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»Anna Stenberg.«
»Hallo, Anna. Erik Månsson aus Mölle. Rufe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt an?«
Sie sah sich um. Trude war in einem Meeting mit Fachjournalisten, Sissela hatte sich in die Layoutabteilung begeben und nahm ein paar Änderungen in letzter Minute vor.
»Nein, nein, kein Problem.«
»Ich wollte nur fragen, ob du die Möglichkeit hast, mich zu treffen?«
Anna schluckte nervös. Schnappschüsse aus der Nacht im Hotel schossen ihr durch den Kopf.
»Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist …«
»Nicht, was du denkst«, unterbrach Erik sie. »Es geht um die Arbeit. Ich weiß nicht, ob deine Kolleginnen dich informiert haben, aber sie haben bei uns angefragt, ob wir euch einen Entwurf für eine Abowerbekampagne präsentieren könnten.«
»Natürlich haben sie mir das erzählt. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich die richtige Ansprechpartnerin dafür bin. Da solltest du dich vielleicht besser an …«
»Wie wär’s mit einer schnellen, rein geschäftlichen Tasse Kaffee in der Stadt?«
»Wann?«
»Wann immer es dir passt. Vorzugsweise so bald wie möglich.«
»Okay.«
Anna stand da, den Hörer ans Ohr gepresst.
»Bist du noch da?«, fragte Erik.
»Ja, ich bin hier.«
»Also, was sagst du? Wann passt es?«
»Warum ausgerechnet ich?«, fragte Anna.
»Du bist die Redaktionschefin.«
»Das meinte ich nicht. Das andere.«
»Darüber sprechen wir dann«, sagte Erik.
Anna entdeckte Sissela, die vom Layout zurückkam und sich zügig ihrem Schreibtisch näherte.
»Kann ich zurückrufen?«
»Natürlich«, sagte Erik. »Tu das.«
Anna beendete das Gespräch, sah Sissela schuldbewusst an und deutete auf den Hörer.
»Die Werbeleute.«
»Okay. Welcher von beiden? Sven oder Olof?«
»Der Junge.«
»Der Beau?«, sagte Sissela. »Und was wollte er?«
»Er hatte ein paar Fragen wegen der Werbekampagne.«
Sissela nickte.
»Okay.«
»Er wollte mich treffen«, sagte Anna.
»Du Glückspilz. Viel Spaß.«
»Ich wusste nicht, dass das ernst gemeint war.«
»Was? Die Kampagne?«
Anna nickte. Sissela zuckte mit den Achseln.
»Meinetwegen dürfen sie es gern versuchen, aber auf eigenes Risiko. Ich zahle nicht, wenn es nichts bringt.«