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»Ist Oma was passiert?«, fragte Hedda.

Erik wandte seinen Blick von der Straße ab.

»Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte er. »Warum sollte ihr was passiert sein?«

»Ihr Handy lag in einem Mülleimer in Väla, und niemand weiß, wo sie ist.«

»Seltsam«, meinte Erik.

Hedda nickte.

»Kann ich mein Handy wiederhaben?«

»Ich wollte doch deine Mama anrufen.«

»Du kannst es anschließend haben.«

»Du kannst sie jetzt nicht anrufen«, sagte Erik.

»Warum nicht?«

»Weil wir uns gerade unterhalten. Es ist unhöflich, in Anwesenheit anderer zu telefonieren. Da kriege ich ja fast das Gefühl, als würdest du dich in meiner Gesellschaft nicht wohlfühlen.«

Er schaute sie freundlich, aber vorwurfsvoll an.

»Fühlst du dich in meiner Gesellschaft nicht wohl?«

»Doch …«

»Das glaube ich dir nicht, dann würdest du ja niemanden anrufen wollen. Mit wem willst du denn so dringend sprechen?«

»Mama.«

»Aber wir sehen sie doch gleich. Ich werde sie anrufen und bitten, zu uns zu kommen.«

Er nickte vor sich hin und merkte erst nach einer Weile, dass Hedda Tränen in den Augen standen.

»Willst du ein Eis?«

»Es ist kalt.«

»Eis kann man immer essen.«

»Ich will zu Mama.«

»Ich kann hier anhalten und ein Eis kaufen. Willst du das?«

Heddas Handy klingelte. Erik nahm es aus seiner Innentasche und schaute auf das Display.

»Ich muss diesen Anruf annehmen«, sagte er. »Der ist für mich.«

Er drückte auf den grünen Knopf.

»Ja?«, sagte er fröhlich und entspannt.

Am anderen Ende war es still.