91.
Christopher steckte im Verkehr auf dem Uferdamm fest. Ihm war bewusst, dass er keineswegs fahrtüchtig war, doch ihm war ebenso klar, während er gegen den dichten Nebel in seinem Kopf ankämpfte, dass er sich selbst nur noch wenige Optionen offen gelassen hatte.
Er hatte soeben eine Polizeibeamtin eine Treppe hinuntergestoßen. Er hatte es sich endgültig und unwiderruflich mit Lizzie verdorben. Und das mit Abstand Schlimmste: Er hatte das Bild, das Jack von ihm gehabt hatte, für immer zerstört. Wahrscheinlich wussten es mittlerweile auch die anderen Kinder, aber Jack war derjenige, der ihn am meisten brauchte.
Gebraucht hatte.
Denn jetzt war alles vorbei.
Hinter ihm drückte jemand auf die Hupe. Nach einem Blinzeln, um seine Sicht zu klären, sah er, dass die Autos vor ihm bereits weitergefahren waren.
Er hob entschuldigend die rechte Hand und fuhr wieder an.
Vor ihm lagen nichts als Schande und Scham, vielleicht sogar Gefängnis. Einsamkeit.
Es blieb nur noch eine einzige Entscheidung, die er fällen musste.
Auf welche Weise er sterben wollte.
Immerhin hatte er das Glück, dass er diese Wahl treffen konnte.
Doch er musste sie schnell treffen, sonst würden sie ihn vielleicht vorher finden und aufhalten und ihm auch das noch ruinieren.