Vier Stunden lang hielt Lysander seine Bianka im Arm, während sie schlief. Er war berauscht – dies war ihr größter Wunsch auf Erden gewesen, und er hatte ihn ihr erfüllt – und zugleich auch besorgt. Denn er wusste, was das bedeutete. Er wusste, wie schwer es einer Harpyie fiel, ihre Schutzmechanismen abzulegen und vor einem anderen zu schlafen. Es bedeutete, sie vertraute darauf, dass er sie beschützen würde und für ihre Sicherheit sorgte. Und er war froh darüber. Er wollte sie beschützen. Selbst vor ihren Fehlern.
Aber konnte er das? Er wusste es nicht. Sie waren so verschieden.
Außer im Bett natürlich.
Im Grund konnte er immer noch nicht fassen, was gerade geschehen war. Er war zu einem Wesen purer Empfindung geworden, allein seine niedersten Begierden hatten eine Rolle gespielt. Diese Lust … Nie zuvor hatte er etwas Vergleichbares erlebt. Sie schmeckte wie Honig, ihre Haut war so weich, dass er sie für den Rest der Unendlichkeit an seiner spüren wollte. Ihr atemloses Stöhnen – selbst ihre Schreie – waren Musik in seinen Ohren gewesen. Er hatte jeden Moment genossen.
Selbst wenn er in die Schlacht gerufen worden wäre – er war nicht sicher, ob er von ihr hätte lassen können.
Aber warum sie? Warum war sie diejenige, die ihn so fesselte?
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit log sie ihn an. Sie verkörperte alles, was er verabscheute. Und doch verabscheute er sie nicht. Mit jedem Moment in ihrer Gegenwart sehnte er sich nach mehr. Und alles, was sie tat, war für ihn aufregend. Die Lust, die sie in seinen Armen erlebt hatte … Sie war frei von Scham gewesen, hemmungslos, hatte alles verlangt, was er zu geben hatte.
Würde sie ihn genauso faszinieren, wenn sie ein sündenfreies Leben führte? Wenn sie sittsamer wäre? Er bezweifelte es. Sie gefiel ihm genau so, wie sie war.
Warum, fragte er sich von Neuem.
Als sie sich schließlich langsam und sinnlich streckte und an ihm rieb, wusste er immer noch keine Antwort darauf. Noch hatte er eine Ahnung, was er nun mit ihr anfangen sollte. Dass er nicht von ihr lassen konnte, hatte er bereits unter Beweis gestellt. Und jetzt, da er alles an ihr kannte, war sie noch unwiderstehlicher.
„Lysander“, sagte sie, die Stimme noch schlaftrunken.
„Ich bin hier.“
Sie blinzelte, öffnete die Augen ganz und fuhr hoch. „Ich bin eingeschlafen.“
„Ich weiß.“
„Ja, aber ich bin eingeschlafen.“ Mit einer Hand rieb sie sich das wunderschöne Gesicht, dann wandte sie sich zu ihm um und blickte voller verwundbarem Erstaunen zu ihm herab. „Ich sollte mich schämen, aber das tue ich nicht. Was ist los mit mir?“
Er streckte die Hand aus und fuhr mit der Fingerspitze über ihre geschwollenen Lippen. Wie brutal hatte er sie geküsst? „Es … tut mir leid. Für einen Moment habe ich die Kontrolle verloren. Ich hätte dich nicht so hart …“
Mit den Zähnen zwickte sie ihn in den Finger, und ihre Selbstvorwürfe wichen einem amüsierten Gesichtsausdruck. „Hab ich mich darüber beschwert?“
Er entspannte sich. Nein, das hatte sie nicht. Um genau zu sein, wirkte sie sogar restlos befriedigt. Und das hatte er zuwege gebracht. Er hatte ihr Lust geschenkt. Stolz erfüllte seine Brust. Stolz – eine törichte Empfindung, die schon viele Männer zu Fall gebracht hatte. Würde Bianka so seinen Sündenfall hervorrufen? Denn als seine Versuchung würde sie ihn zu Fall bringen.
