12.

Kapitel

Zwei Stunden später sind Tomasetti und ich auf dem Weg zu Stacey Karns, dem Fotografen und Gewinner des Ohio Photographic Arts Award. Wir haben kaum gesprochen, seit wir Bischof Hertzler und Levi King zu ihren Farmen gebracht haben, und sind in unsere Cop-Rolle geschlüpft, die uns beiden wesentlich besser liegt als die im Leichenschauhaus.

»Was weißt du über Karns?«, frage ich.

»Vierundvierzig Jahre alt, selbständig, vor vier Jahren verurteilt. Hat sechs Monate im Lake-Erie-Gefängnis gesessen. Fünftausend Dollar Bußgeld, fünf Jahre auf Bewährung.« Er hat die Informationen alle im Kopf, war also letzte Nacht noch lange wach und hat die Akte gelesen.

»Wie lautete die Anklage?«

»Gesetzeswidrige Nacktaufnahmen einer Minderjährigen.«

»Kinderpornographie.« Das Wort hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund.

»Einige Leute sind ihm schützend zur Seite gesprungen, besonders in den Verhandlungen.« Tomasettis Stimme ist staubtrocken. »Du weißt schon, die feine Linie zwischen Kunst und Pornographie.«

»Wenn man sich gern Bilder von nackten amischen Mädchen ansieht, scheint mir die Linie etwas zu verschwimmen.«

Fünfzehn Meilen nordwestlich von Buck Creek biegen wir in die Doe Creek Road ab, eine schmale, zweispurige Straße, die durch Flussniederungen führt und an einem glitzernden, vom Fluss gespeisten See endet. Nach kaum einer Meile sehe ich den Briefkasten, zwar ohne Namen, aber die Hausnummer stimmt mit der überein, die Goddard uns gegeben hatte.

Tomasetti biegt ab, und wir brettern den Weg entlang.

Wir kommen durch einen Laubwald mit so hohen Bäumen, dass die Sonne die Kronen nicht durchdringt. Nach zwei Kurven und einem steilen Hügel öffnet sich der Wald zu einem großen Platz, auf dem eine prächtige Villa im spanischen Stil thront, mit Stuck, Tonnendach und einem enormen Portikus. Blühende Fliederbüsche und Pfingstrosen zieren den Vorgarten, und eine gerade Linie aus Kiefern markiert die Grundstücksgrenze.

»Nicht schlecht für einen Ex-Knacki«, bemerkt Tomasetti.

»Mit Fotos scheint man ganz gut zu verdienen.«

»Er hat auch ein paar Bildbände rausgebracht.«

Ich weiß, das ist sarkastisch gemeint – Tomasettis Art, mit einigen der frustrierenden Aspekte seiner Arbeit klarzukommen. Zum Beispiel, wenn die Bösen einen Haufen Geld machen. Aber irgendwie will mir kein Lächeln gelingen. »Ein Scheißkerl bleibt ein Scheißkerl, auch wenn man ihn in Designerklamotten steckt.«

»Mir scheint, du hegst ein paar Vorurteile gegenüber diesem Mann«, sagt Tomasetti leichthin.

»Womit du recht haben könntest.« In meinen Augen hat Karns ein minderjähriges amisches Mädchen ausgenutzt und daraus Gewinn gezogen. Die negative Publicity brachte ihm seine fünfzehn Minuten Ruhm, und die Kontroverse machte ihn zu einem reichen Mann.

Tomasetti fährt zur Rückseite des Hauses, wo der Weg in einen Platz mit terrakottafarbenen Steinplatten übergeht. Vor einer Garage für vier Autos wäscht ein Teenager in Badehose und Flipflops einen grünen Jaguar XJ6. Links von mir schimmert das blaue Wasser des Sees durch die Bäume, zudem fällt mein Blick auf eine Art Beobachtungsturm, ein Bootshaus und einen Anlegesteg.

