21. Kapitel
2. Juli 1944
Ich wollte um jeden Preis herausfinden, welcher Tag es war. Ich zählte die Tage an den Fingern ab, versuchte zu überschlagen, wie viel Zeit wir in der Villa Triste verloren hatten. Ich wollte ausrechnen, wann Papa gestorben war. Ich wollte wissen, wann ich Mama das letzte Mal gesehen hatte, aber jedes Mal, wenn ich glaubte, alles durchgerechnet zu haben und endlich zu wissen, dass es Freitag oder Sonntag oder Mittwoch war, entschlüpfte mir das Datum wieder, zerrann es mir wie Wasser zwischen den Fingern. Schließlich fragte ich einen Wachmann. Sie kommen nur, wenn sie uns das Essen bringen. Ich suchte mir einen älteren Jungen aus – sie sind alle noch Jungen, aber manche sind fast noch Kinder, und die machen mir am meisten Angst, weil sie selbst Angst haben und sich an ihren Waffen festhalten. Ich trat vor ihn hin und lächelte, als wäre ich immer noch ein hübsches Mädchen, und dann fragte ich ihn in meinem besten Deutsch: »Verzeihung, bitte. Wissen Sie, welcher Tag heute ist?«
Es war absurd, ehrlich. Wir hätten auf einer belebten Straße stehen können. Oder in einem Café sitzen. Ich hätte mich umdrehen, eine Zigarette in der Hand halten und ihn um Feuer bitten können.
Einen Moment lang wirkte er so verblüfft, dass ich glaubte, er würde mich gleich schlagen – oder Befehl geben, mich wegzuschleppen und zu erschießen, weil ich die Frechheit besessen hatte, ihn anzusprechen. Dann verbeugte er sich knapp und sagte: »Donnerstag, zweiundzwanzigster Juni.«
Ich wollte wegrennen, wollte mir diesen Fetzen an Gewissheit schnappen und damit zu meiner Pritsche laufen und ihn dort an mich pressen, damit niemand ihn mir stehlen konnte. Aber das tat ich nicht. Ich war vorsichtig. Diesmal machte ich keinen Fehler. Ich sagte auf Deutsch und so höflich ich nur konnte: »Vielen Dank.« Dann drehte ich mich um und ging davon, ohne mich noch einmal umzudrehen.
Zitternd setzte ich mich wieder hin und barg dieses winzige Stück Normalität an meiner Brust, ich hielt es wie einen Falter in den hohlen Händen, spürte, wie es mit den Flügeln flatterte, und gab mir alle Mühe, es nicht zu zerquetschen. Schließlich drehte ich mich zu Issa um. Sie saß mit dem Rücken zu mir und hielt ein Stück Brot in der Hand, das in der Essensschlange ausgegeben worden war.
»Ich weiß, welcher Tag heute ist«, flüsterte ich.
Sie drehte sich nicht um. Ich beugte mich zu ihr, roch den heißen, scharfen Duft ihrer Haut – es gibt hier kaum Wasser, jedenfalls nicht genug zum Waschen.
»Heute ist Donnerstag, der zweiundzwanzigste Juni.«
Ich überreichte es ihr wie ein Geschenk, aber sie sah mich nicht einmal an. Ich war so wütend, dass ich den restlichen Tag kein Wort mehr mit ihr wechselte.
Ein paar Tage darauf trafen die neuen Frauen ein. Es waren nur eine Handvoll, zwölf oder fünfzehn. Sie kamen mitten in der Nacht. Die Türen gingen auf. Wir hörten Schritte und ein paar Rufe. Ich hatte geträumt – das, was ich zurzeit immer träume, wie meine eigenen Schritte über das Pflaster hallen, wie ich viel zu schnell zu dem Haus in der Via dei Renai eile. Manchmal geht Mama neben mir. Manchmal Carlo. Manchmal folgen sie mir alle, im Gänsemarsch und blindlings, während ich sie die Straße hinab- und um die Ecke führe, bis wir – nicht das Haus, nicht einmal die offene Hintertür – eine Lichtung im Wald sehen. Und mehrere Spaten. Und einen Graben.
