Bishops Hand zu halten hatte definitiv Vorteile, nicht zuletzt die Wärme, die eine Erleichterung war bei der permanenten Kälte, die mich erfasst hatte. Wer hätte geahnt, dass eine Seele als Wärmeisolation funktionierte?
„Das Licht bewegt sich diesmal.“ Ich hielt die Lichtsäule im Blick, während wir darauf zugingen.
„Er hat sich verirrt und läuft ruhelos herum, das ist alles. Wir werden ihn einholen.“
Und das taten wir. Ein paar Blocks weiter befanden wir uns auf einer der belebtesten Straßen Trinitys, die auch als die Shoppingmeile bezeichnet wurde. Das Einkaufszentrum lag hier – der Schauplatz meines Ladendiebstahl-Dramas – und die übrigen Geschäfte.
Die Läden hatten geschlossen, aber die Gehwege waren überfüllt mit Fußgängern, und auf den Straßen herrschte reger Verkehr. Ich folgte der Lichtsäule durch die Menschenmengen. Sie leuchtete vor allem über dem Kopf einer bestimmten Person. Ein Mensch – offenbar auch ein Junge.
„Haben Himmel oder Hölle keine weiblichen Krieger?“, fragte ich laut. Wie sexistisch war das denn bitte? Und warum sahen sie alle aus, als könnten sie mit mir zur Highschool gehen?
„Die gibt es“, antwortete Bishop.
„Dann hat sich wohl keine zu deiner Mission gemeldet.“ „Anscheinend nicht. Siehst du ihn?“
„Ja“, antwortete ich. Sobald ich ihn entdeckt hatte, verschwand das Licht, und ich musste jetzt verdammt aufpassen, damit ich ihn nicht aus den Augen verlor.
„Der Junge da vorne“, sagte ich. „Schwarze Haare, groß, Lederjacke. Hey, wo hat er diese coole Jacke her?“ Dieser Typ aß ganz sicher keine Burger aus Mülltonnen oder wartete geduldig auf einer Parkbank. Stattdessen beobachtete er die Menschenmenge um ihn herum mit wachem und taxierendem Blick.
Ich bemerkte, wie er mit einer Frau zusammenstieß, die sich umdrehte und ihn anschaute. Er schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln. „Verzeihung, Ma’am. Mein Fehler.“ Ihr genervter Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Lächeln. Er war extrem attraktiv, so wie ein Schauspieler aus einer Seifenoper oder ein männliches Model, mit einem exotischen Touch, gebräunter Haut, dunklen Augen und schwarzem Haar, das bis auf seine Schultern reichte. Obwohl die Frau locker fünfzehn Jahre älter war als er, nahm sie sein attraktives Äußeres war. „Oh, kein Problem“, sagte sie.
„Einen schönen Abend noch.“
„Ihnen auch.“ Als sie ihren Weg fortsetzte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Offenbar war ihr nicht aufgefallen, dass er bei dem kleinen Gespräch eine Hand in ihre Handtasche geschoben und ihre Geldbörse gestohlen hatte.
„Hast du das gesehen?“, fragte ich Bishop schockiert. „Er wirkt nicht gerade so, als hätte er sich verlaufen und würde jetzt herumirren, oder?“
Er drückte meine Hand noch fester. „Wir dürfen ihn nicht verlieren. Komm.“
Wir folgten dem Taschendieb die Straße entlang durch die Menge und um eine Straßenecke. Die anderen beiden waren verwirrt und dankbar gewesen, dass sie jemand gefunden hatte. Dieser Junge schien jedoch die Stadt wie seine Westentasche zu kennen. Er blieb vor einem Schaufenster mit glänzendem Schmuck in der Auslage stehen und hatte die Hände in den Taschen seiner teuer und neu wirkenden Lederjacke vergraben. Bishop wurde langsamer, sowie wir uns ihm näherten, und ich spürte seine Vorsicht. Dieser Junge war anders als die anderen.
„Hey“, rief Bishop.