Tomasetti macht den Motor aus und sieht stirnrunzelnd zu dem Jungen hin. »Ich frage mich, ob seine Eltern wissen, dass er hier ist.«

»Und ich frage mich, ob sie wissen, dass Mr Karns gern Fotos von nackten Teenagern macht.«

»Goddard meint, er sei so eine Art Celebrity hier in der Gegend.«

»Verkehrte Welt.«

Beim Aussteigen murmelt er ein wenig schmeichelhaftes Adjektiv vor sich hin. Der Junge hört mit dem Autowaschen auf und starrt uns an, als wir auf dem Gehweg zur Haustür an der Vorderseite marschieren.

Steinstufen führen auf eine Veranda, die sich über die ganze Front des Hauses erstreckt, mit Blick auf den Wald. Etwa ein Dutzend Farne in Hängekörben, zahlreiche Tontöpfe mit roten Geranien und große Töpfe mit prachtvollen Palmen geben dem Ganzen ein tropisches Flair.

Schließlich erreichen wir den Eingang – eine massive Flügeltür aus Mahagoni, auf beiden Seiten mit Oberlichtern aus facettiertem Glas –, ich drücke auf den Klingelknopf, und wir warten, lauschen dem Vogelgezwitscher und sammeln unsere Gedanken. Trotz des zunehmenden Zeitdrucks, dem Tod von Annie King und der bevorstehenden Befragung von Karns spüre ich, wie die Stille und Schönheit dieses Ortes mir hilft, ein wenig zu entspannen.

Nach etwa einer Minute will ich gerade ein zweites Mal klingeln, als die Tür aufgeht. Ein hochgewachsener Afroamerikaner mit blauen Augen und kurzgeschorenen, an den Schläfen ergrauten Haaren sieht uns an, als wären wir zwei Bittsteller, die abgewiesen werden müssen. Er trägt graue Khakihosen, ein weißes Poloshirt, keine Schuhe, und sieht aus wie ein Filmstar. Sein Gesicht besitzt jene Attraktivität, die Menschen unwillkürlich dazu bringt, ihn anzustarren. Ich weiß nicht, wie ich mir Stacy Karns vorgestellt habe, aber so bestimmt nicht.

»Stacy Karns?«, fragt Tomasetti.

»Ja.« Seine Stimme ist tief und angenehm, mit einem kaum wahrnehmbaren nordöstlichen Tonfall. »Wie kann ich Ihnen helfen?«

Wir zeigen ihm unsere Ausweise.

Er wirkt überrascht. »Oh, Bureau of Criminal Identification and Investigation. Das heißt nichts Gutes.« Sein Blick wandert von Tomasetti zu mir, wo er verharrt. »Worum geht es?«

»Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen«, antwortet Tomasetti.

Ich beobachte ihn genau – Augen, Gesichtsausdruck –, und bemerke zuerst Verwirrung, gefolgt von Erkenntnis und schließlich Unglaube. Oberflächlich betrachtet, ist das die perfekte Reaktion eines unschuldigen Mannes. Doch wenn man sich gut mit den Feinheiten von Täuschungsmanövern auskennt, dann weiß man, dass er genau das Bild abgibt, das er abgeben will.

»Ich habe gerade im Radio gehört, dass das vermisste amische Mädchen gefunden wurde«, sagt er mit ernster Stimme. »Sind Sie deshalb hier?«

Ich gebe ihm Punkte für seinen innovativen Ansatz. Wenn ein unangenehmes Thema im Raum steht, wie zum Beispiel ein Gespräch mit der Polizei über einen Mord, versuchen die meisten Menschen, es so lange wie möglich hinauszuzögern. Reden drum herum oder stellen sich dumm. Dass Karns direkt darauf zu sprechen kommt, sagt mir, dass er unseren Besuch erwartet hat.

»Wir helfen bei den Ermittlungen«, erklärt Tomasetti.

»Können wir hereinkommen?«, frage ich.

