Kapitel neunzehn

Am Vormittag des Heiligabends traf Travis Sarah beim Notar, damit sie die notwendigen Papiere für den Hauskauf unterschreiben konnten. Sie gingen freundlich miteinander um. Er bedankte sich bei ihr und nahm den Scheck entgegen. Sie dankte ihm. Dann trafen sie Vereinbarungen wegen der Miete.

»Jazzy freut sich darauf, heute mit dir Plätzchen zu backen«, sagte er.

»Ich habe Jenny gefragt, und sie ist damit einverstanden, dass wir die Küche im Merry Cherub benutzen, falls das okay für dich ist.« Ihr Gesicht zeigte keinerlei Emotionen. Sie war so ruhig und reserviert wie immer.

Als er ein Junge war, hatte seine Mutter ihm oft eine Geschichte von einem jungen Eskimo vorgelesen, der auf einer Eisscholle festsaß. Die Scholle war von dem großen Eisstück abgebrochen, auf dem seine Familie beim Fischen gewesen war, und hatte den Jungen aufs Meer hinausgetragen. Er erinnerte sich noch an das schonungslose Bild in dem Buch, das den erstaunten Jungen zeigte, der etwa in seinem Alter war, wie er hinaus ins eisige blaue Wasser trieb, fort von allem, was er liebte, allein und isoliert. Es hatte ihn stets frösteln lassen und bis ins Mark traurig gemacht.

Als er jetzt Sarah anblickte, verspürte er genau das gleiche Gefühl. Nur war Sarah der Eskimo auf der Eisscholle, war sie es, die davontrieb, bis sich ein riesiger eisiger Ozean zwischen ihnen erstreckte. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Augen zusammengekniffen und sich in sich selbst zurückgezogen. So trieb sie weiter und weiter von ihm fort, und egal, wie sehr er sich wünschte, mit ihr zusammen zu sein, er würde sie nicht erreichen können.

Na schön. Dann würde er sie eben loslassen. Es wäre einfacher, wenn er ihr Lebewohl sagte.

Doch warum baute sich dann dieser Schmerz in ihm auf, Schicht für Schicht, wie eine Ziegelmauer? Verdammt, er durfte sie nicht einfach so gehen lassen, ohne wenigstens ein letztes Mal zu versuchen, diese Mauer zu erklimmen. Zwar hatte sie sich ihre Haare schneiden lassen, aber Rapunzel war zurück in ihren Elfenbeinturm gestiegen.

Er streckte die Hand aus, berührte sie am Arm und spürte, wie sie zurückzuckte. Sie mochte wohl ihr Gesicht unter Kontrolle haben, aber ihr Körper reagierte. »Sarah«, sagte er hoffnungsvoll. »Möchtest du eine Tasse Kaffee mit mir trinken?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht, dass das eine so gute Idee wäre.«

»Ich bin immer noch der Ansicht, wir sollten über das reden, was in der Jagdhütte zwischen uns passiert ist. Vergiss Crystal und Jazzy doch mal für einen Moment und lass uns einfach über das reden, was wir empfinden. Wenn es eine Möglichkeit gibt …«

»Gefühle verändern sich«, sagte Sarah. »Man kann nicht darauf vertrauen, dass sie immer gleich bleiben. Deshalb sollte man nie Entscheidungen treffen, die auf Emotionen beruhen.«

»Das klingt logisch, aber es ist nicht so leicht. Wie schaffst du es bloß, deine Gefühle einfach abzuschalten?«

»Ich schalte sie nicht ab«, entgegnete sie, »ich akzeptiere lediglich, dass sie vergänglich sind. Sie sind wechselhaft. Aus Freud wird Leid. Aus Liebe Hass. Aus innerer Aufgewühltheit innerer Frieden. Gefühle springen immer hin und her.«

Dieser Gedanke war ihm unvorstellbar. Die Liebe, die sie in der Jagdhütte geteilt hatten – nicht nur die körperliche Liebe, sondern das emotionale Band –, sie war da gewesen, das wusste er. Das konnte sie doch nicht einfach so von sich weisen!

»Du sollst nur wissen, dass ich nicht die Tür vor dir verschließe. Dass Crystal zurück ist, heißt noch lange nicht, dass du und ich keine Beziehung führen können.«

In diesem Augenblick sah er es, das sehnsüchtige Verlangen, das in ihren Augen aufflackerte. Binnen Sekunden war es wieder verschwunden, aber er hatte es bemerkt. Sie hatte Angst. Das war es, was hinter alldem steckte. Die Liebe, die sie empfand, war so groß, dass sie nicht wusste, wie sie sie mit Herz und Verstand erfassen sollte.

Nun, er hatte Geduld. Er würde eben einfach abwarten.

Immerhin war sie für ihn bestimmt. Das hatte sie ihm einst selbst gesagt.

