Der Mordfall "Imbissbuden-Mama"

Rendezvous mit Frauen sind für einen Reporter beinahe unmöglich. Die aufkeimende Beziehung mit meiner ersten ernsthaften japanischen Freundin endete definitiv mit einem Telefonanruf um neun Uhr abends. Nicht von ihr, sondern von Yamamoto. Es war mein erster freier Tag seit drei Wochen, und I-chan und ich lagen auf meinem Futon und wollten den lange vermissten Sex nachholen, als das Telefon klingelte. Natürlich hatte ich keine andere Wahl, als aufzustehen und den Hörer abzunehmen.

»Adelstein, wir haben möglicherweise einen Mord in Chichibu. Du musst sofort hinfahren. Sei in zehn Minuten hier, das Auto steht bereit.«

Also zog ich mich an, und I-chan war sauer.

»Tut mir leid, Schätzchen«, sagte ich, »aber ich muss zur Arbeit.«

»Mistkerl! Du hattest schon deinen Spaß, aber ich noch nicht!«

»I-chan, es tut mir wirklich leid, aber ich muss los.«

In perfektem Englisch rief sie: »Ach, Arbeit, Arbeit, Arbeit. Lass sie doch verdammte fünf Minuten lang warten!«

Aber ich hatte bereits mein Hemd angezogen und suchte mein
Yomiuri-Armband, die Kamera, die knitterfreie Krawatte und den Kugelschreiber. »Ich mache es wieder gut«, versprach ich feierlich. »Nächstes Mal darfst du oben liegen.«

Unsere Romanze machte gerade schwere Zeiten durch, denn ich arbeitete ohne Unterlass, vergaß Anrufe und war an meinem freien Tag meist so müde, betrunken oder verkatert, dass mein Unterhaltungswert gegen null tendierte. Es lief schon seit einer Weile nicht gut, aber ich hoffte, dass sie sich an einen Freund gewöhnen könnte, der nie da war. Obendrein hatte ich die Lage noch verschlimmert, weil ich keine Zusagen für unsere gemeinsame Zukunft gemacht hatte.

»Hör mal, es tut mir echt leid. Aber die Kollegen warten auf mich.«

»Wenn du jetzt gehst, dann ist es aus mit uns«, warnte sie mich.

»Ich muss gehen«, sagte ich.

Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr in Rekordzeit zum Büro. Yamamoto wartete bereits im Auto, also sprang ich auf den Beifahrersitz, dann rasten wir nach Chichibu.

Zunächst informierte mich Yamamoto über den Fall. Das Opfer hatte eine Imbissbude5 in Chichibu geführt. Eine Angestellte hatte sie an diesem Abend um 19.54 Uhr im Pyjama im Bett gefunden. Die Mitarbeiterin hatte sie gesucht, da sie nicht in der Bar aufgetaucht war, dann hatte sie den Notarzt gerufen. Dem ersten Anschein nach hatte ihr jemand mit einem stumpfen Gegenstand auf die rechte Kopfseite geschlagen.

Das Opfer wohnte in einem schäbigen Gebäude – gleichförmige beige Häuser standen Reihe an Reihe, typisch für den sozialen Wohnungsbau in Japan. Alle hatten Balkone mit Metallgeländer und Wäscheleinen, auf denen immer etwas hing, bei Regen und Sonne, Tag und Nacht. Das Gebäude war schlecht beleuchtet, und das Einzige, was wir drinnen hörten, war das undefinierbare Getöse der Fernseher, das durch die dünnen Wände der Apartments drang.

Die Polizei hatte das ganze Gebäude bereits abgesperrt. Ich spielte den dummen gaijin und kroch unter dem gelben Band mit dem Schild »Betreten verboten« durch. So konnte ich immerhin mit zwei Personen reden, bevor ein Beamter zu mir kam und mich auf Englisch ermahnte: »Gehen weg. Hier kann nicht sein.«

Danach versuchte ich, mit ein paar Leuten ins Gespräch zu kommen, die an der Polizeibarriere herumlungerten und das Gebäude anstarrten. Schließlich ging ich zum benachbarten beigefarbenen Haus, klingelte an Türen und erkundigte mich nach der Mama-san, bis ich einen Vorarbeiter aus einer Betonfabrik fand, der die Imbissbude regelmäßig besucht hatte. Er besaß sogar ein Bild von ihr – die Imbissbuden-Mama war erstaunlich mollig – und war bereit, es mir leihweise zu überlassen.

»Haben Sie eine Ahnung, wer sie umgebracht haben könnte?«, fragte ich.

»Hmmm, ich weiß nicht. Vielleicht ein Kunde, der Schulden bei ihr hatte. Sie konnte richtig gemein werden, wenn man seine Rechnung nicht fristgemäß bezahlte. Ich kenne Kredithaie, die mehr Mitgefühl haben.«

Das konnte ich wohl schlecht über die Verstorbene schreiben. »Was ist mit ihrem Mann?«, wollte ich wissen.