Seufzend ließ sie sich wieder auf seine Brust fallen. „Du bist plötzlich so ernst. Willst du darüber reden?“
„Nein.“
„Willst du überhaupt reden?“
„Nein.“
„Tja, so ein Pech“, grummelte sie, doch er hörte eine gewisse Befriedigung aus ihrer Stimme heraus. Genoss sie es, ihn zu Dingen zu bewegen, die er nicht gern tat? Oder von denen sie glaubte, er täte sie nicht gern? „Denn du wirst reden. Und zwar eine Menge. Fangen wir damit an, warum du mich eigentlich entführt hast. Ich weiß, dass du mich ändern wolltest, aber warum gerade mich? Das weiß ich immer noch nicht.“
Er sollte es ihr nicht sagen; sie hatte bereits genug Macht über ihn. Wenn sie die Wahrheit kannte, würde das ihre Macht nur vergrößern. Zugleich wollte er aber auch, dass sie verstand, wie verzweifelt er gewesen war. Wie verzweifelt er jetzt immer noch war. „Im Grunde ist es meine Aufgabe, für Frieden zu sorgen. In dieser Funktion muss ich ab und an ein Auge auf die Herren der Unterwelt haben, um sicherzugehen, dass sie sich an die himmlischen Gesetze halten. Bei ihnen habe ich … dich entdeckt. Und wie ich mit meinen heutigen Taten bewiesen habe, bist du meine eine große Versuchung. Die eine Sache, die mich von meinem Pfad der Tugend abbringen kann.“
Wieder setzte sie sich auf und blickte ihn an. Ihre Augen waren geweitet vor … Freude? „Wirklich? Ich allein kann dich verderben?“
Er runzelte die Stirn. „Das bedeutet nicht, dass du es versuchen sollst.“
Lachend beugte sie sich zu ihm herunter und küsste ihn. Ihre Brüste schmiegten sich an seine Brust und erhitzten von Neuem sein Blut, wie nur sie es konnte. Doch er hatte genug davon, sich dagegen zu wehren, hatte genug davon, zu widerstehen. „Das meinte ich gar nicht. Ich schätze, es gefällt mir einfach, dass ich dir wichtig bin.“ Plötzlich stieg Farbe in ihre Wangen. „Moment. Das war auch nicht das, was ich meinte. Was ich sagen will, ist, ich vergebe dir, dass du mich in deinen himmlischen Palast entführt hast. Wäre es andersherum gewesen, hätte ich dasselbe getan.“
Er hatte nicht damit gerechnet, so leicht Vergebung zu finden. Nicht von ihr. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. Und er legte ihr die Hände an die Wangen, zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Warum hast du mit mir geschlafen? Ich weiß, dass ich nicht zu denen gehöre, die für deine Art akzeptabel sind.“
Sie zuckte mit den Schultern, ein wenig steif. „Ich schätze, du bist meine Versuchung.“
Jetzt verstand er, warum sie über seine Enthüllung gegrinst hatte. Am liebsten hätte er ein lautes, befriedigtes Lachen ausgestoßen.
„Wenn wir zusammen bleiben …“ Sie hielt inne, wartete. Als er nickte, entspannte sie sich und fuhr fort: „Dann könnte ich nur noch von Bösewichten stehlen, schätze ich.“
Es war ein Zugeständnis. Ein Zugeständnis von ihrer Seite, mit dem er niemals gerechnet hätte. Sie musste ihn wirklich gernhaben. Sie musste mehr Zeit mit ihm verbringen wollen.
