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»Claudia«, sagte Sam.

Sie stand in der Tür, das Gesicht halb im Schatten verborgen, die sichtbare Hälfte angespannt und blass im schwachen Licht, das aus dem Zimmer nach draußen fiel.

Sam versuchte, in dem einen Auge zu lesen, das er sehen konnte, doch es war schwer.

Er sah nur eines: Furcht.

»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.

Claudia atmete tief ein und stieß die Luft mit einem leisen Seufzen wieder aus.

»Komm rein«, sagte sie.

»Möchtest du nicht lieber rauskommen?«, fragte Sam.

Schließlich hatte er Claudias Schwester genau das versprochen.

»Bitte«, sagte Claudia. »Komm rein.«

So einfach würde es also nicht werden.

»In Ordnung«, sagte Sam.

Er trat über die Schwelle und in Frank Luccas Heim. Der Geruch, der ihm in die Nase stieg, ließ ihn zögern.

Und fast sah er die Gestalt, als die Tür sich hinter ihm schloss.

Nur ein flüchtiger Eindruck, für mehr war keine Zeit.

Denn der Fuß einer alten vergoldeten Lampe traf ihn mit voller Wucht an der rechten Schläfe, und für Sam gingen die Lichter aus.