»Keiner da. Sie wohnte bei ihrer Tochter. Die Leute sagen, die beiden seien nicht gut miteinander ausgekommen. Es ging immer um den Freund der Tochter.«

»War er ein Yakuza oder nur irgendein Ganove?«

»Schlimmer. Er war Ausländer.«

»Was für ein Ausländer?«

»Weiß ich nicht. Ich kann sie nicht voneinander unterscheiden«, meinte er verlegen. »Aber er sah ungefähr so aus wie Sie.«

Wunderbar, dachte ich. Dann haben wir ja einen Verdächtigen. Als Nächstes rief ich Yamamoto an und informierte ihn.

Er gratulierte mir zu meinen Erkentnissen und berichtete dann, was er bei der kurzen Pressekonferenz erfahren hatte. Die Polizei von Chichibu sprach von Mord und hatte eine Untersuchungskommission gebildet, die inoffiziell »Mordfall Chichibu, Imbissbuden-Mama« hieß.

Die Frau hatte ihre Imbissbude seit fast 15 Jahren, sie war meist um fünf Uhr nachmittags zur Arbeit gegangen. Da sie an diesem Tag aber nicht gekommen war, hatte eine der Hostessen an die Tür ihrer Wohnung geklopft, aber keine Antwort erhalten. Die Tür war verschlossen gewesen. Auf Bitten der besorgten Hostess hatte der Haumeister die Tür mit seinem Schlüssel geöffnet. Das Apartment war aufgeräumt, und es gab keine Hinweise auf einen Kampf oder Einbruch. Aber die Imbiss-Mama war tot. Sie lag mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Futon, und Blut war auf die Matratze getropft. Ansonsten war alles in Ordnung, auch schien nichts gestohlen worden zu sein.

Eine erste Untersuchung deutete darauf hin, dass sie zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden gestorben war. Die Wunde ließ darauf schließen, dass jemand sie mit einem stabförmigen Gegenstand, vielleicht mit einem Baseballschläger, so geschlagen hatte, dass sie sofort tot war. Ein Schlag auf den Schädel hatte genügt, und sie war verblutet.

Eine Angestellte hatte sie nach der Arbeit um ein Uhr nach Hause gebracht. Sie war die Letzte, die das Opfer lebend gesehen hatte. Eine Freundin von der Highschool hatte um zehn Uhr angerufen, aber niemand hatte den Hörer abgenommen. Das passte zum geschätzten Todeszeitpunkt. Die 28-jährige Tochter war dabei beobachtet worden, wie sie gegen halb drei mit einem Mann das Haus verlassen hatte.

Yamamoto fragte mich: »Sind die Leute von der Spurensicherung am Tatort?«

»Woher soll ich das denn wissen?«

»Na, sie tragen blaue Uniformen, auf denen Spurensicherung steht. Wahrscheinlich suchen sie jetzt die Waffe. Wenn du ein Bild von ihnen mit der Waffe kriegst, drucken wir es. Ich schicke dir Frenchie zur Unterstützung. Chappy wird das Bild des Opfers abholen.«

Als Chappy erschien, dämmerte es fast schon. Er brachte mir einige kairo, kleine Heizkissen, die an der Luft sofort warm werden, wenn man darauf klopft. Ich stopfte sie in sämtliche Taschen, wartete, schaute mich um und hoffte, etwas Lohnendes zu erspähen.

Das Gebäude war immer noch abgesperrt, aber ich sah, dass die Beamten der Spurensicherung das Gebüsch am anderen Ende des Grundstücks durchsuchten, dort, wo es an ein Feld grenzte. Andere Reporter standen auf dem Parkplatz herum und befragten offenbar Leute, die auf dem Weg zur Arbeit waren.

Ich überlegte gerade, wie ich vorgehen sollte, als mir im Gestrüpp etwas auffiel, was wie ein Abflusskanal in der Böschung neben dem Gebäude aussah. Ich vermutete, dass der Kanal auf das Feld und unter dem gelben Band hindurch führte. Also beschloss ich nachzusehen.

Ich kroch in den Kanal und tauchte voller Schmutz genau unterhalb der Böschung wieder auf. Nun hatte ich eine gute Sicht auf die Beamten, die das Gebüsch durchsuchten. Ich holte meine riesige Kamera mit Teleobjektiv hervor und begann zu knipsen. Auf einmal spürte ich, wie sich eine große Gestalt über mich beugte.

»Sie müssen Mr. Adelstein sein«, sagte eine Stimme.

Nervös blickte ich auf. Es war Kanji Yokozawa, der Chef der Spurensicherung, ein altgedienter Ermittler in Mordfällen, der großes Ansehen genoss. Er trug eine Baseballmütze, eine randlose Brille mit quadratischen Gläsern und die dunkelblaue Kleidung des Spurensicherungsteams. Seine weißen Latexhandschuhe hatte er bis zu den Handgelenken hinuntergerollt.