Raylene wischte die Bar im Horny Toad, als Earl zur Tür hereinkam. Er zog ein Gesicht, als hätte ihm ein Maultier in den Magen getreten. Seine Haut war blass, sein Blick schmerzerfüllt.

»Liebling«, sagte sie und kam um den Tresen herum auf ihn zu. Hatte er einen Herzinfarkt? Raylene spürte, wie ihr Puls in die Höhe schoss. »Was ist los?«

Earl starrte durch sie hindurch, als wäre sie nicht da, dann funkelte er die beiden Gäste an, die um zwei Uhr nachmittags an der Bar hockten. »Raus hier, ihr Schluckspechte!« Er scheuchte sie hinaus, als wären sie verirrte Tölen: »Nun macht schon, scht, scht!«

»Earl?« Raylene bekam ein ganz schlechtes Gefühl. Sie hatte ihren Mann noch nie so erlebt. Angst schnürte ihr den Magen zusammen. »Earlie?«

»Mist, Earl«, lallte einer der Betrunkenen. »Was hast du denn für Probleme?«

Earl griff nach einem Barhocker. »Willst du, dass ich dir den hier über den Kopf ziehe, Micky? Willst du das?«

Micky hob abwehrend beide Hände und schwankte von der Bar weg.

»Raus mit dir. Das gilt auch für dich, Snake«, knurrte Earl.

»Ich hab mein Bier noch nicht ausgetrunken«, nuschelte Snake.

Earl schmetterte den Hocker auf die Bar. Raylene, Micky und Snake fuhren zusammen und starrten auf den zersplitterten Hocker. Earl fuchtelte mit einem abgebrochenen Stuhlbein in Snakes Richtung, als wäre es ein Baseballschläger.

Snake wirkte beeindruckt und taumelte hinter Micky zur Tür hinaus.

Earl drehte sich um, das abgebrochene Stuhlbein über der Schulter, als würde er jeden Augenblick ausholen und es auf irgendetwas niedersausen lassen.

Raylene schluckte und trat einen Schritt zurück. Sie hatte ihren sonst so gelassenen Ehemann noch nie in dieser Stimmung erlebt. »Earl?«

Sein Blick wirkte gequält, leer, wie der eines Zombies. »Ist das wahr, Raylene?«

Raylene bemerkte, dass seine Hände zitterten, genau wie ihre eigenen. In dieser Sekunde wusste sie, was er herausgefunden hatte. Vermutlich hatte die verdammte Crystal den Mund aufgemacht. »Earl, setzen wir uns doch …«

»Ist es wahr, dass du dein eigenes Kind verkauft hast?«

»So war es nicht«, flüsterte sie und spürte, wie ihre Ehe auf einen Abgrund zutrieb. Genau deshalb hatte sie ihm nie davon erzählt. Aus Angst, den einzigen Mann zu verlieren, den sie je wirklich geliebt hatte.

Das letzte bisschen Licht in den Augen ihres Mannes erlosch. Seine Schultern sackten zusammen, und er ließ das Stuhlbein fallen. »Du hast es getan.«

Raylene rang die Hände. »So wie du es formulierst, klingt es einfach entsetzlich.«

»Hast du Geld für ein Kind angenommen, das Lance Dugan gezeugt hat, oder nicht?«

Sie verschränkte die Arme, löste sie und verschränkte sie dann erneut. Der Schmerz schien ein Loch in sie hineinzufressen. »Das Geld stammte von seiner Familie. Die Dugans wollten nicht, dass ihr feiner Pinkel von Sohn Abschaum wie mich heiratete. Sie ließen unsere Ehe, die wir in Las Vegas geschlossen hatten, annullieren.«

»Und sie behielten das Baby, das du von ihrem Sohn bekommen hattest, und bezahlten dir eine Viertelmillion Dollar, damit du den Mund hältst und abhaust.«

Raylene nickte benommen.

»Dann hast du dein Baby also tatsächlich verkauft, Raylene.« Earl schüttelte den Kopf.

»Ich habe es für dich getan, für uns.«

»Du bist meinetwegen mit Lance Dugan ins Bett gestiegen?«

»Es war in Vegas. Ich war betrunken. Ich liebte Lance nicht. Wir ließen uns von Elvis verheiraten, es war keine richtige Hochzeit. Außerdem hattest du mit mir Schluss gemacht.«

»Weil du abgehauen bist, um bei den Dallas Cowboys Cheerleaderin zu werden.«

»Das war eine hervorragende Gelegenheit.«

»Ja, um Lance Dugan in Vegas zu heiraten, dich von ihm schwängern zu lassen und dem Mann anschließend sein eigenes Baby zu verkaufen.«

