5. KAPITEL
Der Wartesalon der Königinmutter war mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattet, von geschmacksoptimierenden Getränkespendern über Automatikmassagemöbel bis hin zu Holodramazellen, die es einem erlaubten, die Handlung mitzubestimmen. Deshalb verstand Han nicht, warum der einzige Chrono im Raum eine antike Pendeluhr war, mit einem langen, beschwerten Arm, der von einer Seite zur anderen schwang und jede Sekunde ein vernehmliches Tick von sich gab. Seiner Schätzung zufolge hatte er dieses Tick bereits mehr als fünfundzwanzigtausendmal gehört, und jedes schien lauter zu sein als das letzte.
»Noch ein einziges Tick, und ich mache Kleinholz aus dem Ding«, knurrte Han.
»Ich glaube nicht, dass die Königinmutter das mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen würde, Captain Solo«, mahnte C-3P0. Nicht zum ersten Mal fragte Han sich, warum sie ihn nicht zusammen mit Cakhmaim und Meewalh an Bord des Falken gelassen hatten. »Das ist Prelorellianisch; vermutlich wurde es von ebenjenen Piraten, die Tenel Kas Vorfahren entführt haben, aus einem balmorranischen Kolonieschiff geplündert.«
»Dann wird es höchste Zeit, dass Tenel Ka eine neue bekommt.« Han suchte die kostbare Bryleholztäfelung und die vergoldeten Karniesformen des Salons nach einer versteckten Kamera ab, die einfach da sein musste. »Nach dem zu urteilen, wie es hier aussieht, sollte die sich eigentlich etwas leisten können, das ein bisschen leiser ist.«
»Han!« Leia, die meditierend auf dem Boden gesessen hatte, öffnete die Augen. »Diese Uhr ist mehr wert als der Falke. Eine Menge mehr.«
»Ja, und mehr Lärm macht sie auch.«
Han erhob sich, dann packte er einen unbezahlbaren Beistelltisch mit Larmalintarsien und marschierte quer durch den Raum.
Leia sprang auf, um ihm den Weg zu versperren. »Han, was hast du vor?«
»Ich ertrage das nicht mehr länger.« Er warf Leia ein schnelles Blinzeln zu, dann ging er um sie herum. »Dieses Ticken macht mich noch wahnsinnig.«
»Das sehe ich.« Leia packte ihn am Arm. »Aber sich wie ein Verrückter aufzuführen verschafft uns auch nicht schneller eine Audienz. Wir stehen nicht unter Beobachtung.«
»Natürlich tun wir das. Das hier ist Hapes, schon vergessen?«
»Es ist Tenel Kas Hapes.« Leia drehte ihn herum, sodass er sie ansehen musste. »Und sie schätzt uns zu sehr, um uns auszuspionieren.«
Han rollte mit den Augen. »Ja, sicher.«
»Sie weiß, dass wir es merken würden, wenn man uns überwacht, also, warum sollte sie das Risiko eingehen, uns zu beleidigen, wenn sie dadurch doch nichts erfährt? Auf diese Weise kann sie uns wissen lassen, dass sie uns noch immer als Freunde betrachtet, ganz gleich was wir für Differenzen haben.«
»Schauen wir mal, ob ich das richtig verstehe.« Han hielt den Tisch weiterhin fest. »Sie lässt uns hier sieben Stunden lang warten, um sicherzugehen, dass wir wissen, dass wir immer noch Freunde sind?«
»Exakt«, sagte Leia. »Aus demselben Grund hat uns die Flugkontrolle den Falken im Königlichen Hangar landen lassen. Sie versucht, uns auf höfliche Weise wissen zu lassen, dass es ihr nicht möglich ist, uns zu empfangen.«
Hans Magen sackte nach unten. »Bitte sag mir, dass das nicht eins von diesen diplomatischen Kodexdingern ist.«
Leia schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. »Ich fürchte, doch. Du weißt, wie Coruscant reagieren würde, wenn sie uns eine Audienz gewährt. Omas und Niathal würden denken, dass sie die Möglichkeit in Erwägung zieht, ihre Flottenverbände zurückzurufen, vielleicht sogar Corellia zu helfen.«
»Wie kommt sie dann dazu, Gejjen zu sagen, dass er uns herschicken soll?«
»Sicherlich, um ihre Adeligen zu beschwichtigen«, sagte Leia. »Sie musste sich etwas Zeit erkaufen, um ihren Zug zu machen, und jetzt haben wir unseren Zweck erfüllt.«
»Also hat sie uns benutzt«, sagte Han. »Ich hasse das.«
»Es war nichts Persönliches, Han.« Leia nahm ihm den Beistelltisch aus den Händen und nutzte die Macht, um ihn zurück an seinen Platz schweben zu lassen. »Wir müssen einfach warten. Irgendwann wird sie einen Weg finden, uns zu empfangen, ohne dass die Spione es mitbekommen.«
»Irgendwann?« Han ging zur Gegensprechanlage neben der Tür. »Das kriegt sie mit Sicherheit schneller hin.«
»Han, du kannst nicht …«
»Aber sicher kann ich.«
Han drückte den Rufknopf, und einen Moment später erschien ein mürrisches Gesicht auf dem Vidschirm. Es gehörte einem von Tenel Kas Privatsekretären.