Ich konnte nicht erkennen, ob er ärgerlich war, schließlich befand ich mich hinter der Polizeiabsperrung. »Ja, der bin ich«, antwortete ich freundlich.

»Mr. Adelstein, ich frage mich, wie Sie an diesem gelben Band dort drüben vorbeigekommen sind.«

»Nun ja, ich bin durch den Abwasserkanal gekrochen.«

»Aha. Und haben Sie schon hübsche Fotos gemacht?«

»Es geht so, aber ich warte eigentlich darauf, dass Sie die Mordwaffe finden.«

»Wenn wir sie finden, sage ich es Ihnen, dann posiere ich sogar für ein Foto. Aber ich fürchte, es wird nicht einfach werden. Übrigens, wenn Sie beim Durchstreifen der Felder etwas finden, was die Mordwaffe sein könnte – eine Keule, eine Metallstange oder ein anderer stumpfer Gegenstand –, dann fassen Sie sie bitte nicht an. Lassen Sie sie liegen und rufen Sie uns.«

Yokozawa war wirklich durch und durch ein Gentleman, sogar mir gegenüber. Die meisten Mitglieder der Mordkommission sind ziemlich barsch und mögen keine Reporter, aber Yokozawa war die Ausnahme. Deshalb beschloss ich zu testen, wie weit ich gehen durfte. »Wenn Sie schon mal hier sind«, begann ich, »dürfte ich Ihnen dann ein paar Fragen stellen?«

»Sie dürfen. Vielleicht kann ich nicht alle beantworten, aber ich sage Ihnen, was ich weiß.«

»Danke, Yokozawa-san«, sagte ich. »Also, der Gerichtsmediziner gab an, dass die Frau mit einem einzigen Schlag auf den Kopf getötet worden ist. War das ein Zufallstreffer?«

»Gute Frage. Ich vermute, dass der Mörder genau wusste, was er tat. Die meisten Verbrecher wissen es nicht und schlagen mehrere Male zu, selbst wenn sie das Opfer schon mit dem ersten Schlag getötet haben. Sie sind dabei so aufgeregt, dass sie oft noch die Schultern oder die Wirbelsäule zertrümmern. Hier war das nicht so. Das war in gewisser Hinsicht professionell.«

»Ein Auftragsmörder?«

»Nein, das wohl nicht. Aber wer auch immer sie umgebracht hat, er war sehr effizient. Er oder sie wusste, wie man tötet.«

»Sie denken also an den Freund der Tochter?«

»Darauf kann ich nicht antworten. Aber überlegen Sie mal: Der Freund der Tochter ist Iraner. Viele Iraner in Japan sind ehemalige Soldaten, und viele haben im irakisch-iranischen Krieg gekämpft. Sie wissen also, wie man tötet – mit Messern, Gewehren, Händen, stumpfen Gegenständen. Viele Polizeibeamte – aber das sage ich Ihnen nur ganz im Vertrauen – fürchten die Iraner mehr als die Yakuza.«

»Wer hat Ihrer Meinung nach die Tür abgeschlossen?«

»Nun, das muss jemand mit einem Schlüssel gewesen sein. Möglicherweise ist jemand ins Apartment eingedrungen, hat die Imbissbuden-Mama getötet, ihren Schlüssel gestohlen und dann die Tür abgeschlossen, um die Entdeckung der Leiche zu verzögern. Kann sein, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Frau hat die Tür wohl kaum unverriegelt gelassen oder jemanden im Pyjama empfangen. Derjenige, der die Tür nach dem Mord abgesperrt hat, besaß also wahrscheinlich einen Schlüssel.«

Yokozawa nickte mir zu und ging zurück ins Haus, nicht ohne noch zu erwähnen, dass die Polizei den Fall ziemlich schnell aufklären werde.

Ich blieb noch eine weitere Stunde vor Ort, aber meine einzige Ausbeute war das unscharfe Foto eines Polizisten mit einem Plastikbeutel, in dem anscheinend ein blutiges Sweatshirt lag. Sonst sah ich nichts Interessantes.

Im Büro tauschten wir unsere Erkenntnisse aus. Yamamoto berichtete, dass die Polizei davon ausgehe, dass der Freund der Tochter die Imbissbuden-Mama ermordet habe. Unklar sei aber noch, ob die Tochter ihn dazu angestiftet habe. Die Tochter stehe derzeit unter Schock, ihre Vernehmung sei daher schwierig, und der iranische Freund sei unauffindbar.

