10  

 

Es war, als wartete man darauf, dass die Axt des Henkers auf den Nacken niedersaust, dachte Sophia.

Tags zuvor hatte sich Colonel Hooke erschöpft und angeschlagen von den langen Ritten zu den schottischen Adeligen wieder in Slains eingefunden. Und am Morgen kurz nach Sonnenaufgang war die Heroine, Monsieur de Ligondez’ Fregatte, gemäß der Drei-Wochen-Abmachung an der Küste aufgetaucht.

Lustlos schob Sophia mit der Gabel den köstlichen Hammelbraten auf dem Teller hin und her, während sie zuhörte, wie der Earl of Erroll Hooke über seine Treffen mit den Clanführern befragte.

»Fast alle«, antwortete Hooke, »haben ihren Namen unter ein Schriftstück gesetzt, in dem sie King James ihre Loyalität, ihren Beistand auch mit Waffen sowie ihren persönlichen Schutz zusichern, sobald er hier ist. Wenn Sie bereit sind, dieses Dokument ebenfalls zu unterzeichnen, bringe ich es gern nach Saint-Germain und überreiche es mit eigener Hand dem König.«

Der Earl lehnte sich nachdenklich zurück. »Und wer hat nicht unterschrieben?«

»Wie bitte?«

»Sie sagten, ›fast alle‹ hätten unterzeichnet. Wer hat es nicht getan?«

»Hm.« Hooke überlegte. »Nur zwei, der Duke of Gordon und der Earl of Breadalbane, obwohl mir beide ihre Unterstützung zugesagt haben. Der Duke of Gordon erklärt, er könne nicht guten Gewissens ein Schriftstück unterschreiben, das King James nach Schottland und in Gefahr bringt.«

Der junge Earl sah hinüber zu Moray und erinnerte Hooke: »Ich kenne viele in diesem Land, die genau das riskieren, für geringeren Lohn.«

Hooke nickte. »Dessen bin ich mir bewusst. Ich gebe nur wieder, was der Duke of Gordon mir gesagt hat. Soweit ich das beurteilen kann, weigern sowohl er als auch Breadalbane sich eher aus Vorsicht denn aus Sorge um den König.«

Der Earl zuckte mit den Achseln. »Aye, Breadalbane ist mit seinen achtzig Jahren vermutlich zu schlau, um irgendetwas anderes zu unterzeichnen als seine private Korrespondenz.«

»Da könnten Sie recht haben.« Hooke legte den Kopf ein wenig schräg. »Werden Sie genauso umsichtig sein wie er?«

»Wenn ja, wären Sie jetzt nicht hier, und vor meiner Burg würde auch kein französisches Schiff ankern. Glauben Sie denn wirklich, dass in Zeiten wie diesen noch niemand Queen Anne etwas von unserer Verwicklung in die Sache zugetragen hat? Sie weiß oder ahnt mit Sicherheit etwas davon, und nur meine Stellung hindert sie daran, meine Güter zu konfiszieren. Meine Mutter, mein Vater, Gott hab ihn selig, und auch ich selbst riskieren seit Jahren alles, um unserem König beizustehen.«

»Und dafür ist der König dankbar«, sagte Hooke hastig.

Ohne die Countess und ihren Sohn, dachte Sophia, wäre es King James bedeutend schwerer gefallen, seine Agenten nach Schottland zu schicken, um dort einen Aufstand anzuzetteln. In Slains fanden sie eine Bleibe und Unterstützung. Hooke zuliebe hatte die Countess sogar einen alten katholischen Priester aufgetrieben, der noch wusste, wie man die Messe hielt.

Überführte man sie des Hochverrats, verloren sie mehr als nur ihre Ländereien. Der Adelsstand hatte noch niemanden vor dem Galgen bewahrt.

Am anderen Ende des Tischs sagte der Earl gerade zu Hooke: »Ich werde das Schriftstück lesen, und wenn ich seinem Inhalt zustimme, unterzeichne ich es.« Er spießte mit dem Messer ein Stück Hammelbraten auf, bevor er beiläufig hinzufügte: »Allerdings wundert es mich, dass Sie den Duke of Hamilton dazu gebracht haben zu unterschreiben.«

Hooke blinzelte. »Bei den beiden Lords, die nicht unterzeichnet haben, handelt es sich nur um die, mit denen ich tatsächlich sprechen konnte. Leider fühlte sich der Duke of Hamilton nicht gut genug, um mich zu empfangen.«

»Das heißt, er hat nicht unterschrieben?«, erkundigte sich der Earl.

