9. Kapitel

Herb und Marie Strackbein wohnen in einem kleinen, in freundlichem Gelb gestrichenen viktorianischen Haus umgeben von hohen Ahorn- und schwarzen Walnussbäumen in Painters Mill. Sie sind beide in ihren Sechzigern und besitzen laut Grundbuchamt von Holmes County das Grundstück an der Gellerman Road seit dem Tod seiner Mutter im Jahre 1988.

Ich parke an einer schattigen Stelle am Bordstein und stelle den Motor aus. Eine Steintreppe führt auf die vordere Veranda mit Geländer und Dutzenden Tontöpfen, in denen Geranien und Petunien blühen. In der Auffahrt zu einer – ebenfalls gelb gestrichenen – freistehenden Garage steht ein roter Volkswagen. Insgesamt ein hübsches, behaglich und einladend wirkendes Zuhause. Ich gehe hinauf zur Tür und klingele. Als sich nichts rührt, werfe ich einen Blick in die Garage, doch da ist auch niemand. Ich bin auf dem Weg zurück zu meinem Wagen, als ich aus dem Garten hinter dem Haus eine Kettensäge kreischen höre und steuere den schmalen Weg zwischen Haus und Garage an.

»Hallo? Mr und Mrs Strackbein?«, rufe ich. »Hier ist die Polizei, mein Name ist Kate Burkholder!«

Ich habe gerade das Gartentor erreicht, als eine Frau mit Strohschlapphut auf dem Kopf um die Hausecke kommt. »Oh, hallo, wir sind hier hinten.«

Ich öffne das Tor und gehe hindurch. »Klingt ganz nach Aufräumarbeiten nach dem Sturm«, sage ich.

Sie nimmt den Hut ab und wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich hab immer Angst, wenn er mit der Kettensäge hantiert, deshalb bin ich rausgegangen und beaufsichtige ihn, damit er sich nicht die Finger absägt. Genauso geht’s mir, wenn er auf die Leiter steigt. Ich schwör’, eines Tages bringt der Mann sich noch um.« Aber sie sagt das humorvoll grinsend.

Als spüre sie, dass ich nicht zum Plaudern gekommen bin, legt sie den Kopf zur Seite. »Unsere Kettensäge ist doch nicht zu laut, oder?«

»Nein, Ma’am. Ich wollte Ihnen und Ihrem Mann ein paar Fragen wegen Ihres Grundstücks an der Gellerman Road stellen.«

»Wir haben schon gesehen, dass der Sturm die Scheune plattgemacht hat.« Sie nickt und schnalzt mit der Zunge. »Es ist wirklich verrückt, wie ein Tornado sich aussucht, was er zerstören will und was nicht.«

Sie ist eine liebenswürdige, gesprächige Frau mit freundlichem Auftreten. Was nicht bedeutet, dass auch jemand, der aussieht wie die Lieblingstante, dunkle Geheimnisse haben kann.

»Was ist denn damit?«

Ein Mann kommt durch den Garten zum Haus. Er trägt dunkle Arbeitshosen und ein weißes, auf Brust und unter den Armen schweißnasses T-Shirt.

»Mr Strackbein?«

»Das bin ich.« Er bleibt neben seiner Frau stehen und legt beschützend die Hand auf ihre Schulter. »Was können wir für Sie tun?«

»Ich habe gerade Ihre Frau nach Ihrem Grundstück an der Gellerman Road gefragt«, antworte ich.

»Ich wusste, dass die Scheune eines Tages zusammenfallen würde«, sagt er. »Wir haben sie von meiner Mutter geerbt, als sie achtundachtzig gestorben ist. Randy Smith hat sie gepachtet und lagert da jedes Jahr Mais oder Sojabohnen.«

»Eine Truppe Pfadfinder hat dort nach dem Sturm aufgeräumt, und zwei Jungen haben in dem Kriechkeller unter der Scheune menschliche Überreste gefunden.«

Der Mann reißt die Augen auf. »Was?«

Mrs Strackbein schnappt nach Luft. »Eine Leiche

»Ich bin überrascht, dass Sie das nicht schon in den Nachrichten gehört haben«, sage ich.

