Tipps und Empfehlungen:

 

Obwohl nicht besonders groß bietet die Bretagne doch eine erstaunliche Vielfalt unterschiedlicher Landschaften. Ich habe sie in den vergangenen zwanzig Jahren urlaubsmäßig einmal umrundet und immer wieder neue und aufregende Gebiete entdeckt.

 

Beginnen wir im Süden, in der Gegend um Carnac. Sie beeindruckte mich nicht nur wegen der weltberühmten Steinreihen, den Alignements, sondern vor allem wegen der Halbinsel Quiberon. Ein schmales Stückchen Land ragt hier in den Atlantik hinein – auf seiner westlichen Seite eine raue, brandungsumtoste Felsküste, gegenüber, kaum einige Kilometer entfernt, eine blaue Lagune mit beinahe mediterranem Flair. In den Yachthäfen liegen die ausgefallensten Schiffe, man kann eine Überfahrt zu der Belle Île buchen, die ihren Namen »Schöne Insel« zu Recht trägt. An der engsten Verbindungsstelle zwischen Festland und Halbinsel thront das Fort de Penthièvre, das man eingehend betrachten kann, wenn man im Stau auf dem Isthmus feststeckt.

Begibt man sich von der Quiberon weiter Richtung Westen, findet man das entzückende Künstlerstädtchen Pont Aven, durch das zu bummeln ein kulturelles Vergnügen ist. Besonders zu empfehlen ist hier natürlich das Musée des Beaux Arts.

Noch einige Kilometer weiter westlich trifft man auf das mittelalterlich anmutende Concarneau, eine »Ville close«, eine befestigte Stadt. Hier hat mich ganz besonders das äußerst liebevoll gestaltete Fischereimuseum beeindruckt.

Fährt man noch weiter nach Westen, ist das Ende der Welt erreicht. Die Halbinsel Crozon besticht durch eine pittoreske Landschaft, windumtoste Steilküsten, tief eingeschnittene Fjorde, kleine Sandbuchten, verschwiegene Kapellen in einem Meer von Hortensien, Felsgrotten und beeindruckende Leuchttürme. Hier ist der kleine, geschichtsschwangere Ort Locronan und die sagenumwobene Abtei von Landévennec unbedingt einen Besuch wert.

Meine liebste Gegend aber ist jene, in denen diese Geschichte spielt – das nördliche Finistère.

Die Landschaft ist rau, das Meer und das Klima sind es auch, aber die Strände ziehen sich über Kilometer weißsandig an der Küste entlang. Die Gegend bietet zu jeder Jahreszeit, ja zu jeder Tageszeit, immer wieder neue Überraschungen. Dünenlandschaften, bewaldete Flussmündungen, bizarre Felsformationen, verborgene Quellhäuschen, Menhire und Dolmen, kleine Häfen – auf dem schier endlosen Küstenwanderweg tun sich immer wieder neue Wunder auf.

Noch weiter ostwärts lädt eine nächste Halbinsel zum Besuch ein: Cap Fréhel ist bedeckt von einer Heidelandschaft, und in den verstreut liegenden kleinen Örtchen wetteifern die Bewohner mit der Gestaltung ihrer Gärten. Nie habe ich eine solche Blütenpracht gesehen wie dort auf dem Weg zu dem Fort de la Latte, der alten Trutzburg an der äußersten Spitze des Caps.

Und selten habe ich die Sonne derart pompös untergehen sehen wie an dem Leuchtturm dort.