Mobilität, Pendeln

Gerne unterschätzt wird der durch zahlreiche Untersuchungen belegte belastende Einfluss der räumlichen Mobilität, die einer zunehmenden Zahl von Beschäftigten abgefordert wird. Regelmäßiges Pendeln und berufsbedingte Entsendungen über längere Zeit sind für immer mehr Menschen Teil ihres Berufslebens149. Untersuchungen bei AOK-versicherten Erwerbstätigen ergaben, dass hier 12 Prozent der Beschäftigten täglich eine Strecke von mehr als 25 Kilometer fahren, um ihren Job ausüben zu können, bei vier Prozent aller Erwerbstätigen beträgt die täglich zu fahrende Strecke mehr als 50 Kilometer150. Höher Qualifizierte pendeln deutlich stärker als andere.

Bei Mitgliedern der Techniker-Krankenkasse, bei der ein Großteil der Versicherten relativ qualifizierten Tätigkeiten nachgeht, beträgt die Zahl der Pendler 45 Prozent. Mehr als 50 km Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz überbrücken hier zwölf Prozent der Berufstätigen151. »Lange Arbeitszeiten und Arbeitswege« werden von 35 Prozent aller Beschäftigten als hochgradig belastend erlebt152.

Tatsächlich korreliert der Umfang, in dem Erwerbstätige beruflich unterwegs sein müssen, mit der Häufigkeit gesundheitsbedingter Ausfälle, die ausschließlich stressbedingte bzw. psychische Beeinträchtigungen betreffen153. Auch in den USA, in denen die Problematik des Pendelns eine noch größere Rolle als bei uns spielt, wurden signifikante negative Effekte auf die Gesundheit – insbesondere auch auf Herz und Kreislauf festgestellt154.