»Ja.«

»Verstehe. Nun«, erwiderte der Earl lächelnd, »etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.« Er spießte ein weiteres Stück Braten auf. »Wissen Sie, dass wir einen Brief von Mr. Hall, dem Freund des Duke, erhalten haben?«

Hooke hob fragend eine Augenbraue. »Tatsächlich?«

»Das Schreiben traf in der Nacht ein, als Sie schliefen, und in der Aufregung um Monsieur de Ligondez’ Ankunft heute Morgen habe ich es ganz vergessen«, sagte die Countess. »Mr. Hall bittet mich in dem Brief, Ihnen mitzuteilen, dass er auf Anweisung des Duke nach Norden kommen wird, um die Verhandlungen mit Ihnen wiederaufzunehmen. Er hofft, dass Sie nicht vorher abreisen oder ohne ihn Beschlüsse fassen.«

»Aha.« Nach kurzem Überlegen wandte sich Hooke an Monsieur de Ligondez. »Wäre es Ihnen möglich, noch ein paar Tage auf offener See zu kreuzen?«

De Ligondez nickte. »Ja.«

»Glauben Sie wirklich, dass der Duke sich jetzt mit Ihnen in Verbindung setzen wird, nachdem er Sie so lange hat warten lassen?«, fragte Moray nun Hooke.

»Ich kenne den Duke viele Jahre«, erwiderte Hooke. »Wir saßen beide im Tower ein. Ich weiß um seine Fehler, aber wenn er mich bittet, ein paar Tage länger zu bleiben, damit ich mir seine Vorschläge anhöre, kann er das von mir erwarten.«

»Vielleicht fürchtet der Duke, dass Ihre Pläne ohne ihn erfolgreich sind, Colonel Hooke«, sagte der Earl. »Meiner Ansicht nach bewegt ihn nichts anderes als diese Angst dazu, Mr. Hall zu Ihnen zu schicken.«

Moray interpretierte die Sache anders. »Vielleicht möchte der Duke uns ja auch hinhalten?«

»Aber warum?«, fragte Hooke.

»Wie der Earl bereits gesagt hat: Hier kann es keine Sicherheit geben. Und viele der Männer, die ihren Namen unter das Schriftstück gesetzt haben, würden einen sehr hohen Preis zahlen, wenn es in die Hände von Queen Anne gelangte.« Er sah Hooke an. »Mein Bruder William hat doch als Laird of Abercairney unterzeichnet, oder?«

»Ja.«

»Dann müssen Sie verzeihen, Colonel, wenn ich Ihre Freundschaft mit dem Duke geringer schätze als das Leben meines Bruders – oder mein eigenes.«

Hooke dachte nach. »Das kann ich verstehen«, sagte er schließlich, »aber ich muss meinem Gewissen folgen. Wir warten noch ein paar Tage auf Mr. Hall.«

Wodurch Sophia Zeit mit Moray gewann, wenn auch nicht viel.

In der Nacht, als sie nebeneinander im Bett lagen, hatte sie versucht, sich jede Nuance seines Körpers einzuprägen, sein Gesicht, die kurz geschnittenen dunklen Haare. Nun wusste sie, wie sie sich unter ihren Fingern anfühlten, wie der Schatten seiner Wimpern nach dem Liebesakt auf seine Wangen fiel.

Mit geschlossenen Augen hatte er gemurmelt: »Was schaust du an?«

»Dich.«

»Hast du nicht in den letzten Tagen mehr von mir gesehen als für ein Mädchen gut ist?« Er öffnete halb die Augen.

Ihr Blick wanderte zu einem Riss an der Decke. »John?«

»Aye?«

»Warum hast du mich nie gefragt, ob ich dich begleiten möchte?«

»Mädel.«

»Ich bin noch nicht lange in Slains und würde keinem sonderlich fehlen, wenn ich wegginge.«

»Ich kann dich nicht mitnehmen.«

In ihrem Herzen tat sich ein Riss auf, ganz ähnlich dem an der Decke. Moray drehte ihr Gesicht zu sich. »Schau mich an«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich möchte dich nicht nach Frankreich oder Flandern bringen, wo Krieg herrscht. Das wäre kein Leben für die Frau, die ich liebe.« Sie spürte seine Hand warm an ihrer Wange. »Noch vor Ende dieses Jahres wird der König auf schottischem Boden sein und ich ebenfalls, und dann können wir uns ein gemeinsames Leben aufbauen. Nicht in Frankreich, sondern zu Hause in Schottland. Bist du bereit, darauf zu warten?«

Was konnte sie anderes tun als zu nicken und sich von ihm küssen zu lassen? In seinen Armen hatte sie das Gefühl, die Welt sei weit weg.