»Ich habe das Baby nicht verkauft.« Raylene stemmte die Hände in die Hüften. »Seine Familie hat mir Geld gegeben, damit ich fortging.«

»Und du bist nach Twilight zurückgekehrt, ohne je ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren, dass du mit diesem Mann ein Kind hast. Du hast gelogen und behauptet, du hättest die Viertelmillion als Model in New York City verdient.«

Raylene senkte den Kopf. »Ich wollte dir den Traum erfüllen, eine eigene Bar aufzumachen. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass man sechs Monate später Öl auf dem Grundstück deines Großvaters finden würde und die Pringles reicher würden als der liebe Gott?«

»Willst du mir das etwa zum Vorwurf machen? Ich will diese verdammte Bar nicht mehr. Da klebt schmutziges Geld dran. Verfluchter Mist, ich werde sie bis auf die Grundmauern niederbrennen!«

»Sei nicht albern, Earl.«

»Warum nicht? Du hast mich schließlich zum Narren gemacht!« Earl schüttelte heftig den Kopf. »Ich wusste, es würde alles kaputt machen, wenn du aus Twilight fortgehen würdest! Ich habe mir viel von dir gefallen lassen, Raylene, weil ich mich in dich verliebt habe, als ich sechs Jahre alt war. Aber es gibt Grenzen. Mehr kann ein Mann nicht ertragen. Hier ist endgültig Schluss!« Er warf die Arme in die Luft.

»Earl …« Sie streckte die Hand nach ihm aus, aber er wich mit erhobenen Händen vor ihr zurück.

»Fass mich nicht an, Ray.«

»Bitte …«

»Wenn du mir doch nur davon erzählt hättest, dann hätten wir eine Lösung finden können. Ich fühle mich so betrogen! Du hast mich belogen und ein Geheimnis daraus gemacht. Ich dachte, ich wäre derjenige, der alles über dich wüsste, und jetzt muss ich feststellen, dass ich gar nichts über dich weiß!«

»Das sagst du jetzt, aber hättest du das auch gesagt, wenn ich nach Twilight zurückgekehrt und mit Lance’ Baby schwanger gewesen wäre?«

Earl fuhr sich mit seiner vom Arbeiten rauen Hand durchs Haar. Wie anders er doch war als der vornehme Lance, der mit einem Platinlöffel im Mund zur Welt gekommen war. »Ich wäre verletzt gewesen, ja. Und stinksauer, aber damals habe ich dich mehr geliebt als mein Leben. Ich hätte alles getan, um dich zu halten.«

»Und jetzt?«, fragte sie, erschrocken darüber, dass ihre Stimme zitterte.

Seine Augen verdüsterten sich. »Jetzt? Ich weiß ja nicht mal mehr, wer du eigentlich bist.«

Und damit drehte sich der Junge, der sie zum ersten Mal geküsst hatte, der erste Mann, mit dem sie geschlafen hatte, ihr Ehemann seit fünfunddreißig Jahren, um und ließ sie stehen.

»Ich dachte, du magst meinen Daddy«, sagte Jazzy am späten Nachmittag zu Sarah.

Sarah zögerte und wischte sich die Hände am Schürzenzipfel ab. »Das tue ich auch. Sehr sogar.«

»Und warum fliegst du dann zurück nach New York?«

Bring es ihr behutsam bei. »Deine Mutter ist nach Hause gekommen.«

Lange Zeit sagte Jazzy nichts, löffelte schweigend Schicksalsplätzchenteig auf das Backblech. Es war warm in der Küche des Merry Cherub, und es duftete nach Zimt und Vanille. Ein Hauch von Erwartung hing in der Luft. »Ich erinnere mich nicht besonders gut an sie«, flüsterte Jazzy schließlich.

Die leise gesprochenen Worte gingen Sarah ans Herz. »Lass dir Zeit. Du wirst dich an sie erinnern und sie wieder richtig kennenlernen.«

Jazzy sah ihr in die Augen. »Dich mag ich lieber.«

»Sie ist deine Mutter.«

»Sie hat Daddy und mich sitzen lassen, als wir sie am dringendsten brauchten.« Die Krankheit hatte das kleine Mädchen schnell reifen lassen, aber trotzdem nahm Sarah an, dass sie diese Worte von einem Erwachsenen übernommen hatte. Vielleicht von ihrer Tante Raylene?

»Immerhin ist sie zurückgekommen«, erinnerte Sarah die Kleine.

Tränen glitzerten in Jazzys Augen. Sarah hatte das Gefühl, sie würde in Stücke gerissen. Sie schluckte, stellte das Backblech ab, ging in die Hocke und öffnete die Arme. Jazzy stürzte sich hinein, Tränen liefen ihr über die Wangen. Sarah blinzelte heftig, bemüht, ihre eigenen Tränen zurückzuhalten. Es wäre nicht gut, vor Jazzy die Kontrolle zu verlieren. Später, wenn sie allein im Bett lag, würde sie sich die Augen aus dem Kopf weinen wegen all dem, was sie niemals würde haben können.