Ende der Achtzigerjahre, als die japanische Wirtschaft boomte und überall gebaut wurde, schlossen Japan und der Iran eine Vereinbarung, die es Iranern ermöglichte, ohne Visum in Japan zu arbeiten. Das war Teil einer inoffiziellen Politik der Regierung, um das Land mit dringend benötigten Arbeitskräften zu versorgen. Viele Iraner kamen und blieben.

Als die Wirtschaftsentwicklung im Jahr 1993 wieder zurückging, wurde die Vereinbarung zwar aufgehoben, aber in Chichibu gab es immer noch so viel Schwerindustrie und Fabriken, dass die Iraner Arbeit fanden.

Jetzt, nach diesem Mord, schnappte sich die Polizei von Saitama jeden Iraner, der in Chichibu arbeitete und den sie finden konnte.
Das kostete natürlich Zeit.

Ich verbrachte die zugestandenen drei Tage in Chichibu, verfolgte Spuren, sprach mit Iranern und Fabrikarbeitern, nutzte das Yomiuri-Spesenkonto für Getränke mit Chappy in schäbigen Hostessenclubs und ging zu Pressekonferenzen, in denen immer weniger Informationen gegeben wurden. Und ich musste über die Beerdigung berichten.

Artikel über Beerdigungen folgen mit geringen Abweichungen immer dem gleichen Muster: Die Beerdigungen sind »still und traurig« und man hört immer »unterdrücktes Schluchzen« in der Menge. Selbst wenn die Verwandten des Verstorbenen sich am Abend zuvor noch gut amüsiert haben, wenn sie gelacht, Erinnerungen an schöne Erlebnisse mit dem Verstorbenen ausgetauscht und sich betrunken haben, steht das nie in der Zeitung.

Mir war ziemlich mulmig bei dem Gedanken an das Begräbnis, und das aus gutem Grund. Inzwischen wusste die ganze Stadt, dass der Hauptverdächtige der iranische Freund der Tochter war. Da ich Jude mit typisch jüdischen Gesichtszügen bin, dunkles Haar, olivenfarbene Haut, große Nase, konnte ich durchaus als Iraner durchgehen. In meiner Vorstellung wurde ich mit dem Verdächtigen verwechselt und von der wütenden Menge zu Tode getrampelt.

Ich protestierte bei Yamamoto, aber vergeblich.

Der Trauerzug war groß. Die Tochter des Opfers war da – wir hatten den Auftrag, ein Foto von ihr zu schießen, da sie immer noch als verdächtig galt –, außerdem Verwandte und Kunden. Alles in allem
90 Leute, und alle ausnahmslos in korrektem Trauerschwarz.

Nach dem Gottesdienst, als alle Weihrauch auf die Kohlenpfanne gestellt und sich vor dem Foto des Opfers verbeugt hatten, hielt der jüngere Bruder des Opfers eine Rede. »Sie war eine wundervolle Schwester. Sie kümmerte sich immer voller Hingabe um andere Menschen. Wenn ich daran denke, was ihr passiert ist, werde ich einfach wütend. Aber wie soll ich mit dieser Wut umgehen? An wem kann ich sie auslassen?«

Er machte eine Pause, und ich hatte das bedrohliche Gefühl, dass er mich anstarrte. Alle 90 Trauernden schienen mich anzustarren. Nervös streifte ich mein Yomiuri-Armband über und hoffte, dass es den Zorn von mir ablenken würde. Plötzlich durchbrach die Stimme eines kleinen Jungen die Stille: »Ich muss aufs Klo! Ich kann nicht mehr warten, sonst pinkle ich hier auf den Boden.« Nervöses Gekicher erfüllte den Raum, und alle Augen wandten sich langsam
von mir ab.

Hinterher wäre ich gerne nach Hause gefahren, um zu schlafen, aber drei Tage Sportberichte, Veranstaltungshinweise und Geburtsanzeigen wollten geschrieben werden. Also blieb ich bis ein Uhr nachts im Büro und prüfte, ob wir alle Daten richtig eingegeben hatten. Zwei Stunden lang las ich das Gekritzel der Mütter, die Bilder ihrer Kleinen geschickt hatten, um sie drucken zu lassen. Chappy und ich erfanden aus Spaß immer irgendwelche Bildlegenden wie »Ich sabbere nicht, weil ich ein Baby bin, sondern weil Mama große Titten hat!« oder »Wenn ihr findet, dass ich ein behaartes Gesicht habe, dann solltet ihr mal die Haare auf meiner Zunge sehen!«.

Um zwei Uhr radelte ich schließlich nach Hause. Die Wohnung war leer. Ein Zettel von I-chan lag auf dem Futon: »Es ist aus.« Ihre Sachen waren weg. Sie hatte den Futon geputzt, das Geschirr gespült und sogar die Badewanne gesäubert und den Müll rausgebracht. Es war die ordentlichste Trennung, die ich je erlebt habe. Ich legte mich im Anzug auf den Futon und überlegte, ob ich sie anrufen sollte, doch darüber schlief ich ein. Und das war’s dann.