Sie hätte viel darum gegeben, dieses Gefühl auch jetzt zu haben.

Die Gespräche drehten sich mittlerweile um den Krieg auf dem Kontinent, darum, wie die Dinge für Frankreich standen, und um das Gerücht, dass es bei Almansa einen entscheidenden Sieg für die französischen und spanischen Streitkräfte gegeben habe.

»Er ist dem Duke of Berwick zu verdanken«, bemerkte Hooke voller Bewunderung.

Alle achteten den Duke of Berwick, den Halbbruder des jungen King James, den ihr gemeinsamer Vater mit seiner Geliebten Arabella Churchill gezeugt hatte. Obwohl er als Bastard keinen Anspruch auf den Thron hatte, war er aufgrund seines Muts und seiner Klugheit zu einem der glühendsten Anhänger seines Bruders geworden.

Der Earl of Erroll nickte. »Sie wissen, dass unsere Adeligen sich den Duke of Berwick als Anführer unserer Sache wünschen würden?«

»Das ist in Saint-Germain bekannt«, antwortete Hooke, »und einige der Clanführer hier haben bei unseren Treffen noch einmal darauf hingewiesen.«

»Es gibt keinen Besseren«, erklärte die Countess. »Das muss der König begreifen.«

»Er wird sich sicher für ihn entscheiden, falls er überhaupt einen Einfluss auf diese Entscheidung hat«, sagte Hooke.

»Wer sonst sollte sie treffen?«, fragte die Countess.

Hooke zuckte mit den Achseln. »Der König von Frankreich wird auch ein Wörtchen mitzureden haben, wenn er Waffen, Schiffe und Finanzen zur Verfügung stellen soll.«

»Verstehe. Wünscht der König von Frankreich denn Ihrer Ansicht nach unseren Erfolg?«, erkundigte sich die Countess lächelnd.

Nicht zum ersten Mal bemerkte Sophia, wie Moray die Countess voller Hochachtung musterte.

Hooke wirkte überrascht. »Natürlich. Warum nicht?«

»Weil es seinen Zwecken genauso dient, wenn England Wind davon bekommt, dass wir die Rückkehr des Königs planen. Dann rufen die Engländer einen Teil ihrer Truppen vom Kontinent zurück, und der König von Frankreich hat einen schwächeren Gegner vor sich. Er braucht unseren Krieg nicht wirklich auszufechten, der Vorschlag allein genügt.«

»Mutter«, rügte der Earl sie spielerisch.

»Nun, es wird allmählich Zeit, dass jemand an diesem Tisch offen redet«, antwortete sie ganz ruhig. »Von meinem Bruder weiß ich, dass es am französischen Hof durchaus Adelige gibt, denen das Scheitern unseres Vorhabens recht wäre. Man hat Mr. Moray bestimmt nicht zufällig ausgerechnet jetzt zu uns geschickt, da seine Gefangennahme alles zunichte machen würde. Wir können Gott nur dafür danken, dass Mr. Moray ein kluger Mann ist.« Sie richtete einen mütterlich-geduldigen Blick auf Hooke. »Leider sind nicht alle so klug wie er.«

Der Earl machte Anstalten, etwas zu erwidern, doch sie hob die Hand.

»Augenblick, Charles. Bevor du deinen Namen unter dieses Schriftstück setzt und dich und mich in Gefahr bringst, möchte ich den Colonel fragen, ob er selbst davon überzeugt ist, dass sich der französische Herrscher an die Abmachung halten und unseren jungen König sicher hierherbringen wird.«

Hooke schwieg eine Weile, bevor er antwortete: »Ich kann Ihnen nichts versprechen, Countess, sondern Ihnen nur sagen, was ich beobachtet habe und spüre. Der König von Frankreich hat den jungen James mit seinen eigenen Kindern großgezogen und liebt ihn wie einen Sohn. Ich glaube nicht, dass er sein Leben der Politik zuliebe aufs Spiel setzen würde.«

»Aber würde er das unsere riskieren?«, hakte die Countess nach.

»Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass dieser Moment, sollten wir ihn ungenutzt verstreichen lassen, vielleicht nie mehr wiederkommt. Robert the Bruce war sich seines Siegs vermutlich auch nicht sicher, als er das Schlachtfeld am Bannockburn betrat, aber er wagte es trotzdem. Und das müssen wir auch.«

Womit er sagen wollte, dass der sichere Weg nur selten zum Sieg führt, dachte Sophia.

Das hatte sie auch geahnt, als Moray sie fragte, ob sie mit ihm ausreiten wolle. Und ihre Entscheidung für das Unbekannte hatte ihr Leben unwiderruflich verändert. Jetzt gab es für sie kein Zurück mehr.