Mit pochendem Herzen setzte ich mich in der Dunkelheit auf. In der offenen Tür war es hell. Dann wurde es wieder dunkel, und ich spürte in der einsetzenden Stille, wie zahllose andere Augen genau wie meine auf die Gestalten blickten, die dort standen. Die Neuen blieben dicht aneinandergedrängt stehen, und plötzlich musste ich an die Reise denken, die Papa und Mama mit uns nach Venedig unternommen hatten, als wir noch klein waren. Dort, in einer Ecke von Sankt Markus, hatte Papa uns die Skulptur der türkischen Soldaten gezeigt, die sich ängstlich zusammendrängten, weil sie sich in einer feindlichen Stadt wiederfanden.
Schließlich bewegten sich die Frauen. Sie schlichen in eine Ecke und legten sich dort zum Schlafen auf den Boden. Es gab zwar noch freie Pritschen, doch sie nahmen keine davon in Anspruch, weil sie nicht wussten, wo sie hinsollten und welche sie gefahrlos in Beschlag nehmen konnten.
Am Morgen drängten wir uns um sie. Sie sahen verstört und schmutzig aus, schmutziger als wir sogar. Aber sie wussten Neues zu berichten. Sie waren von einem Gefängnis außerhalb Livornos verlegt worden, wo es schwere Bombenangriffe gegeben hatte. Auf dem Weg zum Bahnhof hatte alles in Trümmern gelegen. Es hatte ausgesehen, erzählte eine, als wäre ein Riese über die Stadt getrampelt, hätte sich durch Stein und Backstein gefressen und alles in seinem Weg ausgelöscht. Wir bildeten einen Ring um die Frauen und schlossen dabei die Frauen aus, denen wir nicht trauen, jene, die für die Deutschen das Essen austeilen, während die Neuen uns leise offenbarten, dass die Alliierten irgendwo südlich von Siena standen, dass die Front sich langsam vorwärtsbewegte, dass die Deutschen nur unter schweren Kämpfen zurückgedrängt werden konnten. Es gab blutige Schlachten. Und schlimme Geschichten. Am meisten fürchten alle die Division Hermann Göring, dazu die Waffen-SS und die Fallschirmjäger. Frauen und Kinder wurden wie Schafe zusammengetrieben und erschossen. Leichen wurden an Laternenmasten aufgehängt. Ein halbes Dorf, das in der Kirche Schutz gesucht hatte, war bei lebendigem Leibe verbrannt worden.
Selbst als die Neuen schließlich verstummten, wollten wir sie nicht alleine lassen. Sie mussten alles ein zweites Mal erzählen. Wir pickten auf sie ein wie Hennen, die nach einem Körnchen Neuigkeit suchen.
Issa hielt sich abseits. Sie lag auf ihrer Pritsche und blinzelte nur, als ich ihr schilderte, was ich gehört hatte.
Zwei Tage ging das so, bis ich schließlich begriff – und als ich begriff, schämte ich mich ungeheuer. Ich hatte nicht sehen wollen, was mir unübersehbar vor Augen stand. Und was ich hätte sehen müssen. Weil ich es schon einmal gesehen hatte.
Im letzten Winter im Krankenhaus gab es immer mehr Menschen, meist Frauen, die auf einmal nicht mehr essen wollten. Die nur noch dasaßen und ins Leere starrten. Oder die ihre Arme um die Beine geschlungen hatten und sich hin- und herwiegten. Anfangs versuchten wir, sie zu bewegen, wir zogen sie hoch und zwangen sie, im Flur auf und ab oder den Kreuzgang entlangzugehen. Manche erholten sich wieder. Manche begannen sich umzusehen, Fragen zu stellen oder zu antworten, nach einem Löffel oder einem Glas Wasser zu greifen. Andere nicht. Und schließlich ließ die Oberschwester sie verlegen. Wir mussten in einem vollgepferchten kleinen Zimmer Betten aufstellen, hinter geschlossenen Türen, wo niemand diese Frauen sehen konnte. Als ich zusammen mit einer anderen Schwester protestierte, hörte die Oberschwester uns an. Dann richtete sie ihre kleinen dunklen Augen auf uns und fragte, was wir für gefährlicher hielten. Die Deutschen, die Grippe oder die Verzweiflung?