»Wir hatten zwei Tage lang keinen Strom«, sagt er. »Im Radio hab ich irgendwas über einen Knochenfund gehört, aber mir war nicht klar, dass das auf unserem Grundstück war.«

»Wer ist es denn?«, fragt Mrs Strackbein.

»Wir versuchen gerade, die Überreste zu identifizieren«, sage ich. »Ich wollte wissen, ob einer von Ihnen vielleicht eine Idee hat, um wen es sich handeln könnte oder wie sie dort hingekommen sind.«

Beide schütteln den Kopf. »Ich hab nicht die geringste Ahnung«, sagt Mrs Strackbein.

Ich wende mich an Mr Strackbein. »Haben Ihre Eltern je diesen Kriechkeller unter der Scheune erwähnt«, frage ich ihn. »Haben sie jemals etwas gesagt, das erklären könnte, wer dort unten gestorben ist, oder warum? Oder wurden irgendwann Freunde oder Angehörige vermisst?«

Er zieht ein blaues Taschentuch aus der Gesäßtasche und wischt sich damit den Schweiß von der Stirn. »Nein, Ma’am. Etwas in der Richtung haben sie nie erwähnt. Das Grundstück gehört unserer Familie, solange ich denken kann. Ich bin in dem Haus aufgewachsen, das dort einmal stand, und habe auch in der alten Scheune gespielt.«

»Das Haus ist 1982 abgebrannt, stimmt’s?«, frage ich.

»Zu der Zeit hat meine Mom allein dort gewohnt und war überfordert mit der Instandhaltung. Ein Brandinspektor meinte, das Feuer wäre durch einen Kurzschluss entstanden.«

»Danach ist sie zu uns gezogen«, fügt Mrs Strackbein hinzu.

»Wie lange …«, er sucht nach den richtigen Worten, »… haben sie denn da gelegen?«

»Viele Jahre.« Ich beobachte die beiden genau, ob es irgendwelche Anzeichen von Unbehagen oder Nervosität gibt, doch ich kann nichts dergleichen entdecken. Diese Menschen wirken aufrichtig entsetzt. »Haben Sie jemals mitbekommen, dass Ihre Eltern mit jemandem heftig gestritten haben? Hatten sie Feinde?«

»Nicht dass ich wüsste.« Mr Strackbein kratzt sich am Kopf. »Mein Dad war ein verschrobener alter Kerl und ist den Leuten manchmal auf die Füße getreten. Aber so war er nun mal.«

»Und Ihre Mom?«

»Sie war ein ruhiger Mensch. Immer freundlich. Hat viel gebacken, und jeder hat sie gemocht.«

»Hat sich von anderen zu viel gefallenlassen, wenn du mich fragst«, wirft seine Frau ein. »Aber alle haben sie geliebt.«

»Sind beide Eltern tot?«, frage ich.

»Dad ist 1981 gestorben und Mom 1988

Ich nicke, kämpfe gegen meine Enttäuschung an. »Ist Ihnen jemals etwas Ungewöhnliches oder Seltsames in der Scheune oder auf dem Grundstück aufgefallen?«, frage ich.

Er schüttelt entschieden den Kopf. »Ich hab viele Stunden damit verbracht, die zugestaubte alte Scheune zu erkunden.« Er lacht gequält. »Wahrscheinlich kenne ich jeden Zentimeter von dem Ding, aber in den Kriechkeller darunter bin ich nie gegangen. Sieht aus, als kenne man einen Ort nie wirklich, oder?«

* * *

Ich halte im LaDonna’s Diner, um mir einen Kaffee to-go zu holen, und bin schon fast im Polizeirevier, als das Handy an meiner Hüfte vibriert. Auf dem Display sehe ich, dass es Nelson Woodburn ist, der Wildbiologe vom Zoo in Columbus. Ich stelle auf Lautsprecher und melde mich nach dem dritten Klingeln. »Mr Woodburn?«