Wie hatte sie sich nur so schnell in dieses Kind verlieben können? Wieso tat es so weh sie loszulassen, wenn Jazzy noch nicht mal ihre eigene Tochter war?

Sie hatte so sehr darum gekämpft, ihre Gefühle zurückzuhalten, darum gekämpft, neutral zu bleiben. Wie hatte sie sich nur so voll und ganz auf dieses kleine Mädchen und seinen Vater einlassen können? Was sollte sie ohne die beiden mit ihrem Leben anfangen? Weshalb bedeuteten ihr die zwei nach so kurzer Zeit schon so viel? Sie küsste Jazzy auf den Scheitel und drückte sie fest an sich.

»Geh nicht«, bettelte Jazzy. »Bitte geh nicht.«

Wie ein Dornendickicht drangen die Gefühle auf Sarah ein, heimtückisch und unmöglich, ihm zu entrinnen: Liebe, Trauer, Bedauern, Leere und schmerzliche Einsamkeit – immer diese Einsamkeit.

»Schon gut«, flüsterte sie und wölbte die Hand um Jazzys Hinterkopf. »Alles wird gut.«

»Das wird es nicht«, widersprach Jazzy vehement.

»Das meinst du vielleicht jetzt«, sagte Sarah, mehr um sich selbst als um Jazzy zu überzeugen. »Doch mit der Zeit wirst du mich vergessen haben.«

»Niemals«, beharrte Jazzy störrisch. »Ich werde dich nie, niemals vergessen.«

Wie hatte es dazu kommen können? Travis und sie hatten gedacht, sie wären vorsichtig gewesen, um Jazzy mit ihrer Beziehung nicht zu verwirren oder zu verletzen. Das war ihnen offenbar nicht gelungen. Sarah hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.

»Möchtest du, dass ich dir noch einmal die Geschichte vom Schicksalsplätzchen erzähle? So, wie es meine Großmutter bei mir getan hat?«

Jazzy schniefte, wischte sich die Augen und nickte.

Gerade als Sarah zu Ende erzählt hatte, kam Jenny Cantrell in die Küche. »Hm, hier duftet es ja wundervoll. Was backt ihr zwei denn da?«

»Schicksalsplätzchen«, erklärte Jazzy stolz. »Wenn du sie an Heiligabend unter dein Kissen legst, träumst du von deiner wahren Liebe.« Sie hielt Jenny ein Plätzchen hin. »Möchtest du eins?«

»Da ich meine wahre Liebe bereits geheiratet habe, werde ich das Plätzchen lieber essen, anstatt es mit ins Bett zu nehmen«, sagte Jenny und biss herzhaft hinein.

»Sarah«, sagte Jazzy, »entschuldige mich eine Minute, ich muss auf die Toilette.«

»Sicher.« Sarah lächelte, als Jazzy aus der Küche schlüpfte.

»Sie ist ein bemerkenswertes Kind«, sagte Jenny. »Ich bin so froh, dass es ihr endlich besser geht. Die ganze Stadt war in großer Sorge um sie.«

Es klopfte an der Hintertür. Jenny öffnete. Travis und Crystal standen auf der Schwelle. »Kommt rein, kommt rein«, sagte sie einladend.

Sarah verbot sich, in Travis’ Augen zu blicken, aber sie konnte nicht anders. Sie sah zu ihm hinüber, und ihre Blicke trafen sich.

»Ist Jazzy fertig?«, fragte Crystal.

»Sie ist auf der Toilette«, murmelte Sarah. »Lasst mich nur schnell ein paar Plätzchen für sie einpacken.« Sie nahm eine Ziploc-Tüte und füllte sie mit Schicksalsplätzchen.

Travis trat ein und griff nach der Tüte. Seine Finger streiften ihre, und sie hätte schwören können, dass das kein Versehen war. »Danke«, sagte er leise. »Dass du das für sie getan hast.«

»Gern.«

Da stand sie nun und war ach so höflich, unterdrückte ihre Gefühle und wollte im Grunde genau das Gegenteil von dem tun, was sie tat. Sie wollte ihn küssen und ihm sagen, dass sie einen Fehler gemacht hatte, aber natürlich tat sie das nicht, war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihrem Herzen zu folgen, und das Richtige zu tun. Vor neun Jahren war sie ihrem Herzen gefolgt, was sie teuer zu stehen gekommen war. Jetzt tat sie das Gegenteil, und der Preis dafür war genauso hoch. Egal, was sie machte – Sarah hatte den Eindruck, sie könnte nur verlieren.