Sie sah uns nacheinander an. »Sie sind zu jung, um das zu verstehen«, sagte sie scheinbar ungerührt. »Aber die Verzweiflung tötet am schnellsten. Sicherer als die Grippe. Und unwiderruflicher als eine Kugel. Und sie ist ansteckend. Äußerst ansteckend.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, Sie halten mich für grausam. Sie glauben, ich sei von Gott abgefallen. Aber ich kann nicht hinnehmen, dass sich meine Patienten mit Hoffnungslosigkeit infizieren.«
Also wurden die Frauen weggeschlossen, wo niemand sie sehen konnte. Unter uns nannten wir ihr Zimmer corsia degli perduti. Die Station der Verlorenen.
Jetzt sah ich Issa an und entdeckte, was ich schon längst hätte bemerken sollen.
An diesem Abend gab es Suppe. Kohl und winzige Kartoffelstückchen schwammen darin, und sie war sogar warm. Ich musste lange anstehen, und ich konnte mir nur eine einzige Schale füllen lassen. Die Frau mit dem Schöpfer sah mich nicht an, ihre Augen schauten ins Leere, und so goss sie die Suppe halb über meine Hand und über den Schüsselrand. Ich drehte mich um, dann blieb ich stehen und leckte meinen Handrücken ab. Ich sah auf die Suppe in meiner Schüssel. Drei Schlucke, und ich hätte alles ausgetrunken. Issa wäre es egal. Sie wollte sowieso keine Suppe. Ich holte tief Luft, dann nahm ich die Schüssel in beide Hände und ging zu ihr zurück.
Sie saß auf einer Seite ihrer Pritsche und starrte ins Nichts. Ich setzte mich neben sie.
»Hier«, sagte ich. »Sie ist gut. Und sogar noch warm.«
Sie rührte sich nicht.
»Bitte nimm, Issa. Bitte.« Ich hörte die Tränen in meiner Stimme. »Wenn du nichts isst, stirbst du«, hauchte ich.
Sie drehte sich um und sah mich an. »Gut«, sagte sie.
Da ohrfeigte ich sie.
Die Suppe ergoss sich über die Matratze. Die Schüssel fiel klappernd zu Boden. Meine Handfläche traf so fest auf ihrer Wange auf, dass ihr Kopf zur Seite ruckte.
»Hör auf damit!« Ich sprang auf. »Du bist der selbstsüchtigste Mensch, der je gelebt hat! Ich wollte nie eine Heldin sein, Issa«, fuhr ich sie an. »Ich habe das alles nur deinetwegen getan. Weil du mich darum gebeten hast. Nur deinetwegen bin ich hier, und du willst dir nicht einmal Mühe geben zu überleben. Du hast doch alles!« Ich beugte mich so dicht über sie, dass sich unsere Nasen beinahe berührten. »Du bekommst ein Kind«, zischte ich. »Glaubst du nicht, dass ich meinen linken Arm, mein Leben dafür geben würde, Lodovicos Kind in meinem Bauch zu tragen?«
Sie starrte mich mit großen Augen an, aber ich konnte mich nicht länger beherrschen.