»Ja, hallo, Chief Burkholder. Ich hab gehört, Sie haben es in Painters Mill mit einem mysteriösen Fall zu tun.«

»Je mehr wir über den Knochenfund erfahren, desto mehr Fragen wirft er auf.«

»Nun ja, mir hat bis jetzt noch jedes Mysterium Vergnügen bereitet, und ich muss gestehen, dass Ihres meine Neugier so richtig geweckt hat.« In seiner sanften, schulmeisterlich klingenden Stimme schwingt eine Spur von Kentucky-Akzent. »Dr. Harris hat mir Fotos der Zahnabdrücke und einiger Knochen gemailt. Ich hab sie sofort runtergeladen und vergrößert und versucht, sie zu identifizieren.«

»Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich so schnell an die Arbeit gemacht haben.« Ich fange an, Wissenschafts-Nerds so richtig schätzen zu lernen. »Ist es Ihnen gelungen, die Zahnabdrücke zu identifizieren?«

Die dramatische Pause, die nun kommt, ist eine Spur zu lang. »Ich glaube ja, und zwar, indem ich zunächst die üblichen Verdächtigen ausgeschlossen habe, also Haushunde sowie den Canis latrans thamnos, eine Unterart der Coyoten, die in diesem Teil Ohios leben.« Eine weitere dramatische Pause. »Nach einem Blick auf die Zahnschemata dieser Säugetiere konnte ich sie schnell ausschließen.«

»Wenn es also weder Coyoten noch Hunde waren, was für ein Tier war es dann?« Im Stillen befürchte ich, dass er sagt, es wären die Zahnabdrücke eines Menschen, was dem bereits gruseligen Fall zweifellos einen weiteren gruseligen Aspekt hinzufügen würde.

»Interessanterweise habe ich gerade einen Artikel über Nutz- und Raubtier-Identifikation fertiggestellt. Ich glaube, dass diese Abdrücke von einem oder mehreren Sus scrofa domesticus stammen«, sagt er. »Auch als gemeines Hausschwein bekannt.«

»Von Schweinen?«

»Das ist korrekt.«

»Wild lebend?«

»Ich fürchte, das kann ich nicht beantworten. Allerdings weiß ich, dass es, wenn überhaupt, nur noch wenige wild lebende Schweine in diesem Teil Ohios gibt. Wenn dieser Mann vor zwanzig oder dreißig Jahren gestorben ist, ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, dass wilde Schweine involviert waren.«

Ich versuche, die Information hinsichtlich der Todesursache und Todesart einzuordnen, aber mein Hirn verweigert die Mitarbeit. »Doktor Harris, der Coroner, glaubt, dass die Hände und Füße des Opfers abgekaut wurden. Ist diese Art von Verletzung üblich bei solchen Attacken?«

»Im Verlauf meiner Forschungen habe ich herausgefunden, dass wild lebende Schweine oft gar nicht als aggressive Nutztiere angesehen werden. Aber sie sind Allesfresser und machen durchaus auf junge oder verletzte Nutztiere Jagd. Doch von den Tieren, die sie in der Wildnis fressen, lassen sie im Gegensatz zu anderen Raubtieren wie Pumas oder Bären üblicherweise nichts übrig.«

»Dann würden sie sogar die Knochen fressen?«

»Das hängt davon ab, wie hungrig sie sind und wie viel Zeit sie haben. Der Kiefer eines wilden Schweines ist sicher kräftig genug, um einen Knochen zu zermalmen.«

Mich fröstelt es. Ich kann mir keine schlimmere Todesart vorstellen, als von einem großen Tier mit einem so kräftigen Kiefer, dass er Knochen zermalmen kann, bei lebendigem Leib gefressen zu werden …

»In unserem Fall hier sieht es aus, als wären nur die Hände und Füße … abgefressen worden«, sage ich.

