch von Seife, vernimmt das Geplätscher des Wassers und lauscht dem Gemurmel von glänzend nackten Menschen, die in geheimnisvollem Licht auf marmornen Steinen liegen.

Ein Hamam ist in drei Bereiche gegliedert. Den camekân, den Eingangsbereich, schmückt meist ein ausladender Brunnen. Drum herum befinden sich die Rezeption und die Umkleidekabinen. Soğukluk heißt der Durchgang in den Schwitzbereich und Hauptteil des Hamams, den hararet. Die große, von unten erwärmte Marmorplattform in der Mitte nennt sich göbek taşı, Nabelstein. Auf ihn legt man sich zum Schwitzen und zur Massage. Davor werden Sie mit einem rauen Lappen kräftig abgerieben, kese heißt diese Prozedur. Bei den Frauen verrichten die Massage in guten Hamams schwergewichtige Masseurinnen, bei den Männern drahtig-muskulöse Meister ihres Faches. Auch wenn Sie malträtiert werden wie ein Wiener Schnitzel vorm Panieren – hinterher fühlen Sie sich gut und entspannt.

Die meisten Hamams besitzen separate Abteilungen für Männer (erkekler) und Frauen (kadınlar). Bei kleineren Bädern baden die Geschlechter zu unterschiedlichen Zeiten oder an unterschiedlichen Tagen. Übrigens tragen Männer ein Tuch um die Lenden, Frauen baden nackt. Handtücher braucht man nirgendwo mitzubringen.

Leider ist die Hamamkultur in der Türkei im Niedergang begriffen. Die Zeiten, als die Hamams noch „Badeanstalten“ für die breite Gesellschaft waren, sind passee. Viele junge Türken haben noch nie einen Hamam besucht, die Dusche zu Hause ist bequemer. Wer noch ins traditionelle Badehaus geht, gehört nicht selten zu den sozial Schwachen. Lediglich in konservativen Gegenden dienen die Hamams noch als Treffpunkte der sonst fast ausschließlich ans Haus gebundenen Frauen. In den berühmten Hamams İstanbuls liegt der Sachverhalt aber ein wenig anders. Hier ist zwar Geld für die nötige Pflege und Restaurierung vorhanden. Hier wird zuweilen aber auch kräftig abgezockt – als „Massage“ gilt nicht selten ein fünfminütiges liebloses Hämmern und Quetschen des Rückens zu überzogenen Preisen. Hinzu kommt unfreundliches Personal mit frechen Trinkgeldforderungen. Auch passiert es des Öfteren, dass in den Touristenhamams männliche Masseure in den Frauentrakten eingesetzt werden – ein Unding in der traditionellen Hamamkultur. Die schlechtesten Noten bekamen in den letzten Jahren die touristisch stark frequentierten Bäder Cağaloğlu, Çemberlitaş und v. a. das Galatasaray. Aus Gründen der Vollständigkeit seien sie trotzdem erwähnt.

Cağaloğlu Hamamı, schon Kaiser Wilhelm, Franz Liszt, Florence Nightingale und Tony Curtis schwitzten in dem Bad aus dem 18. Jh., das auch ein beliebter Ort für Filmaufnahmen ist. Ein unschöner Unfall passierte 1986, als der unter dem Hararet gelegene Kokskessel explodierte und Teile der Kuppel einstürzten. Ein Bad kostet 20 €, mit Massage 33 €. Für Männer tägl. 8–22 Uhr, für Frauen 8–20 Uhr. Prof. Kazım İsmail Gürkhan Cad. 34, Sultanahmet.

Çemberlitaş Hamamı, eines der schönsten Hamams der Stadt. Seit seiner Errichtung 1583 wird das Bad ohne Unterbrechung genutzt. Separate Abteilungen für Männer und Frauen. Eintritt 17,50 €, mit Kese und Massage 27,50 €, Luxusbad mit allem Drum und Dran 47,50 €. Tägl. 6–24 Uhr. Vezirhan Cad. 8, Çemberlitaş.

Gedikpaşa Hamamı, das 1457 erbaute Bad ist zwar eines der ältesten İstanbuls, aber nicht ganz so prächtig wie die zwei erstgenannten. Mittlerweile auch ganz und gar auf Touristen eingestellt. Separate Abteilungen für Männer und Frauen (dennoch werden auch hier oft die Frauen von Männern massiert). Bad 15 €, mit Massage 25 €. Tägl. 6–24 Uhr, Frauen 9–23 Uhr. Emin Sinan Hamamı Sok., Gedikpaşa (Basarviertel).

Galatasaray Hamamı, ebenfalls ein traditionsreiches Bad, 1481 unter Sultan Beyazıt II. erbaut, besitzt jedoch nicht den Prunk der Erstgenannten. Tägl. 8–21 Uhr für Frauen, Männer 7–22 Uhr. Eintritt inkl. Kese und Massage 38 €! Turnacıbaşı Sok. 24, Beyoğlu.

Süleymaniye Hamamı, unter Süleyman dem Prächtigen und nach Plänen Sinans entstand dieses Bad vor rund 450 Jahren. Sehr gepflegt, viele Touristen, gemischtes Bad möglich. Private Kabinen. Eintritt mit Kese und Massage 35 €. Tägl. 10–24 Uhr. Mimar Sinan Cad. 20, Basarviertel.

Tarihi Nişancı Hamamı, 1475 erbaut, freundlich und preiswert. Separate Abteilungen für Männer und Frauen. Eintritt inkl. Kese und Massage 15 €. Der Hamam liegt im Viertel Nişancı zwischen Laleli und Kumkapı an der Türkeli Cad. 29. Am einfachsten zu finden, wenn man schräg gegenüber der Tulpenmoschee in Laleli die Koska Cad. bergab geht, bis diese zu einer entgegengesetzten Einbahnstraße wird, dann links halten, das Bad taucht dann rechter Hand auf. Tägl. 9–23 Uhr.

Büyük Hamam, von Lesern hoch gelobt. 1533 von Sinan erbaut. Jedoch geht es hier heute im Vergleich zu anderen Hamams etwas einfacher zu. Eintritt 7,50 €, mit Kese und Massage 12,50 €. Frauen tägl. 8.30–19 Uhr, Männer 6–23 Uhr. Im Stadtteil Kasımpaşa, Potinciler Sok. 34. Anfahrt: Von Eminönü B EM 1 bis Station Ordu Evi nehmen. Der Straße zunächst kurz in Fahrtrichtung folgen, dann hinter der Kasımpaşa-Moschee links ab in die Potinciler Sok. und die Gasse bis zu ihrem Ende laufen.

Çinili Hamamı, 1640 in Üsküdar neben der gleichnamigen Moschee errichtet. Ebenfalls etwas einfacher, aber ebenfalls von Lesern hoch gelobt. Separate Abteilungen für Männer und Frauen, Eintritt inkl. Massage und Kese 14 €. Tägl. 6–22 Uhr, Frauen 8–20 Uhr.

Istanbul
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