»Carlo ist gestorben«, fauchte ich. »Ja. Aber du hattest wenigstens Gelegenheit, mit ihm zusammen zu sein. Und er hat alles getan, was er nur konnte, damit du überlebst. Wer hat ihnen wohl erzählt, dass du schwanger bist? Und so dankst du es ihm? Indem du sein Kind sterben lässt? Er hat dir das Leben gerettet, Issa. Du weißt überhaupt nicht, was Liebe ist!«
Ich drehte mich wütend um, aber sie bekam meine Haare zu fassen. Selbst halb verhungert, selbst in ihrer tiefsten Verzweiflung war Issa stärker und schneller als ich. Sie riss meinen Kopf nach hinten. Sie hatte schon ausgeholt und wollte mir gerade das Gesicht zerkratzen, als zwei andere Frauen uns trennten.
»Um Gottes willen, um Gottes willen. Ihr bringt uns noch alle in Schwierigkeiten! Schluss damit!«
Ich schlotterte am ganzen Leib. Tränen flossen mir übers Gesicht. Eine der Frauen legte den Arm um mich und zog mich weg. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie jemand anderes die Schüssel umdrehte und sich das Kartoffelstückchen schnappte.
Die ganze Nacht über lag Issa eingerollt wie in einem Schneckenhaus unter ihrer Decke und weinte. Aber als ich ihr am nächsten Morgen ein Stück Brot brachte und es wortlos in ihre Hand drückte, aß sie.
In der folgenden Nacht starb eine Frau. Niemand merkte etwas, bis es am nächsten Morgen hell wurde und sie sich nicht rührte. Als sie nicht von ihrer Pritsche stieg, um sich nach einer Schale Wasser zu drängeln. Sie nahmen ihren Leichnam mit. Ich weiß nicht, wie sie hieß. Niemand wusste das. Und um ehrlich zu sein, interessierte es auch niemanden. Weil gleichzeitig etwas anderes passierte.
Am Nachmittag ließen sie uns antreten und riefen uns namentlich auf. Ich hatte Todesangst, dass sie uns jetzt aufteilen und uns auf den Marsch schicken könnten – plötzlich war mir dieses grauenhafte Lager immer noch lieber als eine ganze Reihe anderer Lager. Hier konnten wir zumindest ausharren, bis die Alliierten kamen. Bestimmt, dachte ich, waren sie inzwischen in Florenz. Und würden bald die Berge erobern und danach in die Ebene vorstoßen. Ich nahm Issas Hand. Sie stand neben mir. Dann fiel mir ein Stein vom Herzen, denn sie teilten uns nicht auf. Stattdessen riefen sie uns einzeln vor und hefteten dann kleine Stoffdreiecke an unsere Kleider – an die Brust, wie einen Orden. Gelb, Rot, Schwarz. Wer sein Dreieck abnahm – wer ohne erwischt wurde –, würde erschossen.
Als die Wachen wieder weg waren, verglichen wir die Dreiecke und versuchten zu begreifen, was sie bedeuten sollten. Jemand meinte, Gelb sei für die Juden, und das schien zuzutreffen. Rot war den Gerüchten nach für die politischen Gefangenen. Wofür Schwarz stehen sollte, wusste niemand. Issa und ich hatten beide ein rotes Dreieck bekommen.
Am nächsten Tag gegen Mittag kamen sie, um uns zu holen. Wir wussten, dass es Mittag war, weil wir die Glocken hörten. Sie ließen uns wieder antreten, diesmal in Viererreihen, in unseren zerschlissenen, schmutzigen Kleidern, so, als wären wir eine Art Bettlerbrigade, und eröffneten uns dann, dass wir zum Bahnhof marschieren würden.
Die Wachen waren sehr mit sich zufrieden, das sah man ihnen an. Sie hatten zur Feier des Tages ihre Stiefel geputzt und schulterten ihre Gewehre, als würden sie eine Parade abhalten – sie stolzierten in ihrem idiotischen Militärschritt herum, bellten Befehle und zielten mit ihren Gewehren auf unseren elenden Haufen von halb verhungerten Frauen. Einem von ihnen, einem Jungen, der höchstens siebzehn war und gerade alt genug für einen dünnen Flaum auf der Oberlippe, erklärte ich, dass seine Mutter, wo sie auch war, sich jetzt bestimmt für ihn schämte. Ich glaube, wenn wir nicht in diesem Moment losmarschiert wären, hätte er mich geschlagen.