»Natürlich kann man nicht sicher sein, aber wenn ich eine Vermutung äußern müsste, würde ich sagen, das Tier wurde gestört. Ein Hausschwein ist meist weniger aggressiv als sein Cousin, das Halsbandpekari. Nichtsdestoweniger werden Hausschweine, die lange nichts zu fressen bekommen haben, alles vertilgen, was sie kriegen können, um zu überleben. Tatsächlich gab es vor kurzem einen Fall in Oregon, wo ein alter Farmer zum Schweinefüttern gegangen ist. Als er nicht zurückkam, hat sich seine Familie aufgemacht, um nach ihm zu sehen. Außer seiner Uhr haben sie nichts mehr gefunden.«

* * *

Auf dem Weg zum Polizeirevier denke ich besorgt über Nelson Woodburns Worte nach, und so bin ich über die Maßen erleichtert, dort keine Presseleute zu sehen. Erst als ich Jodie, die die zweite Schicht in der Telefonzentrale arbeitet, hinter der Empfangstheke sehe, wird mir bewusst, dass die Geschäftsstunden schon lange vorbei sind. Das Sensationspotential dieser Geschichte ist offensichtlich zu gering, um hier zu campieren. Jedenfalls noch.

»Hey, Chief«, ruft Jodie fröhlich.

»Hi.« Ich gehe zu ihrem Schreibtisch. »Haben Sie Lust, ein paar Nachforschungen für mich anzustellen?«

»Immer.«

»Schreiben Sie eine E-Mail ans Landwirtschaftsministerium von Ohio. Ich brauche die Namen und Kontaktinformationen von jedem Farmer in Holmes County, der von 1982 bis 2005 Schweine gehalten hat. Schicken Sie die Anfrage noch heute los, damit sie sie gleich morgen früh haben. Ich fasse dann telefonisch nach.«

Sie nimmt einen Stift und notiert sich meine Instruktionen. »Ich mache mich sofort dran.«

»Und dann brauche ich auch eine Liste mit Kontaktinfos aller Großtierveterinäre in Holmes County, die in der genannten Zeit praktiziert haben. Setzen Sie Lois und Mona immer auf cc, weil sie wahrscheinlich auch damit zu tun bekommen.«

»Sicher.« Sie runzelt die Stirn und sieht mich fragend an. »Hat das mit dem Knochenfund zu tun, oder arbeiten Sie noch an etwas anderem?«

»Sowie ich das herausgefunden habe, lasse ich es Sie wissen.«

* * *

Als ich am Schreibtisch sitze, rufe ich zuerst Herb Strackbein an, der mir sagt, dass in der alten Scheune an der Gellerman Road niemals Schweine gehalten wurden. Sein Vater habe vor vielen Jahren Rinder gezüchtet, aber nie die für Schweine geeigneten Verschläge oder Ställe gehabt. Ich werde das morgen früh gleich überprüfen, wenn ich mit jemandem im Landwirtschaftsministerium telefoniere. Im Moment sehe ich keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln.

Ich verbringe eine weitere Stunde mit den Akten der sechs vermissten Männer, doch diesmal suche ich nach Verbindungen zu Landwirtschaft oder Farmtieren. Der zweiundzwanzig Jahre alte Mark Elliot hatte gerade das College in Wooster abgeschlossen und sich danach mit seiner Highschoolliebe verlobt. Ein junger Mann am Beginn seines Erwachsenenlebens. Keine Vorstrafen. Keine Haftbefehle, keine Verbindung zu Schweinen. Der fünfunddreißigjährige Raymond Stetmeyer war Vater von zwei kleinen Kindern und mit Silvia Stetmeyer verheiratet, die als Verwaltungsangestellte in Millersburg arbeitete. Auch hier keine Verbindung zu Landwirtschaft oder Farmtieren. Ricky Maitland, einunddreißig Jahre alt, keine Kinder, verheiratet mit Gladys Morrison aus Berlin, Ohio, die letztes Jahr wieder geheiratet hatte. Nichts. Leroy Nolt, zweiundzwanzig. Seine Familie ist die einzige, mit der ich noch nicht gesprochen habe, aber beim Blick auf die Wanduhr sehe ich, dass es schon nach zweiundzwanzig Uhr ist. Zu spät für einen Anruf. Ich muss Beschäftigungsnachweise einsehen, aber aufgrund der mir vorliegenden Informationen kann ich auch so schon erkennen, dass keiner der Vermissten irgendetwas mit Landwirtschaft oder Farmtieren zu tun hatte.