„Also, pass auf“, erklärte sie. „In einer Woche heiratet meine Schwester, wie ich dir ja bereits erzählt hab. Willst du, na ja, mitkommen? Als meine Begleitung? Ich weiß, ich weiß, ist ziemlich kurzfristig. Aber ich hatte nicht vor, dich einzuladen. Ich meine, du bist ein Engel.“ In ihrer Stimme lag Widerwillen. „Aber im Bett bist du wie ein Dämon, also schätze ich mal, ich sollte dich … ich weiß nicht … rumzeigen und so. Mit dir angeben.“
Er öffnete den Mund, um zu antworten. Ohne den geringsten Schimmer zu haben, was er sagen sollte. Sie konnten ihre Beziehung nicht öffentlich machen. Niemals. Doch eine andere Stimme kam ihm zuvor.
„Lysander. Bist du zu Hause?“
Sofort erkannte Lysander den Sprecher. Es war der Kriegerengel Raphael. Panik drohte ihn zu ersticken. Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass der Mann ihn so sah. Dass irgendeiner seiner Brüder und Schwestern ihn mit der Harpyie sah.
„Wir müssen über Olivia reden“, rief Raphael. „Darf ich eintreten? Irgendeine Barriere hält mich davon ab.“
„Noch nicht“, entgegnete er laut. War die Panik in seiner Stimme hörbar? Nie zuvor hatte er Panik empfunden, deshalb wusste er nicht, wie er sie bekämpfen sollte. „Warte auf mich. Ich komme hinaus.“ Er setzte sich auf und glitt aus dem Bett, fort von Bianka. Vom Fußboden hob er sein Gewand auf – oder vielmehr dessen Überreste – und zog es sich über. Sofort fügte es sich wieder zusammen und umhüllte seinen Leib. Zugleich reinigte der Stoff ihn, wusch Biankas Geruch fort.
Letzteres verfluchte er im Stillen. Es ist besser so.
„Lass ihn rein“, bot Bianka an und wickelte sich ahnungslos in die Decke. „Das macht mir nichts aus.“
Lysander wandte ihr weiter den Rücken zu. „Ich will nicht, dass er dich sieht.“
„Keine Sorge. Ich hab meine sündige Nacktheit bedeckt.“
Er erwiderte nichts. Anders als sie würde er niemals lügen. Und wenn er sie nicht anlog, würde er sie verletzen. Auch das wollte er nicht.
„Jetzt ruf ihn schon rein“, wiederholte sie lachend. „Ich will sehen, ob alle Engel aussehen wie die Sünde und sich benehmen wie Heilige.“
„Nein. Ich will ihn jetzt nicht hier drin haben. Ich werde hinausgehen, um mit ihm zu sprechen. Du wirst hierbleiben“, erklärte er. Noch immer konnte er sie nicht ansehen.
„Augenblick mal. Bist du eifersüchtig?“
Er antwortete nicht.
„Lysander?“
„Sei leise. Bitte. Wolken haben dünne Wände.“
„Leise …?“ Einen Augenblick war es so still, wie er sich erbeten hatte. Nur dass ihm das nicht gefiel. Er hörte Stoff rascheln, ein scharfes Luftholen. „Du willst, dass er nicht erfährt, dass ich hier bin, stimmt’s? Du schämst dich für mich“, sagte sie, offensichtlich geschockt. „Du willst nicht, dass dein Freund erfährt, dass du mit mir geschlafen hast.“
„Bianka.“
„Nein. Du hast jetzt Sendepause.“ Mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter. „Ich war bereit, dich zur Hochzeit meiner Schwester mitzunehmen. Obwohl ich wusste, dass meine Familie mich auslachen oder voller Widerwillen ansehen würde. Ich war bereit, dir eine Chance zu geben. Uns eine Chance zu geben. Aber du nicht. Du wolltest mich verstecken. Als wäre ich etwas, wofür man sich schämen muss.“
Er fuhr zu ihr herum, brennende Wut in den Adern. Auf sie, auf sich. „Du bist etwas, wofür ich mich schämen muss. Wesen wie dich töte ich normalerweise, statt mich in sie zu verlieben.“
Sie erwiderte nichts. Sie sah einfach nur mit großen Augen schmerzerfüllt zu ihm auf. So viel Schmerz, dass er nach hinten stolperte. Jetzt fuhr auch durch seine Brust ein scharfer Stich. Doch vor seinen Augen verwandelte ihr Schmerz sich in einen Zorn, der den seinen bei Weitem überstieg.