Der Typ blickte uns gelangweilt an. „Selber hey.“ „Ich habe beobachtet, was du da gemacht hast.“ „Ach ja? Was denn?“
„Du hast der Lady das Portemonnaie geklaut.“ Seine Augen blitzten unfreundlich.
„Und? Bist du ’n Bulle?“
„Sehen wir so aus?“, erwiderte ich.
Er warf mir einen Blick zu. „Sie war offensichtlich reich. Ich bin mir sicher, sie wird es überleben.“
„Ist es das, was du hier versuchst?“, meinte Bishop. „Überleben?“
„Tun wir das nicht alle?“ Sein Blick wanderte wieder zu mir und an mir herunter. „Warum tust du dir nicht einen Gefallen und lässt mich jetzt in Ruhe?“
Schließlich und etwas zögernd ließ Bishop meine Hand los. „Weil ich mit dir reden muss.“
„Mir ist nicht nach Reden.“
Irgendetwas stimmte nicht, doch ich wusste nicht, was es war. Ich war mir sicher gewesen, dass er der richtige Typ war, jetzt allerdings zweifelte ich daran. Ich konnte an ihm nichts Übernatürliches wahrnehmen, auch wenn ich ihm in die Augen schaute und mich konzentrierte. Aber vielleicht war ich einfach nicht dicht genug dran. Oder ich hatte die falsche Person ausgewählt. Die richtige konnte noch immer da draußen in der Menschenmasse unterwegs sein.
„Von woher kommst du?“, fragte ich. Bishop sah mich von der Seite an. Vielleicht hatte er gedacht, ich sei eine stumme, brave Sucherin der Lichtsäulen. Das verdeutlichte nur, wie wenig er mich kannte. Den Mund zu halten war noch nie eine meiner Stärken gewesen.
„Aus der Gegend.“
„Aus der Gegend von Trinity? Oder aus einer anderen Gegend?“
Er lächelte mir kurz zu und drehte sich um. „Nettes Gespräch. Ich bin jetzt mal weg.“
„Wohin gehst du?“, ließ ich nicht locker. „Hast du einen Platz, an dem du bleiben kannst? Hast du irgendwelche Freunde?“
Seine Schultern verspannten sich. „Lauft mir nicht hinterher.“
Er ging los, und ich griff nach Bishops Arm. „Möglicherweise habe ich mich bei ihm geirrt.“
„Das hast du nicht“, meinte Bishop.
„Woher weißt du das? Erst nachdem du Kravens Rücken mit dem Zeichen gesehen hast, warst du dir sicher, was Kraven war.“
„Mein guter Instinkt. Er ist einer von unserem Team. Ich tippe mal auf einen Dämon. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, Kraven wäre nicht halb so schlimm, wie er sein könnte?“ Er behielt den sich entfernenden Taschendieb mit der Lederjacke im Auge. „Der hier schon.“
Mich überlief ein eiskalter Schauer.
Bishop begann, dem Jungen zu folgen. „Du solltest jetzt nach Hause gehen. Du hast alles getan, was ich verlangt habe, und mir ist klar, dass du das nun Kommende hasst.“
Einen Moment lang wog ich meine Möglichkeiten ab. Ich konnte nach Hause rennen und versuchen, alles zu vergessen. Aber ich hatte nicht vor, bloß weil es schwierig wurde, mit eingekniffenem Schwanz nach Hause zu laufen. Das hier war erst vorbei, wenn ich meine Seele wiederhatte, der Hunger verschwunden war und ich mein normales Leben weiterführen konnte.
Also ging ich nicht nach Hause, sondern Bishop hinterher, als er dem finsteren Typen folgte. Als er um die nächste Ecke bog, wartete der Typ auf ihn. Er packte Bishop und schleuderte ihn auf den Parkplatz eines großen Supermarktes. Bishop krachte gegen ein Auto und löste den Alarm aus. Zwei Leute spazierten vorbei, doch anscheinend konnten sie uns weder sehen noch den ohrenbetäubenden Lärm hören. Ich war mir sicher, dass es Bishop trotz seiner beeinträchtigten Fähigkeiten gelungen war, uns abzuschirmen.
