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Im Haus auf Bay Harbor Island hatte Grace Saul gerade aus der Küche gewinkt, wo David saß und auf eine Schüssel Hühnersuppe starrte, die Grace vor ein paar Minuten aufgewärmt hatte. Er hatte keinen Appetit, weder auf die Sushi, die Saul bestellt hatte, noch auf das weich gekochte Ei, das Grace ihm angeboten hatte.

»Ich möchte, dass du deinen Vater jetzt nach Hause bringst«, sagte sie zu ihrem Schwager. »Egal was er sagt, ich bin sicher, er hat Fieber.«

»Das glaube ich auch«, erwiderte Saul. »Aber du kennst ja Dad.«

»Wenn wir beide darauf bestehen, wird er auf uns hören müssen«, sagte Grace. »Und abgesehen davon, dass ich mir Sorgen um ihn mache, möchte ich auch nicht, dass er Joshua ansteckt.«

»Ich habe schon darüber nachgedacht, ihn im Taxi nach Hause zu schicken«, sagte Saul. »Dann könnte ich bleiben.«

»Und deine Bestellung? Tischlert der Stuhl sich selbst?«

»Wenn ihr über mich redet«, rief David aus der Küche, »ich bin noch nicht fertig.«

»Wir möchten nur, dass du nach Hause gehst.« Grace erschien in der Tür. »Geh ins Bett. Da gehörst du nämlich hin.«

»Ich gehöre hierhin, bis Sam wieder da ist«, widersprach David.

»Sam will ganz bestimmt nicht, dass du krank wirst«, argumentierte Grace. »Alle zehn Minuten kommt ein Streifenwagen vorbei. Außerdem habe ich Woody, und ich habe stets das Handy griffbereit, falls Jerome das Fenster einschlägt.« Sie sah die Sorge in Sauls Gesicht. »Aber das wird er nicht tun.«