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»Könnte er das getan haben? Könnte er ihr einen Teil von sich eingepflanzt haben?«

Wir saßen in einem heruntergekommenen Motelzimmer, das nach Sex und Schweiß stank. Es war eines jener Häuser, wo man Bargeld nimmt und keine Fragen stellt. Mit anderen Worten: der perfekte Ort.

Rose schlief noch immer. Ihr Kopf lag auf meinem Schoß, und ich streichelte ihr Haar. Ein Teil von mir wollte sie aufwecken und mit Fragen bombardieren. Der andere Teil von mir wollte, dass sie weiterschlief und dort blieb, wo sie vor den Albträumen der Wirklichkeit geschützt war.

»Ja«, antwortete Deacon. »Das könnte durchaus sein.«

Rose bewegte sich, wachte aber nicht auf. Dennoch machte mein Herz einen Satz. »Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, sie zu beschützen, und jetzt sieh dir an, was passiert ist. Ich habe versucht, die Welt zu retten, und habe sie nur noch näher an den Untergang gerückt.«

Alles war anders gelaufen als gedacht, alles war verdreht und verwirrend.

Aber damit war jetzt Schluss.

Jetzt wusste ich, wie das Spiel lief. Es war an der Zeit, die Dinge in Angriff zu nehmen. Als Erstes würde ich Rose retten. Und dann die ganze verdammte Welt.

Ich stand auf. Ich fühlte mich stark. Selbstbewusst.

Lily Carlyle, Dämonenmörderin, war stinksauer.

Die konnten sich auf was gefasst machen