Karns mustert mich kurz, und ich entdecke einen Hauch von Neugier in seinen Augen. »Natürlich.« Er macht die Tür weit auf und bittet uns herein, ein König, der zwei ungepflegte Bauern in sein Schloss einlädt. »Möchten Sie einen Kaffee? Oder Eistee?«

»Danke, nein.« Tomasetti bedenkt ihn mit einem aufgesetzten Lächeln.

Das entgeht Karns nicht, doch er wirkt amüsiert. Mit der Gelassenheit eines Mannes, der nichts zu verbergen hat, führt er uns über einen glänzenden Holzboden durch die Eingangshalle, in der ein Konsolentisch mit einer wunderschönen Glasvase voll frisch geschnittener Pfingstrosen steht. Ihr süßer Duft umspielt noch meine Nase, als wir durch eine Flügeltür in das riesige Wohnzimmer mit Kamin und Parkettboden treten. Eine ganze Fensterwand gibt den Blick frei auf den Wald.

Obwohl der Raum sehr schön eingerichtet ist, sind es doch die gerahmten Schwarzweißaufnahmen an den Wänden, die den Blick auf sich ziehen: minimalistisch, eindringlich und gleichzeitig subtil. Karns ist unbestritten ein guter Fotograf.

Ich gehe zu den Fotografien, um sie mir näher anzusehen. Die meisten zeigen Ausschnitte amischen Lebens: ein altes Farmhaus mit schiefem Schornstein; ein junger Amerikanischer Traber zieht einen Buggy durch die grauen Schwaden des Morgennebels; zwei barfüßige Mädchen, die Hand in Hand eine Asphaltstraße entlanghüpfen; ein voller Septembermond, der über einem abgeernteten Maisfeld aufgeht; eine Prozession aus schwarzen Buggys vor dem Hintergrund eines amischen Friedhofs.

»Sie sind wirklich gut«, bemerke ich.

Er lächelt, wobei mir seine sehr weißen Zähne auffallen. »Falls Sie mich so für Ihre knallharten Fragen weichzukneten versuchen, es funktioniert.«

Ich sehe, wie Tomasetti die Augen rollt, was ich jedoch ignoriere und an dem Fenster vorbei zur Wand neben dem Kamin gehe. Und dort hängen die anderen Fotografien: ein nacktes Baby, das auf einem amischen Quilt krabbelt; eine amische Frau, deren Rock à la Marilyn Monroe bis über die Hüften hochweht; ein amischer Junge nackt am Ufer eines Baches, in den er gleich kopfüber hineinspringen wird. Keines der Fotos ist explizit sexueller Natur, doch sie irritieren und haben etwas Voyeuristisches. Sie geben mir das Gefühl, einem intimen Moment beizuwohnen – etwas zu sehen, das nicht für meine Augen bestimmt ist.

»Sie wissen doch sicher, dass die meisten Amischen nicht fotografiert werden wollen?«, sage ich.

»Das ist mir bewusst.« Er hat ein Auge auf Tomasetti, der sich gerade die Fotos auf der anderen Seite des Kamins ansieht. »Ich versuche, so respektvoll wie möglich zu sein.«

»Solange Sie das Foto kriegen, das Sie haben wollen«, murmelt Tomasetti.

»Die meisten führen religiöse Gründe an«, fahre ich fort. »Das Verbot von Götzenbildern. Einige glauben, dass Fotos eine Zurschaustellung von Eitelkeit sind, andere wiederum, dass ein Foto dem Fotografierten die Seele stiehlt.«

»Bei allem Respekt gegenüber den Amischen, finde ich das doch etwas melodramatisch«, sagt er. »Sie nicht?«

»Ich finde, wenn Sie sie wirklich respektierten, würden Sie ohne ihr Wissen keine Fotos von ihnen machen.«

Einen Moment lang erwarte ich, dass er mir widerspricht, doch stattdessen lächelt er nur. »Jemandes Seele stehlen ist nicht ungesetzlich.«

Ich lächele nicht zurück.