Yamamoto war der Meinung, dass ich anfangen sollte, abends Yokozawa zu besuchen. Denn der Polizist schien mich zu mögen, und Yamamoto hoffte, er werde erneut irgendetwas ausplaudern, was uns in diesem Fall Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschaffen könnte.

Als ich an die Tür von Yokozawas Wohnung klopfte, öffnete seine Frau. Obwohl es noch früh am Abend war, war er zu Hause und saß im Bademantel auf dem Sofa. Er sagte, dass die meisten Reporter erst nach zehn an seine Tür klopften und bat mich, niemandem zu erzählen, dass er früher nach Hause gekommen sei. Ich lachte und versprach es.

Dann plauderten wir über das Wetter und mein Leben in Japan und kamen schließlich endlich auf den Fall Chichibu zu sprechen. Er deutete an, dass man eine Waffe gefunden habe, ließ sich aber nicht darauf festnageln. Ich machte mir im Kopf Notizen, denn für einen Reporter ist es tabu, abends bei einem Polizisten etwas aufzuschreiben. Das hätte die Illusion zerstört, dass sich zwei Profis zwanglos miteinander unterhalten und nicht etwa deshalb, um Informationen zu ergattern. Die Regeln sind genau festgelegt. Wenn man beim Trinken etwas von einem Polizisten erfährt, darf man sich nie auf ihn berufen. Hat man dann genug Material, um einen Artikel zu schreiben, spricht man von »Personen im Umkreis der Ermittler« oder allgemein von »der Polizei von Saitama« als Quelle.

Das gemeinsame Trinken ist auch für die Polizei wichtig, weil es eine gute Ausrede ist. Denn der Beamte kann dann beteuern: »Nein, ich habe diesem Reporter nichts gesagt. Gut, wir waren betrunken, vielleicht ist mir da etwas herausgerutscht. Aber ich kann mich nicht daran erinnern.«

Nachdem Yokozawa und ich etwa eine halbe Stunde über den Fall gesprochen hatten, ging ich zur nächsten Telefonzelle und rief Yamamoto an. Ich versuchte, das Gespräch Wort für Wort zu wiederholen. Er meinte, ich hätte großartige Arbeit geleistet und er würde die Informationen weitergeben. Ich hatte keine Ahnung, ob er von mir tatsächlich etwas Wichtiges erfahren hatte, aber wahrscheinlich konnte Yamamoto zwischen den Zeilen lesen und sah das große Ganze. Jedenfalls war es mir peinlich, ihn zu fragen, was denn genau hilfreich gewesen war.

Am nächsten Morgen im Presseclub kamen Yamamoto und Ono zeitig vorbei und begannen einen Artikel für die Abendausgabe zu verfassen. Wir hatten exklusive Informationen, und die Schlagzeile dazu lautete. »Mordfall Imbissbuden-Mama: Polizei sucht iranischen Freund der ältesten6 Tochter.«

Der Artikel besagte, dass die Polizei demnächst einen Iraner festnehmen werde, der bereits wegen des Verstoßes gegen die Einwanderungsbestimmungen gesucht werde. Anhand eines blutbefleckten Sweatshirts, einer Hose, in der sich ein Schlüssel zum Apartment befand, und eines blutbefleckten Metallgegenstandes, der in der Nähe des Tatorts gefunden worden sei, habe die Spurensicherung die Identität des Verdächtigen ermittelt. Der Haftbefehl sei beantragt und es werde damit gerechnet, dass er noch an diesem Tag vollstreckt werden könne.

Es war ein echter Knüller – keine Story im Sinne von Enthüllungsjournalismus, sondern die »Wir haben es geschrieben, bevor die
Polizei es bekannt gab«-Variante. Die Polizei nahm den Iraner dann in der Tat noch am gleichen Tag fest, und die
Asahi, unsere stärkste Konkurrentin in der Zeitungswelt, musste nachträglich darüber berichten.

An diesem Abend sprach ich noch mit Yokozawa, der mich zu der Story beglückwünschte. Ich blieb bescheiden, wie es sich gehörte, zumal mir immer noch nicht bewusst war, was ich eigentlich dazu beigetragen hatte. Laut dem Chef der Spurensicherung hatte der Iraner die Imbissbuden-Mama umgebracht, weil sie nicht wollte, dass er ihre Tochter heiratete. Der Mann legte allerdings kein Geständnis ab und behauptete: »Das ist eine Polizeifalle – man hat mich reingelegt.«

Für mich war der Fall abgeschlossen. Erst ein knappes Jahr später dachte ich wieder an ihn.