»Captain Solo«, sagte er, offensichtlich gereizt. »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«
»Ja«, sagte Han. »Sie können Tenel Ka sagen, dass ich es satt habe zu warten.«
Die Miene des Mannes zeigte deutlich seinen Unmut. »Wie ich bereits erklärt habe, ist die Königinmutter unabkömmlich. Sie hat mich gebeten, Ihnen zu versichern, dass sie, sobald sie sich freimachen kann …«
»Wir sollten eigentlich einen halben Tag lang mit ihr reden können!«, rief Han. »Jetzt warten wir hier schon zweimal so lange und …«
»Entschuldigen Sie, Captain«, sagte der Sekretär. »Waren Sie der Ansicht, dass die Königinmutter Sie erwartet?«
»Natürlich war ich dieser Ansicht. Wir haben einen Termin!« Han war drauf und dran, durch die Gegensprechanlage zu kriechen und den Mann zu erwürgen. »Wenn Sie glauben, wir sind den ganzen Weg von Corellia hergekommen, bloß um mal vorbeizuschauen …«
»Wollen Sie damit sagen, dass wir nicht erwartet werden?«, unterbrach Leia und trat neben Han.
»In der Tat, das tue ich«, entgegnete der Sekretär. »Die Königinmutter hat die Konferenz abgesagt, als Premierminister Gejjen darauf beharrte, dass das Treffen am selben Tag stattfinden müsse wie das Schaugepränge der Königin.«
Han runzelte die Stirn. »Das Schaugepränge der Königin?«
»Um den attraktivsten Mann im Konsortium auszuwählen«, erklärte C-3P0. »Nach dem Geburtstag der Königinmutter und der Marodeurmaskerade ist das der größte Ball des Jahres.«
»Präzise.« Der Sekretär nickte. »Natürlich ist die Königinmutter heute unabkömmlich.«
»Was Sie nicht sagen.« Han bekam ein ganz mieses Gefühl wegen ihres Auftrags. »Und der Ball ist immer am Zwanzigsten?«
»Am letzten Tag der dritten Woche«, korrigierte C-3P0. »Diese Tradition ist über viertausend Jahre alt. Es hat den Anschein, als hätte die erste Königinmutter das ursprüngliche Schaugepränge als Parodie auf die Sklavenauktionen abgehalten, die einst …«
»Genug, Dreipeo«, sagte Han. »Erspar uns die Geschichte des gesamten Sternhaufens.«
»Ihr Droide hat recht, was die Historie dieser althergebrachten Tradition anbelangt«, sagte der Sekretär über die Gegensprechanlage. »Ich habe all das Premierminister Gejjen bereits persönlich erklärt.«
»Gejjen persönlich?«, fragte Leia. »Nicht seinen Assistenten?«
»Es gibt keinen Grund, überrascht zu tun«, blaffte der Sekretär. »Er hat mich sehr gut verstanden.«
Ein Schatten legte sich über Leias Gesicht. »Dessen bin ich mir gewiss. Bitte, akzeptieren Sie unsere Entschuldigung. Der Fehler liegt eindeutig auf unserer Seite.«
»Offensichtlich«, entgegnete der Sekretär. »Bitte, fassen Sie sich in Geduld. Die Königinmutter wird Sie empfangen, sobald sie es einrichten kann.«
Der Vidbildschirm wurde dunkel.
