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Martinez war bereits im Büro gewesen und hatte ein wenig mit Photoshop gezaubert, um Coopers Foto in eine Version zu verwandeln, die Mildreds Silberengel ähnlicher sah. Wollten sie ihre Menschenjagd zu einem erfolgreichen Abschluss bringen, brauchten sie vor allem verwertbare Beweise und eine echte Spur, was den möglichen Aufenthaltsort des Hurensohnes betraf. Zu diesem Zweck saßen Martinez und Sam nun in seinem Chevy und fuhren zum Hot-Hot-Hot und der Menagerie. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass Cooper den Mann, mit dem Mildred ihn gesehen hatte, in einem der beiden Clubs aufgegabelt hatte. Vielleicht war ihr Killer ja Stammgast dort; vielleicht kannte ihn jemand, und vielleicht – nur vielleicht – führte diese einfache, grundlegende Polizeimethode sie ja auf seine Spur.
Im ersten Club war man sehr hilfreich, doch niemand erkannte Jerome auch nur ansatzweise.
In der Menagerie war man zurückhaltender, aber nicht unfreundlich. Doch die meisten Leute waren entweder zugedröhnt, zu betrunken oder einfach zu müde, um ihr Gehirn anzustrengen. Und der Barkeeper hatte gestern Nacht keinen Dienst gehabt.
Anschließend dauerte es eine Weile, bis sie den Geschäftsführer weit genug bearbeitet hatten, dass er ihnen die Adresse des anderen Barmannes gab.
»Aber Sie werden ihn da nicht finden«, sagte der Geschäftsführer. »Er ist in Urlaub. Er hat mir gesagt, er wolle sich zu Hause zwei Stunden aufs Ohr hauen und dann zum Flughafen fahren.«
»Wo ist er hin?«, fragte Martinez.
Sam war bereits auf dem Weg zur Tür. Er wusste, wann er in eine Sackgasse geraten war, und wollte keine Zeit mehr verschwenden.
Überall patrouillierten Streifenwagen auf der Suche nach Cooper. Sie hielten nach jedem jungen, dünnen Mann Ausschau, ob silbern oder nicht, zu Fuß, im Auto, im Bus oder auf einem Tandem. Alle waren darauf fixiert, Joshua Becket schnell und vor allem gesund zu finden.
»Was jetzt?«, fragte Martinez und trat zu Sam auf den Bürgersteig.
Die ersten Regentropfen klatschten auf den Asphalt und das Wagendach.
Sam hatte das Gefühl, als würde sein Hirn im Sterben liegen, doch er zwang es, noch einmal den Betrieb aufzunehmen.
Es waren schon genug Cops unterwegs, die ziellos suchten.
Sie brauchten eine Richtung.
»Zurück zum Satin.« Das war der Nachtclub, in dem Adanis Freund gearbeitet hatte. »Vielleicht war unser Mann dort Stammgast.«
»Dann lass uns auch Lopéz wecken«, schlug Martinez vor und stieg ein, »nur für den Fall, dass er den Kerl vielleicht erkennt.«