Jazzy kehrte in die Küche zurück und verabschiedete sich. Als sie weg war, fragte sich Sarah, wie lange es wohl diesmal dauern würde, bis sie über Travis hinwegkam.

In jener Nacht lag Sarah in dem großen, leeren Doppelbett, das Herz schwer wie ein Anker in ihrer Brust. Sie rollte sich auf die Seite, zog die Knie an und schlang die Arme darum. Wie oft hatte sie so dagelegen, einsam und allein, und sich insgeheim nach dem einen ganz besonderen Menschen verzehrt, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte? Und gerade, als sie ihn gefunden hatte, tauchte seine Exfrau wieder auf und forderte ihre Familie für sich zurück.

Das war nicht fair.

Sie wollte nicht weinen. Sie war es satt, Tränen zu vergießen, war es satt, zu wünschen und zu hoffen und um Dinge zu beten, die doch nie in Erfüllung gehen würden. Sie sollte einfach glücklich über das sein, was sie hatte: eine Karriere als Schriftstellerin, die sie wieder auf Kurs gebracht hatte, einen wunderbaren Agenten, genug Geld, um sich einen angenehmen Lebensstil leisten zu können, und ihre Gesundheit. Das waren wertvolle Dinge, die viele Leute nicht hatten. Es grenzte an Gier, noch mehr zu erwarten.

Nachdem sie sich lange hin und her gewälzt hatte, schlief sie endlich ein, und in der Nacht von Heiligabend auf den ersten Weihnachtstag träumte Sarah wieder ihren Traum. Den Traum, den sie seit neun Jahren nicht mehr gehabt hatte. Den albernen, sentimentalen Traum, der ihr so viel Ärger eingebracht hatte.

Den Schicksalsplätzchentraum, in dem sie Travis heiratete.

Sarah fuhr ruckartig aus dem Schlaf, als der Traum zu dem Punkt kam, an dem Travis sie küsste. Schwer atmend lag sie im Bett, schweißgebadet. Sie warf die Decken zurück, schwang die Füße über die Bettkante und ließ den Kopf in ihre Hände fallen. Warum, warum nur hatte sie diesen dummen Traum gehabt? Sie war nun seit fast drei Wochen in Twilight und hatte nicht einmal von Travis geträumt. Bis heute Nacht. Bis Heiligabend.

Sie schaute auf die Uhr. Eine Stunde nach Mitternacht. Hm. Sie griff nach ihrem Kissen, um es aufzuschütteln, doch als sie es hochnahm, bröselten Plätzchenkrümel auf ihr Nachthemd.

Schicksalsplätzchen. Unter ihrem Kissen, und sie war nicht diejenige, die sie dorthin gelegt hatte.

Doch wer mochte das sonst getan haben? Schlagartig fiel ihr die Antwort ein: Jazzy.

Offenbar hatte das kleine Mädchen nur so getan, als müsse es zur Toilette, war in Wirklichkeit in Sarahs Zimmer geschlüpft und hatte die Plätzchen unters Kopfkissen gelegt.

Jazzy hatte gewollt, dass sie von ihrer einzig wahren Liebe träumte. Warum? Weil sie hoffte, Sarah würde von ihrem Daddy träumen? Oder weil sie wollte, dass Sarah einen anderen Mann im Traum sah und den Weg frei machte für ihre Mommy und ihren Vater?

In diesem Augenblick wusste Sarah, wie ihr neues Buch enden würde. Sie schnappte sich ihren Computer und begann zu schreiben. Tränen liefen ihr über die Wangen, dicke, salzige Tränen, die mit einem gleichmäßigen Plopp, Plopp, Plopp auf die Tastatur tropften. Weshalb konnte sie ihre Gefühle bloß auf den Seiten eines Buchs ausdrücken? Warum nicht persönlich, mündlich, mit ebenden Worten, die aus dem Herzen in ihre Fingerspitzen flossen und über die Tastatur in ihren Laptop gelangten?

Offenbar war das ihr Schicksal – Weihnachten allein zu verbringen, alles aus der Ferne zu verfolgen, nie dazuzugehören, sich nie einzufügen. Bevor sie Travis wiedergetroffen hatte, hatte sie sich bereitwillig damit abgefunden, hatte sich nicht wirklich dagegen gewehrt oder allzu viel darüber nachgedacht. Eigentlich war sie ganz glücklich gewesen. Oder zumindest hatte sie das geglaubt.

Doch nun wusste sie es besser. Nachdem sie nach Twilight zurückgekehrt und Jazzy und Travis begegnet war, war ihr klar geworden, wie viel sie vermisst hatte, wie viel ihr entgangen war. Wie sehr sie sich selbst zurückgenommen hatte.