»Wie unhöflich!«, beschwerte sich C-3P0. »Er hat uns nicht einmal einen guten Abend gewünscht.«
»Das hätte er auch nicht so gemeint.« Han schaltete ihr Ende der Gegensprechanlage aus und drehte sich zu Leia um. »Hast du das Gefühl, das hier ist ein abgekartetes Spiel?«
»Absolut«, sagte Leia. »Aber ich verstehe nicht, was sich Gejjen dadurch erhofft, dass er uns in diese blamable Lage bringt.«
»Dem Ganzen liegt keine Logik zugrunde, die ich erkennen könnte«, sagte C-3P0. »Captain Solo ist ohne Weiteres imstande, sich auch ohne fremde Hilfe zu blamieren.«
Han war zu sehr damit beschäftigt dahinterzukommen, was Gejjen im Schilde führte, als darauf zu kontern. Gejjen musste wissen, dass es Tenel Ka bloß erzürnen und es noch unwahrscheinlicher machen würde, dass sie mit Corellia kooperierte, wenn er sie an einem Feiertag zu Verhandlungen herschickte. Und das konnte bloß bedeuten, dass es Gejjen egal war, ob er Tenel Ka verärgerte oder nicht.
Han wurde allmählich unruhig. Nachdem sowohl die Bothaner als auch die Hutten einem offenen Bündnis eine Absage erteilt hatten, nahm Corellias Verzweiflung von Tag zu Tag zu – und verzweifelte Regierungen spielen gefährliche Spielchen. Vielleicht scherte sich Gejjen nicht darum, ob er Tenel Ka erzürnte oder nicht, weil er davon ausging, es in naher Zukunft mit jemand anderem zu tun zu bekommen – in sehr naher Zukunft.
Han wandte sich an Leia. »Was, wenn nicht wir diejenigen sind, mit denen Gejjen ein abgekartetes Spiel treibt?«
Leia kniff die Augen zusammen. »Du glaubst, er benutzt uns, um Tenel Ka aus der Reserve zu locken?«
»Oder er bringt uns als Sündenböcke in Stellung«, befürchtete Han. »Wenn Tenel Ka getötet wird, wird derjenige, wer auch immer vorhat, ihren Platz einzunehmen, verdammt schnell mit dem Finger auf jemanden zeigen wollen. Andernfalls könnte eine Untersuchung womöglich sie bloßstellen.«
Leia dachte einen Moment lang nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Möglich, aber Tenel Ka hat garantiert ein erstklassiges Sicherheitsteam, und als ehemalige Jedi-Ritterin ist sie allein für sich genommen schon Respekt einflößend genug. Wer auch immer dahintersteckt, sie sind klug genug, um zu wissen, dass sie dafür einen Profi brauchen – und einen guten noch dazu.«
»Sicher, aber ich begreife nicht, wie wir da reinpassen«, sagte Han.
»Ich auch nicht – noch nicht.« Leia dachte einen Moment lang nach, dann fragte sie: »Warum war es so wichtig, dass wir am Tag des Schaugepränges der Königin hier eintreffen?«
»Oh!« C-3P0 hob die Hand. »Ich glaube, ich weiß es!«
Han wandte sich dem Droiden zu. »Dann spuck’s aus!«
C-3P0s Fotorezeptoren flackerten. »Droiden sind außerstande, Speichel abzusondern, Captain Solo. Allerdings wird der Palast heute voll attraktiver junger Männer sein, von denen die meisten dem Personal unbekannt sind. Das wäre die ideale Gelegenheit, einen Attentäter in die Räumlichkeiten zu schmuggeln.«
»Was bedeutet, dass die Sicherheitsvorkehrungen sogar noch strenger als gewöhnlich sein werden«, merkte Han an.