Schließlich zuckt er die Schultern, ein Diplomat, der einem höheren Zweck zuliebe Zugeständnisse macht. »Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung.«

Tomasetti bleibt vor einem Foto stehen, auf dem zwei etwa zwölfjährige Mädchen zu sehen sind, die mit nacktem Oberkörper im hüfthohen Wasser eines Baches stehen und sich gegenseitig die Haare shampoonieren. »Sie scheinen besonders gern Nacktaufnahmen von Kindern zu machen.«

Karns stellt sich neben ihn und sieht auf das Foto. »Die meisten Aufnahmen sind aus einiger Entfernung gemacht, manche mit einem Teleobjektiv. Ich habe festgestellt, dass meine Sujets sich etwas … ungezwungener verhalten, wenn sie nicht wissen, dass sie fotografiert werden. Ihr Gesichtsausdruck ist dann entspannter. Ich bemühe mich, so unaufdringlich wie möglich zu sein.«

»Dann haben Ihre Sujets also keine Ahnung, dass sie fotografiert werden«, sage ich.

»Das stimmt so nicht, viele geben mir ihre Erlaubnis.«

»Und die, die es nicht tun?«

»In dem Fall findet sich immer ein anderer Weg, fototechnisch, meine ich. Ich kann zum Beispiel die Gesichtszüge so verwischen, dass sie unkenntlich sind.«

»Die Amischen sind nicht gerade dafür bekannt, prozesswütig zu sein«, sage ich.

Er lächelt, kehrt den Charmeur heraus. »Ich muss zugeben, dass ich noch nie von Amischen verklagt wurde.«

Tomasetti wendet sich von den Fotos ab und Karns zu. »Und doch wurden Sie wegen gesetzeswidriger Nacktaufnahmen einer Minderjährigen verurteilt.«

»Ich verstehe.« Karns verzieht das Gesicht, als wäre seine Toleranz gerade an ihre Grenzen gestoßen. »Und deshalb sind Sie hier?«

»Wenn ein junges Mädchen tot aufgefunden wird, sind die Triebtäter die Ersten, mit denen wir reden«, sagt Tomasetti.

»Bei allem Respekt, ich bin kein Triebtäter«, sagt Karns leicht aufgebracht. »Ich verwahre mich gegen diese Unterstellung.«

Tomasetti sieht ihn absolut ungerührt an. »Ich meine nicht im technischen oder rechtlichen Sinne. Aber für mich stehen Kinderpornographen und Triebtäter auf einer Stufe. Ich mache zwischen den beiden keinen Unterschied.«

Karns seufzt. »Hören Sie, ich bin sicher, Sie beide kennen die Geschichte hinter dieser sogenannten Verurteilung.«

»Für die Jury stellten die Fotos offensichtlich keine Kunst dar«, sagt Tomasetti.

»Aber für eine Menge andere Leute schon«, erwidert er. »In meinen Arbeiten ist nichts auch nur annähernd Sexuelles oder Unangemessenes.«

Während ich den beiden Männern weiter zuhöre, betrachte ich mir die Bilder an der letzten Wand. Da entdecke ich ein Foto, bei dem mir sofort klar ist, dass es ihm die sechs Monate im Gefängnis eingebracht hat: Die Schwarzweißaufnahme zeigt ein junges amisches Mädchen, das mit gekreuzten Beinen in einer Aluminiumwanne sitzt. Es trägt nichts weiter als eine weiße Kapp. Ihre winzigen spitzen Brüste sind unbedeckt. Sie neigt den Kopf vor und schöpft gerade mit beiden Händen Wasser für ihr Gesicht.

Das Foto ist eindeutig ein Eingriff in die Privatsphäre des Mädchens. Es hat keine Ahnung, dass es fotografiert wird. Ich wette, dass bis heute weder sie noch ihre Eltern wissen, dass dieses Foto gemacht wurde – und dass es im Mittelpunkt einer Kontroverse stand, die einen Mann ins Gefängnis gebracht und seiner Karriere einen solchen Aufschwung beschert hat, dass er jetzt berühmt-berüchtigt und reich ist.