Sie hatte versucht, Klarheit in ihrem Leben zu schaffen, indem sie sich von den anderen Menschen isoliert hatte, doch Liebe ließ sich nicht kontrollieren. Liebe war chaotisch und echt und unverfälscht. Und genau diesem Gefühl hatte sie immer aus dem Weg gehen wollen. Außer an dem Weihnachtstag vor neun Jahren, an dem die fünfzehnjährige Sarah Collier Anspruch auf den Mann angemeldet hatte, der ihr bestimmt war.

Nicht weit entfernt, in dem kleinen Haus am See, träumte Travis genauso unruhig wie Sarah.

Crystal schlief im Gästezimmer, und obwohl sie versucht hatte, Heiligabend als Vorwand zu benutzen, wieder in sein Bett zu schlüpfen, hatte er standhaft Nein gesagt. Um seiner Tochter willen war er froh, dass Crystal zurückgekehrt war, aber er hegte ihr gegenüber keine warmen Gefühle mehr.

Nachdem Crystal und Jazzy schlafen gegangen waren, hatte er Weihnachtsmann gespielt, Geschenke unter den Baum gelegt, Strümpfe gefüllt und kräftig bei den Schicksalsplätzchen zugegriffen, die Jazzy mit Sarah gebacken und für den Weihnachtsmann auf einen Teller gelegt hatte, nachdem sie nach Hause gekommen war. Als er daran dachte, wie liebenswürdig es von Sarah gewesen war, die Verabredung mit seiner Tochter nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, aufrechtzuerhalten, verspürte er sowohl tiefe Dankbarkeit als auch Traurigkeit.

In seinem Traum heiratete er wieder. Er stand in einem schwarzen Smoking am Altar und wartete auf seine Braut, die am Arm ihres Vaters den Mittelgang entlangschreiten würde. Sein Herz klopfte. Nicht vor Furcht, wie es das im echten Leben bei seiner Hochzeit mit Crystal getan hatte, sondern vor lauter Vorfreude.

Er hatte das Gefühl, aus seinem Körper herauszutreten und sich selbst zu beobachten, mitzuverfolgen, wie sich der Traum weiterentwickelte. Es war genau so, als würde er in eine unberührte Schneekugel blicken: ein perfekter Weihnachtstag, eine perfekte Hochzeit. Er war der Bräutigam, Jazzy das Blumenmädchen und bei bester Gesundheit.

Und durch den Mittelgang, am Arm ihres Vaters, schritt die perfekte Braut. Die Liebe seines Lebens.

Sarah.

Travis schreckte ruckartig aus dem Schlaf, sein Körper war schweißgebadet, die Decken um seine Beine gewickelt. Seine Hand lag unter dem Kissen, etwas Weiches, Krümeliges klebte an seinen Fingern. Er zog sie unter dem Kissen hervor und blinzelte angestrengt in die Dunkelheit. Ein Schicksalsplätzchen.

Hatte Jazzy es dorthin gelegt? Wollte sie, dass er von Sarah träumte?

Verwirrt setzte er sich auf. Und dann hörte er ein Geräusch, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schlagartig wusste er, was ihn aufgeweckt hatte.

Seine Tochter schnappte verzweifelt nach Luft während der schlimmsten Asthmaattacke, die sie je gehabt hatte.

Sarah hatte ihr Buch beendet und war gerade eingeschlafen, als es an ihre Zimmertür klopfte. Sie blickte auf die Uhr. Bald würde der Morgen des ersten Weihnachtstags anbrechen.

Benommen richtete sie sich auf. »Wer ist da?«

»Sarah? Ich bin’s, Raylene Pringle.«

Raylene? Was hatte sie hier um diese Uhrzeit zu suchen? War Travis oder Jazzy etwas zugestoßen? Sarah taumelte aus dem Bett und stieß die Tür auf.

Raylene bot einen grauenhaften Anblick. Ihr für gewöhnlich wohlfrisiertes Haar hing ihr in Strähnen ums Gesicht, ihre Augen waren rot gerändert, ihre Sachen fleckig und zerknittert.

Erschrocken fragte Sarah: »Was ist los?«

»Jazzy. Sie ist in sehr schlechter Verfassung, und diesmal geht es nicht nur um ihr Asthma. Es ist etwas mit ihrem Herzen, offenbar kongestives Herzversagen. Sie haben sie an ein Beatmungsgerät gehängt. Um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck, Dr. Adams ist mit seiner Weisheit am Ende. Travis flippt aus, Crystal ist völlig fertig, und die Damen vom Plätzchenclub beten in der Krankenhauskapelle. Wir brauchen einen kühlen Kopf. Kannst du bitte kommen?«

Noch bevor Raylene zu Ende gesprochen hatte, war Sarah bereits angezogen und hatte ihre Handtasche unter den Arm geklemmt. »Bringen Sie mich zu Travis, Raylene.«

»Dr. Adams, Dr. Adams, bitte«, tönte eine Stimme über die Sprechanlage.