»Genau da kommen wir ins Spiel«, sagte Leia. »Gejjen weiß, dass sich Tenel Ka Zeit nehmen wird, uns zu empfangen – und das wird die Sicherheitsroutine unterbrechen.«
»Also sind wir der Köder«, grollte Han. »Das macht mich jetzt wirklich sauer.«
Er wandte sich der Gegensprechanlage zu und streckte die Hand nach dem Rufknopf aus, doch Leia packte seinen Arm mit der Macht.
»Han, das können wir nicht machen« sagte sie.
Han runzelte verwirrt die Stirn. »Klar können wir«, sagte er. »Ich liebe Corellia, aber Tenel Ka ist praktisch so was wie eine Tochter für mich. Wenn du glaubst, ich würde zulassen, dass Gejjen sie ermorden lässt …«
»Han, das denke ich keineswegs«, sagte Leia. »Aber wenn ihr Plan von einer Änderung der Sicherheitsroutine abhängt, müssen sie jemanden in Tenel Kas Nähe haben, der sie über diese Änderung unterrichtet.«
»Stimmt.« Han ließ die Hand sinken und versuchte zu verbergen, wie töricht er sich fühlte, weil ihm das nicht selbst klar geworden war. »Das wusste ich.«
»Natürlich wusstest du das.« Leia lächelte und gab seinem Arm einen ermutigenden Klaps. »Und du weißt außerdem, dass ihr Informant deine Warnung lediglich abfangen und die Attentäter darüber in Kenntnis setzen würde, dass wir ihnen auf den Fersen sind.«
»O ja«, sagte Han. »Das wusste ich auch.«
Leia nickte. »Das dachte ich mir.«
Sie nahm einen tiefen Atemzug und schloss die Augen; offensichtlich bereitete sie sich darauf vor, in der Macht ihre Fühler nach Tenel Ka auszustrecken.
Da war es an Han, Leias Arm zu ergreifen. »Das können wir auch nicht machen, Liebling.«
Leia öffnete wieder die Augen. »Können wir nicht?«
»Was ist mit ihrem Notfallplan?«, sagte Han. »Du weißt, dass sie einen haben – und in dem Moment, in dem ihr Informant sieht, dass sich Tenel Ka sonderbar verhält, werden sie dazu übergehen.«
Leia seufzte. »Und wir würden jede Chance zunichtemachen, die Tenel Ka hat, um sie in die Falle zu locken.«
»Richtig«, sagte Han.
»Aber was machen wir dann?«
Han trat näher und öffnete Leias Gewänder.
Leia hob ihre Augenbrauen. »Han, ich glaube nicht, dass wir dafür jetzt Zeit haben.«
Er schenkte ihr ein schelmisches Grinsen. »Keine Sorge – es wird nicht lange dauern.« Er öffnete eins der Fächer ihres Allzweckgürtels und holte einen automatischen Schlossschneider daraus hervor. »Und dann können wir losziehen und Tenel Ka suchen. Das sollte ihnen einen Hydrospanner zwischen die Beine werfen.«
Han ging zu den handgeschnitzten Doppeltüren hinüber, durch die der Privatsekretär verschwunden war, nachdem er sie im Salon abgeladen hatte. Dann kniete er sich auf den Boden und schob die Eingabe/Ausgabe-Karte des Geräts in den Spalt zwischen den Türflügeln.
C-3P0 stakste herüber, um hinter ihm stehen zu blieben. »Captain Solo, darf ich fragen, was Sie da machen?«
»Nein.«
Der Schlossschneider gab ein kurzes Piepsen von sich, um kundzutun, dass er Kontakt zum Sicherheitssystem hergestellt hatte.