Das Foto ist sehr ausdrucksstark und von so großer Direktheit, dass ich mich innerlich krümme. Allein vom Betrachten fühle ich mich schmutzig, und unter meiner Haut beginnt eine Emotion zu wüten, so rau und kantig, dass die Alarmglocken in meinem Kopf mich zur Zurückhaltung gemahnen. Und mir wird bewusst, dass ich trotz seines Charismas und Könnens keine Achtung vor diesem Mann habe – und null Toleranz für das, was er tut.

Ich gehe zu den beiden Männern und frage Karns: »Haben Sie Annie King gekannt?«

Der Name entlockt ihm keine Reaktion. »Ich habe sie nicht gekannt.«

»Haben Sie sie jemals fotografiert?«

»Nein.«

»Haben Sie Annie oder ihre Familie jemals getroffen?«

»Nicht, dass ich wüsste.«

»Wo waren Sie vorgestern Nacht?«

»Ich war auf einer Vernissage in Warren. Eine Freundin hatte ihre erste Kunstausstellung, und ich habe sie dabei unterstützt.«

»Kann das jemand bestätigen?«

»Mindestens ein Dutzend Leute.« Er lacht. »Meine Kreditkarte. Ich habe über viertausend Dollar ausgegeben.«

Ich hole meinen Notizblock hervor und notiere die Details. »Wie lautet der Name der Galerie?«

»Willow Creek Gallery.«

»Ich brauche die Namen von drei Zeugen.«

Er nennt mir drei Namen, buchstabiert sie und gibt mir die Kontaktinfos. »Kennen Sie Bonnie Fisher?«

Karns runzelt die Stirn. »Ich glaube nicht.«

»Und Noah Mast?«, fragt Tomasetti.

Karns schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, nein.«

Er fragt nicht, wer die Leute sind, und wir belassen es dabei.

Zehn Minuten später sitzen Tomasetti und ich im Tahoe und fahren den Weg zurück zum Highway.

»Aalglatter Typ«, bemerkt Tomasetti.

»Nur dass wir zu abgebrüht sind, um ihm seinen Mist abzukaufen.«

Er wirft mir einen kurzen Blick zu. »Du glaubst, er hat nicht immer die Wahrheit gesagt?«

»Ich finde es inakzeptabel, wenn Männer wie Karns für ihr widerliches Verhalten auch noch belohnt werden.«

Er biegt auf den Highway ab. »Vielleicht hatte er ja Kontakt mit ihr, sie ohne das Wissen ihrer Eltern fotografiert, und das Ganze ist dann außer Kontrolle geraten.«

»Oder er hat sie verführt und wollte nicht, dass sie darüber redet«, sage ich.

»Ich weiß nicht, Kate. Ich glaube, Annies Ermordung ist im Zusammenhang mit den anderen verschwundenen Teenagern zu sehen«, gibt er zu bedenken.

»Vielleicht steckt mehr hinter Karns, als es den Anschein hat.«

Das ist einer der Gründe, warum Tomasetti und ich so gut zusammenarbeiten: Er lässt sich nicht von Äußerlichkeiten blenden und glaubt, dass jeder Mensch zu Taten fähig ist, die ihm keiner zutrauen würde. Wenn er meine Meinung nicht teilt, knickt er nicht gleich ein.

Er seufzt. »Ich glaube, Karns ist ein Arschloch, aber einen Mord traue ich ihm nicht zu.«

Aber ich will ihn noch nicht von der Liste der Verdächtigen streichen. »Der gemeinsame Nenner ist, dass die Vermissten alle jung und amisch sind und sich außerhalb amischer Normen bewegten.«

»Karns’ Fotos zeigen die Amischen innerhalb allgemein anerkannter Grenzen.«

»Was ihn aber nicht ausschließt.«

»Wir können ihn nicht in ein Muster quetschen, in das er nicht reinpasst.«

Ich erwidere nichts.

Toedliche Wut
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