Travis, der auf dem Flur vor der Intensivstation des Krankenhauses von Twilight auf und ab geschritten war, riss den Kopf herum und hielt Ausschau nach Jazzys Arzt. Dr. Adams hatte zutiefst besorgt gewirkt, dass sie eine so schwerwiegende Reaktion trotz des teuren Mittels zeigte, das sie ihr verabreicht hatten. Er war hinausgegangen, um einen Kinderspezialisten in Fort Worth anzurufen. Travis fragte sich, ob er deswegen ausgerufen wurde.

Er krampfte die Hände zusammen. Noch nie im Leben hatte er sich so hilflos gefühlt. Die Schwestern auf der Intensivstation hatten darum gebeten, dass nur je ein Elternteil im Zimmer war, und Jazzy wollte, dass Crystal blieb, und selbst wenn ihn der Gedanke, sie allein zu lassen, fast umbrachte, war er hinausgegangen.

Die pneumatischen Türen, die zur Intensivstation führten, öffneten sich, und die Oberschwester gab ihm ein Zeichen. »Jazzy fragt nach Ihnen. Ihre Mutter hat mich gebeten, Ihnen das hier zu geben.« Sie reichte ihm einen zusammengefalteten Zettel.

»Crystal ist nicht bei ihr?«

Die Schwester schüttelte den Kopf. »Sie sagte, sie würde das nicht durchstehen, und hat die Feuertreppe nach unten genommen.«

Er faltete das Blatt auseinander und las die simple Nachricht, die sie ihm geschrieben hatte.

Ich kann damit nicht umgehen. Ich dachte, ich würde es schaffen, aber ich kann es einfach nicht. Bitte verzeih mir.

Zorn loderte in ihm auf, dicht gefolgt von Trauer. Er zerknüllte den Zettel und stopfte ihn in seine Tasche. Wie sollte er Jazzy beibringen, dass ihre Mutter sie schon wieder im Stich gelassen hatte? Travis schluckte mühsam. Na schön. Sie hatten sie ohnehin nicht gebraucht. Er straffte die Schultern und kehrte zurück in Jazzys Zimmer.

Dort starrte er auf seine Tochter, deren Brust bebte, als sie nach Atem rang. Ihre Haut war käseweiß, ihre Wangen glühten rosa vor Fieber. Ihre zarte Schönheit brach ihm das Herz. Er durfte sie nicht verlieren. Und er würde sie nicht verlieren. Sie war alles, was er hatte.

Du hast Sarah.

Nein. Nein, das hatte er nicht. Er hatte nicht mit aller Macht an ihr festgehalten, sondern ihr den Freiraum zugestanden, den sie zu brauchen meinte, auch wenn es nicht das war, was sie tatsächlich benötigte. Wenn sie Freiraum hatte, zog sie sich zurück.

Travis schlug sich mit der Handfläche fest gegen die Stirn. Mein Gott, er war so ein Idiot gewesen, Crystal zurück in sein Leben zu lassen.

»Du Volltrottel«, murmelte er. Am liebsten hätte er irgendwas zerschmettert, es in kleine Stücke geschlagen – den teuren Monitor an der Wand neben Jazzys Bett, den billigen Holzstuhl, den ihm eine Krankenschwester gebracht hatte, das Gesicht von Dr. Adams, der so verdammt hilflos in der Tür stand.

Er gab sich alle Mühe, den Mann nicht beim Kragen zu packen, ihn zu schütteln, bis ihm die Zähne klapperten, und zu schreien: So tun Sie doch was, verflucht noch mal! Retten Sie meine Tochter! Machen Sie, dass es ihr wieder gut geht. Machen Sie sie gesund, und zwar sofort!

»Travis«, murmelte Dr. Adams. »Es tut mir so, so leid.«

Da wusste er, dass Jazzy es nach Ansicht des Kinderspezialisten diesmal nicht schaffen würde. Travis’ Zorn verschwand, Trauer zwang ihn in die Knie. Er bekam kaum mit, dass Dr. Adams sich zurückzog und die Tür hinter sich schloss, nutzlos in Anbetracht derart hilfloser Qual.

Der Geruch nach Desinfektionsmitteln brannte ihm in der Nase. Sein Mund schmeckte salzig. Tränen. Travis weinte. Er stützte die Ellbogen auf Jazzys Bett, faltete die Hände und senkte den Kopf zum Gebet. Es war so lange her, dass er zuletzt gebetet hatte. Jahre. Nicht mehr, seit er vierzehn war und Gott angefleht hatte, seine Mutter zu retten, was dieser nicht getan hatte. Travis war lange Zeit stinkwütend auf Gott gewesen. Doch jetzt stand er mit dem Rücken zur Wand.