„Dann töte mich“, knurrte sie.
„Du weißt, dass ich das nicht tun werde.“
„Warum nicht?“
„Darum!“
„Lass mich raten. Weil du tief in deinem Inneren immer noch denkst, du könntest mich ändern. Du glaubst, ich würde zu der reinen, tugendhaften Frau, die du gern hättest. Wer bist du denn, dass du bestimmst, was tugendhaft ist und was nicht?“
Darauf hob er nur eine Augenbraue. Die Antwort lag auf der Hand, er brauchte sie nicht auszusprechen.
„Ich hab dir gesagt, dass ich von jetzt an nur noch den Bösewichten Schaden zufüge, stimmt’s? Tja, Überraschung! Das mache ich schon von Anfang an. Der Kuchen, den ich gegessen habe? Der Inhaber dieses Restaurants betrügt beim Kartenspiel, nimmt Geld, das ihm nicht zusteht. Das Portemonnaie, das ich gestohlen habe? Ich hab’s einem Kerl weggenommen, der seine Frau betrügt.“
Blinzelnd blickte er auf sie hinab, unsicher, ob er sie richtig verstanden hatte. „Warum solltest du mir so etwas vorenthalten?“
„Warum sollte es etwas an deinen Gefühlen für mich ändern?“ Sie warf die Decke beiseite und stand auf, betörend in ihrer Nacktheit. Noch immer glühte ihre Haut, regenbogenfarbiges Licht glitzerte darauf – diese Haut hatte er berührt. Dunkles Haar lag ihr in Wellen um die Schultern – er hatte dieses Haar in der Hand gehalten.
„Ich will mit dir zusammen sein“, beschwor er sie. „Das will ich wirklich. Aber es muss ein Geheimnis bleiben.“
„Ich hab genauso gedacht. Bis wir das gerade miteinander getan haben“, entgegnete sie, während sie sich hastig anzog. Ihre Kleidung reparierte sich nicht wie sein Gewand von allein, deshalb enthüllte ihr zerrissenes Top mehr, als es bedeckte.
Er versuchte es noch einmal. Versuchte, sie verstehen zu lassen. „Du bist alles, was meine Rasse bekämpft, Bianka. Ich bilde Krieger dazu aus, Dämonen zu jagen und zu töten. Welche Aussage hätte es für sie, wenn ich dich als meine Gefährtin wähle?“
„Ich hab eine bessere Frage für dich. Welche Aussage hat es für sie, dass du deine Sünde versteckst? Denn so siehst du mich doch, oder? Als deine Sünde. Du bist so ein Heuchler!“ Sie stürmte an ihm vorbei, sorgsam darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. „Und mit einem Heuchler will ich nicht zusammen sein. Das ist schlimmer als ein Engel.“
Er dachte, sie wollte zu Raphael und ihre Gegenwart offenbaren. Schockierenderweise tat sie das nicht. Und weil er ihr nicht befohlen hatte zu bleiben, öffnete sich die Wolke unter ihren Füßen, als sie sagte: „Ich will hier weg.“
Sie verschwand, fiel durch den Himmel hinab.
„Bianka“, rief er. Lysander breitete die Flügel aus und sprang ihr hinterher. Im Sprung entdeckte er Raphael, doch das war ihm jetzt egal. Er wollte nur Bianka in Sicherheit wissen – und diesen Schmerz, diesen Zorn von ihrem Gesicht wischen.
Sie hatte sich mit dem Kopf nach unten gedreht, um schneller zu fallen. Er musste die Flügel anziehen, um selbst schneller zu werden. Endlich, auf halber Höhe, fing er sie auf, schlang die Arme um sie, drückte ihren Rücken an seinen Bauch. Sie wehrte sich nicht, befahl ihm nicht, sie loszulassen – darauf wäre er vorbereitet gewesen.