Ich aß gerade yakisoba im Bahnhof Omiya, als Takahashi, unser Neuling, mich anrief. Er klang so hysterisch, wie ich als Jungreporter auch geklungen hatte, wenn ich von den Neuigkeiten überwältigt war und drei Leute mir gleichzeitig unterschiedliche Befehle zubrüllten. Nach einer Weile brachte ich ihn dazu, mir die Presseerklärung vorzulesen.

In der ersten stand im Wesentlichen Folgendes: Im Maruyama-Park in Ageo war die Leiche einer jungen Japanerin gefunden worden, die mit einem Damenschal stranguliert worden war. Die Farbe des Schals wurde nicht erwähnt.

Ich hörte Yamamoto im Hintergrund meinen Namen schreien. Er wollte wohl, dass ich zum Tatort kam, also machte ich mich auf zum Maruyama-Park.

In Städten wie Tokio und Saitama sind die Parks meist riesige Parkplätze mit ein paar Schaukeln, Wippen und einer spärlichen Vegetation, die ums Überleben kämpft. Doch der Maruyama-Park ist ein echter Park mit großen Grasflächen und Baumgruppen. Das Opfer war im Gebüsch hinter einem kleinen Pavillon in der Mitte des Parks gefunden worden.

Die Polizei hatte zunächst versucht, den ganzen Park abzusperren, war dann aber am Protest einiger zorniger Mütter gescheitert, die für ihre Kinder keinen anderen Spielplatz hatten. Deshalb war die gesperrte Zone ein eher kleiner Bereich rund um den Tatort. Als ich ankam, standen neugierige Hausfrauen, Parkarbeiter, Büroangestellte, Schüler, die nichts Besseres zu tun hatten, und ältere Leute, die einen Spaziergang machten, am gelben Absperrband. Natürlich schwärmten bereits Reporter im Park herum und hielten nach etwas Ausschau, das sie für einen Artikel verwerten konnten.

Da ich keine Chance sah, mich dem Tatort weiter zu nähern, beschloss ich, mich meinen Kollegen anzuschließen und die Parkbesucher zu befragen. Hatten sie vielleicht irgendetwas Verdächtiges gesehen? Lungerten oft irgendwelche Gangs im Park herum? War der Park bei jungen Leuten für romantische Treffen beliebt? Galt der Park als ungefährlich?

Ein zahnloser älterer Mann in einem gelben Hemd, Jeans und Sandalen beklagte sich langatmig über die Iraner, die seit einiger Zeit im Park herumhingen. Er vermutete, dass sie arbeitslos waren und die Zeit irgendwie totschlagen mussten oder sich über die Möglichkeiten unterhielten, an einen Job zu kommen. Als am Nachmittag das erste Polizeiauto eingetroffen war, habe er gesehen, wie die Iraner sich verdrückt hätten. Das war noch die beste Information, die ich nach einer Stunde bekommen hatte.

Als Nächstes rief ich Nakajima an und berichtete ihm, was ich erfahren hatte.

»Mist! Versuch jemanden zu finden, der etwas gesehen hat. Yamamoto geht zur Pressekonferenz. Wir halten dich auf dem Laufenden.«

Also lief ich weiter im Park herum und sprach mit einigen Leuten, kam aber nicht wirklich weiter. Die Polizisten taten das Gleiche
wie ich, aber die Männer von der Spurensicherung in ihren blauen Uniformen waren diesmal nicht zu sehen. Die Polizei war wohl so sehr davon überzeugt, dass der Schal die Mordwaffe war, dass sie es nicht die Mühe wert fand, den Park nach anderen Hinweisen zu durchsuchen.

Bei meinem nächsten Anruf im Büro meinte Yamamoto, dass ich ihn zur Pressekonferenz aufs Polizeirevier begleiten solle. Ich sollte mir Notizen machen und sie an die Kollegen weitergeben, die dann für die nächste Ausgabe einen Artikel zusammenstellen würden. Allmählich trauten sie mir offenbar zu, dass ich Japanisch verstand – oder sie litten gerade unter Personalmangel. Denn mein Japanisch war etwa so gut wie das eines Kindes in der Mittelschule.

Saeki, der Chef der Mordkommission von Saitama, leitete die Pressekonferenz. Er hatte unreine Haut, trug eine Brille mit dicken Gläsern, und obwohl er rund zehn Kilo Übergewicht hatte, gelang es ihm dennoch, viel zu große Anzüge zu kaufen. Da er allmählich kahl wurde, ließ er sein Haar an den Seiten lang wachsen und kämmte es über die blanke Stelle auf dem Schädeldach. Diese Frisur heißt in Japan »Strichcode«. Saeki galt als hervorragender Polizist. Aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen war ich ihm allerdings ein Dorn im Auge. Deshalb war ich froh, dass Yamamoto die Fragen stellte.