„Was willst du von mir?“, fragte der Junge.
„Reden erst mal. Du hättest dir das leichter machen können.“ Bishop erhob sich vom Boden, und seine Augen blitzten vor Wut. Er trat mit Wucht gegen den Wagen und stoppte damit erstaunlicherweise den Alarm.
„Es war nur eine verdammte Brieftasche. Ich brauche das Geld, okay? Und jetzt solltest du mich in Ruhe lassen, oder ich muss dir wehtun.“ Er warf einen eisigen Blick über seine Schulter. „Oder ihr.“
Bishop verschwendete keine Sekunde. Er zog den goldenen Dolch aus dem Futteral. „Du wirst heute niemanden verletzen.“
Der Junge lachte schallend los. „Du nimmst mich auf den Arm, oder? Du glaubst, du könntest mich damit verletzen?“ Er zückte sein eigenes Messer aus einer Tasche an seinem Gürtel. „Denk noch mal nach.“
Beim Anblick des zweiten Messers wurde ich panisch. Es war weder aus Gold, noch leuchtete es oder schien magische Kräfte zu besitzen, aber es war trotzdem scharf und tödlich.
„Du hast dich verirrt.“ Ich trat vor und versuchte die Situation unter Kontrolle zu bringen, ehe sie entgleiste. Das Ritual war auch schon ohne weitere Auseinandersetzungen schlimm genug. „Wir sind hier, um dir zu helfen.“
Er bewegte sich so schnell, dass ich nicht rechtzeitig vor ihm zurückweichen konnte, packte eine dicke Strähne meiner Haare und zog mich an sich heran. Ich schrie vor Schmerz, denn es fühlte sich an, als würde er mir die Haare vom Kopf reißen.
„Vielleicht braucht dein Freund ja eine stärkere Warnung, damit er mich in Ruhe lässt. Lass das Messer fallen, oder ich schlitze sie auf.“
„Ich habe gesagt, dass wir dir helfen wollen“, brachte ich heraus.
„Ich will eure Hilfe nicht.“
„Lass sie gehen“, befahl Bishop, und in seinem Blick lag abgrundtiefer Zorn.
Ich griff den Arm des Jungen und wollte das Messer von mir fernhalten, doch er war sehr stark. Dann probierte ich die übersinnliche Fähigkeit anzuwenden, mit deren Hilfe ich auch schon Kraven einen elektrischen Schlag versetzt hatte, als ich mich bedroht fühlte. Ich konnte diese Kraft in mir spüren, aber es funktionierte nicht. Es war, als ob ich gegen eine Mauer stieße, und ich hatte keine Ahnung, warum.
„Ich weiß, dass es ziemlich schlimm für dich sein muss.“ Ich wollte ihn weiter ablenken, damit Bishop eine Chance bekam, das Ganze zu beenden. „Aber du bist nicht mehr alleine.“
„Ich bin alleine“, fuhr er mich an. „Und ich werde mich schützen – egal wie.“
„Hast du von mir geträumt?“, platzte ich heraus. Der andere Engel hatte vorhin so etwas gesagt, und es war einen Versuch wert.
Er erstarrte bei meinen Worten. Bishop kam näher, und seine Augen leuchteten noch immer blau. Neben uns stieg der Besitzer des Autos, bei dem der Alarm ausgelöst worden war, in seinen Wagen und bemerkte uns nicht einmal.
„Das hast du, oder?“, fuhr ich fort und drehte meinen Kopf so weit, dass ich ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte. „Vielleicht ist die Erinnerung daran etwas verblasst, doch du hast von mir geträumt. Du wusstest, dass ich kommen würde, und dir ist klar, dass ich dir helfen will.“
Er schaute zu Bishop hinüber. „Lass das Messer fallen. Ich sage es nicht noch mal.“
Ich konzentrierte mich auf diese unsichtbare Mauer, die den Jungen zu umgeben schien. Mit einem Teil von mir – so etwas wie einem sechsten Sinn – fand ich einen Riss in der Mauer. Wieder versuchte ich, die Kraft in mir zu aktivieren.
