Das Buch der Erneuerung


Die Große Vernichtung: Das Ende der Alten Welt

1 Seit Ewigkeiten stritten sich die Zwei Götter: Was Recht, was Unrecht sei; was klug, was dumm;  was richtig, was falsch.

2 Die Menschen bereiteten ihnen die größten Sorgen: Denn immer dann, wenn einer dachte, er habe Recht, taten die Menschen das Gegenteil davon. 

3 So ging es Jahrtausende. Sie argumentierten mit Krieg, mit Frieden, mit Hunger und Überfluss – und immer, wenn die Welt gerade geordnet zu sein schien und die Zwei Götter bereit waren, ihren Disput beizulegen, zerstörten die Menschen selbst alle Ordnung wieder.

4 Die Götter waren müde geworden. Also beschlossen sie, die Menschen sein zu lassen, und so ließen sie sie gewähren.

5 Zu Beginn fiel den Menschen nicht auf, dass sie verlassen worden waren. Sie ahnten nichts davon, dass die Flut über sie hineinbrach und sie alle umbringen würde.

6 Doch dann, Jahr auf Jahr, wurden die Probleme unermesslich.

7 Die Welt fiel ins Chaos, die Menschen verzweifelten.

8 Sie beteten, sie flehten, doch die Zwei Götter sahen die Welt und blieben unbarmherzig.

9 Dies war das Ende der Alten Welt.

10 Die Große Vernichtung begann schnell und tötete viele.

11 Die Götter sagten: „Es sollen 30 Jahre vergehen. Die Menschen, die das Ende überleben, sind es wert, gerettet zu werden.“

12 Und mit diesen Worten wandten sie sich ab, auf dass sie erst in 30 Jahren wieder ihre Augen auf die Menschen richten würden.


Die Gemeinschaft um Daniel, Verkünder der Gerechtigkeit

13 Doch die Welt war nicht vollends verdorben.

14 Es gab Menschen, die glaubten, dass die Große Vernichtung einen Sinn haben würde. Menschen, die ihr tiefes Vertrauen zu den Göttern nicht verloren hatten.

14 Diese Menschen kamen als Gemeinschaft zusammen, unter Daniel, dem Verkünder der Gerechtigkeit, um ein Dorf zu errichten, das der Weisheit der Götter huldigen sollte.

15 Das Dorf sollte verborgen sein vor der Welt und ihren Wegen, also begann die Gemeinschaft, ein Dorf unter der Erde zu errichten.

16 Sie arbeiteten hart und lang, Tag und Nacht, und das Dorf war fertiggestellt, bevor die Große Vernichtung begann.

17 Als die Welt versank, sprach Daniel, der Verkünder der Gerechtigkeit: „Hier, in diesem verborgenen Dorf, sollen wir ausharren und den Göttern huldigen.

18 Die Menschen haben Vernichtung über sich selbst gebracht. 

19 Wenn die Menschen sich aus eigener Kraft vernichten, müssen sie wieder aufstehen aus eigener Kraft.

20 Es ist unsere Aufgabe, diesen Glauben in die Neue Welt zu tragen. Die Götter werden stolz auf uns sein.“

21 Und die Gemeinschaft jubelte und pries die Götter für ihre Weisheit.

22 Und so sollen sie ausharren, 30 Jahre lang, bis die Welt von der Seuche befreit ist.