Die Konferenz begann mit der Biografie des 23-jährigen Opfers. Dann folgte eine Flut von überaus präzisen, aber nicht unbedingt wichtigen Fragen, die Reporter nun einmal stellen müssen. Wo lag die Leiche? In welche Richtung zeigten ihre Füße? Lag sie auf dem Rücken? In welche Richtung zeigte ihr Kopf? Die letzte Frage ist tatsächlich sinnvoll, denn Japaner lagern Tote meist so, dass der Kopf nach Norden zeigt. Wenn das auf die Tote zutraf, war der Mörder womöglich ein Japaner, der Reue empfand.

Saeki forderte uns nun auf, ruhig zu sein und zuzuhören.

Die Leiche war an der Nordseite des Sommerpavillons im Gebüsch entdeckt worden. Der Kopf zeigte zum Pavillon, der Körper lag parallel zum Buschwerk. Die Frau lag auf dem Rücken und hatte die Arme ausgebreitet. Sie trug einen dunkelblauen Overall, eine gestreifte Bluse, Schuhe und Socken. Ein interessantes Detail, denn fehlende Schuhe und Socken hätten auf einen Doppelselbstmordversuch schließen lassen, bei dem der Partner in letzter Minute gekniffen hatte. Die meisten Japaner ziehen nämlich ihre Schuhe und Socken aus, bevor sie sich umbringen. Es ist nicht nur ein schlimmer Fehler, ein japanisches Haus mit Schuhen zu betreten, sondern es gilt auch als ungehobelt, mit Schuhen ins Jenseits zu gehen.

Ihre Bluse war ein wenig hochgerutscht, sodass die Unterwäsche zu sehen war. Sie hatte die Kleidung an, die sie auch am Tag zuvor getragen hatte.

Und man hatte sie mit einem rosa Schal erdrosselt.

In ihren Taschen befanden sich ein Autoschlüssel und ein Taschentuch. Das Auto stand in der Nähe. Unter dem Fahrersitz fand sich ein Beutel mit 6 000 Yen (etwa 60 Dollar) – was gegen Raubmord sprach – und der Ausweis des Opfers. Ihr Familienname lautete Nakagawa.

Das war alles.

Danach schickte Yamamoto mich zurück in den Park, um wie die Polizei weiter nach Augenzeugen zu suchen. Andere Reporter fuhren zum Haus der Ermordeten.

Nach ein paar Stunden trafen wir uns und verglichen unsere Notizen. Die Polizei von Saitama hatte das Adressbuch des Opfers gefunden, und unter den 40 dort verzeichneten Namen waren die mehrerer Ausländer. Polizisten vernahmen jeden Einzelnen von ihnen. Der rosa Schal, mit dem der Mord vermutlich begangen worden war, gehörte wohl nicht der Toten, denn ihre Familie hatte ihn noch nie gesehen. Aber das entscheidende Indiz war wieder, dass das Opfer einen ausländischen Freund gehabt hatte. Am Tag ihres Todes war sie zu ihm gefahren. Er hieß Abdul, wurde aber Andy genannt. Offenbar handelte es sich um einen Iraner, der vorgab, Franzose zu sein. Eine Freundin des Opfers berichtete, dass die beiden sich in einem Fitnesscenter in Ageo kennengelernt hatten.

Als sie das hörten, fuhren Nakajima und Takahashi nach Ageo, wo sie etwas zu erfahren hofften. Doch sie wurden von Mitarbeitern des Fitnessstudios sofort vor die Tür gesetzt, denn die Polizei hatte sie angewiesen, nicht mit Journalisten zu sprechen.

Doch da hatte der gaijin eine gute Idee: Ich wollte mein Glück im Fitnessstudio versuchen, indem ich mich als Kumpel des Iraners ausgab. Wie erwartet hielt Yamamoto das für eine raffinierte Idee, während Nakajima die Nase verzog. Aber schließlich stimmten alle zu, denn schließlich konnte es ja nicht schaden. Also zog ich Jeans und ein Polohemd an. Da ich mich an diesem Morgen nicht rasiert hatte, wuchsen mir hübsche Stoppeln. Ich war überzeugt davon, dass sie mir glauben würden.

Am Empfang gab ich in einem Japanisch mit pseudoiranischem Akzent an, dass Andy mein Freund und Landsmann sei. Dann fragte ich, was eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio kosten würde. Das Personal war anfangs zurückhaltend, taute aber mit der Zeit immer mehr auf. Sie sagten, dass Andy und Nakagawa ein nettes Paar gewesen seien. Beiläufig ließ ich in das Gespräch einfließen, dass ich mir von Andy erst etwas Geld borgen müsse, um die Mitgliedschaft bezahlen zu können. Ob sie mir wohl sagen könnten, wo er wohne, da ich nur seine Arbeitsadresse hätte?

Sie waren sehr entgegenkommend. Mit der Anschrift in der Hand verließ ich später das Fitnessstudio und fühlte mich wie Jim Phelps in Mission Impossible.