Mr. Hall traf zwei Tage später ein.

Er zog sich eine Weile mit Colonel Hooke zurück, bevor er die Countess aufsuchte, die gerade mit Sophia im sonnendurchfluteten Salon saß und las.

»Wollen Sie nicht zum Essen bleiben?«, fragte sie ihn.

»Verzeihen Sie, aber das geht nicht. Ich muss mich so schnell wie möglich auf den Weg machen.«

»Dann lassen Sie sich wenigstens von meiner Köchin eine Wegzehrung mitgeben. Dagegen kann der Duke nichts einzuwenden haben.« Sie rief Kirsty, schickte sie in die Küche und bat den Geistlichen, sich zu setzen. »Ich habe Mistress Paterson gerade einige Seiten von Mr. Defoes ausgezeichnetem Bericht über den Orkan in England vor ein paar Jahren vorgelesen.«

Er nickte. »Ja, Gottes Strafe für ein sündiges Volk, das seinen rechtmäßigen König abgesetzt hat und sich nicht belehren lassen will.«

Sophia bemerkte den belustigten Blick der Countess. »Mein guter Mr. Hall, Sie glauben doch nicht wirklich, dass Gott ein Land mit heftigen Winden bestraft. Dann wäre die ganze Welt von Stürmen geplagt, und kein Stein würde auf dem andern bleiben, denn keiner von uns ist ohne Schuld. Am Ende waren es nicht die Engländer, die Schottlands Unabhängigkeit in unserem Parlament verkauften.« Das war ein deutlicher Hinweis darauf, wie der Duke gestimmt hatte. »Und falls Gott uns tatsächlich Winde schicken sollte, dann hoffentlich günstige, die King James’ Segel blähen und ihn schneller zu uns bringen.« Sie warf einen Blick auf das Buch in ihrer Hand. »Mr. Defoe ist ein sehr guter Schriftsteller. Hatten Sie in Edinburgh Gelegenheit, ihn persönlich kennenzulernen?«

»Daniel Defoe? Ja, ich habe ihn in der Tat ein paar Mal getroffen«, antwortete Mr. Hall. »Aber ich muss gestehen, dass ich den Mann nicht leiden kann. Er hat seine Augen überall.«

»Sie halten ihn also für einen Spitzel?«, fragte die Countess.

»Ich habe gehört, dass er Queen Anne und ihrer Regierung viel schuldig ist und dass man ihm nicht vertrauen kann. Der Duke teilt meine Meinung.«

»Das dachte ich mir schon.« Die Countess schloss das Buch und legte es beiseite. »Vielleicht findet der Duke eine Möglichkeit, mich auch vor anderen Spionen der Königin zu warnen, damit ich sie nicht hier bei mir in Slains empfange.«

»Darum bitte ich ihn gern für Sie«, versprach Mr. Hall, der ihre Ironie nicht bemerkte.

»Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen.«

Nun kehrte Kirsty mit der Wegzehrung für Mr. Hall wieder – kalter Braten, Kuchen und Ale für die Reise.

Die Countess, der Earl, Colonel Hooke und sogar Moray, der einen Schritt zurückblieb, begleiteten Mr. Hall nach draußen. Hugo, der Mastiff, der Moray gut leiden konnte, lief bellend um ihn herum, als wollte er ihn zum Spielen auffordern, doch Moray tätschelte den Hund nur geistesabwesend, und sobald Mr. Hall außer Sichtweite war, entfernte er sich mit einem Seitenblick in Richtung Sophia, die sofort verstand, dass sie ihm folgen sollte.

»Armer Hugo«, sagte die Countess. »Jedes Mal, wenn der junge Rory nicht da ist, wird er ganz traurig.«

Nicht nur Hugo, dachte Sophia. Auch Kirsty hatte in den vergangenen beiden Tagen, in denen Rory unterwegs war, um Vertrauten des Earl of Erroll Kunde von Hookes Schriftstück zu bringen, sehr niedergeschlagen gewirkt.

»Soll ich mit ihm spazieren gehen?«, fragte Sophia. »Ich bleibe auch in der Nähe.«

Als die Countess es ihr erlaubte, holte sie Hugos Leine aus den Stallungen und machte sich auf den Weg, wobei sie augenscheinlich eine andere Richtung einschlug als Moray. »Benimm dich«, ermahnte sie den Mastiff, »sonst bekomme ich Schwierigkeiten.«

Doch Hugo wirkte so erfreut über ihre Gesellschaft, dass er sie überallhin begleitet hätte, und als sie die Dünen und Moray erreichten, lief er sofort schwanzwedelnd auf ihn zu und warf sich vor ihm in den Sand, um sich streicheln zu lassen.