Tomasetti hatte ich gesagt, ich würde versuchen, zum Abendessen zu Hause zu sein, aber das hat er mir sowieso nicht abgenommen. Er weiß, dass ich in Arbeit ersticke, deshalb nimmt er es mir nicht übel. Aber ich bin ihm – und mir – gegenüber nicht ganz ehrlich. Tatsache ist, dass ich ihm aus dem Weg gehe. Tomasetti ist ein kluger Mann, und er spürt, dass etwas in mir vorgeht. Allein die Vorstellung, dass er mich ansieht und weiß, was los ist, versetzt mich in Panik. Ich habe keine Ahnung, wie er auf die Nachricht reagieren wird, dass ich vielleicht schwanger bin.

Ich werde auf dem Heimweg in der Apotheke vorbeifahren und einen Schwangerschaftstest kaufen, um mir Klarheit zu verschaffen. Gut möglich, dass meine ausgebliebene Periode nur eine Reaktion auf Stress ist oder mit meiner Ernährung zu tun hat.

Ich verbiete mir, weiter darüber nachzudenken, verstaue die Akten in meiner Laptoptasche und mache mich auf zur Tür.

* * *

Fünfundvierzig Minuten später treffe ich auf unserer Farm ein und betrete das Haus durch die Hintertür. Tomasetti hat das Licht über dem Herd für mich angelassen, was bedeutet, dass er schon zu Bett gegangen ist. In der Küche liegt eine Nachricht neben der Kaffeemaschine. Hey, Du, und ein in Pralinenpapier eingewickelter Schokokuss von Herschey’s. Es ist kindisch, aber die Geste lockert den Knoten der Angst in meinem Bauch. Sie gibt mir die Hoffnung, dass wir es schaffen, egal, was bei dem Schwangerschaftstest herauskommt.

Im Gästeschlafzimmer, das ich zu meinem Büro umfunktioniert habe, stelle ich die Laptoptasche auf den Boden und hocke mich daneben, um den Schwangerschaftstest herauszuholen. Als ich dann mit der Schachtel in der Hand die Treppe hinunter ins Bad im Erdgeschoss gehe, fühle ich mich wie ein Teenager, der ein Päckchen Zigaretten auf die Toilette schmuggelt. Ich brauche mehrere Minuten, um zu kapieren, wie man das digitale Ding benutzt, für das ich ein paar Dollar mehr hingeblättert habe. Aber es ist ziemlich idiotensicher, und das Ergebnis hat man in zwei Minuten.

Ich mache den Test und lege das Teststäbchen auf den Unterschrank neben dem Waschbecken. Beim Händewaschen werfe ich einen Blick in den Spiegel und sehe eine blasse, besorgte Frau. »Du bist nicht schwanger«, sage ich mit fester Stimme. »Das ist der Stress, die viele Arbeit. Du bist nur urlaubsreif.«

Aber ich kann weder das heftige Herzklopfen ignorieren noch meinen trockenen Mund, und ich will nicht auf die kleine ovale digitale Anzeige blicken.

Schließlich zwinge ich mich dazu, erwarte, dass mir ein Stein vom Herzen fällt – die große Erleichterung, über die ich mich später mit Tomasetti kaputtlachen werde. Stattdessen fängt der Boden unter meinen Füßen an zu schwanken, denn aus dem kleinen ovalen Fenster starrt mich das Wort SCHWANGER an.