Jumbo und ich fuhren sofort zu Andys Adresse. Dabei handelte es sich um ein heruntergekommenes zweistöckiges Holzhaus mit einer Waschmaschine im Flur, die alle benutzten. Der Hauswirt erzählte uns, dass die Polizei das Haus ein paar Stunden nach dem Auffinden der Leiche durchsucht und etwa ein Dutzend Ausländer mitgenommen habe, deren Visa abgelaufen waren. Unser Gespräch wurde dann leider abrupt von zwei Polizeibeamten unterbrochen, die zufällig zurückgekommen waren und uns hinauswarfen.

Im Polizeirevier herrschte mittlerweile das reinste Chaos, denn das Personal des Fitnessstudios hatte, wenige Minuten nachdem ich im Studio gewesen war, angerufen, woraufhin ein Zeichner losgeschickt worden war, um von dem verdächtigen Freund Andys ein Phantombild anzufertigen. Mehrere Beamte wurden beauftragt, diesen Freund, einen möglichen Komplizen, aufzuspüren. Sie begannen daher damit, nach Spuren zu suchen, und zeigten den Leuten im Park das Phantombild. Weitere zwei Beamte überwachten das Fitnessstudio für den Fall, dass der Verdächtige zurückkommen sollte.

Ich erfuhr erst am nächsten Morgen von dem Ganzen. Gegen Mitternacht hatte Yokozawa, der Chef der Spurensicherung, die Phantomzeichnung zu Gesicht bekommen und mich erkannt. »Ihr Idioten«, schrie er seine Leute an, »das ist kein Iraner. Das ist der ausländische Yomiuri-Reporter, der sich wohl als Iraner ausgegeben hat.«

Yokozawa war stocksauer, und beinahe wäre ich von der Polizei sogar festgenommen worden. Schließlich erhielt Yamamoto einen unfreundlichen Telefonanruf und musste sich überschwänglich entschuldigen, wobei er sich sogar verbeugte. Freundlicherweise schnauzte er mich nicht an, sondern riet mir nur, Saeki und Yokozawa auf Knien um Vergebung zu bitten. Denn die Polizei hatte wegen mir einige Zeit vergeudet und mit mehreren Beamten ein Phantom gesucht.

Am nächsten Tag ging ich daher vor der Pressekonferenz zu Saeki und stotterte mit einem sehr mulmigen Gefühl im Magen eine Entschuldigung. Saeki war sehr verärgert und für eine Sekunde dachte ich, er werde mir eine Ohrfeige verpassen. Schweigend starrte er mich an, dann sagte er langsam: »Wissen Sie, Adelstein, am liebsten würde ich Sie wegen Behinderung der Ermittlungsarbeit in den Knast stecken. Aber weil Sie ein junger, grüner, ahnungsloser Barbar sind, lasse ich es Ihnen diesmal noch durchgehen. Aber tun Sie so etwas nie wieder.«

»Versprochen«, sagte ich und nutzte dann schamlos die Gelegenheit, um weitere Informationen zu erhalten. »Die Polizei scheint ja jeden Iraner in der Stadt festgenommen zu haben, sicher auch den gesuchten, oder?«

Meine Unverfrorenheit verblüffte Saeki. Er nahm die Brille ab, säuberte die Gläser mit einem Taschentuch und meinte dann: »Sie hatten anscheinend Erfolg als Iraner. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob das stimmt, aber Sie sind nahe dran.« Dann lächelte er und setzte die Brille wieder auf. »Ich muss jetzt los. Seien Sie in Zukunft ein netter Junge und gehen Sie uns aus dem Weg.« Dann eilte er in den Konferenzraum im oberen Stockwerk.

Yokozawa traf ich im Erdgeschoss, wo er sich gerade eine Dose Apfelsaft aus dem Münzautomat holte. Als ich mich bei ihm entschuldigte, verbeugte ich mich so tief, dass meine Stirn den Boden berührte. Daraufhin tätschelte er mir den Kopf und sagte: »Entschuldigung angenommen. Aber versuchen Sie so etwas nie wieder. Ich werde schon dafür sorgen, dass Sie das Ganze nie vergessen.« Selbst heute noch, mehr als ein Jahrzehnt später, macht er jedes Mal, wenn wir uns begegnen, eine Anspielung auf meine iranische Herkunft.

Obwohl ich weiter an dem Fall arbeitete, hatten wir diesmal das Nachsehen. Eines Morgens druckten sowohl die Mainichi als auch die Sankei Artikel, die andeuteten, dass Abdul, der iranische Freund, der Mörder sei und bereits in Untersuchungshaft sitze. Für mich als Polizeireporter war das kein schöner Tag.

Ich werde wohl nie erfahren, ob meine kleine Maskerade im Fitnessclub schuld daran war, dass die Polizei uns die nötigen Informationen vorenthielt – aber vielleicht ist das auch besser so.