Jalapeños
Kurz nach der amerikanischen Invasion Afghanistans schrieb die indische Schriftstellerin Arundhati Roy den Essay »War is Peace«. Darin heißt es in Bezug auf den amerikanischen Wunsch, eine neue Regierung in Afghanistan einzusetzen: »Kann man sich eine Portion Demokratie bestellen, mit Extra-Käse und Jalapeño-Chilis?« Warum schreibt Roy in diesem Zusammenhang von Jalapeños? Die dicken, grünen Schoten mit dem stumpfen Ende stammen doch aus der Gegend von Xalapa und bilden zusammen mit dem extrem scharfen Habanero-Chili und den milderen Poblano-Chilisorten eine Grundlage der mexikanischen Küche.
Schon vor mehr als 100 Jahren versuchten Züchter der New Mexico State University, milde Versionen mexikanischer Chilisorten zu züchten, um die scharfen Früchte auch für Gringo-Gaumen erträglich zu machen. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verhalf die Sorte New Mexico Nr. 9 der mexikanischen Küche zum Durchbruch, die Tex-Mex-Küche mit Gerichten wie Chili con Carne wurde in den südlichen Staaten der USA geboren. Ein prägendes Gericht sind gefüllte Jalapeños: Ehrgeizige Köche rösten die Schoten bei größter Hitze im Ofen oder über dem Grill, bis sich die Haut löst. Dann werden sie geschält. Sie können die Schoten aber auch roh halbieren und entkernen - so steht es in allen Rezepten, dabei liegt die Schärfe von Chili nie in den Samen, sondern ausschließlich im Fruchtfleisch und im weißen Plazenta-Gewebe im Inneren der Schoten. Anschließend füllen Sie die Chilischoten am besten mit Frischkäse und Kräutern: Zum einen mildern Milchprodukte Chilischärfe; das Milcheiweiß Kasein löst, fast wie ein Spülmittel, die scharfen Capsaicin-Moleküle von den Schmerzrezeptoren, an die sie andocken. Zum anderen können Sie die Jalapeños mit Hilfe des Frischkäses leicht wieder zusammensetzen und mit Eiern und Maisgrieß oder Brotbröseln panieren und frittieren.
Wenn Sie die panierten Jalapeños einfrieren, laufen die Schoten beim Ausbacken nicht aus, und Sie könnten die gefrorenen Schoten weltweit verschiffen und verkaufen. Das haben amerikanische Fast-Food-Ketten getan und so dafür gesorgt, dass auch Arundhati Roy im fernen Indien Jalapeños mit nordamerikanischer Kultur assoziiert.

Jalapeño-Pfirsich-Salsa

• Grill-Dip
4 reife Pfirsiche, 2 EL Limettensaft,
4 cm Ingwerwurzel,1-5 Jalapeños,
100 g (Thai-)Schalotten,
1 Bund Thaibasilikum
oder Koriander, Salz, Zimt
Die Pfirsiche kreuzweise einritzen, ca. 20 Sekunden in kochendes Wasser geben, dann kalt abschrecken und die Haut abziehen. Das Fruchtfleisch von 2 Pfirsichen klein würfeln, den Rest mit dem Limettensaft pürieren. Ingwerwurzel schälen und in Scheiben schneiden. Jalapeños mit Kernen und Trennwänden (oder ohne, je nach Geschmack) und dem Ingwer fein hacken. Schalotten schälen und würfeln. Die Blättchen vom Thaibasilikum hacken.
Alle Zutaten mischen, salzen und mit einer Prise Zimt abschmecken. Zu gegrillten Würstchen (siehe S. 147), Lammkoteletts oder Auberginenscheiben servieren.
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Alphabet der feinen Kueche
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