»Verschwinde, du großes dummes Tier«, begrüßte Moray ihn und kraulte ihm die Brust. »Mach mir nichts vor – du würdest mich ohne mit der Wimper zu zucken in Stücke reißen, sollte jemand dir den Befehl dazu geben.«

Sophia setzte sich neben ihn. »Hugo würde dir nie was tun«, erklärte sie. »Er mag dich.«

»Das ist keine Frage von Mögen oder Nichtmögen. Er befolgt Befehle, wie ich.« Moray sah hinaus aufs Meer. Sophia fragte ihn nicht, wie seine Anweisungen lauteten, denn jetzt, da Mr. Hall weg war, bestand für Colonel Hooke kein Grund mehr, sich noch länger in Slains aufzuhalten. Wenn das französische Schiff zurückkehrte, würde es Hooke und Moray mitnehmen.

»Was ist, John? Machst du dir Sorgen wegen der Vorschläge, die Mr. Hall mitgebracht hat?«

»Die Vorschläge des Duke of Hamilton sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen, das weiß er genauso gut wie ich. Das macht mir Sorge.«

»Glaubst du immer noch, dass er nur alles verzögern wollte?«

»Aye, vielleicht, aber es steckt mehr dahinter. Ich denke, der Duke hat sich vom Hof in London auf seine Seite ziehen lassen und versucht nun, uns gegeneinander auszuspielen. Nach welchen Regeln und zu welchem Zweck, durchschaue ich allerdings noch nicht. Er weiß viel, ahnt aber, dass es nicht alles ist, und das, fürchte ich, könnte ihn zu weiteren verräterischen Handlungen treiben. Du musst vorsichtig sein. Achte auf deine Worte und verrate deine Gedanken und Gefühle nicht, falls er je hierherkommen sollte. Er darf nicht erfahren, dass du mir gehörst.«

Sie bekam eine Gänsehaut. Bisher hatte sie nur Angst um ihn gehabt, doch jetzt wurde ihr klar, dass sie ihn mit ihr erpressen könnten, wenn bekannt würde, dass sie Morays Frau war.

»Ich möchte nicht, dass du für meine Missetaten zur Rechenschaft gezogen wirst«, sagte er mit einem tiefen Blick in ihre Augen.

»Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.«

Er tätschelte den Hund. »Eigentlich wollte ich dich bitten, dich nie ohne Hugo von Slains zu entfernen, aber inzwischen habe ich den Eindruck, dass er keinen wahren Schutz bietet.«

Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Gerade hast du gesagt, er würde dich, ohne mit der Wimper zu zucken, in Stücke reißen, würde man es ihm befehlen.«

»Aye, aber sieh ihn dir doch an.« Er schob den Körper des Mastiffs hin und her, der alles mit sich geschehen ließ.

»Er vertraut dir und weiß, dass ich in sicheren Händen bin. Würde mich jemand bedrohen, käme er mir als Erster zu Hilfe.«

»Nicht als Erster«, widersprach Moray und sah wieder hinaus zum Horizont. Sophia folgte seinem Blick auf die dahinjagenden Wolken, die ihre Form ständig veränderten.

Plötzlich erregte eine davon, die sich langsamer zu bewegen schien als die anderen, ihre Aufmerksamkeit.

»John …«

»Aye«, sagte er. »Ich sehe es.«

Als Hugo Morays veränderten Tonfall bemerkte, erhob er sich und streckte die Schnauze in den Wind, der die weißen, geblähten Segel in ihre Richtung blies.

»Komm«, sagte Moray und reichte Sophia die Hand. »Wir müssen zurück.«

»Ich hatte gehofft«, erwiderte Sophia, »du würdest dich nicht so sehr über Monsieur de Ligondez’ Rückkehr freuen. Bist du denn so versessen auf die Abreise?«

Er wandte sich ihr zu. »Unsinn. Aber das«, erklärte er mit einem Nicken in Richtung auf die Segel, »ist nicht Monsieur de Ligondez.«

Das Schiff war noch zu weit weg, als dass sie die Flagge hätte erkennen können, doch sie vertraute Morays scharfen Augen genug, um sofort mit ihm und Hugo aufzubrechen.

»Warum dein Captain Gordon wohl nicht an Land kommt?«, fragte der Earl of Erroll seine Mutter, die wie er zum Fenster des Salons hinausblickte.