Als sie sich ihrer Hütte näherten, drehte er sie wieder um, streckte die Flügel aus und bremste ihren Fall. Immer noch lag Schnee auf dem Boden, der bei der Landung unter ihren Füßen knirschte. Bianka riss sich jedoch nicht von ihm los. Rannte nicht davon. Noch etwas, worauf er vorbereitet gewesen wäre.
Offensichtlich wusste er sehr wenig über sie.
„Wahrscheinlich ist es so am besten“, sagte sie emotionslos, während sie ihm immer noch den Rücken zuwandte. Der Wind peitschte ihm ihr Haar ins Gesicht. „Das vorhin war sowieso nur Bettgeflüster. Ich hätte dich nie zu der Hochzeit einladen sollen. Wir sind zu verschieden, als dass wir das irgendwie hinkriegen könnten.“
„Ich war bereit, es zu versuchen“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Tu das nicht, schrie er ihr in Gedanken zu. Mach dem zwischen uns kein Ende.
Humorlos lachte sie auf, und erschrocken nahm er den Unterschied zwischen diesem Lachen und dem wahr, das sie in seiner Wolke ausgestoßen hatte. Erschrocken und trauernd. „Nein, du warst bereit, mich zu verstecken.“
„Ja. Damit habe ich versucht, es möglich zu machen. Ich will mit dir zusammen sein, Bianka. Sonst hätte ich dich nicht verfolgt. Sonst hätte ich dich von Anfang an in Ruhe gelassen. Ich hätte nicht versucht, dich ans Licht zu führen.“
„Du bist so ein pompöses Arschloch“, fuhr sie ihn an. „Mich ans Licht führen? Ich bitte dich! Du willst, dass ich perfekt bin. Ohne jede Schuld. Aber was passiert, wenn ich versage? Das werde ich nämlich, ist dir das klar? Ich bin einfach nicht perfekt. Eines Tages werde ich fluchen. So wie jetzt. Fick dich! Eines Tages werde ich mir etwas nehmen, einfach nur weil es hübsch ist und ich es haben will. Würde mich das in deinen Augen verderben?“
„Bisher hat es das nicht“, entgegnete er scharf.
Wieder lachte sie, diesmal trockener, grimmiger. „Die Schals, die ich mitnehmen wollte, waren in Kinderarbeit hergestellt. Also hab ich bisher nichts so wirklich Schlimmes getan. Aber das werde ich noch. Und soll ich dir mal was sagen? Würdest du irgendwas ekelhaft Rechtmäßiges tun, wäre mir das völlig egal. Ich hätte dich trotzdem auf die Hochzeit mitnehmen wollen. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Böse oder nicht, gut oder nicht, ich wollte dich.“
„Ich will dich auch. Aber es war nicht immer so, und das weißt du. Es würde dir etwas ausmachen.“ Er drückte sie fester an sich. „Bianka. Wir können das hinbekommen.“
„Nein, können wir nicht.“ Zu guter Letzt drehte sie sich um und blickte ihn an. „Dazu müsste ich dir eine zweite Chance geben, und zweite Chancen gibt es bei mir nicht.“
„Ich brauche keine zweite Chance. Ich will nur, dass du darüber nachdenkst. Dass du begreifst, dass unsere Beziehung geheim bleiben muss.“
„Ich werde nicht dein sündiges Geheimnis sein, Lysander.“
Er kniff die Augen zusammen. Sie versuchte, ihn zum Handeln zu zwingen, und das gefiel ihm nicht. „Du stiehlst im Geheimen. Du schläfst im Geheimen. Warum darf das zwischen uns nicht geheim bleiben?“
„Dass du die Antwort nicht kennst, ist Beweis genung, dass du nicht der Krieger bist, für den ich dich gehalten habe. Schönes Leben noch, Lysander“, warf sie ihm an den Kopf, drehte sich um und ging. Nicht ein einziges Mal blickte sie zurück.