Bevor Han das Gerät aktivieren konnte, griff Leia über seine Schulter und hielt die Instrumententafel zu. »Han, wir müssen …«
»Wir können es uns nicht erlauben, hier herumzuhocken«, sagte Han. »Tenel Ka ist ein gutes Mädchen. Sie würde uns hier nicht schmoren lassen …«
»Ich wollte sagen, dass wir leise sein müssen«, unterbrach ihn Leia. »Auf der anderen Seite dieser Tür befinden sich zwei Wächter.«
»O du meine Güte«, sagte C-3P0. »Es hat den Anschein, als würde uns Captain Solo einmal mehr in Verlegenheit bringen.«
»Ist schon in Ordnung, Dreipeo.« Leia zog Han von der Tür weg und nahm ihm den Schlossschneider aus den Händen. »Um ehrlich zu sein, wollen wir, dass du zum Falken zurückkehrst.«
C-3P0 neigte den Kopf. »Zum Falken zurückkehren? Aus welchem Grund?«
»Tu’s einfach, Blechkopf«, sagte Han.
Aus dem Vokabulator des Droiden drang ein empörtes Hrummpf, aber er drehte sich um und verließ den Salon durch die andere Tür, die in den Königlichen Hangar führte. Leia steckte den Schneider in ihren Allzweckgürtel zurück und klopfte laut gegen die Tür. Es dauerte einige Sekunden, bevor ein elektronisches Summen erklang und sich einer der Türflügel ein Stück öffnete.
»Verzeiht, Prinzessin Leia«, sagte eine Stimme auf Hapanisch, »aber der königlichen Wache ist es nicht erlaubt, mit Gästen zu sprechen. Wenn Ihr Hilfe benötigen …«
»Eigentlich nicht.«
Leia nutzte die Macht, um den Wächter durch die Tür zu reißen, während sie gleichzeitig ein Bein ausstreckte, um ihn an den Knöcheln zu erwischen. Er landete als großer, einen lila Umhang tragender Haufen zu Hans Füßen; der Geruch von moschusartigem hapanischem Rasierwasser stieg von ihm auf.
Han sprang auf den Rücken des Wächters und donnerte den Helm des Mannes gegen den Steinfußboden, um ihn zu desorientieren. Für einen Menschen war der Hapaner extrem groß, beinahe von der Größe eines Barabel und fast genauso zäh. Ungeachtet des wiederholten Auf-den-Boden-Hämmerns gelang es dem Kerl, sich auf Hände und Knie zu erheben.
Han wurde klar, dass er in Schwierigkeiten steckte. Er hakte seine Beine um die Hüfte des Wächters und pflanzte seine Füße auf die Knie des Mannes, dann ließ er den Kopf seines Gegners wieder auf den Boden krachen, womit er den Hapaner tatsächlich lange genug betäubte, um ihm den Helm abziehen zu können.
Der Wächter kam zu sich, wollte erneut aufstehen und griff mit einer Hand nach hinten, um Hans Bein zu packen. Han verpasste ihm einen kräftigen Fausthieb, und der große Hapaner erschlaffte einen Moment lang – dann gruben ich seine Finger so fest in Hans Oberschenkel, dass Han aufschrie.
Han schlug erneut mit der Faust zu, und danach lag der Wächter reglos da.
In diesem Moment schleifte Leia die andere Wache – ebenfalls bewusstlos – in den Raum. Obwohl der Kerl genauso groß war wie der, um den sich Han gekümmert hatte, waren seine Hände und Füße bereits gefesselt, und Leia benutzte bloß eine Hand, um ihn hinter sich herzuziehen. Han hätte gern geglaubt, dass sie dazu die Macht benutzte, aber er wusste es besser. Nach vier Jahren Jedi-Training im Saba-Stil war sie schlichtweg so stark.
»Alles in Ordnung?«, fragte Leia. »Brauchst du Hilfe?«
»Mir geht’s … bestens«, keuchte Han. »Wie wär’s nächstes Mal mit einer kleinen Warnung?«
»Warum? Wirst du alt oder so was?«
»Nein.« Han riss einen Streifen vom Umhang des Wächters ab und fesselte die Handgelenke des Mannes. »Ich bin’s bloß nicht gewohnt, dass du die Führung übernimmst, das ist alles.«
Leia lächelte. »Wie kannst du so was sagen, Liebster?« Sie ließ ihren Wächter neben seinem liegen, dann beugte sie sich runter, nahm die Sicherheitskarte des Mannes an sich und küsste Han auf die Wange. »In Tenel Kas Palast einzubrechen war deine Idee.«