»Ich weiß es nicht«, antwortete die Countess. »Wie lange ist er nun schon da draußen?«

»Seit einer Stunde, glaube ich.«

»Merkwürdig.«

Auch Sophia war angespannt. Das Gefühl verstärkte sich durch Morays innere Unruhe, der direkt hinter ihr stand.

Colonel Hooke saß neben Sophia, immer noch blass von der Krankheit, die sich zweifellos während seiner bevorstehenden Seereise wieder verschlimmern würde. Seit seinem Gespräch mit Mr. Hall wirkte er zutiefst enttäuscht.

Der Anblick von Captain Gordons Schiff, das aus dem Nichts aufgetaucht war und den Weg zur offenen Nordsee blockierte, ließ Hooke fast aus der Haut fahren.

»Mein Gott«, sagte er, »können wir ihm nicht ein Boot entgegenschicken und fragen, was er vorhat?«

Die Countess wandte sich ihm zu. »Das könnten wir, aber ich wüsste nicht, warum ich an der Loyalität des Captain zweifeln sollte. Es gibt bestimmt einen guten Grund, warum er Distanz hält. Wenn wir uns ihm unüberlegt nähern, schaden wir uns vielleicht nur selbst.«

Ihr Sohn pflichtete ihr bei. »Ich denke, es ist am vernünftigsten, wenn wir abwarten.«

»Abwarten!«, rief Hooke aus. »Sollen wir untätig hier herumsitzen, bis sich Truppen auf dem Landweg nähern und uns jede Möglichkeit zur Flucht nehmen?«

»Wenn wir irgendwann in der Falle sitzen sollten«, meldete sich Moray zu Wort, »ist das nicht die Schuld unserer Gastgeber. Sie haben uns die letzten Tage nicht hier festgehalten. In Slains zu bleiben war, soweit ich mich erinnere, Ihre Entscheidung. Ich finde, Sie sollten nun nicht diejenigen verantwortlich machen, die uns bei sich aufgenommen haben.«

»Sie haben recht«, pflichtete Hooke ihm bei und fügte, an den Earl gewandt, hinzu: »Entschuldigung.«

Der Earl bedachte Moray mit einem kurzen dankbaren Blick, bevor er wieder zum Fenster hinaussah. Nach einer Weile runzelte er die Stirn. »Was macht er denn jetzt?«, fragte er.

»Er entfernt sich«, sagte seine Mutter.

Hooke straffte die Schultern. »Was?« Er erhob sich, um selbst hinauszuschauen. »Tatsächlich.«

Nun traten alle ans Fenster, um sich mit eigenen Augen zu vergewissern.

Moray entdeckte das andere Schiff, ebenfalls eine Fregatte, die sich ihnen aus südlicher Richtung näherte, als Erster.

»Das ist bestimmt Captain Hamilton, von dem Gordon uns bei seinem letzten Aufenthalt erzählt hat«, sagte die Countess. »Captain Hamilton gilt nicht als Freund der Jakobiten. Das erklärt, warum Gordon nicht an Land gekommen ist.«

Als die zweite Fregatte Slains passierte, war die Flagge der vereinigten britischen Marine deutlich zu erkennen.

Der Earl of Erroll wandte sich als Erster vom Fenster ab. »Immerhin wissen wir jetzt, wo die Fregatten sich aufhalten; vermutlich bleiben uns noch ein paar Tage bis zu ihrer Rückkehr. Nun hat Monsieur de Ligondez mit ziemlicher Sicherheit freie Bahn.«

Die Einzige, die das nicht mit Erleichterung aufnahm, war Sophia.

Sie erwachte, als eine Hand sie an der Schulter rüttelte.

»Sophia!«, hörte sie die Stimme der Countess. »Sophia!«

Sie schlug verwirrt die Augen auf und vergewisserte sich hastig, dass Moray nicht mehr neben ihr lag, bevor sie sich aufrichtete.

Die Sonne konnte noch nicht lange aufgegangen sein, weil sie ziemlich tief am Himmel stand. »Was ist?«

»Das französische Schiff …«

Erst jetzt fiel Sophia auf, dass die Countess bereits voll bekleidet war. Sophia trat ans Fenster, von wo aus sie die hohen Masten der Heroine erkannte.

»Zieh dich an«, sagte die Countess, »und komm nach unten. Wir werden eine letzte gemeinsame Mahlzeit einnehmen, bevor wir Colonel Hooke und Mr. Moray eine gute Reise wünschen.«

Sophia nickte, blieb aber wie versteinert am Fenster stehen, als könnte sie so das Eintreffen des französischen Schiffs hinauszögern.

Sie war so sehr auf die Heroine konzentriert, dass sie fast das Schiff von Captain Hamilton nicht wahrgenommen hätte, das heranglitt wie ein räuberischer Hai.