»Bitte«, betete er. »Bitte nimm nicht Jazzy. Nimm stattdessen mich.«

Wenn Jazzy starb, hatte er keinen Grund mehr, weiterzuleben. Keinen einzigen.

Plötzlich zog ein leises Geräusch seine Aufmerksamkeit auf sich. Er hob den Kopf, blickte zur Tür, und da stand sie, wurde Zeugin der schrecklichsten Zeit seines Lebens.

Ein wenig unentschlossen, zögerlich, stand sie vor ihm und rang die Hände.

»Sie wird nicht sterben«, sagte sie plötzlich mit einer solchen Bestimmtheit, so ruhig und entschieden, dass er ihr tatsächlich glaubte. »Ich habe meine Eltern angerufen. Sie sind die besten Herzspezialisten im ganzen Land, und sie haben einen erstklassigen Kinderspezialisten hinzugezogen und ihn gebeten, sich Jazzy gemeinsam mit ihnen anzusehen. Ich habe veranlasst, dass Jazzy nach Houston gebracht wird. Dr. Adams ist einverstanden. Es ist bereits alles arrangiert. Sie werden sie heilen können. Sie wird leben.«

Travis starrte sie mit offenem Mund an.

Er wusste, wie schwer das für sie war. Ein emotionales Risiko einzugehen. Sich in die Schusslinie zu stellen. Alles zu geben, um ihm und seiner Tochter zu helfen. Er war dankbar, unendlich dankbar.

Dennoch meinte ein Teil von ihm – sein Ego vielleicht –, versagt zu haben. Er verfügte weder über das Geld noch über die Mittel, noch über den Einfluss von Sarah. Er konnte nicht einfach den Telefonhörer abheben und die besten Ärzte im Land anrufen. Er konnte nicht einfach seine Brieftasche zücken und einen Transporthubschrauber herbeizaubern. Er konnte sein eigenes Kind nicht beschützen.

»Sarah.« Er flüsterte ihren Namen und rappelte sich hoch.

Ihre Blicke trafen sich.

Er hatte ihr so viel zu sagen, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. Worte der Reue und der Dankbarkeit, der Entschuldigung und des Danks lagen ihm auf der Zunge, aber noch bevor er einen Weg finden konnte, sie auszusprechen, füllte sich das Zimmer mit medizinischem Personal: Ärzte, Schwestern, andere Fachleute und Atemwegsspezialisten bereiteten seine Tochter auf die Reise vor. Doch Sarahs Augen sagten ihm alles: Ich bin bei dir, Travis, die ganze Zeit über.

Als seine Tochter auf der Transportliege festgeschnallt war, wurde sie von dem effizient wirkenden Rettungsfliegerteam zu den Personalfahrstühlen geschoben, die zu dem Helikopterlandeplatz auf dem Dach führten. »Es ist nicht genug Platz für Sie im Hubschrauber«, sagte einer der Flugsanitäter, der mit seinen scharfen Gesichtszügen, der tadellosen Haltung und dem Igelschnitt bei den Marines hätte sein können.

»Ich kann sie nicht allein lassen«, widersprach Travis. »Sie ist alles, was ich habe.«

»Wir werden gut auf sie achtgeben«, sagte der Flugsanitäter in sanfterem Ton.

Obwohl er am liebsten darauf bestanden hätte, mit ihr zu fliegen, sah Travis ein, dass seine Einwände den Abflug nur verzögert und Jazzys Leben in Gefahr gebracht hätten. Also beugte er sich vor und küsste seine Tochter auf die Stirn, doch ihre Augen blieben geschlossen. Sein Herz hämmerte angstvoll. Er biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen die Tränen an. »Du wirst wieder gesund werden, Liebes, in Houston ist Daddy wieder bei dir.«

Sarah legte einen Arm um Travis’ Schulter. »Ich habe einen Privatjet organisiert. Sie warten am Flughafen von Twilight auf uns. Wir werden etwa zur selben Zeit in Houston ankommen wie Jazzy.«

Travis blickte zu ihr hinüber. Ihre blauen Augen glänzten, als würde sie selbst mit den Tränen kämpfen. Er konnte nicht glauben, dass sie das getan und einfach alles in die Hand genommen hatte. Er sollte dankbar sein. Zum Teufel, er war dankbar, aber es fiel ihm schwer, jemand anders die Zügel zu überlassen. Er fühlte sich hilflos, nutzlos. Was für ein Vater war er, wenn er sich nicht selbst um seine Tochter kümmern konnte?

»Ich komme mit dir«, sagte sie, dann fügte sie leise hinzu: »Vorausgesetzt, du möchtest das.« Sie streckte die Hand aus.

Er nahm sie, drückte sie und schluckte seinen Stolz herunter. Dann ließ er sich von ihr aus dem Krankenhaus führen.