„Lass mich los.“ Durch meine zusammengebissenen Zähne brachte ich kaum ein Wort heraus. „Sofort.“ Diesmal funktionierte meine neu entdeckte Fähigkeit dank des angeschlagenen Schutzwalls des Jungen. Er nahm die Hände weg und taumelte wie nach einem Stromschlag zurück, die Augen vor Schock geweitet.
„Was ist gerade passiert?“, presste er keuchend hervor. „Du hast sie losgelassen“, bemerkte Bishop und trat vor. Dann stieß er den Dolch in die Brust des Jungen.
Ich schrie. Das schien meine übliche Reaktion zu sein, wenn jemand erstochen wurde. Die Ruhe, die ich eben noch empfunden hatte, war mit einem Schlag verschwunden, und ich fühlte mich panisch und unsicher. „Warum hast du das getan? Wir haben seinen Rücken nicht kontrolliert, um sicherzugehen, dass er der Richtige ist!“
„Er ist der Richtige. Das hast du selbst bewiesen, indem du ihm einen Stromstoß versetzt hast.“
Der Junge ließ sein Messer fallen und blickte hinunter auf den Dolch in seiner Brust, den Bishop nun wieder herauszog. Er fiel auf dem harten Gehsteig auf die Knie. Sein überraschter Blick wanderte zu mir. „Ich habe gestern tatsächlich von dir geträumt. Woher hast du das gewusst?“
Ich erschauerte. „Geraten.“
Er knallte vornüber zu Boden. Bishop kroch zu ihm hinüber und schaute zu mir hoch. Sein Blick verfinsterte sich, als er den Schock in meinem Gesicht bemerkte. „Bleib hier“, befahl er bestimmt. „Sieh dir an, was als Nächstes passiert. Es wird dir zeigen, dass ich das nicht nur aus Grausamkeit tue, obwohl der hier es verdient hätte.“
Zitternd nickte ich. Um nicht auch umzufallen, ging ich ein paar Schritte rückwärts und lehnte mich an einen dort geparkten Wagen. Bishop drehte den toten Jungen auf den Rücken, und ich zuckte zusammen, als die Lederjacke zur Seite rutschte und den sich ausbreitenden roten Blutfleck auf der Brust des Jungen offenbarte. Bishop wischte den Dolch an seiner Jeans ab.
Engel. Krieger. Mörder. In diesem Moment hatte ich Angst vor ihm. Es dauerte eine Weile, bis ich meine instinktive Ablehnung abschütteln konnte. Nur ein Ritual. Das sagte ich mir immer wieder. Es ist nur ein grausames, aber notwendiges Ritual.
Immer mehr Menschen betraten und verließen den Supermarkt mit einem Tatort direkt vor ihrer Nase, doch wir waren für sie unsichtbar. Ich hatte zurzeit keine Seele, also warum interessierte es mich überhaupt? Ich hatte geglaubt, dass die Seele einem Menschen Moral, Menschlichkeit und die Möglichkeit, Gutes zu tun, gebe. Allerdings war ich mir da jetzt nicht mehr so sicher. Meine Seele hatte ich verloren, und trotzdem kannte ich noch immer den Unterschied zwischen Recht und Unrecht. Ich hatte mich nicht plötzlich in ein gewissenloses Monster verwandelt. Ich nahm alles sehr intensiv wahr, auch wenn es jemand anderem zustieß.
Der Junge blieb sehr lange tot, und sogar Bishop wirkte verunsichert. Ich sah ihn scharf an. „Fang nun nicht an, daran zu zweifeln.“
„Er ist der Richtige“, erwiderte Bishop.