Offenbar hatte auch Monsieur de Ligondez es bemerkt, der wusste, dass er keinen freundlichen Willkommensgruß zu erwarten hatte. Französische Schiffe vor der schottischen Küste waren für Männer wie Captain Hamilton eine verlockende Beute. Mit angehaltenem Atem beobachtete Sophia, wie die Heroine ein Wendemanöver begann. Schneller, dachte sie, schneller.

Doch Captain Hamilton holte auf. Nicht mehr lange, dann befände er sich in Schussweite.

Sophia umfasste das Fensterbrett so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.

Da begann sich etwas auf der Heroine zu tun. Die Flaggen an Fock- und Besanmast wurden eingeholt und durch die holländische sowie die alten schottischen Farben blau und weiß ersetzt – das zwischen Monsieur de Ligondez und Gordon vereinbarte Signal, damit die Schiffe einander erkannten, wenn sie sich begegneten.

Doch das Schiff, das nun seine Kanonen auf die französische Fregatte richtete, unterstand nicht dem Kommando von Captain Gordon, sondern dem von Captain Hamilton.

Ohne den Flaggenwechsel zu beachten, steuerte Hamilton mit unverminderter Geschwindigkeit auf die Heroine zu.

Und da erklang auch schon Kanonendonner.

Sophia zuckte zusammen.

Zum Glück segelte die französische Fregatte offenbar unbeschädigt weiter. In dem Augenblick tauchte ein drittes, größeres Schiff mit geblähten Segeln auf. Wieder hörte Sophia Kanonen, diesmal von dem Neuankömmling, der es nicht auf Monsieur de Ligondez abgesehen hatte, sondern auf die offene See hinauszielte.

Das war Captain Gordon, dessen Plan Sophia erst begriff, als Captain Hamilton widerwillig abdrehte.

Der Schuss war ein Signal für Hamilton gewesen, die Verfolgung aufzugeben. Wie Captain Gordon das seinem Kollegen erklären würde, konnte sie sich nicht vorstellen.

Sein Schiff segelte vor Slains vorbei in Richtung Süden wie das von Captain Hamilton, während draußen auf offener See die weißen Segel der Heroine tanzten.

»Man wird uns hören, John.«

»Nein.« Er stellte sich unter den dichten Blüten eines duftenden Fliederbuschs an der Gartenmauer so vor sie, dass sie vor den Blicken Dritter geschützt war.

Vor den Klippen wartete die Heroine. Wenn es ganz dunkel wäre, würde ein Boot Hooke und Moray abholen.

Sophia zwang sich zu einem Lächeln. »Und was ist, wenn Colonel Hooke nach dir sucht?«

»Lass ihn suchen.« Er berührte sanft ihr Haar. »Glaubst du, ich würde mich ohne einen Kuss von meiner Frau verabschieden?«

Sie schüttelte den Kopf.

Als sie sich wieder voneinander lösten, sah Moray sie mit ernstem Blick an, bevor er sie, einen Arm um ihre Schultern, eine Hand in ihren Haaren, gegen seine Brust drückte. Sie spürte seinen Atem warm auf ihrer Wange. »Ich komme zurück zu dir.«

Sie nickte stumm.

»Vertrau mir. Und wenn der Teufel sich mir in den Weg stellt: Ich komme zurück zu dir. Sobald King James auf dem Thron sitzt, bin ich kein Rechtloser mehr. Dann werden wir ein Heim haben und Kinder, und du wirst einen richtigen Ring am Finger tragen und der Welt zeigen, dass du mir gehörst.« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du warst die Meine, vom ersten Augenblick an.«

Er gab ihr etwas Kleines, Rundes. »Damit du nie daran zweifelst.«

Obwohl sie wusste, was er ihr gegeben hatte, hob sie die Hand ins Dämmerlicht und sah den schweren Silberreif mit dem roten Stein in der Mitte. »Den Ring deines Vaters kann ich nicht annehmen.«

»Doch.« Er schloss ihre Finger um das Schmuckstück. »Wenn ich wieder da bin, gibst du ihn mir zurück und bekommst einen aus Gold dafür. Wer meinen Vater kannte, kennt auch diesen Ring. Falls du in meiner Abwesenheit einmal Hilfe brauchen solltest, musst du ihn nur meiner Familie zeigen. Die kümmert sich um dich.« Als er merkte, dass sie immer noch zögerte, fügte er hinzu: »Bewahre ihn einfach für mich auf. Im Kampf verliert man leicht etwas.«

Sie ballte die Hand zur Faust. »Wie schnell musst du zurück zu deinem Regiment?«

»Sobald ich den Befehl erhalte. Keine Sorge. Ich habe bis jetzt alles überlebt, und das, ohne dass mir dein hübsches Gesicht einen Grund dazu gegeben hätte. Ich pass schon auf.«

Sophia tat, als glaubte sie ihm. »Wirst du mir schreiben?«, fragte sie.