Ich hielt Issa am Arm, denn obwohl sie wieder zu essen begonnen hatte, war sie immer noch wacklig auf den Beinen. Ich hatte Angst, dass sie zu Tode getrampelt werden könnte, falls sie stolperte und hinfiel. Oder dass man sie erschießen würde.
»Halt dich gerade«, flüsterte ich. »Halt dich gerade und bleib dicht neben mir.«
Als wir ins Freie traten, regnete es leicht, zwar nicht so stark, dass wir davon sauber geworden wären, aber doch so stark, dass wir zu frieren begannen. Sie ließen uns über die Ponte Nuovo marschieren und dann durch die Via Stella in Richtung Forum. Trotz des Nieselregens drängten sich auf beiden Straßenseiten die Schaulustigen auf dem Bürgersteig. Sie sahen uns schweigend zu und waren so still, dass man eigentlich nur das Getrappel unserer Füße hörte. Ich weiß nicht, ob man ihnen befohlen hatte, dort zu stehen, oder ob wir ihnen als Unterhaltung dienten wie ein Zirkus oder Zootiere. Vielleicht waren sie auch irgendwie erleichtert, uns zu sehen. Oder vielleicht sogar dankbar, weil es uns und nicht sie getroffen hatte. Wie eine Herde von Sündenböcken marschierten wir an ihren ausdruckslosen Mienen vorbei.
Dann, als wir in die Nähe des Forums kamen, kam Unruhe auf. Weiter vorn gab es eine Störung. Die Straße verengt sich an dieser Stelle, und Issa und ich marschierten weiter hinten, sodass wir nichts erkennen konnten, aber ich hörte Rufe, während unsere kleine Parade immer langsamer wurde und schließlich zum Stillstand kam. Das machte die Wachen nervös. Alles, was nicht wie geplant abläuft, macht sie nervös. Ein Offizier begann Befehle zu bellen, und einer der Soldaten lief nach vorn. In diesem Moment hörte ich einen Laut – jenes leise Maunzen, mit dem die Männer manchmal auf der Straße den Frauen nachzischen –, sah zur Seite und entdeckte sie.
In der Menge, direkt am Rand des Bürgersteigs, standen zwei Männer. Einer wirkte in seiner Monteurkleidung eher schmuddelig, der andere trug einen Anzug. Sie winkten uns zu sich. Die Geste war kaum zu sehen, nur eine winzige Handbewegung, aber ich bemerkte sie.
Ich weiß nicht mehr, welche Nachricht mein Hirn daraus las. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Stimme in meinem Kopf rief: »Lauf!«
Aber genau das tat ich.
Ich packte Issa mit beiden Händen, beim Ellbogen und am Armgelenk. Ich schleifte sie hinter mir her.
Ich überlegte keine Sekunde. Es waren nur vier, fünf, sechs Schritte. Und die ganze Zeit über wartete ich auf den entscheidenden Moment – auf das Knallen und das schwarze Loch. Aber nichts geschah. Stattdessen sah ich Schuhe, Beine, Arme. Als wir den Bürgersteig erreichten, machten die beiden eine kleine Lücke frei, gleich darauf umringten uns die Menschen am Straßenrand, sie schoben uns nach unten und hinten – wie Päckchen, die von Hand zu Hand durch die Menge gereicht wurden.
Als wir wieder aufrecht standen, hatte man uns Mäntel übergeworfen. Die Dreiecke waren abgerissen worden – ich sah einen winzigen roten Fetzen unter meinem Schuh, dann bückte sich jemand und hob ihn auf.
All das geschah rasend schnell und vollkommen lautlos. Lirescheine wurden in meine Tasche gestopft. Ein Hut wurde mir auf den Kopf gedrückt. Ich hielt immer noch Issas Hand umklammert, als mich jemand von hinten anschubste und zischte: »Los!«