„Du hast ihn vorher nicht nach seinem Mal abgesucht.“
Er sah düster und gequält aus. „Er hat dich angegriffen. Ich konnte nicht klar denken. Außerdem hätte er uns seinen Rücken niemals gezeigt, wenn wir höflich gefragt hätten.“
Damit hatte er vermutlich recht. Ich näherte mich den beiden Jungen langsam wieder und betrachtete den, der auf dem Boden lag. Seine dunklen, glänzenden Augen waren noch immer geöffnet und starrten mich an. Bishop schloss sie endlich.
„Danke, das hilft.“ Ich kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an.
Er blickte mich an und schien meine Stimmung einschätzen zu wollen. „Du musst mich jetzt wirklich hassen, oder?“
„Wenn er nicht bald aufwacht, werde ich wohl auch mich selbst hassen müssen.“ Ich kniete mich neben dem Jungen auf den Boden. „Untersuch ihn jetzt, bitte.“
Bishop drehte ihn auf die Seite und schob die Jacke beiseite. Meine Hand zitterte, als ich sein Shirt griff und es hochzog, damit ich seine Haut sehen konnte.
Ich atmete erleichtert aus. Da war ein Zeichen. Genau wie erwartet zierte seinen Rücken ein schwarzes Tattoo gewaltiger Flügel, genau wie bei Kraven …
Und dann rollte sich der Junge herum und packte meine Kehle. Er stieß mich zurück und ließ mich so hart auf den Gehweg krachen, dass mir die Luft wegblieb. Seine Augen glühten in der Dunkelheit rot. Dämon.
Seine Absicht in dieser Sekunde war kaum falsch zu verstehen – er wollte mich töten. Das alles passierte so schnell, dass ich mich nicht ausreichend konzentrieren konnte, um meine Fähigkeit zu aktivieren und ihn zurückzustoßen. Dieser Typ wollte mich tot sehen und es selbst erledigen. Dann verlor der übernatürliche Schutz, der ihn umgab, seine Wirkung, und ich konnte seine Gedanken lesen, als ich zu ihm hochschaute.
Gray, sie ist eine Gray. Muss sie töten. Muss sie alle töten.
Bishop hatte den Jungen im Schwitzkasten und probierte ihn von mir wegzuzerren. Es ging alles so schnell, und ich konnte mit seinen Händen um meinen Hals nicht mehr atmen, als er das Leben aus mir herauspresste. Dann hörte ich ein Krachen und fühlte für einen Augenblick heftige Schmerzen, bis sie vollkommen verschwanden. Die Welt wurde unscharf. Verschwommen. Dunkel. Es blieb noch nicht einmal genug Zeit dafür, Angst zu bekommen. Alles passierte innerhalb von Sekunden.
Weg – geh weg! In meinem Kopf waren nur Worte. Ich konnte nicht sprechen, doch ich nahm all meine Kräfte zusammen und durchdrang diesen Schutzwall. Plötzlich verließ eine Art Blitz meinen Körper und drang in den Jungen ein. Er flog in hohem Bogen von mir weg und landete einige Meter von mir entfernt hart auf dem Boden. Er hatte mich schwer verletzt, aber ich wusste nicht, wie. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht atmen, und ich spürte meinen Körper nicht. Mein Bewusstsein, mein Leben begann aus mir herauszuströmen.
Bishop beugte sich über mich, und er sah gequält aus. Er berührte mein Gesicht zart mit zitternden Händen. „Samantha.“ Mein Name klang nur wie ein schwaches Flüstern. „Das ist meine Schuld. Bitte, nein, das kann nicht passieren. Schau mich an. Nicht die Augen schließen.“ Er berührte mit seinen Händen sanft meinen Hals – sehr viel sanfter, als es der Dämon getan hatte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Kraven heranstürmte. Er drückte den neuen Dämon gewaltsam zurück auf die Erde, als dieser aufstehen wollte.
„Was zur Hölle ist mit ihr los?“, fragte Kraven. Bishop war in Rage und bereit zu töten.
„Dieser Bastard hat ihr gerade das Genick gebrochen.“