»Das wäre nicht sehr klug. Außerdem«, fügte er hinzu, »bin ich vermutlich sowieso wieder da, bevor der erste Brief hier ankommt. Deswegen möchte ich dir das geben.« Er holte ein gefaltetes Stück Papier aus der Jacke und reichte es ihr. »Von meinen Schwestern weiß ich, dass Frauen die Dinge gern schwarz auf weiß haben, damit sie immer nachlesen können, was ein Mann für sie empfindet.«

Sie nahm den Brief stumm entgegen.

»Falls Slains durchsucht werden sollte, verbrennst du ihn«, bat er. »Ich möchte nicht, dass Queen Annes Männer mich für weich halten.«

»Aber ich habe nichts, was ich dir geben könnte«, sagte sie und hob den Blick.

»Dann schenk mir das«, erwiderte er und küsste sie noch einmal im Schutz des Fliederbuschs. Dabei lösten sich duftende Blüten, die auf Sophias Gesicht, ihrem Haar und ihren Händen landeten.

»Jetzt siehst du aus wie eine richtige Braut«, erklärte Moray lächelnd.

Sie versuchte, die Blüten abzustreifen.

Er hinderte sie daran. »Nein. Genau so möchte ich dich in Erinnerung behalten.«

Da hörte sie das Geräusch einer sich öffnenden Tür und Schritte auf dem Kies und schließlich die Stimme von Colonel Hooke, der nach Moray rief.

»Du musst gehen.«

»Aye. Aber es wird nicht lange dauern, bis ich wieder da bin.«

»Ja. Ich komme zurecht. Ich bin das Alleinsein gewöhnt.«

»Du bist nicht allein«, widersprach er mit leiser Stimme. »Du hast mir einmal gesagt, dass ich dein Herz habe.«

»Ja.«

»Und du hast das meine.« Er legte seine Hand über die ihre und führte sie zu seiner Brust, so dass sie sein Herz schlagen spürte. »Es begleitet mich nicht auf meiner Reise, sondern bleibt hier bei dir. Ich werde erst wieder ganz sein, wenn ich zu dir zurückkehre.«

»Dann komm schnell wieder«, sagte sie mit Tränen in den Augen.

Als Hookes Stimme von Neuem ertönte, trat Sophia einen Schritt beiseite, um Moray gehen zu lassen, doch er küsste sie noch einmal, leidenschaftlicher als zuvor.

»Ich wünschte, ich könnte dich begleiten.«

Er drückte sie wortlos fester an sich.

»Du hast einmal zu mir gesagt, dass ich vielleicht irgendwann auf einem Schiff segeln würde.«

»Aye«, bestätigte er, »das wirst du auch. Aber dieses ist nicht das richtige.«

Als Hookes Schritte näherkamen, befreite sich Sophia aus Morays Umarmung und löste das Band mit dem kleinen schwarzen Stein, den sie am Strand gefunden hatte, von ihrem Hals.

Sie wusste nicht, ob er wirklich Zauberkraft besaß und seinen Träger vor allem Übel schützte, aber wenn, hatte Moray ihn nötiger als sie. Stumm schob sie ihn in seine Hand, bevor sie in Richtung Küchentür hastete.

Hinter sich hörte sie noch einmal Hooke rufen, und wenig später vernahm sie Morays Schritte auf dem Gartenpfad. »Ich bin hier«, sagte er. »Ist alles bereit?«

Sophia rannte durch die Küche, an Mrs. Grant und Kirsty vorbei, zu ihrem Zimmer.

Von dort aus sah sie das Licht des Mondes auf dem Wasser und darüber dunkel die hohen Masten der Heroine, deren Segel gerade gehisst wurden.

Weinen hatte keinen Sinn, das wusste sie. Ihr war klar, dass Moray sie verlassen musste, sie verstand seine Beweggründe. Und sie hatte seinen Ring, seinen Liebesbrief und sein Versprechen, dass er zu ihr zurückkehren würde.

Trotzdem löste sich, als sich die Segel der Fregatte mit Wind füllten, eine Träne aus ihrem Auge und rollte ihre Wange hinunter.

Eine weitere folgte. Und noch eine.

Weinen half tatsächlich nicht.

Denn nun war sie allein.

Das schottische Vermächtnis: Roman
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